Natürlich gibt es in Albanien gefährliche Tiere – aber die meisten haben wohl mehr Angst vor Dir, als du vor ihnen haben musst.
Kürzlich auf einem Spaziergang raschelte es im Gebüsch nebenan. Zwei lange Schlangen, ineinander verknäult – zuerst ein kurzer Schreck, dann habe ich die Kamera gezückt.
Die Tiere haben sich schnell im Gebüsch verzogen. Und Zuhause musste ich feststellen, dass es auch keine giftigen Schlangen waren, sondern vollkommen ungefährliche Panzerschleichen. Trotzdem eine spannende Begegnung.
Auch sonst begegnet man in Albanien immer wieder Tieren. Meist eine Griechische Landschildkröte, die sich gar nicht dankbar zeigt, wenn man sie von der Strasse rettet. Häufig trifft man auch auf streunende Hunde, Ziegen oder eine weidende Kuh. Am meisten Nerven benötigt es immer, wenn irgendwo ein Hirtenhund zu sehen ist.
The Big Five
Es gibt in Albanien verschiedene grosse oder grössere Raubtiere: Braunbären, Wölfe, Balkanluchse, Wildschweine und Goldschakale. Alle diese Tiere sind sehr scheu und gehen Menschen wenn immer möglich aus dem Weg. Berichte über Ausländer, die Bären begegnet sind, können an einer Hand abgezählt werden. Wölfe und Goldschakale sind noch seltener und für den Menschen auch kaum gefährlich. Der Balkanluchs steht kurz vor der Ausrottung: Einem dieser Tiere über den Weg zu laufen, wäre eine Sensation. Wie die Wildkatze oder der Fuchs ist der Luchs für den Menschen aber ungefährlich (wobei Albanien nicht Tollwut-frei ist).
Um Besuche von Bären oder Wildschweine zu vermeiden, sollte in abgelegenen, menschenleeren Gebieten alles Essen gut verschlossen und weit weg vom Zelt aufgehängt werden.
Verhaltenstipps für Tierbegegnungen finden sich auf unserer Seite mit Wandertipps:
Die kleinen Giftigen
Weit verbreitet sind in Albanien Schlangen. Einige davon sind auch giftig. Bisse sind aber sehr selten – uns ist kein Fall bekannt. Schlangen verkriechen sich meist, wenn Menschen nahen. Sollte trotzdem mal was vorkommen, unbedingt die nächste Ambulanz oder das nächste Spital aufsuchen. Dort sollten Gegengifte vorrätig sein.
Viele Schlangen sind für den Menschen aber ungefährlich, so beispielsweise die am Ohridsee häufigen Würfelnattern.
Übersicht der Schlangen in Albanien
Auch zu Schlangen finden sich auf unserer Seite mit Wandertipps weitere Informationen.
Auch unangenehme Bisse von Sandflöhen, Skorpionen, Zecken, Spinnen oder anderen Insekten sind möglich. Viele Stiche und Bisse können unangenehm sein – Lebensgefahr droht hingegen meist nicht. Bei Kindern, alten Menschen und Allergikern ist jedoch Vorsicht geboten und allenfalls ärztliche Hilfe beizuziehen.
An felsigen Küsten ist Vorsicht vor Seeigeln geboten.
Die Bissigen
Und dann sind da noch die Hunde. Freundlich oder sogar ängstlich zurückhaltend sind die Streuner in den Städten, vielleicht etwas weniger zurückhaltend auf dem Land, aber eigentlich auch kein Problem. Kritischer sind Begegnungen mit Hof- und Herdenhunden. Während Erstere meist angebunden sind (ausser nachts), können einem Schäferhunde unbequem nah kommen. Diese Schutzhunde sollte man meiden und die Herden, die sie beschützen, möglichst weit umgehen. Auch eine Kontaktaufnahme mit dem Hirten lohnt sich. Mehr Tipps zu Herdeschutzhunden auf unserer Seite mit Wandertipps.
In der Not hilft immer ein Griff nach einem grossen Stein – davon fürchtet sich fast jeder Hund auf dem Balkan. Auch Anbrüllen und dem Hund den Chef zeigen ist eine Taktik, auf die manche Radfahrer und Wanderer setzen – aber besser nicht, wenn sie ihre Herde bedroht oder ihren Hof überfallen fühlen.