Bitte beachten Sie auch den Hinweis am Schluss dieser Seite!
Die Sicherheit in Albanien ist deutlich besser als der Ruf. Das Land ist nicht gefährlicher oder ungefährlicher als andere Reiseziele in Europa. Wer die übliche Vorsicht wie in allen südlichen Reiseländern walten lässt, sollte eine problemfreie Reise haben. Die grössten Gefahrenquellen gehen nicht von Kriminellen* aus, sondern liegen im Alltag: Verkehr, Essen und Gesundheit. Die Details hierzu sind weiter unten aufgeführt.
Die Albaner sind sehr gastfreundlich, aber viele leben in grosser Armut. Wie überall sollte man deshalb auf seine Wertsachen aufpassen und nicht mit der grossen Fotokamera auf dem Bauch durch die Gegend stolzieren: keine Gelegenheit, keine Diebe. Erfahrungsgemäss ist es sicherer, Wertsachen auf sich zu tragen, als sie im Hotel oder Auto zu lassen. Man sollte nie Gepäck sichtbar im Auto liegen lassen und am Strand auf die Wertsachen gut aufpassen.
Zu beachten ist, dass die Staatsmacht in den abgelegenen, ländlichen Region noch immer nur schwach vertreten ist. Grundsätzlich können alle Gegenden im Land problemlos besucht werden. Vereinzelt wurde berichtet, dass Wanderer in abgelegenen Bergregionen von Marihuana-Pflanzern bedroht wurden und ihnen die Passage verwehrt wurde. Einen grösseren Bogen macht man besser auch um politische Veranstaltungen – die Gemüter kochen schnell hoch.
Nicht einmal nachts muss man sich in albanischen Städten vor Gewalt fürchten. Viele Gassen sind zwar dunkel, aber Kriminalität droht nicht. Auch für Frauen ist Albanien ein unproblematisches Reiseland; siehe unsere Tipps für alleinreisende Frauen.
2019 wurde Albanien von drei starken Erdbeben erschüttert. Auch 2023 gab es schon starke Erschütterungen. Erdbeben können in Albanien jederzeit auftreten und sind nicht voraussagbar – aber mit dem richtigen Verhalten kann man die Gefahr für Leben deutlich reduzieren.
5 Gefahrenquellen
Natürlich muss man auch in Albanien aufpassen. Ergänzend zu den oben erwähnten allgemeinen Ratschlägen und Hinweisen listen wir hier noch ein paar alltägliche Gefahrenquellen auf, die nicht ausser acht gelassen werden sollten:
1 – Unerwartete grosse Löcher
Die Wege in Albanien sind uneben. Wer nicht achtet, wohin er geht, kann schnell einmal ins Stolpern kommen. Das Bild der Brücke oben veranschaulicht das Problem eindrücklich.
Noch gefährlicher sind Fallgruben wegen fehlender Gulli-Deckel oder ungeschützten Baustellen mitten im Gehsteig. Ein Sturz in ein solches Loch kann schlimme Folgen haben.
Deshalb immer nur gehen, wenn man auch auf den Weg schaut!
Gleiches gilt für Autofahrer: Die Unebenheiten im Strassenbelag können auch mal in grössere Löcher ausarten: plötzlich ist der Begriff Schlagloch eine Untertreibung. Auch auf frisch asphaltierten Strecken können immer wieder unerwartet grosse Löcher, heftige Übergänge im Belag, abgerutschte Strassenstücke oder andere Hindernisse auftauchen.
Deshalb die Geschwindigkeit immer dem Strassenbelag und der Sicht anpassen!
2 – Grosszügige Verkehrsregelauslegung
Die Sitten im Strassenverkehr haben sich in den letzten Jahren zwar stark gebessert, Verlass auf rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer gibt es aber nicht. Man muss immer damit rechnen, dass einzelne Autos oder Fahrräder auch mal auf der falschen Strassenseite oder gegen Einbahnstrassen unterwegs sind. Vortritt hat meist der Stärkere, und auch Rotlichter werden gerne ignoriert.
Deshalb als Autofahrer immer höchste Vorsicht walten lassen und als Fussgänger nie vergessen: Luege, lose, laufe!**
3 – Durch Dick- und Dünndarm
Die Wasserversorgung ist alt und lückenhaft. Deshalb sollte man bei Trinkwasser, Obst und Salaten wie überall in Süd- und Osteuropa Vorsicht walten lassen.
Die fremde Küche (ungewohnte Zutaten und viel Öl) strapaziert ebenfalls manchen Magen.
Man kann problemlos auf das sehr gute und günstige albanische Mineralwasser ausweichen. Wer empfindlich ist, sollte auch auf Eis verzichten und mit Wasser aus der Flasche Zähne putzen.
Siehe auch den Artikel Gesundheit.
4 – Hunde und andere Viecher
Wer in ländlichen Gebieten unterwegs ist, muss damit rechnen, ab und zu auf unfreundliche Hof- und Schäferhunde zu treffen. Die Strassenhunde in den Städten sind hingegen ausnahmslos friedlich.
Auch Mücken können an manchen Orten zu gewissen (Nacht-)Zeiten zur Plage werden. Ein guter Spray vermag hier Abhilfe zu leisten.
Es gibt in Albanien zwar noch weitere, teils unfreundliche Tiere wie Schlangen, Bären und Wölfe. Die Chancen auf ein Zusammentreffen mit den grossen Vierbeinern sind hier aber sogar in den entlegendsten Wäldern äusserst gering.
5 – Ohne Hals und Beinbruch
Die medizinische Versorgung in Albanien ist noch immer meist eher einfach. Gute Krankenhäuser finden sich fast nur in Tirana. Es gibt nur wenige Ambulanzen, und eine Bergrettung ist erst an wenigen Orten im Aufbau.
Bitte vermeiden Sie deshalb unfallträchtige Situationen. Seien Sie sich bewusst, dass Hilfe im Notfall weit entfernt sein kann – im Extremfall jenseits der Adria oder zu Hause.
Achten Sie deshalb auch darauf, dass Sie eine ausreichende Krankentransportversicherung abgeschlossen haben.
Immer wieder gibt es in Albaninen starke Erdbeben. Sie können jederzeit auftreten und sind nicht voraussagbar – mit dem richtigen Verhalten kann man die Gefahr für Leben deutlich reduzieren.
Offizielle Informationen für Albanien
Die meisten Staaten offerieren im Internet Reisehinweise mit aktuellen Informationen. Wir haben Ihnen eine Übersicht staatlicher Reisehinweise zusammengestellt:
- Schweiz: Reisehinweise des Eidgenössischen Amt für Äusseres – EDA
- Deutschland: Reisehinweise des Auswärtigen Amts
- Österreich: Reiseinformationen des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten
- Albanien: Visit Albania: Visa Procedures and Customs
- Frankreich: Conseils aux voyageurs du ministère des affaires étrangères
- USA: Country Information of the U.S. State Department
- Grossbritannien: Travel advice of the Foreign & Commonwealth Office FCO
- Kanada: Country Travel Reports of the Consular Affairs Bureau of Foreign Affairs and International Trade Canada
- Italien: Consigli di viaggio del Ministero degli Affari Esteri
Disclaimer Sicherheit
Wir bemühen uns um aktuelle und korrekte Angaben. Das Angebot dient aber lediglich der allgemeinen Information und beabsichtigt nicht, inhatlich umfassend oder täglich aktuell zu sein. Auf diese Angaben gestützte Dispositionen erfolgen auf eigenen Verantwortung. Jede Haftung aufgrund falscher Angaben wird ausgeschlossen.
Im Internet finden sich noch ganz viele andere Berichte zur Sicherheit in Albanien – ein Beispiel unter vielen: Anita – Travelling Balkans.
Die UNO spricht – aller Vorurteile zum Trotz – sogar von der »Niedrigverbrechenregion Balkan«: Greater stability in the Balkans is lowering crime, reports UNODC.
Also: Es ist an der Zeit, Vorurteile zu überdenken! Einfach diejenigen fragen, die schon dort waren. Diejenigen, die vor Albanien warnen, sind meist noch nie dort gewesen, sondern wissen nur von jemandem zu berichten, der jemanden kennt, der irgendwo gehört hat …
* Natürlich ist auch Albanien nicht frei von Verbrechen – die grössten Probleme sind die Bereiche Korruption und Organisiertes Verbrechen, womit Reisende in der Regel aber nicht konfrontiert sind.
** Schweizerdeutscher Kinderreim für richtiges Verhalten im Verkehr: Schauen (ob kein Auto kommt), hören (ob kein Auto kommt), (schnell) laufen.
Der gesamte Artikel sollte mal überarbeitet werden. Die Bergrettung ist besser geworden und es gibt im ganzen Land Ambulanzen.
Danke für den Hinweis – werden gerne bald wieder draufschauen. Die erwähnten Punkte stimmen – aber es soll trotzdem niemand erwarten, dass es wie in Mitteleuropa ist, wo man gleich aus jeglicher misslichen Situation per Hubschrauber rausgeholt wird.