Peshkopia ist der Hauptort der landschaftlich schön gelegenen Region Dibra im östlichen Bergland Albaniens. Die Stadt selber bietet nur wenig Sehenswertes, eignet sich aber gut als Ausgangspunkt für Touren durch die Bergwelt von Dibra – sei es Wanderungen oder Erkundigungen der Region mit dem Auto. Wer Dibra besucht, verlässt den Rummel und hat die Möglichkeit, ein ursprüngliches Albanien zu entdecken.
Lage in Ostalbanien
Die Dibra ist ein breites Tal in Ostalbanien, das vom Schwarzen Drin durchflossen wird. Der südliche Teil mit der Stadt Debar gehört zu Nordmazedonien. Der Norden der Region ist innerhalb Albaniens.
Die Region ist von den höchsten Bergen des Landes umgeben. Im Osten auf der Grenze liegt der Korab, der höchste Berg der beiden Länder Albanien und Nordmazedonien. Im Westen erhebt sich die zentralalbanische Gebirgskette, wo sich der Lura-Nationalpark befindet.
In Dibra gibt es viele kleine Dörfer – manche davon ganz hübsch. Die Bewohner sind gute Bauern, die von der erhöhten Lage mit tieferen Temperaturen und den vielen Quellen profitieren.
Peshkopia ist als grösster Ort in Ostalbanien das regionale Zentrum. Der Ort wird durch den von den Thermalquellen kommenden Fluss in zwei Teile getrennt: im Norden das Zentrum, im Süden eine neuere Vorstadt.
Unsere Empfehlungen für Dibra
Entspannt in Pehskopia
Peshkopia ist der geeignete Ort, um die Seele baumeln zu lassen und in den albanischen Alltag fernab vom Touristentreiben einzutauchen. Wanderungen in der Natur und abends den »Xhiro« in der Fussgängerzone beobachten. Am Schluss kann man dem Körper noch ein heisses Bad im Thermalwasser gönnen.
Ganz oben
Dibra eignet sich hervorragend für Wanderungen, zum Beispiel auf den Korab, den höchsten Punkt von Albanien und Nordmazedonien. Natürlich kann es auch weniger alpin sein. Überall gibt es Möglichkeiten für Wanderungen. So lassen sich Natur und Landleben Ostalbaniens gut erfahren.
Roadtripp durch die Berge Ostalbaniens
Die Kunstbauten und die Bergwelt entlang der Rruga e Arbërit beeindrucken. Und auch die Fahrten entlang den Strassen von Dibra nach Kukës im Norden und Librazhd im Süden entlocken so manches Ah und Oh! Wer Freude an kurvigen Bergstrecken hat, kommt hier voll auf seine Kosten.
Peshkopia – Stadtbesichtigung
Die kleine Stadt ist nicht reich an Sehenswürdigkeiten, hat aber ein sehr gemütliches Flair. Das Highlight ist die Hauptstrasse: eine hübsche Fussgängerzone unter schönen Kastanienbäumen. Hier herrscht tagsüber oder an lauen Sommernächten reges Treiben unter der Allee: Es trifft sich die Bevölkerung. Cafés locken zum Verweilen, und Läden bieten alles, was man für den Alltag benötigt.
Bei der Alten Moschee – ein Blick ins Innere lohnt sich – zieht sich ein Viertel mit älteren Häusern den Hang hinauf. Einiges ist verfallen, anderes ist neu gemacht. Hier und da sieht man noch interessante alte Details an den Hauswänden.
Der Hauptplatz wird von einer grossen neuen Moschee überragt. Die lebhaften Märkte auf beiden Seiten der Fussgängerzone bieten einen Eindruck vom Alltag im ländlichen Albanien.
Museum

Das Dibra-Geschichtsmuseum liegt etwa in der Mitte der Fussgängerzone hinter dem Hotel. Das Gebäude fällt auf mit seiner hübschen klassizistischen Fassade.
Die Sammlung des Museums bietet archäologische Funde aus der Region und historische Einblicke in die jüngere Geschichte der Dibra. Daneben gibt es auch eine ethnographische Ausstellung mit Trachten und anderen Alltagsobjekten aus dem Umland.
Thermalquellen
Das Schwefelbad Llixhat zwei Kilometer ausserhalb der Stadt in Richtung Berge ist ein beliebter Kurort von Kranken aus Albanien, Nordmazedonien und Kosovo. Touristen können gegen eine kleine Gebühr ebenfalls ein Bad nehmen – man darf aber keinen Luxus europäischer Kurbäder erwarten.
Albanische Thermalbäder bieten weder Spa noch »Wellness«. Hier steht der Gesundheitsaspekt im Vordergrund: Gebadet wird einzeln oder paarweise in Badewannen in kleinen Kabinen. Das heilende, aber stinkende Wasser ist 39° C warm. Die Badezeit sollte maximal 15 Minuten betragen. Während der Saison im Herbst sollte man im Voraus reservieren. Im Sommer ist das Thermalbad fast ausgestorben.
Noch etwas weiter die Strasse hoch hinter dem Kurhaus gibt es neben der Strasse eine öffentliche Badegelegenheit. In der »Grube« unter freiem Himmel kann man kostenlos einen Eindruck vom Thermalwasser erhalten.
Sehenswertes in Dibra
Die Region in Ostalbanien bietet viel Natur: Berge, unberührte Landschaften und eindrückliche Schluchten. Bekannte Ziele sind der Berg Korab und der Lura-Nationalpark.

Es gibt in Dibra zahlreiche kleine Dörfer, wo man den Eindruck hat, dass die Zeit stehengeblieben ist. Einfach erreichbar sind beispielsweise Rabdisht und Bellova, die oberhalb von Peshkopia liegen. Enge Gassen ziehen sich durch die Dörfer mit ihren alten Steinhäusern, von denen einige schon verfallen sind. Auch Herbel ist ein hübsches Dorf unweit der Hauptstrasse. Schlussendlich findet man aber praktisch in jedem Dorf noch einige hübsche Winkel.
Ab und an ist in der Region auch noch ein historisches Kleinod versteckt. Vier Kulturdenkmäler sollen hier erwähnt werden – schlummernde Sehenswürdigkeiten, die noch nicht touristisch erschlossen, aber gut erreichbar sind:
Allajbeg-Moschee: Die Moschee aus dem 16. Jahrhundert im Dorf Burim gehört zu den ältesten Albaniens. Burim liegt südwestlich von Maqellara (am Kreisel nach Süden zur Grenze und die erste Strasse nach Westen, zwei Kilometer, alles Asphalt). Die historische Moschee wurde um einen modernen Anbau ergänzt und ist von einem verwilderten Friedhof umgeben. Das Innere ist nüchtern – im Dorfladen kann der Schlüssel besorgt werden.
Kirche Shën Sotiri: Kirche der mazedonischen Minderheit aus dem 13. Jahrhundert (vor-osmanisch!) im Dorf Kërçisht i Sipërm südöstlich von Maqellara (letzter Kilometer zum Dorf unasphaltiert; gleich am östlichen Dorfrand auf einer Anhöhe gelegen).
Kirche Shpërfytyrimi: Orthodoxe Verklärugnskirche aus dem 14. Jahrhundert mit Resten von Wandmalereien beim Dorf Herbel zwischen Maqellara und Peshkopia. Das kleine Gotteshaus auf einem Hügel über dem Dorf stammt ebenfalls aus vorosmanischer Zeit. Beim Asphaltende im Dorf zu Fuss nach Süden bis zum Dorfplatz, dort nach Südwesten zuerst etwas absteigend, dann nach 200 Meter scharf links auf einem Fahrweg den Hügel hoch (ca. 10 Minuten). Unbedingt im Dorf nach dem Schlüssel fragen (»çelesi i kishës«)! Eine alternative Route führt vom Dorfplatz nach Osten zwischen den Häusern hoch – am Ortsrand bei einem Bach geht rechts ein Pfad in den Wald ab, der nach Süden zur Kirche hoch führt.
Herbel ist ein interessantes kleines Dorf mit zahlreichen alten Häusern aus Lehm und Holz. Es lohnt sich, noch etwas durch die Gassen zu gehen. Die Bewohner sind heutzutage fast alles Muslime.
Antikes Grazhdan: Bei der »Burg von Grazhdan« an der Hauptstrasse zwischen Maqellara und Peshkopia handelt es sich um eine grössere antike Stadt, wohl aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Einige wenige Reste von Wehrmauern und Türmen sind noch zu sehen: Entlang der alten Strasse verstecken sich historische Mauern. Es bleibt der eigenen Fantasie überlassen, sich das antike Grazhdan auszumalen. An der Kreuzung an der Hauptstrasse (Hinweistafel) nach Westen bis zur alten Strasse und 100 Meter südwärts.
Wandern in Dibra
Wie alle Bergregionen Albaniens eignet sich auch Dibra hervorragend zum Wandern. Meist handelt es sich aber um anspruchsvolle, lange und steile Gipfeltouren. Die Qualität der Wanderwegmarkierungen ist wohl nicht so gut wie anderswo – detaillierte Vorbereitung lohnt sich!
Die Touristeninformation in Peshkopia kann Führer und Unterkünfte in den ländlichen Dörfern vermitteln. Ein in den Jahren 2017/18 erstelltes Set an Wanderkarten mit Routenbeschreibungen stellen wir hier zur Verfügung:
West-Dibra mit Lura-Seen (PDF)
Ost-Dibra Nord: Korab (PDF)
Ost-Dibra Nord: Grama (PDF)
Ost-Dibra Zentrum: Peshkopia (PDF)
Ost-Dibra Süd: Maqellara (PDF)
Einige Touren in der Region Dibra sind auch im »Rother Wanderführer Albanien« beschrieben.
Der Weitwanderweg »High Scardus Trail« führt durchs Sharr-Gebirge und durchs Korab-Gebirge: 500 Kilometer in 16 Etappen entlang der Grenze zwischen Kosova, Nordmazedonien und Albanien. Der Weg zieht sich durch die Berge am östlichen Rand Dibras und weiter in die Nachbarländer. Die Website bietet so auch Informationen zum Wandern in Dibra.
Das Ufer des Schwarzen Drin ist wie die hohen Gipfel kaum berührt. Entlang vom Fluss gibt es ebenfalls Möglichkeiten für Wanderungen, zum Beispiel zum Campingplatz Butterfly, der abgeschieden in der Natur liegt.
Mehr zu den Wanderregionen Dibras auch in den Beschreibungen unten zu den einzelnen Regionen, allgemeine Tipps unter Wandern in Albanien.


Kala e Dodës & Korab
Eine knappe Stunde nördlich von Peshkopia liegt die Bergregion Kala e Dodës. Das Dorf Radomira ist Ausgangspunkt für Wanderungen. Die Bergwelt rund um Albaniens höchsten Berg Korab bietet frische Luft, eine schöne Umgebung und viele interessante Ecken. Zwischenzeitlich gibt es auch einige markierte Wege (siehe Box oben mit Wanderkarte).
Im Dorf Radomira gibt es mehrere Unterkünfte: ein kleines Hotel und Gästehäuser.
Von Radomira aus kann als Tagesausflug Albaniens höchster Berg, der Korab, bestiegen werden. Der ungefährliche Weg benötigt für den Aufstieg rund vier bis fünf Stunden, für den Abstieg rund drei bis vier. Der Berg liegt auf der Grenze zu Nordmazedonien – die östliche Seite im Nachbarland ist weniger felsig. Grenzübertritte ohne polizeiliche Registrierung sollten vermieden werden, um sich Scherereien zu ersparen (die Route auf dem Grat entlang der Grenze ist problemlos). Mindestens eine der beiden Aufstiegsrouten soll zwischenzeitlich markiert worden sein – auf durchgehende Markierungen ist aber nicht Verlass. SummitPost, Wikiloc und andere Wanderwebsites enthalten reichlich Hinweise. Weniger Verlass ist auf die freundlichen Hirten unterwegs, die öfters verwirrende Angaben gemacht haben.
Auch wer sich nicht zu den Gipfelstürmern zählt, kann in und um Radomira angenehme Zeit verbringen und einfachere Wanderungen machen. In einer halben Stunde ist von der Moschee aus der »Schwarze See« (Liqeni i Zi) zu erreichen, ein kleiner Bergsee im Wald über dem Dorf.
Die durchgehend asphaltierte Strasse von Peshkopia nach Kukës führt durch das Gebiet Kala e Dodës, eine eindrückliche Bergregion. Ein kurzer Abstecher nach Radomira liegt da durchaus drin – das Dorf ist heute problemlos erreichbar und bietet auch mehrere Gästehäuser.

Lura-Nationalpark
Die Lura-Seen sind Teil des gleichnamigen Nationalparks in den ostalbanischen Bergen. Die Gegend ist sehr abgeschieden, kaum zu erreichen und bietet keinerlei Infrastruktur. Dafür gibt es schöne Berglandschaften und kleine Seen. Getrübt wird der Eindruck durch weitgehend abgeholzte Wälder und die schlechten Strassen.
Lura liegt im Grenzgebiet von Dibra, Mirdita und Mat auf einem Bergrücken, der bis über 2000 Meter hoch ist. Der Nationalpark hat eine Fläche von 1280 Hektaren. Neben den Seen gibt es eindrückliche Berglandschaft mit Wäldern und Wiesen, in der auch noch wilde Tiere wie Bären und Wölfe zu Hause sein sollen. Obwohl es sich um ein Naturschutzgebiet handelt, sind zwischenzeitlich grosse Teile des Parks durch Abholzung zerstört worden.
14 Bergseen bilden die Attraktion der Region, darunter vor allem der Grosse See, der Pinien-See, der Schwarze See und der Blumen-See. Die Gletscherseen liegen auf Höhen zwischen 1300 und 1750 Meter. Das Gebiet eignet sich für Outdoor-Aktivitäten. Mangels touristischer Infrastruktur muss man aber alles selber mitbringen.
Lura kann nur mit 4×4-Fahrzeugen erreicht werden (ändert sich vielleicht in naher Zukunft: die Strasse ist 2025 im Ausbau). Die Strassen sind sehr schlecht, insbesondere im Nationalpark. Noch am besten ist die Strasse von Rrëshen aus über Kurbënesh (Mirdita, westlich). Alternativ kann man auch von Osten und Süden aus Dibra auf noch schlechterer Strasse in die Region fahren. Gerade nach Niederschlägen sind manche Wege unpassierbar. Und im Frühjahr kann lange Schnee liegen im Nationalpark. Von Dibra aus kann man Lura auch recht gut auf interessanten Wanderwegen erreichen (siehe Wanderkarte oben).
Ausgangspunkt für Erkundigungen im Norden ist das Dorf Fushë-Lura zwischen Kurbnesh in der Mirdita und Arras im Drin-Tal. Eine schlechte Piste führt durch den Park nach Süden bis zur Verbindungsstrasse von Lis (Mat) nach Selishta (Dibra). Für Details sei hier auf die entsprechenden Offroad-Reiseführer verwiesen. Das folgende Video vermittelt am Ende Eindrücke von den Strassenverhältnissen und den Seen im Park:
Im Dorf Fushë- Lura gibt es ein kleines Hotel und Privatunterkünfte. Die Region eignet sich auch für Camping-Touristen, die ihr eigenes Zelt und Material mitbringen oder im Wagen schlafen. Bei den Bauern können allenfalls Grundnahrungsmittel erworben werden. Wasser gibt es an zahlreichen Quellen. Wenigstens ist jetzt nicht mehr mit dem Lärm von Holzfällern und Motorsägen zu rechnen, die die romantische Bergruhe stören.
Rruga e Arbërit
Die neue Strassenverbindung von Tirana nach Dibra ist eine Sehenswürdigkeit für sich: Die Bergstrecke führt durch eine imposante Landschaft und quert drei Bergzüge. Sie ist ein eindrückliches technisches Werk mit ihren zahlreichen Brücken und Tunnels. Die Strecke beginnt schon im Zentrum von Tirana beim Skanderbegplatz als Dibra-Strasse (»Rruga e Dibrës«), die nach Nordosten aus der Stadt hinaus führt.
Die Strasse ist seit März 2025 vollständig fertiggestellt. Der Murriza-Tunnel (3,8 Kilometer lang und technisch herausfordernd) war das letzte fehlende Stück.
Gleich nach Tirana geht es durch die Schlucht »Shkalla e Tujanit«. zwischen den Bergen Dajti und Brar. Ein Restaurant reizt zu einer angenehmen Rast. Nach einem kurzen Tunnel eröffnet sich ein breites Tal hinter der ersten Bergkette. In dieser abgeschiedenen, früher nur schwer zugänglichen Region windet sich die Strasse in grossen Kehren den gegenüberliegenden Hang hoch.
Auf etwas über 800 Metern Höhe wird der Tunnel erreicht. Wer noch mehr von der Bergwelt erleben möchte, biegt auf die Passstrasse ab, ein schmales Provisorium mit vielen Kurven. Sehr steil geht es durch das Dorf Murriza zum Pass Qafa e Murrizës auf 1250 Meter hoch. Vom Pass aus können Wanderungen in den umliegenden Bergen unternommen werden. Auf der Ostseite geht es erst allmählich, dann immer steiler den Berg hinunter. Am Tunnelportal vorbei kommt man wieder auf die Neubaustrecke – auf breiter, gut ausgebauter Strasse geht es das Tal von Xibër hinunter. Weiter unten führen Tunnels und eine imposante Brücke über die Schlucht.
Die Neubaustrecke führt über eine weitere imposante Brücke über eine weitere Schlucht ostwärts. Es folgt eine weitere hübsche Strecke durch das Tal von Plan i Bardhë. Am Büffelpass (842 Meter) geht es durch einen weiteren Tunnel.
Auf breiter Strasse geht es am Bergbaustädtchen Bulqiza (Cafés, Museum) vorbei nach Osten. Ein paar Kilometer weiter laden in einem kleinen Wäldchen ein paar Cafés zur Rast. Nach rund 20 Kilometern kommt nach einem Kreisverkehr ein weiteres neues Strassenstück, das in gerader Linienführung nach Maqellara resp. zum Grenzbübergang nach Nordmazedonien führt. Von hier geht es auf gut ausgebauter Strecke nordwärts nach Peshkopia.
Mat abseits der Rruga e Arbërit

Während die Rruga e Arbërit als Bau sehenswert ist und durch eindrückliche Landschaften führt, gibt es auch abseits der neuen Strasse noch einiges zu sehen.
Bei Xibër nach dem Tunnel führt eine Abzweigung zum Dorf Gur i bardhë. Die Brücke an der Abzweigung war 2025 sehr baufällig, aber hält. Danach windet sich ein kleines Asphaltsträsschen durch die Hügel zum Dorf. Man hat gute Aussichten, kann hier in einem Restaurant die Ruhe geniessen oder die Bergwelt auf Wanderungen erkunden.
Die nächste Möglichkeit, von der Rruga e Arbërit abzuzweigen, ist der Kreisverkehr beim Dorf Fshat. Von hier aus führt eine Strasse nach Klos und Burrel. Im Dorf Fshat steht eine aufwändig renovierte Kulla – ein typischer Wohnturm aus der Region, per kurzem Spaziergang vom Restaurant und der Strasse erreichbar. Weitere eindrückliche Kullen finden sich auf der anderen Talseite entlang der alten Strasse von Klos nach Bulqiza, die aber in einem sehr schlechten Zustand ist. Die kleinen Trutzburgen boten den Bewohnern früher Schutz vor Angreifern.
Auf dem Berg oberhalb von Fshat befindet sich die Burgruine Petralbës, die Skanderbeg zugeschrieben wird. Die Wanderung mit 400 Höhenmetern ist anstrengend, die historischen Ruinen spärlich – aber die Aussicht ist sensationell. Am Fuss des Berges, unter einer der vielen Brücken der Rruga e Arbërit, liegt die osmanische Steinbogenbrücke Ura e Vashës, über einen kurzen Spaziergang von der Strasse in die Schlucht hinab zu erreichen.
Die Region Mat verfügt über etliche weitere abgelegene Attraktionen: Höhlen, Bergseen, Schluchten, Brücken Nationalpark. Hier trifft man kaum je auf andere Touristen, kann noch richtige Abenteuer erleben und zum Entdecker werden.

Die alte Strasse das Mat-Tal hinunter bis nach Klos führt durch landschaftlich reizvolle Gegenden. Insbesondere die Fahrt durchs Gebirge und die Schlucht von Shkopet entlang des Stausees ist beeindruckend. Die Strecke zieht sich aber.
Die Bergbaustädtchen Klos und Burrel bieten kaum Historisches: eine historische Steinbrücke in Klos, ein Zogu-Denkmal und ein Museum in Burrel. Erwähnenswert sind noch etliche Brücken und Dämme, die an den Bau der Eisenbahn von Rreshën nach Klos Ende der 1980er Jahre erinnern. Die Strecke wurde nie fertiggestellt, aber teilweise imposante Bauten erinnern an Tausende von Albanern, die hier beim Bau ihre Freizeit opferten.
Verkehr
Routen nach Dibra
Früher war Dibra praktisch eine Sackgasse. Heute hat man reichlich spannende Varianten, um hierher zu fahren und die Region wieder zu verlassen. Die Berglandschaften und die Strassen, die sich durch sie winden, bilden Sehenswürdigkeiten für sich.
- Die Rruga e Arbërit ist sicherlich am spektakulärsten: hohe Pässe und enge Schluchten, zahlreiche Tunnels und hohe Brücken in einer vielseitigen Berglandschaft. Die neue Hochleistungsstrasse von Tirana nach Osten verkürzt die Fahrzeit von der Hauptstadt nach Peshkopi um mehr als die Hälfte. Mehr Details dazu finden sich oben.
- Die alte Verbindung, die SH6, ist deutlich länger, schmaler und kurvenreicher, stellenweise in schlechten Zustand und mit viel Schwerverkehr. Aber auch diese Route ist landschaftlich schön, zudem sieht man aus der Ferne einige der eindrücklichen Brücken der neuen Strasse. Die alte Route von Tirana führt zuerst nach Norden (neue Autostrasse bis Milot), dann entlang des Flusses Mat nach Burrel (ein kurzes Stück auf der neuen Autostrasse nach Kosova, dann über schmale, holprige, eher schlechte Bergstrasse durch tolle Schluchten) und weiter über Bulqiza (von hier ausgebaute Landstrasse) nach Peshkopia.
- Nach Kukës nach Norden besteht ebenfalls eine durchgehend asphaltierte Strasse – die Strecke verläuft aber nicht wie die frühere Hauptroute durchs Tal des Drin, sondern weiter östlich am Rand der Berge via Ceren. Die Strasse ist schmal und kurvenreich, aber in gutem Zustand und wenig befahren. Auf vielen Karten ist noch die unasphaltierte Route entlang vom Fluss als Hauptweg verzeichnet. Beide Varianten sind landschaftlich ebenfalls sehr hübsch.
- Nach Süden ist die Strasse über Fushë Studa nach Librazhd seit 2025 ebenfalls durchgehend asphaltiert. Diese Verbindung durchs Gebirge ist landschaftlich reizvoll und durchaus praktisch, wenn man eine Tour durch ganz Albanien machen möchte. Das schmale Asphaltband geht bei Shupenza ab und erreicht mehrfach Höhen über 1000 Meter.
- Noch immer gibt es die Möglichkeit, von Nordmazedonien aus Dibra zu erreichen. Der Grenzübergang zwischen Maqellara und Debar bietet eine rasche Verbindung zum Ohridsee und in die östlichen Gebiete des Nachbarlandes.
- Alle anderen Routen sind – auch wenn noch so toll markiert auf der Karte – lediglich schlechte Pisten.

Anreise
Busse – Von Tirana fahren nur Minibusse nach Dibra/Peshkopia. Die Angaben zum Abfahrtsort sind aktuell (Spätsommer 2025) unklar. Gewisse Quellen verweisen auf das Busterminal Nord-Süd, andere auf das Busterminal Ost. Lokale Quellen sagen, der Abfahrtsort sei neuerdings im Osten von Tirana beim »Kinostudio«, einer Endhaltestelle der Lokalbusse. Also am besten einen Albaner beauftragen, die gerade gültige Angabe abzuklären. Die Busse benötigen etwa zweieinhalb Stunden.
Es gibt auch Busse zwischen Kukës und Pehskopia sowie von dort in andere albanische Städte.
Wer aus Nordmazedonien anreisen will, nimmt am besten einen Bus nach Debar und fährt mit dem Taxi zur Grenze. Auf der anderen Seite sollten Minibusse oder Taxis warten, die einen nach Peshkopia bringen. Zur Badesaison im Thermalbad (sicherlich im Herbst) verkehren wohl auch täglich Busse zwischen Prizren in Kosova und Peshkopia.
Flugzeug – Der Flughafen von Ohrid in Nordmazedonien ist nur etwa zwei Stunden Autofahrt entfernt und somit etwas näher als der Flughafen von Tirana.
Mit nordmazedonischen Mietwagen darf man vermutlich nicht nach Albanien ausreisen. Taxis in Nordmazedonien sind aber günstig. Auch auf albanischer Seite der Grenze warten in der Regel Transportmöglichkeiten.
Weiterreise
Auto – Immer mehr Dörfer der Umgebung von Peshkopia sind über asphaltierte Strassen erreichbar. Schnell wird es jedoch holprig und staubig. 4×4-Fahrzeuge sind notwendig für viele Touren abseits der Hauptstrassen – siehe oben für die verschiedenen Routen.
Sammeltaxis – Es verkehren täglich Minibusse nach Kukës und in die Dörfer der Umgebung. Am späten Nachmittag dürfte es keine Minibusse mehr nach Tirana geben – die meisten fahren am (frühen) Morgen.
Die meisten Minibusse halten am Platz nördlich der Fussgängerzone, diejenigen nach Süden und Tirana zum Teil auch südlich der Fussgängerzone bei der grossen Moschee. Viele Bewohner haben einen Fahrer ihres Vertrauens und seine Telefonnummer.
Essen & Trinken & Schlafen & Einkaufen
Es gibt in Peshkopia diverse Hotels und ein Hostel. Mehrere Hotels finden sich im Ortszentrum rund um die Fussgängerzone. Rund um das Thermalbad reiht sich Unterkunft an Unterkunft. Hier gibt es auch ein paar teurere Adressen.
Das Unterhaltungsangebot in der Region ist bescheiden. Der »Xhiro«, der abendliche Spaziergang, hat hier noch Tradition: Zwei Mal die Strasse rauf und runter spazieren, in aller Ruhe einen Kaffe trinken, nochmals die Strasse rauf und runter – dann ist Nachtruhe!
Kleine Kebab-Buden finden sich überall in der Stadt. Die Zahl der Restaurants ist eher gering. Die meisten Hotels haben eine eigene Küche. Ein viel frequentiertes Restaurant ist beim »Turizmi« am Ende der Fussgängerzone. Ausflugslokale finden sich in der nahen Umgebung der Stadt Peshkopia an den Ausfallstrassen, aber auch an anderen schönen Plätzen in ganz Dibra und entlang der Hauptstrassen ab und zu.
Grosse Läden gibt es in Peshkopia nicht. Entlang der Fussgängerzone finden sich ein paar Boutiquen. Neben einigen kleinen Einkaufsläden in den Seitenstrassen dient vor allem der Markt für die Versorgung der Bevölkerung.
Ausserhalb von Peshkopia gibt es kaum Hotels oder Restaurants, aber in etlichen Dörfern Gästehäuser – eine gute Gelegenheit, in Kontakt mit der Bevölkerung zu kommen. Lura-Dorf und Radomira haben Angebote, die sich an grössere Zahlen von Touristen richten.
Wetter in Dibra
Dibra und Peshkopia liegen in den Bergen, die Stadt Pehskopia auf ca. 650 Meter Höhe. Im Sommer sind die Temperaturen angenehm warm bis heiss. Im Winter kann es aber empfindlich kalt werden.
Viele Strassen sind bei Schneefall zweitweise unpassierbar (der Pass bei Bulqiza ist rund 900 Meter hoch und weiter im Westen steigt die Rruga e Arbërit noch etwas höher an). In hohen Lagen wie dem Lura-Nationalpark sind die Strassen erst im Frühsommer schneefrei.













