Die küstennahen Regionen Mittelalbaniens zwischen Durrës und Elbasan im Norden sowie Vlora und Berat im Süden bieten diverse Sehenswürdigkeiten, auch wenn sie meist nicht für Übernachtungen oder längere Aufenthalte gewählt wird.
An den Städten von Mittelalbanien kann man mit gutem Gewissen vorbeifahren – sie sind aber nicht mehr so trostlos wie früher, so dass man dort auch einen Halt einlegen kann, wenn einem nach einer Pause und etwas Sightseeing ist.
Die antike Stadt Apollonia, das Kloster Ardenica und der Nationalpark Divjaka sind wie die ürbigen Naturschönheiten und Kulturdenkmäler, die im folgenden Text nebst den Städten aufgeführt sind, aber durchaus einen Abstecher und Erkundungen wert. Es lohnt sich also, auf dem Weg in den Süden (oder Norden) den einen oder anderen Halt in Mittelalbanien einzuplanen.
Myzeqe und Umgebung: Lage
Die Myzeqe genannte Küstenebene Mittelalbaniens, Schwemmland der grosser Flüsse Shkumbin, Seman und Vjosa, war lange ein malariaverseuchtes Sumpfgebiet. Nach der Trockenlegung wurde die Myzeqe zur Kornkammer Albaniens und grössere Städten. Fier ist heute das Zentrum der Region. Ein paar Hügelzüge durchbrechen die Ebene – Standorte bedeutender Kulturgüter.
Die Küste enthält viele Feuchtgebiete wie die Lagune von Divjaka, ein Nationalpark mit Pelikanen und Flamingos. Ein paar wenige Strände eignen sich auch zum Baden.
Die Myzeqe ist umgeben von Hügelgebieten. Die im Osten anschliessende Hügellandschaft Dumreja besticht durch ihre vielen, kleinen Seen. Im Süden erheben sich die Bergregionen Südalbaniens, denen das Hügelgebiet der Mallakastra vorgelagert ist. Hügel trennen das Gebiet auch von der Region Tirana im Norden.
Fier – grösste Stadt Mittelalbaniens
Die Stadt bietet kaum etwas Sehenswertes. Ein paar neue Gotteshäuser und kommunistische Wohnblocks prägen das Stadtbild. Ausser für Besorgungen oder zur dringenden Rast lohnt es sich nicht wirklich, auf der Durchreise oder auf dem Weg nach Apollonia Halt zu machen. In absehbarer Zeit soll zumindest am Fluss entlang eine neue Flaniermeile entstehen.
Das historische Museum von Fier zeigt Fundstücke und Kopien davon, die in der Region (Apollonia, Ballsh, Byllis etc.) gefunden wurden. Das Haus liegt etwas versteckt rund 250 Meter südwestlich von der grossen Moschee und ist selten geöffnet. Ein Teil der Ausstellung wurde zwischenzeitlich auch nach Apollonia ausgelagert.
Dank der neuen Umfahrungsstrasse kann man jetzt am Zentrum Mittelalbaniens vorbeidüsen – die lästige Passage quer durch die Stadt und auf schmalen Landstrassen entfällt. Die Abfahrten zur Stadt befinden sich weit ausserhalb vor Mbrostar im Norden respektive vor Levan im Süden.
Die Wegweiser führen den Verkehr heute um das Zentrum – man kann aber durchaus auch gradedurch ins Zentrum, vor allem, wenn man nach Apollonia möchte. Die Stadt ist aus fast ganz Albanien gut mit dem Bus erreichbar. Durchfahrende Busse erwischt man am besten am Kreisel am nördlichen Stadteingang. Von hier aus geht es aber eigentlich nur mit Taxi weiter.
Apollonia – römische Ausgrabungen
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Region ist die Ausgrabungsstätte von Apollonia, rund zehn Kilometer westlich von Fier auf einem Hügel inmitten der Myzeqe gelegen.
Apollonia war eine griechische Kolonie, die vor allem zur Römerzeit eine Blüte als bedeutende Stadt erlebte. Damals verfügte der Ort noch über einen Flusshafen – die Vjosa änderte ihren Verlauf nach einem Erdbeben – und war neben Durrës Ausgangspunkt der Via Egnatia, die die östliche Adriaküste mit Konstantinopel verband. Heute ist Apollonia eine der bedeutendsten archäologischen Fundstäten Albaniens.
Wo damals sich eine grosse Stadt über den ganzen Hügel erstreckte, steht heute neben den Ruinen nur noch ein orthodoxes Kloster. Das Gelände wurde noch nicht vollständig ausgegraben – überall sind Reste der antiken Stadt zu finden: Vom Hügelfuss, wo heute die Umfahrungsstrasse von Fier gebaut wird, bis hoch zur Akropollis. Die Agora mit dem Odeon (Theater) und den teilweise restaurierten Ruinen des Buleuterions sind besonders eindrücklich. Auch grosse Mauern sind noch zu sehen. Es lohnt sich, den Pfaden durch das oft von wuchender Vegetation bewachsene Gelände zu folgen und dabei immer wieder auf alte Mauern zu stossen.
Im Kloster befindet sich noch ein kleines Museum, wo ausgegrabene Statuen zu sehen sind. Das alte orthodoxe Kloster mit Marienkirche und Glockenturm wäre aber auch sonst einen Besuch wert. Der Klosterhof mit dem Kirchlein im Zentrum ist ein beschaulicher Ort der Ruhe. In der Kirche wurden diverse römische Säulen verbaut.
Apollonia ist nur mit dem Auto erreichbar. Am einfachsten ist es neu über die Umfahrungsstrasse – Abfahrt »Pojan« und dann das Kloster auf dem Hügel ansteuern. Der Weg von Fier führt am Bahnhof vorbei immer nach Westen auf einer schmalen Strasse. Nach ca. 10 km zweigt man nach links ab und fährt dann einen Hügel hinauf zum Kloster. Es ist eine kleine Besuchsgebühr zu bezahlen. Neben dem Kloster gibt es ein kleines Restaurant.
Ardenica – orthodoxes Kloster
Das alte orthodoxe Kloster von Ardenica thront auf einem Hügel über der weiten Myzeqe-Ebene. Es ist wohl eine der schönsten Kirchen des Landes und die grösste Klosteranlage, die den Kommunismus überstanden hat, also durchaus einen Abstecher wert.
Das von Mönchen bewohnte Kloster kann nur zu Teilen besichtigt werden. Die älteren Gebäude stammen aus dem 15. Jahrhundert. Von Interesse ist besonders die kleine Marienkirche mit ihren Fresken aus dem 18. Jahrhundert und der reichen Ikonostase.
Das Kloster liegt schön auf dem Hügel zwischen Bäumen. Bei gutem Wetter sieht man über die ganze Myzeqe-Ebene bis weit in die Berge Südalbaniens. An der Strasse zum Kloster finden sich mehrere Restaurants.
Auf halber Strecke zwischen Lushnja und Fier (von dort rund zehn Kilometer nach Norden) beim grossen Kreisel zum Dorf Kolonja abbiegen. Man fährt dann geradeaus durchs Dorf Kolonja den Hügel hinauf bis vors Kloster. Nach Kolonja fahren gelegentlich auch Minibusse von Fier und Lushnja aus – dann noch rund 30 Minuten den Hügel hoch. Vom Kreisel an der Nationalstrasse, wo einen auch Busse ausladen könnten, wäre es dann wohl fast eine Stunde zu Fuss.
Lushnja – wo Albanien seinen Anfang nahm
Die Kleinstadt Lushnja liegt am Fuss der Hügel der Dumreja. Das Zentrum der Provinzstadt wurde 2015 erneuert: Der zentrale Platz ist jetzt verkehrsfrei und lädt mit Brunnenanlagen und mehreren Statuen zum Spaziergang. Südlich schliesst sich eine Parkanlange an.
Als im Januar 1920 politische Führer aus ganz Albanien zum »Kongress von Lushnja« zusammenkamen, war dies der Startschuss für das selbständige Albanien, das zuvor nur von einem deutschen Fürsten regiert und während des Weltkriegs von ausländischen Truppen besetzt gewesen war. Das Haus der Zusammenkunft kann heute besichtigt werden. Man erreicht es, wenn man vom Hauptplatz nach Süden läuft und dann in die erste Strasse nach links abbiegt.
An dieser Kreuzung liegt auch das Geschichtsmuseum von Lushnja – öfters geschlossen.
Ein kleiner Abstecher führt in Lushnja zum Heldenfriedhof am nördlichen Ende der Stadt. Nur wenig neben den Friedhof liegt erhöht am Hügel ein Aussichtsrestaurant , von wo man den Blick über die Stadt weit in die Myzeqe-Ebene schweifen lassen kann. Abzweigung 350 Meter südlich vom Heldenfriedhof, dann steil hoch.
Lushnja ist gut per Bus erreichbar. Busse mit weiter entfernten Zielen (Berat, Fier, Vlora) fahren aber nicht in die Innenstadt, sondern halten nur an der Umfahrungsstrasse.
Divjaka – Lagune am Meer
Divjaka ist ein Nationalpark rund um die Lagune von Karavasta und den Pinienwald auf dem schmalen Landstreifen zwischen Lagune und Meer. Die Lagune ist ein wichtiges Vogelschutzgebiet, wo manchmal neben vielen anderen Tieren sogar Pelikane zu sehen sind – eine der letzten Populationen Europas. Auch Meeresschildkröten haben hier und an anderen Stränden der Region in den letzten Jahren schon gebrütet. Grosse Teile der geschützten Feuchtgebiete sind nicht oder kaum zugänglich.
Die meisten Besucher dürften aber mehr Interesse zeigen für den von Gewässern durchzogenen Wald und den Strand. Schon vor dem Eingang des Nationalparks liegen die ersten Restaurants. Rund um das alte kommunistische Ferienheim ist inzwischen eine ganze Anlage von Hotels entstanden, die sich im Wald verstreuen. Der Strand ist breit, sandig und lang – er wird auch von Autos befahren. Die Besucher verstreuen sich schnell.
Auf der Anfahrt zum Strand kommt man an einem Aussichtsturm vorbei, wo sich auch eine Touristeninformation befindet. Man kann in die Höhe steigen und über den Wald zum Meer blinzeln, auf Pfaden das Feuchtgebiet erkunden und die Ausstellung im Parkzentrum studieren.
Nicht ganz zwei Kilometer südlich vom Ressort führt der Kanal von der Lagune zum Meer. Dem Kanal folgend kann man gut bis an den Rand der Lagune gelangen, ohne nasse Füsse zu kriegen. Die Nistgebiete der Vögel sind aber recht weit weg, so dass nicht jeder Besucher damit rechnen kann, dass Pelikane für ihn ein paar Ehrenrunden drehen.
Die Strasse nach Divjaka verlässt die Schnellstrasse SH4 gleich südlich der Shkumbin-Brücke (Kreisverkehr), rund 20 Kilometer nördlich von Lushnja. Bis zum Ort Divjaka geht es 15 Kilometer durch die Ebene nach Westen, von dort noch etwas mehr als fünf Kilometer bis zum Strand. Wer ohne eigenes Fahrzeug unterwegs ist, kann den Bus beim Kreisverkehr verlassen und dort auf eine Mitfahrgelegenheit/Minibus (meist gegen kleines Entgelt) warten. Von Divjaka führt eine Strasse mit breitem Gehweg zum Beginn des Nationalparks, ab dann geht es durch den Wald – zu Fuss ist man etwas mehr als eine Stunde unterwegs. Vom Strand nach Süden geht es nur auf holprigen, unbefestigten Wegen weiter. Auf dem Weg vom/nach dem Süden eignet sich die asphaltierte Strasse am Ostufer der Lagune als Direktverbindung: An der Hauptkreuzung in Divjaka immer nach Süden bis Babunja, von dort elf Kilometer nach Osten (von Süden etwas komplizierter: 6,5 Kilometer nach dem Kreisel von Ardenica – erste Geschwindigkeitsreduktion wegen gefährlicher Kreuzung – an dieser nach Norden (links) abbiegen, dann elf Kilometer bis Babunja und dort wieder nach Norden abbiegen bis Divjaka).
Peqin – Kleinstadt mit Moschee
Peqin ist eine Kleinstadt zwischen Durrës/Kavaja und Elbasan im Shkumbintal. Es entsteht der Eindruck, als sei die Zeit hier stehengeblieben. Ein ruhiger Platz mit Moschee und Uhrturm – kaum Verkehr, wenig Menschen, rundherum Wohnblocks … Fremde werden gut gemustert.
Die Moschee erlitt das gleiche Schicksal wie diejenige in der Nachbarstadt Kavaja: Von den Kommunisten zerstört. Einzig die Vorhalle blieb erhalten – und der Uhrturm daneben, der noch von der historischen Bedeutung des Orts berichtet.
Eine Seitenstrasse führt vom Hauptplatz nach Süden zur Festung von Peqin. Die Anlage ähnelt derjenigen von Bashtova: Eine rechteckige Umfassungsmauer in der Ebene. Sie wurde aber von den Osmanen gebaut, vermutlich im 16. Jahrhundert. Leider ist der Zutritt ins Innere oft nicht möglich. Sollte das Tor geschlossen sein, kann man ja beim Café an der Mauer fragen.
Nordöstlich etwas ausserhalb der Stadt beim Friedhof findet sich noch ein Stück und eine kleine Brücke der »Via Egnatia«, der wichtigen Römerstrasse von Durrës nach Konstantinopel. Das Pflaster soll antik sein, die Brücke ist wohl osmanisch.
Dumreja – Hügel und Seen
Das Dumreja-Plateau ist ein hügeliges Gebiet zwischen Lushnja und Elbasan, das von rund 80 kleinen Seen durchsetzt ist – eine abwechslungsreiche und interessante Landschaft. Im Norden liegt das Shkumbin-Tal, im Süden dasjenige des Devoll, im Westen die Myzeqe-Ebene und im Osten die Ebene von Elbasan. Die Hügel der Dumreja sind meist nicht besonders hoch und erreichen selten 300 Meter, aber es ist ein ständiges Auf und Ab. In der Dumreja gibt es viele Dolinen, die zum Teil plötzlich als Schluckloch in der Erde entstanden sind. Im Sommer trocknen viele der kleinen Seen aus. Es gibt zahlreiche kleine Dörfer, die Bewohner leben fast ausschliesslich von der Landwirtschaft.
Hauptort der Region ist Belsh, ein kleines Provinzstädtchen, an einem kleinen See gelegen. Das Ortszentrum wurde vor Kurzem erneuert und bietet jetzt eine hübsche Uferpromenade mit einigen Cafés, die sich gut für eine kurze Rast eignen. Auf dem See verkehrt ein Ausflugsboot. In Belsh und auf dem nahen Hügel Gradishta wurden Gegenstände und Mauern aus der Antike gefunden, die aber leider touristisch nicht erschlossen sind.
Der See von Seferan zwei, drei Kilometer südlich von Ballsh ist wohl nebst Belsh der am besten zugängliche See der Region: Ein Spazier- und Fahrradweg führt runherum und es gibt diverse Einrichtungen, die die Uferzone in einen kleinen Park verwandeln.
Lange Zeit war die Dumreja nur sehr schlecht durch Strassen erschlossen. Erst nach 2010 wurden durchgehende Verbindungen asphaltiert. Zwischenzeitlich gibt es eine gut ausgebaute, frisch sanierte Strasse von Cërrik bis Kuçova. So ist eine Fahrt durch die Dumreja eine gemütliche Alternative zur Strecke durchs Shkumbin-Tal über Peqin, wenn man von Elbasan nach Berat oder Lushnja möchte. Die Strecke führt zuerst von Cërrik bei Elbasan bis Belsh, von wo aus es drei Varianten gibt: Die im Zentrum von Belsh nach Westen abzweigende Strasse über Hysgjokaj nach Lushnja ist noch nicht durchgehend asphaltiert und umgeht auch eher das Seengebiet. Die anderen beiden Routen zweigen vor Belsh am Ostufer des Sees nach Süden ab und trennen sich kurz darauf. Die breite Strasse führt direkt nach Süden über Kajan nach Kuçova (ca. 24 Kilometer), wo diverse alte Ölfelder passiert werden. Die schmälere führt nach Südwesten und hat das längste Stück Wegstrecke im Seengebiet. Es werden die Dörfer Fierza und Kosova passiert, bevor die Strasse in die Myzeqe-Ebene hinunterführt und bei Jeta e re die Strasse Lushnja–Berat erreicht (rund fünf Kilometer südlich von Lushjna-Süd).
Berat und Kuçova
Am südöstlichen Rand der Myzeqe-Ebene liegen die Städte Berat und Kuçova. Berat ist mit seiner osmanischen Altstadt und der Burg eine der grössten Sehenswürdigkeiten des Landes. Kuçova ist eine kleinere Stadt, die nicht allzu viel zu bieten hat – aber als Industriestadt, wo noch vieles so ist wie im Kommunismus, ist sie durchaus einen Abstecher wert.
Die Faht nach Berat (insbesondere von Fier kommend) führt durch die Erdölfelder der Mittelalbaniens.
Mallakastra – antike Geschichte auf erdölhaltigem Boden
Südlich an die Myzeqe angrenzend liegt das Hügelland Mallakastra, südöstlich von Fier. Die Hügel der Malakastra sind bedeutend höher als diejenigen der Dumreja – die Landschaft geht hier allmählich ins südalbansiche Bergland über.
Die Region ist bekannt für das Erdöl, das hier wie auch in weiten Gebieten der südlichen Myzeqe gefördert wird. Überall stehen Öltürme und Pumpen. Aber im Gegensatz zu früher landet heute kaum mehr Erdöl in der Natur, sondern wird fein säuberlich gesammelt.
Das Zentrum der Mallakastra ist Ballsh, eine kleine Provinzstadt und neben Kuçova das zweite grosse Zentrum der albanischen Ölindustrie. Es gibt es diverse Ausgrabungen aus der Antike, so die Reste einer bedeutenden frühchristlichen Kirche.
Interessanter für Touristen als Ballsh ist aber der Archäologiepark von Byllis ein paar Kilometer weiter (siehe Beschreibung unter Vjosa-Tal).
Um Ballsh oder Blylis zu erreichen, muss man die Autobahn verlassen und Fier ansteuern. In Fier wird man nicht quer durchs Zentrum geführt, sondern östlich rundherum. An einer grossen Kreuzung geht es in Richtung Berat und Mallakastra ab, kurz vor Patos verzweigt sich die Strasse. Der südliche Weg führt in die Mallakastra.
Verkehr
Anreise nach Mittelalbanien
- Auto – Dank der zentralen Lage ist die Myzeqe aus ganz Albanien gut erreichbar – von Norden auf gut ausgebauten Strassen via Durrës nach Kavaja oder via Elbasan nach Peqin oder auf schmaler Strasse von Elbasan über Cërrik in die Dumreja. Von Süden führen die Strassen von Tepelena und Vlora über Levan nach Fier.
- Busse – Die Städte der Region sind alle gut per Bus erreichbar. In Tirana ist der Abfahrtsort im Busdepot für den Süden (Rruga Kavajës 500 Meter über den inneren Ring folgen, dann links). Die vielen, oft etwas abgelegenen Sehenswürdigkeiten sind aber oft nur recht aufwändig mit Bussen oder Minibussen zu erreichen.
- Eisenbahn – Das Gebiet wird von den Eisenbahnlinien Durrës – Kavaja – Rrogozhina – Peqin – Elbasan und Durrës – Kavaja – Rrogozhina – Lushnja – Fier – Vlora durchquert. Personenzüge verkehrten in den letzten Jahren aber kaum mehr. Im Sommer 2024 fuhr am Samstag und Sonntag je ein Zug nach Durrës-Plazh und zurück (Fahrplan).
Weiterreise
- Auto – Die Sehenswürdigkeiten sind alle über asphaltierte Strassen zu erreichen. Nach Apollonia, Bashtova und Byllis sowie zu den meisten Stränden gelangt man wohl nur mit Taxis. Im Sommer fahren vielleicht auch Minibusse zu den Stränden.
- Busse & Sammeltaxis – Von Fier (Zentrum) verkehren gelegentlich Minibusse nach Kolonja bei Ardenica und nach Ballsh. Für die Weiterreise in andere Regionen gibt es meist zwei Möglichkeiten: Versuchen, in einem durchfahrenden Bus aus Tirana mit diesem Ziel einen Platz zu kriegen, oder eine direkte Busverbindung nehmen. Letztere sind weniger zahlreich (ausser man will nach Tirana), verkehren dafür aber oft ab einem zentralen Ort. Die durchfahrenden Busse sind nicht immer gewillt, weitere Passagiere aufzunehmen und fahren meist nicht ins Zentrum hinein.
Essen & Trinken & Schlafen in Mittelalbanien
Es gibt zwar in den meisten Städten Hotels, die Myzeqe wird aber meist nicht von Touristen als Übernachtungsort gewählt. Eine Ausnahme bildet hier vielleicht der Strand von Divjaka (mit meheren Hotels, Strandhäuschen und Campingplätzen) und die schon nahe bei Durrës gelegenen Strände rund um Golem nördlich von Kavaja. Die Region wird meist nur auf der Durchreise besucht oder von Aufenthaltsorten in der Nähe wie Vlora, Berat, Durrës oder Tirana auf Tagestouren angefahren.
Für Camper und Wohnmobilreisende gibt es natürlich Möglichkeiten, wild oder auf den Parkplätzen von Restaurants zu übernachten.
(Einfache) Verpflegungsmöglichkeiten gibt es natürlich in allen Städten und auch bei den meisten Sehenswürdigkeiten.
Einkaufen
Für grössere Besorgungen in Mittelalbanien eignet sich Fier am besten – zwischenzeitlich gibt es aber auch schon in anderen Städten Supermärkte.
Freizeit & Kultur
In den verschiedenen Städten gibt es meist Kulturhäuser, die gelegentlich Aufführungen oder Ausstellungen organisieren.
Für Freizeit-Unternehmungen eignen sich natürlich die Strände gut – hier insbesondere die Strände bei Kavaja und derjenige von Divjaka. Auch die Strände westlich von Fier (Seman) sind gut von der Umfahrung erreichbar, bieten aber nur eine einfache Infrastruktur. Strände südlich von Divjaka und nördlich von Seman sind nicht besonders – zwischenzeitlich gibt es aber auch hier schon einfache Infrastruktur für Tagesausflügler.
Ornithologen finden in den Feuchtgebieten des Divjaka-Nationalparks und auch weiter südlich entlang der Küste viele Möglichkeiten für Naturbeobachtungen.
Im nördlichen Bereich der Myzeqe gibt es entlang der Römerstrasse »Via Egnatia« dokumentierte Wanderungen, vgl. den Wanderführer »Via Egnatia on Foot«.
Wetter
Das Klima der Region ist natürlich stark vom nahen Meer geprägt, da kein Gebirge die Wetterfronten aufhält. Meist wird es nicht allzu kalt, kann aber gerade im Winterhalbjahr schon mal stark stürmen und regnen. Die Sommer sind meist sehr heiss.
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