Harabeli67
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Israelischer Multi Strauss hat Princ und Don Cafe gekauft

Mo, 21. Jul 2008, 17:17

Der israelische Lebensmittel-Multi Strauss hat bereits im Mai die Geschäftsbereiche von don cafe in Kosova, Albanien und Mazedonien gekauft. Dazu gehören auch der kosovarische Marktführer Princ und die Produktionsstätten von don cafe in Albanien. Und jetzt der Hammer: Die Geschäftsaktivitäten in Kosova und Albanien werden künftig von der Strauss-Niederlassung in Serbien aus betrieben.

Serbischen Produkten im Supermarkt kann man ja ausweichen, aber was wird mit dem Espresso oder Macchiato im Café?

Quellen: http://www.drinks-business-review.com/a ... 110C2D865F

http://www.prnewswire.co.uk/cgi/news/release?id=227307






:evil:

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Koby Phoenix
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Mo, 21. Jul 2008, 17:26

Warum ausgerechnet Niederlassung in Serbien?

Naja, dieser Strauss hat also diese Firmen abgekauft?

Hmm....

Aber naja, soweit Kosovo nicht bessere Qualität und mehr deckende Inlandsprodukte bieten kann , werden die Leute weiterhin auf die Auslandsprodukte zugreifen müssen. Das hat nichts mit Nationalstolz zu tun, da man gezwungen ist Produkte aus Serbien zu kaufen, da Kosovo noch eine ausbaubedürftige Wirtschaft hat.

Illyrian^Prince
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Di, 22. Jul 2008, 11:17

Koby Phoenix hat geschrieben:Warum ausgerechnet Niederlassung in Serbien?

Naja, dieser Strauss hat also diese Firmen abgekauft?

Hmm....

Aber naja, soweit Kosovo nicht bessere Qualität und mehr deckende Inlandsprodukte bieten kann , werden die Leute weiterhin auf die Auslandsprodukte zugreifen müssen. Das hat nichts mit Nationalstolz zu tun, da man gezwungen ist Produkte aus Serbien zu kaufen, da Kosovo noch eine ausbaubedürftige Wirtschaft hat.
Albanien und Kosovo sollten aber mehr selber produzieren um den eigenen Markt zu stärken.

Harabeli67
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Di, 22. Jul 2008, 14:14

Es stimmt, dass es nicht genug Unternehmen gibt, die in Kosova produzieren. Die KOnsumenten sollten aber wenigstens die stärken, die es gibt, und gezielt kosovarische Produkte kaufen. Verstärkte Nachfrage führt fast zwangsläufig zu erhöhter Produktion.
Wenn ich zum Beispiel ungenutze, aber als Weidefläche nutzbare Flächen sehe und gleichzeitig sind die Läden voll mit Milch aus Serbien, krieg ich wirklich einen dicken Hals. Was soll die ganze Unabhängigheit, wenn ganz Kosova serbische Lebensmittel konsumiert? :shock:

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leanna
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Di, 22. Jul 2008, 14:37

Dass irgendwann die Zeit kommt, dass es im Kosovo keine serbischen Produkte mehr gibt, ist wohl eine Illusion. Wirtschaftliche Beziehungen mit den Nachbarländern sind genauso unausweichlich wie notwendig.

Zu der Frage mit den leerstehenden Weiden und der importierten Milch: in den anderen Ländern der Welt sieht es doch nicht anders aus. Das fängt im Kleinen an. Zum Beispiel gibt es im Schwarzwald keine Schwarzwälder Milch sondern bayerische. Und die Krabben aus der Nordsee werden zum Pulen nach Marokko verschifft um dann wieder zu uns gebracht zu werden. Schöne neue globalisierte Welt. Und so lange wir im Winter Erdbeeren essen möchten und ganzjährig Spargel, so lange wird diese Art der Geschäfte nicht aussterben.

Dass es enorm wichtig ist, die Wirtschaft im Kosovo zu stärken, steht wohl außerfrage. Allerdings wird das noch einige Zeit brauchen. Und momentan steht das Ganze nicht unter den besten Vorzeichen. Das einzige was wirklich läuft wie geschmiert, ist der Schmuggel und der Schwarzmarkt mit Serbien. Trotz allem bin ich sehr zuversichtlich, dass die Menschen im Kosovo bald schaffen werden, ihr Land aus eigener Kraft wieder auf die Beine zu bringen. Dafür braucht es viel Anstrengung, Motivation, Begeisterung und gute Ideen. Das alles ist dort vorhanden. Und natürlich braucht es fähige Politiker, die sich die Subventionen und sonstigen Gelder nicht in die eigene Tasche schieben.
Ich möchte gerne etwas weniger blöd sterben als ich geboren bin.

André Heller

Harabeli67
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Di, 22. Jul 2008, 16:14

Leanna,

Kosova hat vier Nachbarn: Albanien, Mazedonien, Montenegro und Serbien. Serbien erkennt die Unabhängigkeit Kosovas nicht an, bekämpft Kosova auf allen Ebenen, die kosovarischen Kommunen Albanik/Leposaviq, Zveçan und Zubin Potok sowie die Hälfte der Stadt Mitrovica sind nicht nur serbisch besetzt, sondern de facto Teil Serbiens.

Unter diesen Umständen kann ich die Gleichsetzung Serbiens mit den anderen Nachbarn, zum Beispiel Albanien nicht akzeptieren und finde sie anstößig.

Auch ich weiß, dass ein vollständiger Boykott Serbiens nicht realistisch ist, wenn es aber Alternativen gibt, bin ich für strategisches Konsumieren zur Stützung der kosovarischen Wirtschaft.

Der indirekte Hinweis auf Politiker, die internationale Hilfe veruntreuen, entbindet die Bürger nicht von der Aufgabe, die eigene Wirtschaft zu fördern. Und schließlich noch eine neugierige Frage: Warum nennst du Kosova mit dem serbischen Namen "Kosovo"?

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leanna
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Di, 22. Jul 2008, 16:47

Harabeli67 hat geschrieben:
Der indirekte Hinweis auf Politiker, die internationale Hilfe veruntreuen, entbindet die Bürger nicht von der Aufgabe, die eigene Wirtschaft zu fördern. Und schließlich noch eine neugierige Frage: Warum nennst du Kosova mit dem serbischen Namen "Kosovo"?
Erstens war das kein indirekter Hinweis, sondern ein direkter. Das die Politiker korrupt sind und größtenteils in die eigenen Taschen wirtschaften, willst du doch nicht ernsthaft bestreiten, oder? Wo sonst sind die Milliarden-Subventionen, die bisher geflossen sind, gelandet?

Zweitens: Wieso ich Kosovo sage? Weil das der deutsche Sprachgebrauch ist. Wieso hast du diese Frage nicht auch den anderen, den albanischen Usern gestellt?
Ich möchte gerne etwas weniger blöd sterben als ich geboren bin.

André Heller

Harabeli67
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Di, 22. Jul 2008, 17:25

leanna hat geschrieben:
Erstens war das kein indirekter Hinweis, sondern ein direkter. Das die Politiker korrupt sind und größtenteils in die eigenen Taschen wirtschaften, willst du doch nicht ernsthaft bestreiten, oder? Wo sonst sind die Milliarden-Subventionen, die bisher geflossen sind, gelandet?
Oh Pardon, dann war es ein direkter Vorwurf. Ich behaupte ganz ernsthaft, dass die Korruption einheimischer Politiker noch ein vergleichsweise bescheidenes Problem ist. Das Glücksrittertum vieler Internationaler war das größere und hat die Maßstäbe gesetzt, die heute noch gelten.

leanna hat geschrieben: Zweitens: Wieso ich Kosovo sage? Weil das der deutsche Sprachgebrauch ist. Wieso hast du diese Frage nicht auch den anderen, den albanischen Usern gestellt?
Der deutsche Sprachgebrauch hat zur deutschen Exkolonie Namibia auch bis in die 1990er Jahre Südwestafrika gesagt und den kolonialen Namen dann über Bord geworfen. Im Fall Kosova scheint dieser Amselfeld-Quark (das "Kosovo" - das "Amselfeld") noch sehr tief verwurzelt zu sein. Trotzdem brauchen Albaner und deren Freunde diesen Mist ja nicht mitzumachen. Und warum habe ich das noch nicht den "anderen, den albanischen Usern" gestellt? Weil ich erst seit drei Tagen hier poste und noch nicht die Gelegenheit hatte. Aber verlass dich drauf, ich lasse nicht locker. :wink:

Sonne1710
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Di, 22. Jul 2008, 17:49

Der deutsche Sprachgebrauch hat zur deutschen Exkolonie Namibia auch bis in die 1990er Jahre Südwestafrika gesagt und den kolonialen Namen dann über Bord geworfen. :wink:[/quote]

Wenn dann bitte Deutsch-Südwestafrika!
Wie Leanna schon sagt ist es unser deutscher Sprachgebrauch, so haben wir es gelernt und so wenden wir es auch an! Das hat nichts mit Sympathie oder Antipathie zu tun! Hier geht es ums Thema und nicht um die Ausprache.

LG Sonne
Wie die Biene, die den Honig verschiedenen Blumen entnimmt, anerkennt der Weise den Wahrheitskern verschiedener heiliger Schriften und sieht nur das Gute in allen Religionen.
Aus dem Srimad Bhagavatam

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leanna
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Di, 22. Jul 2008, 17:50

Das hoffe ich, kleiner Vogel :wink: Du musst nicht lang suchen, nur ein bisschen hochscrollen, dann wirst du fündig. Im Gegensatz zu mir hätten die es wenigstens wissen können - zumal sich der eine oder andere gerne als der Super-Albaner aufspielt.

Übrigens lasse ich mich als deutsche Kartoffel immer sehr gerne belehren, was die bevorzugten Bezeichnungen Menschen anderer Länderzugehörigkeiten angeht. Im übrigen klingt Kosova auch viel schöner :wink:
Ich möchte gerne etwas weniger blöd sterben als ich geboren bin.

André Heller

Harabeli67
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Di, 22. Jul 2008, 17:58

leanna hat geschrieben:Im übrigen klingt Kosova auch viel schöner :wink:
Eben! Ich hoffe nur, die von dir so geschmähten kosovarischen Politiker kapieren es auch endlich und nennen ihr Heimatland auch in internationalen Zusammenhängen Kosova. Ich habe jedenfalls keine Lust, vor der Tür einer Auslandsvertretung der Republik zu stehen und "Republik Kosovo" zu lesen.
Da war Kosova in den 90er Jahren schon weiter, der Parallel-Staat hieß auch auf deutsch "Republik Kosova".

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Koby Phoenix
Danke für die vielen Übersetzungen!
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Fr, 01. Aug 2008, 1:45

Ich sehe es doch selbst vor meinen Augen, es geht da schon bei den Tomaten los, einige Bekannte aus dem Dorf kaufen Tomaten und Paprika vom Markt, das aus Griechenland und Mazedonien kommen. Die Qualität dieser Produkte ist zwar gut, der Preis niedrig usw... , doch wenn man Faul ist um selbst zu arbeiten um landwirtschaftliche Erträge zu gewinnen, kann Kosova nie weiterkommen. Ich habe selbst aus einigen kosovarischen Gärten Inlandstomaten und Gurken probiert und es hat mir in die Augen gestochen wo LKW Ladungen aus Griechenland kamen und ihre Tomaten rübergebracht haben.

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