
Albanien ist nicht wirklich ein Shopping-Mekka. Aber vorbei sind die Zeiten mit leeren Länden (Kommunismus) oder als man sich am Strassenrand versorgen musste (1990er Jahre). Heute kann man in Albanien sogar mit Einkaufen seine Zeit verbringen: Es sind in Tirana schon richtige Konsumtempel entstanden, und Touristen können sich vielerorts mit Souvenirs eindecken.
Natürlich ist die Auswahl in den Städten – insbesondere in Tirana – am besten. Aber sogar in abgelegenen Dorfläden biegen sich meist die Regale unter dem Warenangebot. Das Problem liegt eher bei den Finanzen: Viele Albaner verdienen pro Tag nicht viel mehr, als in einem trendigen Café in Tirana zwei oder drei Bier kosten. Und weil ein Grossteil der Waren importiert werden muss, sind qualitative Markenartikel überraschend teuer. Und auch wenn fast alles in Albanien zu kaufen ist, muss man zum Teil immer noch länger suchen. Man kann auch nicht erwarten, immer gleich die gesuchte Marke, Grösse oder Farbe zu finden ist.
Supermärkte & Lebensmittel

Heute gibt es im ganzen Land Supermärkte, auch in kleineren Städten. Diverse Ketten wie »Spar«, »Big Market« oder »Conad« sind weit verbreitet. Es sind oft recht überschaubare Läden, in Tirana zum Teil auch etwas grösser.
»Conad« als Ableger einer italienischen Firma bietet vor allem teure importierte Produkte an. Bei anderen Ketten sind auch viele lokale Produkte zu kaufen. Ähnlich bei »Rossman« mit Filialen in Tirana, Durrës, Fier, Korça, Saranda, Shkodra und Vlora: Praktisch, wenn man ein Shampoo oder Rasierschaum vergessen hat, aber nicht ganz günstig. Dafür sind in diesen Läden alle Produkte auf Deutsch beschriftet.
Das schöne an Albanien ist, dass der nächste Laden meist nur um die Ecke ist. Der kleine Tante-Emma-Laden im Quartier bietet in der Regel auch alles, was man für den Alltag benötigt. Dort sind nicht nur die Preise günstig, sondern es wird auch die lokale Bevölkerung nachhaltig unterstützt.
Einkaufszentren & Boutiquen
In und um Tirana gibt es zwischenzeitlich mehrere Einkaufszentren und Warenhäuser. Hier erinnert nicht mehr viel an Albanien – die Konsumtempel könnten irgendwo auf der Welt sein: zahlreiche bekannte Marken, Food Courts und teilweise grosse Parkplätze vor der Tür.
Das Einkaufszentrum »Toptani« unweit vom Skanderbeg-Platz ist für Besucher praktisch: Es liegt zentral und hat eine grosse Auswahl. Die anderen Einkaufszentren in der Stadt sind eher überschaubar. Noch grösser ist das Angebot im Einkaufszentrum »TEG« am südlichen Stadtrand. Weitere Einkaufszentren und Fachmärkte (»QTU«. »Citypark«, »Megatek«, »Casa Italia«) finden sich entlang der Autobahn nach Durrës. In allen Einkaufszentren sind mehr und mehr auch Läden internationaler Marken zu finden.
Teure Boutiquen und Läden gibt es zudem in Tirana südlich der Lana rund um das Viertel Blloku und das Fussballstadion. Man kann stundenlang durch die zahlreichen Schuh- und Kleiderläden ziehen, wobei die Preise mit wachsender Distanz zum Stadtzentrum schnell fallen.
Fachgeschäfte
Wer auf bestimmte Produkte angewiesen ist – sei es ein Kontaktlinsenmittel, das richtige Ladegerät, die Lieblings-Gummibärchen-Marke oder ein bestimmtes Medikament –, sollte diese am besten in ausreichender Menge von zu Hause mitbringen. Auch spezielle elektronische Geräte oder Freizeit- und Sport-Ausrüstung sind nur schwer zu kriegen. Alles, was sich durch andere Marken ersetzen lässt, kann man aber meist ohne grosse Umstände in den grössten albanischen Städten einkaufen – und mit ein wenig Glück findet sich auch der bevorzugte Rasierschaum oder das Lieblingsparfume.
Die »Rossmann«-Filialen bieten eine Vielzahl vertrauter qualitativer Produkte an.
Apotheken gibt es in Albanien viele. Meist sind sie in der Nähe von Spitälern zu finden. Auch Optiker sind in jeder Stadt zu finden.
Für Elektrogeräte gibt es ebenfalls zahlreiche Fachgeschäfte, zum Beispiel die Kette »Neptun«, wo man von der Kamera bis zum Kühlschrank alles kriegt. In grösseren Städten gibt es auch spezialisierte Foto- und Computerfachgeschäfte, Läden für Mobiltelefone und Zubehör auch in jeder Kleinstadt. Es ist aber zu beachten, dass alle Elektronikartikel in Albanien sehr teuer sind aufgrund hoher Einfuhrzölle.
Märkte
Vielerorts gibt es noch eine Art Basar. Der ist zwar nicht unbedingt orientalisch oder romantisch, sondern eher eine Ansammlung von Kabäuschen mit kleinen Läden, wo man fast alles findet: Haushaltswaren, Handys und Hüllen, Spielwaren, Schuhe, Kleider – sogar Unterwäsche hängt hier und dort an Seilen zur Auswahl. In Tirana ist ein solcher Markt bei der Hauptpost zu finden.
Auch Gemüse und Früchte werden oft noch auf Märkten verkauft, die sich irgendwo zwischen den Häusern verstecken. Und sogar in Tirana werden nicht nur Lebensmittel am Strassenrand angeboten, sondern in einigen Gassen sind auch Kleider und Schuhe in grossen Haufen am Boden ausgelegt.
Und dann gibt es noch die Basare für Touristen: Hier gibt es ein vielfältiges Angebot an Souvenirs und antiken Gegenständen. Während man in Tirana im »Pazari i ri« (Neuer Basar) auch noch Gemüsestände, Käse-, Fleisch- und Fischläden findet, gibt es in Kruja eigentlich nur Souvenirläden, die teilweise aber noch vor Ort traditionelles Handwerk herstellen. In Gjirokastra ist der Basar für Touristen auf den ersten Blick nicht als solcher zu erkennen: Hier finden sich im Herzen der Altstadt Gassen mit historischen Häusern, in denen Läden, Cafés und Handwerker untergebracht sind. Der Basar von Korça besteht ebenfalls aus schön wiederherausgeputzten Häusern, viele Gassen sind hier aber noch leblos. Die wenigen Läden und die zahlreichen Cafés konzentrieren sich auf den Hauptplatz. Cafés und Restaurants gehören auch zu den anderen Märkten. Gerade der »Pazari i ri« in Tirana wandelt sich abends zur Ausgehmeile.
Öffnungszeiten in Albanien
Die Öffnungszeiten albanischer Läden sind eher lange, allenfalls mit Mittagspause am Nachmittag. Gerade Lebensmittelläden sind an allen Tagen von früh bis spät offen.
Geregelte Öffnungszeiten gibt es in Albanien nicht wirklich. Mit grosser Garantie sollten Geschäfte – wie Banken, Ämter, Schulen und Behörden – mindestens vormittags und über Mittag geöffnet sein. Insbesondere im Hochsommer haben nachmittags vielerorts nur noch sehr wenige Geschäfte offen. Denn viele machen Siesta, weshalb manche Innenstadt wie ausgestorben wirkt. Gegen Abend, wenn die grösste Hitze vorüber ist, beleben sich die Strassen wieder. Dann öffnen auch viele Geschäfte erneut, und die Städter strömen in die Cafés.
Tante-Emma-Läden und auch grosse Lebensmittelläden haben oft von früh morgens bis spät in die Nacht geöffnet. Ähnlich ist es mit den teuren Läden in Tiranas Konsumtempeln. Viele Geschäfte haben auch sonntags und feiertags offen – aber nicht alle.
Es kann auch gut sein, dass ein Laden unter der Woche oder entgegen der vermerkten Öffnungszeiten geschlossen ist – oft bleibt ein Laden zu, wenn der Besitzer gerade andere dringende Besorgungen machen muss. Man muss sich aber nicht vor jeder geschlossenen Tür abschrecken lassen: Es kann sich in diesen Fällen lohnen, kurz zu warten. Denn oft sind die Besitzer nicht weit weg. Oder sie haben sogar eine Telefonnummer hinterlassen. Oder ein Nachbar weiss, wen rufen.
Souvenirs aus Albanien

Früher war das Finden von gescheiten Souvenirs oft noch eine Herausforderung. Zwischenzeitlich gibt es überall, wo sich Touristen aufhalten, auch zahlreiche Souvenirsstände. Dies kann bei Sehenswürdigkeiten sein oder in Fussgängerzonen, die oft von Touristen frequentiert werden.
Oft werden kitschige Plastik-, Holz-, Kupfer-, Stein- und Handarbeiten mit patriotischen Motiven angeboten. Darunter ist auch Originelles und Einzigartiges, wie der bekannte weisse albanische Filzhut oder Aschenbecher in Form von landestypischen Bunkern. Wer sich etwas genauer umschaut, findet neben dem Ramsch aus China meist auch qualitativere Souvenirs: alte Raritäten und liebevolles Handwerk (Keramik), traditionelles Kunsthandwerk (Gewebtes und Gestricktes, Holzschnitzereien etc.) und frische oder selbstgebrannte Produkte.
Als Mitbringsel eignen sich auch Souvenirs zum Verzehr (wobei die Schweiz und die EU den Import von Lebensmittel aus Tierprodukten verbieten): Olivenöl, Gewürze, Zwiebelkränze, albanischer Bergtee, Honig, albanischer Wein, Cognac und Raki (Schnapps) sind typisch albanisch.
Bücher über Albanien in Fremdsprachen sind eher schwierig zu finden – mit Ausnahme von ein paar Buchhandlungen in den Zentren von Tirana (»Adrion« am Skanderbeg-Platz) und Shkodra (Läden in der Fussgängerzone).
Das vielfältigste Angebot an Souvenirs auf kleinem Raum findet sich in den Basars von Kruja und Gjirokastra sowie in Tirana im Pazari i ri und in der Burg. Besonders in Kruja gibt es eine grosse Auswahl an Antiquitäten und sehr aufwändige Handwerksarbeiten wie Stickereien, Teppiche und Schnitzereien. In Tirana finden sich rund um die Touristenmagnete auch Souvenirläden (Fussgängerzone, Strassen in der Nähe vom Basar »Pazar i ri«), die teilweise auch alte Sachen führen. In Shkodra finden sich in der Fussgängerpassage ebenfalls Souvenirläden. In Berat werden Souvenirs vor allem in der Burg angeboten, in Saranda entlang der Uferpromenade und in Korça im Basar-Viertel.
Es lohnt sich nicht, den Einkauf bis zum Abflug aufzuschieben. In den Läden am Flughafen sind auch die Souvenirs deutlich teurer.




Unbedingt auch Spezial-Lebensmittel einpacken, wer benötigt! Ich zum Beispiel muss glutenfrei essen und sitze hier während unserer Reise ganz schön auf dem „Trockenen“. In Tirana und Berat gab es noch (wahnsinnig teure) Schär-Produkte (eine Packung Brötchen 7 Euro). Seit Tepelene und Gjirokastra war jedoch nichts mehr aufzutreiben;) Viele Grüße von unterwegs aus Qeparo!