Shpendi1984 hat geschrieben:Kusho1983 hat geschrieben:ich hab es schon oft erwähnt,und erwähne es noch einmal gerne:die religiöse toleranz ist ein mythos,der so nicht existiert!
Ich bin nicht gegen deiner Aussageb, aber ich würde gerne eine Erläuterung dazu lesen! Kannst du das näher erläutern?
Ich persönlich habe nie religiöse Zusammenstösse mitbekommen und vor allem aus meinem Umfeld nicht, aber natürlich bin ich nicht blind und weiß, dass das nicht repräsentativ ist.
also,wieso bin ich der meinung,dass religiöse toleranz bei den albanern ein mythos ist:
zuvor will ich mal was klarstellen.wenn ich sage,dass es zwischen den albanern keine rel.toleranz gibt,dann heisst das nicht zwingend,dass zwischen den albanern ein religiöser krieg tobt.und weiter muss vorweggenommen werden,dass eine differenzierung zw.den einzelnen alb.gebieten notwendig ist.denn in mazedonien bsp.gibt es ausser alb.-maz.muslimen keine anderen alb.maz.konfessionen.im kosovo sind die muslime auch in einer äusserst dominierenden position mit 95%der kosovaren,die sich zum islam bekennen.in albanien hingegen ist die situation etwas komplizierter,da in albanien nach offiziellen angaben[die aus der zeit vor dem 2.wk stammen,denn seit dann gab es keine grossangelegten befragungen zur rel.zugehörigkeit in albanien]60% muslime,20%orthodoxe und 10%katholiken leben.das ist eine viel durchmischtere bevölkerung.
ich will mal mit einem hist.rückblick meine argumentation beginnen.ich hab das beispiel der dörfer in gjirokastra erzählt,welche mir der grossvater meines besten freundes mal erzählt hat.oder die rel."engstirnigkeit"der shkodranischen muslime.oder ich hab auch den fanatismus der mittelalbanischen bektashi-ordens schon angesprochen.sowie auch die"ausrottung"der alb.maz.orthodoxen in mazedonien...
doch mit der instalierung des komm.regimes und dem ausrufen des ersten atheistischen staates in albanien,kam es zu einer bekämpfung jeglicher ausübung von rel.ritualen in der öffentlichkeit.selbstverständlich konnte kein absoluter verbot der religiosität erreicht werden.aber immerhin spielte religion in der öffentlichkeit keine rolle für mehr als 20 jahre.und so wurde nach und nach eine neue generation"herangezüchtet"die keinen besonderen wert mehr auf religion gelegt hat.und mit der zwangsversetzung oder auch zwangsinternierung der menschen von einem sagen wir ehem.muslimischen dorf in ein kath.oder orthodoxes hat das regime eine art von interkulturellen austausch erzwungen,und die heirat von einem muslimen in einem rein orth.umfeld war so auch indirekt erzwungen.mit der zeit haben die menschen dann keinen grossen wert mehr auf religion gelegt.und das sehen wir auch heute in albanien,wie locker die alb.mit der religosität umgehen.
also als fazit können wir sagen,dass diese lockerheit der alb.mit der religiosität ist auf das harsche durchgreifen des alb.regimes zu erklären.
im ehemaligen jugoslawien gab es keinen solchen verbot der religion, im gegenteil herrschte dort eine art religiöse freiheit.und so identifizierten die dort lebenden albaner sich mit dem islam als opposition zum orth.christentum der serben und slaw.mazedonier.islam war also eine art nationsbildendes element im ehemaligen jugoslawien.und das sehen wir auch heute:während des kosovo-krieges kann ich mich erinnern,wie einige sagten,dass die kath.kosovaren das serb.regime unterstützt hätten.oder allgemein habe ich viele kos.oder alb.maz.muslime sagen hören,dass die orthodoxen im süden albaniens keine albaner,sondern griechen seien.des weiteren ist es bei kos.oder alb.maz.muslimen v.a.während der 1980er jahren zu mehreren heiraten zwischen alb.muslimen und bosn.muslimen gekommen,welchem einerseits die alb.muslime nicht sehr abschätzig gegenüber standen und zum anderen vom jugosl.regime mit der politik der"brüderlichkeit"gefördert wurde.
eine rel.toleranz herrscht bei kosovaren und alb.maz.nur bei solchen,die im ausland aufgewachsen sind,engen kontakt mit anderen konfessionen hatten[denn es ist wohl ein faktum,dass im kosovo und mazedonien die dort lebenden albaner wirklich keinen engen kontakt zu konfessionell anderen albaner hatten]oder eine höhere ausbildung haben.
ich will am schluss noch erwähnen,dass meine meinung nicht normativ wertend verstanden werden soll.
des weiteren will ich sagen,dass die kreierung dieses mythos der rel.toleranz tatsächlich die rel.toleranz auch ein bisschen fördern könnte.was wiederum nur positiv gewertet werden kann.