Montengro nach Nordwestgriechenland

Wer möglichst schnell nach Griechenland respektive nach Hause möchte oder wer auf der Reise noch ein wenig von Land und Leuten erleben möchte: Eine Fahrt durch Albanien ist durchaus eine Option.

Der Çika-Berg an der Albanischen Riviera – Strasse zum Llogara-Pass
Der Çika-Berg an der Albanischen Riviera – Strasse zum Llogara-Pass

Die Fahrt durch Südalbanien entlang des Ionischen Meers und der Albanischen Riviera ist landschaftlich sehr reizvoll. Links und rechts der Route gibt es einiges zu sehen. Die 400 Kilometer über mehrere Pässe auf teils kurvenreichen Strassen sind aber kaum an einem Tag zu machen.

Wer es eilig hat, lässt die Küste links liegen: Dann spart man 60 Kilometer und viele Kurven. Mit Boxenstopps und Besichtigungen wird es aber auch auf dieser Strecke eng an einem Tag.

Über weite Strecken ist die Strasse gut ausgebaut. Es gibt kaum mehr alte, schlechtere Teilstücke. Im Hochsommer können einige Passagen – Stadtdurchfahrten, Küstenstrassen – aber verstopft sein und auch sonst ist mit spürbar mehr Verkehr zu rechnen.

Unsere Hauptroute umgeht Tirana und folgt in Südalbanien der Küste. Eine deutlich schnellere Verbindung zur griechischen Grenze durch die hügelige Landschaft Südalbaniens ist gut ausgebaut, aber weniger reizvoll.

Strecke bis südlich von Fier – gleiche Route für beide Varianten

Autobahn in Nordalbanien

In Nord- und Mittelalbanien ist die Landschaft entlang der Hauptstrassen noch nicht spektakulär. Es gibt aber diverse Sehenswürdigkeiten, die über kurze Abstecher zu erreichen sind. Die Strecke führt ab Shkodra über rund 190 Kilometer durch die Küstenebene und ist meist recht verkehrsreich.

In diesem Teil ist die Strasse durchwegs gut ausgebaut – zum Teil als vierspurige Autobahn. Entlang der ganzen Route finden sich oft in engem Abstand Tankstellen und gelegentlich auch Hotels.

  • Montenegrinische Grenze (sehenswerter: Ulcinj Muriqan SH41; sehr gut ausgebaut: Podgorica Han i Hotit SH1)
  • Shkodra
    von Norden kommend Stadtumfahrung nach Westen beim Kreisverkehr mit grossem Denkmal
    Besichtigung Stadt und/oder Burg
    Schnellstrasse SH1 bis
  • Lezha
    evtl. Besichtigung des Grabs von Skanderbeg
    evtl. Abstecher nach Shëngjin zum Badestrand
    Schnellstrasse/Autobahn SH1/A1 nach Süden (gefährlich wegen des hohen Verkehraufkommens)
    evtl. Ausflug in die Patok-Lagune mit Fischrestaurants (ab Ausfahrt Laç)
    weiter nach Süden bis
  • Thumana
    auf Autobahn weiter – mautpflichtig
    oder:
    Abzweigung nach Fushë-Kruja (Autobahn verlassen)
    lohnenswerter Abstecher nach Kruja, 10 km auf SH38 nach Osten
    weiter nach Südosten auf Nationalstrasse SH52 bis Vora
  • Kashar
    evtl. Abstecher nach Tirana
    Autobahn SH2 über Vora bis
  • Durrës
    Umfahrungsstrasse SH85 via letzte Ausfahrt vor Autobahnende oder
    Stadtbesichtigung, zahlreiche Hotels am Strand
    Autobahn SH4 über
  • Kavaja
    bis
  • Rrogozhina
    Schnellstrasse SH4 bis
  • Lushnja
    Nationalstrasse SH4 bis kurz vor
  • Fier
    auf Autobahn SH4 (Umfahrung Fier) in Richtung Süden
    evtl. Besichtigung von Apollonia (Ausfahrten Dermenas und Pojan)
    weiter bis Levan.

Südlich von Fier bei Levan teilen sich die Routen: entweder der Küste entlang ( Vlora) oder abbiegen für die Route durchs Inland ( Gjirokastra).

Variante Albanische Riviera

Albanische Riviera – Blick vom Llogara-Pass nach Süden
Albanische Riviera – Blick vom Llogara-Pass nach Süden

Die Strecke folgt von Vlora bis Saranda der Küste, windet sich aber deutlich fester durch die Berge und ist im Sommer sehr stark befahren. Die Strasse ist mehrheitlich sehr gut ausgebaut, aber doch immer wieder eher eng und sehr kurvenreich. In den letzten Jahren wurden aber mehrere Strecken ausgebaut, dass man heute deutlich schneller vorankommt. Zu diesen Strecken zählen die neue Umfahrung von Vlora und der Llogara-Tunnel mit neuer Zufahrt im Norden. Die Strasse entschädigt dafür immer wieder mit einer sensationellen Aussicht. Zwischen Saranda und Jorgucat ist die Strasse wieder recht schmal.

Zwischen Vlora und Saranda gibt es nur wenige Gelegenheiten zum Tanken. Die Küstenregion bietet viele schöne Badebuchten und viele Übernachtungsmöglichkeiten. In der Hochsaison von Mitte Juli bis Ende August ist es jedoch schwierig, eine freie Unterkunft am Meer zu finden.

Für den Grenzübertritt gibt es zwei Möglichkeiten: Kakavija nach Iannina oder Qafë Bota nach Igoumenitsa.

  • Umfahrung Fier und neue Autobahn A2 bis
  • Vlora
    Stadtbesichtigung, zahlreiche Hotels am Strand und besonders schön südlich an der Bucht
    entlang der Bucht nach
    oder:
    Neue Umfahrungsstrasse hoch über der Bucht mit toller Aussicht (beim Autobahnende im Kreisverkehr links) bis südlich von
  • Orikum
    weiter nach Süden
  • Llogara
    Tunnel, ab 2025 Mautpflicht
    oder:
    steile und enge Passstrasse SH8 – ansteigend zum Llogara-Pass (1027 m)
    Nationalpark und schönes Panorama
  • Palasa
    am Südende des Passes abzweigen auf neue Umfahrungsstrasse bis Dhërmi
    entlang der Albanischen Riviera mit diversen Badeorten (Übernachtungsmöglichkeiten) und Badestränden wie
  • Himara
    bis nach
  • Saranda
    Hotels und Badestrand
    Fähre nach Korfu
    lohnenswerter Abstecher über SH81 nach Butrint, 15 km, gleiche Strasse zurück
    oder:
    mögliche Variante auf kleiner Strasse über Butrint (Fähre, ca. € 5) über SH98 und SH97 nach Konispol mit Grenzübergang »Qafë Bota« nach Igoumenitsa in Griechenland (Autobahnanschluss)
    oder:
    von Saranda über SH99 und SH97 und Konispol zum Grenzübergang »Qafë Bota« (sieh unten)
    oder:
    auf der südlicheren Strasse SH99 – nicht via Delvina – zum Muzina-Pass (572 m)
    evtl. Abstecher zum Blauen Auge (Quelltopf, Restaurants) kurz vor Anstieg der Passstrasse
    Abfahrt ins Drino-Tal hinunter nach Jorgucat
    oder:
    auf neuer Schnellstrasse Delvina–Kardhiq nach Gjirokastra, lohnenswerte Besichtigung, weiter nach Süden nach
  • Jorgucat
    nach Süden auf SH4 bis zum
  • Grenzübergang Kakavija
    weiter auf Nationalstrasse E893 nach
  • Ioannina (Griechenland, Autobahnanschluss)

Variante Inland

Neue Autobahn nach Südalbanien
Neue Schnellstrasse nach Südalbanien

Diese Strecke ist nicht nur 60 Kilometer kürzer, sondern auch einiges schneller. Dafür verpasst man die traumhafte Küste. Man bleibt auf der Umfahrung von Fier, verlässt diese aber südlich bei Levan. Vom Kreisverkehr an der Autobahnausfahrt geht es ab auf die neue Schnellstrasse respektive gut ausgebaute Landstrasse – zwischenzeitlich ist sie bis zur griechischen Grenze ausgebaut, breit und gut befahrbar.

Die Tankgelegenheiten sind hier deutlich spärlicher als im nördlichen Streckenstück, aber regelmässig. Auch Unterkünfte gibt es eigentlich nur in den Städten.

  • Umfahrung Fier
    Ausfahrt Levan
    Schnellstrasse/breite Landstrasse SH4 durchs Vjosa-Tal nach
  • Tepelena
    weiter auf SH4 nach
  • Gjirokastra
    Stadtbesichtigung (Altstadt, Burg, Museen), diverse Hotels
    weiter auf SH4 über Jorgucat zum
  • Grenzübergang Kakavija
    auf Nationalstrasse E853 nach
  • Ioannina (Griechenland, Autobahnanschluss)

Variante von Saranda über Konispol und Grenzübergang Qafë Bota

Fähre Butrint
Fähre von Butrint

Diese Route folgt weiterhin der Küste auf schmalen Strassen und eignet sich als direkte Anfahrt nach Igoumenitsa (Autobahnanschluss) und Badeorten wie Sagiada im äussersten Nordwesten Griechenlands. Bei Butrint muss auf einer altertümlichen Fähre der Kanal überquert werden – es gibt aber auch Varianten im Inland. Nahe Konispol wird am Pass »Qafë Bota« die Grenze passiert.

Auf dieser Strecke hat es ein paar Abzweigungen, die gerade bei Anreise von Süden schnell mal verpasst werden können. Saranda erreicht man auch so – einfach auf einer etwas längeren Route, die östlich des Butrintsees weiter weg vom Meer entlang führt. Wer von der Grenze nach Butrint möchte, muss nach rund 8 Kilometer bei Çiftlig die SH97 verlassen und nach 6,5 Kilometer nach Xarra abbiegen.

  • Saranda
    auf SH81 über den Badeort Ksamil nach
  • Butrint,
    Besichtigung der antiken Ausgrabungen
    Übersetzen mit der Fähre (ca. € 5)
    auf kleiner Landstrasse durch Xarra bis zur SH98 und auf der bis zur SH97 und weiter nach
  • Konispol
  • Grenzübergang »Qafë Bota«
  • Sagiada (Griechenland)
    auf Landstrasse nach Igoumenitsa in Griechenland (Autobahnanschluss)

Anstelle der Strecke über Ksamil und Butrint mit Fährpassage kann man auch auf der SH98 von Saranda nach Konispol fahren. Auch diese Strasse am Ostufer des Butrint-Sees ist recht schmal und kurvenreich.

Besser ausgebaut ist die Route von Saranda ostwärts über die SH99 und die SH98 nach Konispol. Diese Strassen sind breit, geradlinger und gut ausgebaut.

Gegenrichtung

Nach Norden ist die Routenfindung eher einfacher. Einfach zwischen Durrës und Tirana muss man aufpassen, dass man die Autobahn rechtzeitig verlässt.
Bei Einreise über den Qafë Bota gibt es ein paar versteckte Abzweigungen. In Griechenland ist die Ausschiderung schlecht, da Hinweise auf Albanien fehlen – den Wegweisern nach Sagiada und dort nach Mavromati folgen. Jenseits der Grenze zwischen Qafë Bota/Konispol und Saranda kann man zwei Mal links abbiegen, um direkt nach Saranda/Butrint zu kommen – geradeaus geht aber auch.

Nützliche Infos

Karten: siehe unten

Geldwechsel am besten direkt an der Grenze oder in einem der grossen Orte unterwegs, wo man auch mit der Bankkarte albanisches Geld am Automaten kriegen kann (Gebühren!). An den meisten grösseren Tankstellen, in Restaurants und Hotels entlang der Strecke kann man auch mit Euro bezahlen, zum Teil auch mit Kreditkarte. In Cafés und Läden werden oft nur abanische Lek genommen.

Übernachten am einfachsten in Shkodra, Kruja, Tirana, Durrës (Stadt oder Plazh), Vlora, an der Albanischen Riviera, in Saranda oder Gjirokastra.

Tanken ist auf der ganzen Route problemlos: Tankstelle folgt im Norden auf Tankstelle im Abstand von einigen hundert Metern. Im südlichen Streckenteil sind die Abstände deutlich grösser: Besser bei Gelegenheit tanken als die Reserve ausreizen.

Weitere wichtige Informationen im Artikel Durchreise.

Besonders Sehenswert

Touristische Informationen zu den einzelnen Orten können Sie über unsere Ortsbeschreibungen abrufen. Shkodra, Kruja, Tirana, Durrës, Apollonia bei Fier, Vlora, die Albanische Riviera, Butrint, das Blaue Auge und Gjirokastra sind besonders sehenswert.

Sackgassen

Abkürzungen zur vorgeschlagenen Route, die Sie oder Online-Kartendienste allenfalls auf Ihrer Karte ausfindig machen, sollten Sie unbedingt meiden. Diese Strassen sind alle sehr schlecht und dürften kaum fahrbar sein – auch wenn Ihre Karte etwas anderes sagt.

Karte

Weitere Informationen

>> siehe Reisetipp Durchreise

>> Autofahren in Albanien

>> Durchreise Montenegro–Nordostgriechenland

Wir Autoren dieser Seite bereisen Albanien teilweise schon sei 30 Jahren. Wir teilen hier unser Wissen und unsere persönlichen Erfahrungen. Feedback ist immer willkommen.

Vollständig überprüft und überarbeitet:

3 Replies to “Durchreise: Route Montenegro–Nordwestgriechenland”

  1. Danke..Danke..
    Das hab ich gesucht.
    Der Bericht ist eine tolle Hilfe für mich, für unseren Heimweg von GR
    über Albanien, Montenegro und die kompl. Adria Küste hoch bis
    Slovenien in aller Ruhe mit den PKW.
    W.Ratza

  2. Hallo, sehr informaziv ! Kann man dzt von Griechenland ( Ioannis ) nach Albanien einreisen ? Vorab danke für Info
    Günther/Österreich

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