Apolloni hat geschrieben:celaney hat geschrieben:Hi folks,
http://www.albanien.ch/nla/22/art230.html
Möchte diesen Artikel vom Lars mit Euch teilen und auch meinen aufrichtigen Dank an die albanische Bevölkerung ausdrücken für ihren Mut und ihre Toleranz gegenüber andere Religionen!
Herzlichen Dank auch an dich Lars - gut recherchiert!
Dem möchte ich mich vorbehaltlos anschließen. Ich finde es allerdings schade, dass diese historische Tatsache in Europa kaum bekannt ist - in Israel und in den USA hingegen sehr wohl.
Hier mal die authentische Lebensgeschichte einer in den USA lebenden Albanerin jüdischen Glaubens zu diesem Thema:
http://www.frosina.org/culturehistory/l ... asp?id=114
Gruß aus Ffm
Alban
Leo Freundlich - Jude & Sozialist
Werk
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Bis 1914 lebten in Albanien 13 000 Juden.
Später zählte die jüdische Gemeinschaft in Albanien nur noch etwa 1.000 Juden (Jan. 1991). Da in Albanien bis 1990 jegliche Religion offiziell verboten war, existierte daher auch keine organisierte jüdische Gemeinde. Die wenigen albanischen Juden lebten in Tirana und Valona. In Januar 1991 begann erstmals eine größere Ausreisewelle.
Bisher bestand keine offizielle diplomatische Beziehungen zu Israel. Zum 50. Jahrestag des Kriegsendes (1995) hat Israel den albanischen Staat gewürdigt, da während der deutschen Besatzung kein einziger Jude in die Hände der Faschisten fiel. Mitglieder von vier Familien, die Juden versteckt und so vor Verfolgung und Tod gerettet hatten, erhielten von Israel die Auszeichnung: »Gerechte unter den Nationen«.
»Erster Albaner in Israel geehrt
Der erste Gerechte aus Albanien wurde von Yad Vashem in Jerusalem geehrt. Refik Veseli , 64, der als junger Mann seinen verstorbenen Eltern Vesel und Fatima half, aus Jugoslawien geflüchtete Juden zu verstecken. Ist der vierte Moslem, der diese Auszeichnung erhält.
Veseli und seine Frau Drita(albanisch Licht) kamen als Gäste des Geschäftsmannes Gavra Mandil aus Ramat ha-Scharon nach Israel. Mandil war vier Jahre alt, als die Veslis seine Familie versteckten und hat mit seinen albanischen Rettern seit seiner Alia im Jahre 1948 den Kontakt gepflegt.
Vor zwei Jahren schrieb Mandil an den albanischen Staatspräsidenten und lud Vesli nach Israel ein.
Gavra Mandils Vater, der ein Photographie-Studio in Belgrad halte, flüchtete vor den Nazis 1941 in den – von Italienern besetzten – südlichen Teil Jugoslawiens. Nach einem Jahr Internierung drückten die Wächter ein Auge zu und Mandil konnte mit seiner Familie und noch 120 jugoslawischen Juden nach Albanien, das auch von Italienern besetzt war, flüchten. Dort zerstreuten sich die Juden unter der gastfreundlichen Bevölkerung und lebten in relativer Sicherheit bis zum September 1943, als die Nazis die Macht übernahmen.
Veseli senior hatte die Familien Mandil und Ben-Yosef in seinem Haus im Berg-Dorf Kruja bis zu Kriegsende versteckt. Nach dem Krieg kam der junge Refik Vesli nach Belgrad, wo er im Mandil-Studio photographieren lernte, bevor er nach Albanien zurückkehrte.
Alle Juden, die während des Krieges in Albanien versteckt waren überlebten und diejenigen die noch heute in Israel leben, waren voll des Lobes über die Gastfreundschaft und Selbstaufopferung der Albaner. Nachdem Refik Veseli die Medaille erhielt. sagte er: "Ich bin stolz darauf, daß mein kleines, armes Land fähig war Juden zu retten". Er brach in Tränen aus, als eine Frau unter den Zuhörern begann, ein albanisches Lied zu singen. Die meisten der Überlebenden sprachen mit Veseli serbisch, weil sie das wenige Albanisch, das sie als junge Menschen gelernt, bereits vergessen hatten.«
(Die Gemeinde, Wien, 7.9.1990)
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Albanian American Civic League
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10 jüdische Organisationen für NATO-Intervention
Die "ethnische Säuberung" von albanischen Muslimen im Kosovo erinnert uns allzu lebhaft an das Abschlachten und die Zwangsvertreibungen von Muslimen während des von Milosevic und seinen Verbündeten angeführten Völkermordes im Krieg in Bosnien. Als Juden kennen wir die schrecklichen Folgen einer Beschwichtigungspolitik. Es ist erst eine Generation her, daß wir die Feuer des Holocaust sahen und ihr Licht beleuchtet noch heute unsere Vision und macht klar, daß wir im Angesicht von Völkermord nicht passiv sein können. Unser feierlicher Schwur "Nie wieder" muß mehr als ein Lippenbekenntnis sein, vielmehr eine Verpflichtung, nicht nur wachsam zu sein, sondern auch zu handeln. (...) Wir fordern die Vereinigten Staaten und alle anderen Staaten der Welt auf, ihre Verpflichtung gegenüber der UN-Völkermordkonvention zu erfüllen (...). Wir begrüßen den kürzlich angekündigten NATO-Plan, Luftangriffe einzusetzen, um den Druck auf Slobodan Milosevic zu verstärken (...)."
Unterzeichner: American Jewish Committee, American Jewish Congress, Anti Defamations League, Jewish Council of Public Affairs, Jewish Reconstructionist Federation, Hadassah, National Council of Jewish Women, The Union of American Hebrew Congregation, Orthodox Union, United Synagogue of Conservative Judaism. Washington D. C., 23. Juni 1998