Elly hat geschrieben:[...]Der westliche Balkan ist ein Flickenteppich schwacher Staaten, ohne Wirtschaftswachstum, mit 60 Prozent Arbeitslosigkeit, Korruption und einer Bevölkerung ohne Zuversicht und ohne Vertrauen in die entstehenden demokratischen Institutionen. Dabei hat die EU in ihre Protektorate auf dem Balkan viel investiert: Milliarden Euro, Zehntausende Soldaten und Polizisten, eine Heerschar von Verwaltern, Entwicklern, Kontrolloren. Aber eine EU-Kommission musste im April 2005 konstatieren: "Die Zukunft Mazedoniens ist ungewiss, die Zukunft Serbiens ist unklar. Es besteht das Risiko einer Explosion des Kosovo, einer Implosion Serbiens und neuer Brüche in den Grundfesten Bosniens und Mazedoniens." Daher empfahl die Kommission die Aufnahme der Staaten des mittleren und westlichen Balkans in die EU bis 2014. Vorangehen sollte eine baldige Klärung des endgültigen Status der Provinz Kosovo und die Heranführung an die Unabhängigkeit.
[...]
MEINE FRAGEN IN DER DISKUSSIONSRUNDE:
1. STREBEN DIE ALBANER (I A., K., MK) TATSÄCHLICH EIN GROSSALBANIEN AN?
2. UM WELCHEN GEGENSATZ ZW. TOSKEN UND GEGEN IST HIER DIE REDE (DAS IST REINE NEUGIERFRAGE MEINERSEITS, ES REICHT, WENN MIR JEMAND DAS NUR ERKLÄRT)
3. GLAUBT IHR AUCH, DASS DIE ZUKUNFT MAZEDONIENS UNGEWISS IST?
Zu aller Erst einmal möchte ich sagen,dass dieser Text nichts Neues ist und dass in diesem Artikel gewisse Aussagen gemacht wurden, welche sehr kurzsichtig sind und so nicht stimmen.
Die Aussage über das Wirtschaftswachstum: Es soll keinen Wirtschaftswachstum auf dem Balkan geben (?). Das ist doch schon ein bisschen zugespitzt... Der Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) zu Folge soll das Wirtschaftswachstum für das JAhr 2005 auf dem westlichen Balkan im Durschnitt 5 % betragen (Quelle:
http://www.eurasischesmagazin.de/artike ... D=20050515)
Dass die Wirtschaft in weniger entwickelten Länder durch ausländische Investitionen und durch staatliche Investitionen der jeweiligen Länder rasanter anwächst, als beispielsweise in Deutschland, ist doch äusserst ersichtlich und plausibel. Nur unser "Experte" hier ist der Meinung, dass im Balkan alles still zu stehen scheint...
Ausserdem möchte ich noch hinzufügen, dass die Aussage mit den milliardenschweren Investitionen der EU in Protektorate schlicht und einfach Schwachsinn ist. Die EU unterstützt zwar den wirtschaftlich und sozialen Aufbau der REgion, aber von Investitionen in ARmee und Sicherheit des Balkans kann kaum die REde sein. Ok die EU hat einen Korp in MAzedonien, doch das sind weniger als 2000 Soldaten. Einer der grösseren Investoren in die Sicherheit des Balkans ist realistisch gesehen die UNO, die USA und die NATO. Die UNO investiert Mittel in die Ausbildung von Polizisten, in Verwaltung etc. Die USA und die NATO investieren mit ihren Heeren direkt in die Sicherheit. Aber auch einzelne europäische Länder tätigen einzelne Investitionen in der Region (doch es muss unterschieden werden, dass diese Länder die finanziellen Mittel von sich aus zur Verfügung stellen, und nicht im Rahmen der EU)...
Und nun zu deinen Fragen:
1.) Das kann dir niemand so wirklich sagen... Es ist halt problematisch, dass noch nie irgendwelche repräsentativen Befragungen vor Ort unternommen wurden, sprich in Albanien, Kosovo, Mazedonien etc.
Aber so wie ich das jedes mitbekomme ist das in Albanien kein grosses Thema... MAn unterhält sich zwar gerne mal darüber und sagt seine Meinung, aber niemand glaubt daran und ist auch überzeugt, dass eine solcher panalbanischer Staat die soziale und wirtschaftliche Situation nicht mal ansatzweise verbessern würde...
2.) Wie schon gesagt wurde, unterscheiden sich die Tosken von den Gegen in ihrer Sprache, respektive Aussprache. Die Gegen und Tosken hatten unterschiedliche Verhaltensweisen und Traditionen (historisch betrachtet). Weiter sind die Verhaltensweisen auch heute sehr unterschiedlich, wie das erläutert wurde (mit den Beispielen der Blutsbrüderschaft, etc.). Man kann sagen dass die GEgen und Tosken kulturell einige Unterschiede haben.
3.) Also ich war schon öfters in MAzedonien und kenne auch ein paar Leute dort. JEdes mal wenn ich in Mazedonien war, wurde in den Medien und von der REgierung eine heile Welt vorgespielt. Man sagt, dass Mazedonien schon nach Kroatien in die EU aufgenommen werden wird, sprich dass MK schon 2009 der EU beitreten wird. WAs ja schlicht und weg lächerlich ist und nicht der REalität entspricht.
Andererseits wenn ich auf der Strasse mich mit Leuten unterhalte höre ich, dass MK in einer tiefen wirtschaftlichen Krise steckt, dass die LEute keine Perspektiven, dass die Korruption sehr hoch ist. Die slawischen Mazedonier werden von den albanischen Mazedoniern auf rassistische Weise beschimpft und umgekehrt... So wie ich das miterlebe, herrscht in diesem Land eine hohe Anspannung, welche sich in ethnischen Konflikten entladen könnte...
Ich habe das Gefühl, die Regierung versucht mit Versprechungen die Bevölkerung ruhig zu halten...
Ich bin folglich schon der Meinung, dass die Situation in MAzedonien unsicher und unstabil ist und dass die Zukunft Mazedoniens ungewiss ist...