http://oe1.orf.at/highlights/145597.htmlKosovo Sunrise
Krieg spielen - ganz "unpolitisch" Man schreibt das Jahr 2012. Der Ort des Geschehens ist der Kosovo. In der ehemaligen serbischen Provinz herrscht Frieden. Die während des Kosovokrieges, 1999, geflüchteten Serben und Serbinnen sind zurück gekehrt. Nun aber, an einem Sonnenaufgang (Sunrise), greifen albanische Freischärler die Einheiten der UNO an.
Die serbische Armee kommt, um zu helfen. Aber sie wird von Guerilla-Kämpfern zum Rückzug gezwungen. Die Armee versucht Presevo, eine Ortschaft in Südserbien mit mehrheitlicher kosovo-albanischer Population, zu verteidigen. Die Panzerdivisionen "befreien" die Kosovostadt Gnjilane und Pristina, die Hauptstadt des Kosovo.
Am Ende herrschen heftige Kämpfe auf dem gesamten Gebiet von Metochien (die offizielle serbische Bezeichnung für den westlichen Teil des Kosovo). Soweit die Kurzbeschreibung eines neuen Computerspieles, dem sogar die angesehene serbische Zeitung Politika einen Artikel gewidmet hat. Vögel singen zwischen den Panzern
Demnach hat der junge serbische Computerspieldesigner Aleksandar Djokic das Spiel mit Hilfe des serbischen Militärfilmzentrums "Zastava film" (zastava - die Fahne) sowie des Hamburger Spieleproduzenten La Plata entwickelt. Angeblich hat der ursprünglich selbständige Programmierer mittlerweile einen gut bezahlten Job bei La Plata bekommen.
Das Spiel ist europaweit so erfolgreich, dass man jetzt auf die zweite Edition warten muss. Auf Youtube und verschiedenen anderen Web-Anbietern kann man die Demoversionen des Spieles kostenlos anschauen. Man sieht aus Vogelperspektive eine realitätsnahe Computerspiel-Landschaft. Man hört - beinahe idyllisch - Vögel singen und ist dann Zeuge einer Kommunikation zwischen einer Militärpatrouille und einem Panzer. Man entdeckt die "feindliche" Infanterie und los geht der Spaß. "Taktik und Wendigkeit überprüfen"
Im Diskussionsforum "Burek" preist der Autor die Modifikationen des neuen "Kosovo Sunrise": neue Missionen, neue Effekte und neue Gebäude. Die Spieler hätten hier Gelegenheit, auf einem modernen Schlachtfeld ihre Taktik und Wendigkeit zu überprüfen. Zudem betont Djokic, dass sein Spiel überhaupt nicht politisch gefärbt sei. Wie hätte es denn sonst die strengen Kontrollen für Spiele in Deutschland passieren können?
Seiner Meinung nach, ist die serbische Armee bisher in Computerspielen immer als negativ dargestellt worden und diese Einstellung wollte er eben korrigieren: "In meinem Spiel kommt die serbische Armee, um die Integrität der Republik Serbien zu schützen", so der Autor. Sie greife schließlich nicht als erste an und überhaupt sei die Geschichte voll von Beispielen, in denen das Militär sein Land schützen müsse. Völlig "unpolitisch" also.
Albanische Computerspieler sind da übrigens anderer Ansicht. Das bestätigt auch der Designer selbst. Von dort habe er nämlich bereits Morddrohungen erhalten.
ich störe mich ganz erheblich an dem sinn dieses spiel!
ich gebe zu dies kann darauf beruhen, dass ich selber albaner bin und den krieg mehr oder weniger direkt miterlebt habe. es könnte auch sein, dass dies eine überreaktion von meiner seite aus ist, weil ich das ganze zu einseitig sehe.
aber schon alleine der gedanke dass der entwickler des games "Aleksandar Djokic" heisst, stimmt mich sehr misstrauisch. so ein game zu entwickeln finde ich sehr respektlos den opfern gegenüber (vorallem wenn man, als entwickler, selber direkt betroffen ist)
ich weiss nicht, es ist echt gut möglich dass ich (zumindest momentan) nicht in der lage bin das ganze objektiv zu beurteilen, aber dieser ganze artikel geht mir echt auf die ei..


