Backpacker in den Albanischen Alpen
Mit Sack und Pack unterwegs: Backpacker in den Bergen Albaniens

Albanien zieht zwischenzeitlich immer mehr Backpacker an, und auch reichlich neue Hostels stehen zur Verfügung – das Land ist bereit für Backpacker. Albanien bietet nicht nur viel zu sehen und erleben, sondern auch günstige Preise für Traveller.

Obwohl »Lonely Planet« seit Längerem Albanien als Top-Destination lobt, erachtet der Reiseführer-Verlag es nicht als notwendig, dem Land in seinem Reiseführern mehr als ein paar wenige Seiten zu widmen. Die Lücke, die der »Lonely Planet« hinterlässt, möchten wir mit dieser Seite etwas verkleinern und jungen/jungegebliebenen Reisenden ein paar Tipps mit auf dem Weg geben, wie man gut und günstig durchs Land kommt.

Hinweis: Albanien entwickelt sich laufend und sehr rasant. Auch die Informationen auf dieser Seite werden den sich ändernden Verhältnissen nicht immer schnell genug gerecht. Feedback ist willkommen! Es ist damit zu rechnen, dass sich die Angebote für Backpacker-Reisende laufend verbessern werden.

Wann, wie lange & wohin?

Backpacker an einem Strand in Nordalbanien
Leere Strände in der Nebensaison

Hautpartikel Reisezeit

Hochsaison ist von Mitte Juli bis gegen Ende August – dann sind die Strände sehr gut besucht und mancherorts ist rund um die Uhr Partyzeit. Baden lässt sich gut von Juni bis Ende September, aber viele Badeorte gleichen ausserhalb der Hochsaison fast Geisterstädten. Unterkünfte findet man aber immer.

Wer es nicht aufs Baden im Meer abgesehen hat, kann Albanien das ganze Jahr durch bereisen, wobei es im Winterhalbjahr schon öfters regnet und auch empfindlich kühl werden kann.

In einer Woche lässt sich nur ein kleiner Teil Albaniens erkunden – gerade, wenn man mit Bussen reist. Wer nur wenig Zeit hat, sollte sich auf Tirana und Umgebung, Nordalbanien oder Südalbanien beschränken. Für die Fahrt von Tirana nach Saranda muss man mit sechs Stunden Reisezeit – also fast einem Reisetag – rechnen.

Beliebteste Destinationen von Backpackern sind die Albanischen Alpen ab Shkodra, Tirana, die Albanische Riviera und Saranda. Wir können aber auch noch viele andere Orte ans Herz legen:

Highlights Albanien

Übersicht Ortsbeschreibungen

Einzelheiten zu einzelnen Orten mit Fokus auf Backpacker folgen weiter unten.

Gefahren?

Autostopperin unterwegs
Auch eine Möglichkeit voranzukommen …

Infoseite Sicherheit

Albanien ist sicherer als die meisten anderen mediterrane Länder, auch wenn der Ruf des Landes nicht der beste ist. Überfälle oder sonstige gewalttätige Übergriffe gibt es eigentlich nicht.

Reisen im Land ist bezüglich Sicherheit absolut problemlos – auch für Alleinreisende und Frauen oder nachts in den Städten.

Natürlich muss man in einem armen Land wie Albanien auf seine Wertsachen achten: Blind vertrauen oder Wertsachen herumliegen lassen sollte man nicht.

Wie & wie viel bezahlen?

Hautpartikel Geld & Bezahlen

Die Preise sind wie überall zuletzt stark gestiegen. Albanien ist aber nach wie vor günstig. Es gibt jedoch oft noch beträchtliche Preisspannen und Sparmöglichkeiten.

Ein Kaffee oder ein Wasserflasche kostet keine 50 Cent, ein Bier in einer Bar gibt es ab 2 €. Pizza oder einen Teller Pasta kann man schon ab 3–4 € haben. Eine Übernachtung im Hostel kostet etwa 10 €, ein Hotelzimmer kann man schon ab 25 € finden. Eine Fahrt mit dem Bus durchs halbe Land kostet keine 10 €. Wie überall gilt, dass im internationalen Hotel oder in der angesagten Bar alles etwas teurer ist.

Ausländer werden selten übers Ohr gehauen – aber es kommt vor. Manchmal gibt es auch nur kleine Zuschläge, die nicht wirklich ins Gewicht fallen. So oder so macht es aber Sinn, sich über die Preise zu orientieren und zu vergleichen. Wer mit Euro bezahlt, zahlt aber sicherlich immer zu viel – es lohnt sich, sich möglichst schnell albanische Lek zu besorgen.

Wie reisen?

Reisen mit ÖV und Bus durch Albanien
Kurze Pause auf langer Busfahrt

Hauptartikel: Reisen innerhalb des Landes

Transport ist auf dem Westbalkan die grosse Herausforderung für jeden Traveller. Der Busverkehr ist in Albanien alles andere als übersichtlich: Die Abfahrtszeiten sind kaum irgendwo verlässlich publiziert, es gibt keine Pläne und in grösseren Orten ist es schon schwierig, überhaupt den richtigen Abfahrtsort zu finden, da oft für jede Richtung an einem anderen Platz oder Strassenecke gehalten wird. An machen Orten fahren auch die schnelleren Minibusse (Furgon) und die grossen Busse nicht am gleichen Ort ab. Erschwerend kommt hinzu, dass die Destination nicht immer klar angegeben ist – manchmal lässt sich das Ziel nur vom Nummernschild ableiten.

Backpacker müssen für Reisen durchs Land reichlich Zeit einrechnen. Zum Teil steht man länger am Strassenrand, bis endlich ein Minibus hält.

Das System funktioniert gut für lokale Insider, die entweder wissen, wann und wo die Busse fahren, oder zumindest wissen, wen man fragen muss (viele Albaner haben sogar die Handy-Nummer der Fahrer, mit denen sie regelmässig reisen). Als Tourist ist es am einfachsten, jemanden zu fragen, der über diese Informationen verfügt oder sie besorgen kann – im besten Fall den Vermieter im Hostel oder die Chauffeure an der Bushaltestelle. Wenn man die passende Bushaltestelle nicht findet, empfiehlt es sich, ein Taxi zu nehmen (dabei kann die Gebühr für die kurze Taxifahrt schnell den Preis einer längeren Busfahrt übersteigen). Eine Suche nach »Stacioni autobusave« bei einer Online-Karte kann auch helfen.

Das Liniennetz kann man sich einfach ausmalen: Alle grösseren Orte sind mit Tirana verbunden (je nach Distanz und Bedeutung/Verkehr in der Regel mindestens drei Verbindungen pro Tag, oft ein Bus pro Stunde). Von diesen grösseren Orten fahren Minibusse und zum Teil auch Reisebusse in die Dörfer und Kleinststädte der Region. Während dieser zentralistische Ansatz sehr verlässlich ist, sind Tangentialverbindungen die Ausnahme: die wenigsten albanischen Städte haben regelmässige direkte Busverbindungen (ein paar Verbindungen zwischen Grossstädten wie Shkodra–Durrës und in der äusseren Peripherie wie Korça–Gjirokastra bilden die Ausnahme). Deswegen macht es oft mehr Sinn, beim Umsteigen so weit zu fahren, bis man auf eine Strecke mit Bussen aus Tirana trifft, und nicht den auf der Karte kürzesten Weg zu nehmen (von Gjirokastra nach Berat also in Lushnja und nicht in Fier umsteigen; von Durrës nach Saranda evtl. mit Umweg über Tirana).

Busse fahren zum Teil sehr früh morgens. Je später der Tag und je länger die Strecke, desto geringer die Chance, dass noch ein Bus fährt. Die letzten Verbindungen sind meist so angesetzt, dass der Bus spätestens zwischen 18 Uhr oder 20 Uhr abends eintrifft (bei sechs Stunden Fahrzeit von Tirana nach Saranda oder zweieinhalb Stunden von Tirana nach Shkodra). Es ist also besser, man kümmert sich mittags oder spätestens am frühen Nachmittag um den Transport.

Minibusse fahren zum Teil nicht nach Fahrplan, sondern erst, wenn sie voll sind. In kleinere Orte verkehren hingegen zum Teil nur Minibusse oder PKW-Sammeltaxis, die oft nach fixen Zeiten verkehren.

Unter travel.gjirafa.com und www.etransport.al finden sich brauchbare Online-Fahrpläne.

Für Abfahrtsorte in Tirana, wo in letzter Zeit weit aussen neue Busbahnhöfe (»terminali autobusave«) eingerichtet wurden, sei auf den entsprechenden Artikel verwiesen:  Busterminals Tirana

Reisende können auch versuchen, auf offener Strecke einen Bus oder Minibus zur Mitfahrt anzuhalten. Diese stoppen aber nur, wenn sie noch freie Plätze haben und auch einigermassen gefahrlos anhalten können. Nach Absprache mit dem Personal ist es meist möglich, nur eine Teilstrecke zu fahren.

Auf langen Strecken mit mehr als drei Stunden Fahrzeit wird in der Regel zwischendurch ein Halt eingelegt, damit sich der Fahrer kurz verpflegen kann.

In den grossen Städten verkehren lokale Busse (»urban«). Der ÖV beschränkt sich aber meist aufs Stadtgebiet. In den Grossstädten wird das Netz immer weiter ausgebaut und dehnt sich dort allmählich auch aufs Umland aus.

Der internationale Busverkehr ist einfacher: Hier gilt es nur, eines der gut angeschrieben Reisebüros zu finden, die Tickets verkaufen. Busse nach Griechenland gibt es von fast überall. Busse nach Montenegro zwischen Ulcinj und Shkodra sowie Kotor und Tirana, nach Kosovo nur ab Durrës und Tirana und nach Nordmazedonien, Istanbul und Westeuropa meist nur ab Tirana.

Die Eisenbahn ist nur noch etwas für grosse Zug-Fanatiker. Aufgrund Bauarbeiten und Schäden verkehren aktuell (2024) nur freitags bis sonntags Züge zwischen Durrës (Plazh) und Elbasan ein Mal pro Tag und Richtung.

Autostoppen ist in Albanien zwar weit verbreitet, die Fahrer erwarten aber meistens ein kleines Entgelt (»fürs Benzin«). Backpacker, die per Autostopp reisen wollen, sollten klarstellen, dass sie keine Absicht haben, zu bezahlen. Ansonsten ist es üblich – auch bei kurzen Strecken – ein paar Lek anzubieten, vor allem wenn der Fahrer aus ärmlichen Verhältnissen kommt. Bei reicheren Autobesitzern ist das nicht zwingend nötig.

In ländlichen Gebieten ist man oft auf Taxis angewiesen, gerade wenn man abgelegene Orte anpeilt oder auf Nebenstrecken unterwegs ist. Backpacker, die Freude am Feilschen haben, können hier vielleicht auch recht günstig unterwegs sein. Aber unbedingt die Strecke und den Fahrtpreis im Voraus regeln.

Wie kommunizieren?

Hauptartikel Telefon & Internet

WiFi gibt es überall – jedes Hotel, jedes Hostel und sehr viele Restaurants und Cafés bieten kostenloses WiFi an. Auch in der Innenstadt von Tirana gibt es kostenloses WiFi. Wer günstig telefonieren und überall Surfen möchte, kann sich bei einem albanischen Mobilfunkanbieter eine lokale SIM-Karte holen. Es gibt verschiedene Pakete, die für wenig Geld meist auch eine gewisse Anzahl Minuten für internationale Telefongespräche und SMS sowie einige GB Datentransfer anbieten, was locker für zwei bis drei Wochen reichen sollte. Der Empfang ist abgesehen von einigen Bergregionen sehr gut – die Datenübertragung meist schnell.

Nur wenige albanische Firmen, Gasthäuser, Hotels, Organisationen und Behörden haben eine (funktionierende/aktuelle) Website, aber fast alle sind auf Facebook und den gängigen Buchungsportalen zu finden.

Wie sprechen?

Back Packer in Albanien
Backpackerin in Qeparo

Hauptartikel Verständigung & Sprache

In Albanien kann man sich meist mit Englischkenntnissen irgendwie durchschlagen. Fast immer findet sich jemand, der übersetzen kann. Noch besser geht es, wenn man weitere Fremdsprachen wie Italienisch beherrscht.

Es kann aber nicht schaden, sich für die Reise ein paar Albanisch-Grundkenntnisse (wichtige Wörder wie ja/nein, Zahlen, Höflichkeitsformeln, ein paar wichtige Gegenstände des Alltags und Lebensmittel) und die Ausspracheregeln (!) anzueignen. Nicht jeder Kellner und vor allem kaum ein Busfahrer sprechen Fremdsprachen. So ist es einfacher, wenn man mal irgendwo nicht mehr weiterkommt und sich durchfragen muss.

Wie erwähnt: Die Albaner schlagen sich in fremden Regionen meist durch, indem sie solange herumfragen, bis sie jemanden finden, der verlässlich Auskunft geben kann. Reisende tuen es ihnen am besten gleich.

Wo schlafen?

Gästezimmer in Theth, Albanische Alpen
Mehrbettzimmer in einem Guesthouse in Theth

Hautpartikel Unterkünfte

Zwischenzeitlich gibt es in jeder grösseren Stadt ein paar Hostels für Backpacker, in denen man günstig übernachten kann und auch auf andere Reisende trifft.

Rechnerisch lohnen sich diese vor allem für Alleinreisende. Hostels sind nicht viel günstiger als einfache Hotels. Für das gleiche Geld, das man in einem Hostel für zwei Betten bezahlt, kriegt man vielerorts schon fast ein Zimmer mit Bad in einem ordentlichen Hotel. Daneben gibt es auch Gästehäuser, günstige Angebote auf Airbnb und Zimmer zum Mieten (Schilder »Dhoma me qera« oder »Dhoma plazhi«). Preise vergleichen kann sich also lohnen.

Hostels können über die einschlägigen Buchungswebsites gefunden werden. Die meisten Hostels haben auch eine Facebook-Seite, auf der ihre Telefonnummer angegeben ist.

Im Sommer werden an der Küste an fast jedem Strand Campingplätze betrieben. Oft sind es recht einfache Plätze, aber viele bieten auch vorinstallierte Zelte, zum Teil sogar mit Bettgestell darin. An manchen Orten entstehen auch »Zeltstädte« von Backpackern – wildes Kampieren ist in Albanien erlaubt.

Kleine Übersicht von Hostels mit Dorms (Stand 2024, nicht abschliessend):

OrtRegionHostelsGünstige Alternativen
BeratZentralalbanien– Berat Backpackers
– Hostel Mangalem
– Ana Resthouse
– Maya Hostel
– Hanna’s Hostel
Airbnb, Zimmer, Hotels
Dhërmi
(und Strand Drimadhës)
Riviera– Nonna’s Boutique Hostel
– Sea Turtle Camping (Zelt!)
Zimmer, Hotels, Campingplätze
DurrësZentralalbanien– Durres Hostel
– Top View Hostel
Airbnb, Hotels
GjirokastraSüdalbanien– Valmar
– Stone City
– Friends
Airbnb, Zimmer, Hotels
HimaraRiviera– Himara Hostel
– Himara Downtown
– Himara Relax
– Sun Bakers
– Don Hostelo
Zimmer, Camping
Kelmend
(Tamara, Lepusha, Vermosh)
Albanische AlpenZimmer, Guesthouses, Camping mit eigenem Zelt
PeshkopiaOstalbanien– Peshkopi Backpacker HostelHotel, Guesthouse
PogradecOstalbanien– Chill Out Hostel Pogradec
– Villa Stone Dream (ausserhalb)
Zimmer, Pensionen, Hotels
SarandaSüdalbaniengrosse AuswahlZimmer
ShkodraNordalbaniengrosse AuswahlGuesthouses
ThethAlbanische AlpenZimmer, Guesthouses, Camping mit eigenem Zelt
TiranaZentralalbaniengrosse AuswahlAirbnb, Hotels
ValbonaAlbanische AlpenZimmer, Guesthouses, Camping mit eigenem Zelt
VloraSüdalbanien– Adriatic Hostel
– Vlora Backpackers Hostel
Zimmer, Hotels
Vuno
(und Strand Jal)
Riviera– Shkolla Vuno (noch offen?)
– Kamping Jal (fixe Zelte)
Camping mit eigenem Zelt, Zimmer

Wie essen?

Hauptartikel Essen & Trinken

In Albanien kann man gut, frisch und viel essen. Die Preise sind meist sehr günstig. Natürlich gilt auch hier die allgemeine Regel, dass es dort etwas teurer ist, wo die teuersten Autos vor der Tür stehen oder die Aussicht am schönsten ist. Kleinere, etwas weniger gut gelegene und weniger gestylte Restaurants sind oft deutlich günstiger – im Hostel finden sich sicherlich Informationen, wo man günstig und gut essen kann.

Zu beachten ist, dass die Portionen in Albanien meist sehr gross sind. Ein Salat reicht immer für zwei, wenn nicht sogar für einen grösseren Tisch. Einheimische Produkte wie Wasser und Schnaps sind meist günstiger als das Importbier.

Alternativen zum Restaurant sind kleinere Strassenstände, wo man günstig viele einfache Speisen findet, die man auch vom Türken kennt (Byrek, Qofte, Kebab), und die Märkte. Die meisten Hostels bieten Kochmöglichkeiten, und ein Picknick unterwegs kann auch romantisch sein. Strassenmärkte und vor allem kleine Tante-Emma-Läden bieten überall günstig Nahrungsmittel an. Besser meiden sollten Backpacker die Supermärkte, die oft teuer sind und vor allem Importwaren anbieten.

Feiern?

Nachtleben in Durrës – Nightlife in Albanien
Bar in Durrës

Während im Hochsommer entlang der ganzen Küste die Bässe dröhnen und überall Partys stattfinden, ist es in den anderen Monaten oft beängstigend ruhig.

In Tirana ist im Ausgeh-Viertel »Blloku« immer was los. In den meisten anderen Orten wird es aber auch am Wochenende schon früh ruhig.

Nur die grössten Städte haben wirklich ein Nachtleben. Ausserhalb von Tirana fehlt vielen einfach das Geld, um ausgehen oder ein Restaurant besuchen zu können. Man trifft sich auf der Strasse zum Spaziergang und trinkt ein Bier oder einen Café, bevor es dann bald wieder nach Hause geht.

Wohin?

Alle Reiseregionen sind ausführlich in unseren Ortsbeschreibungen präsentiert.

Im Folgenden noch ein paar spezifische Hinweise für Backpacker.

Albanische Alpen

Albanische Alpen: Wegweiser in Theth

Die meisten Backpacker fahren in die Albanischen Alpen nach Theth, Valbona oder zum Komansee oder kombinieren alles in einem mehrätigegen Roundtrip inklusive Wanderung – diese Destinationen sind empfehlenswerte Highlights, auch wenn es noch viel anderes zu sehen gibt. Wer die Abgeschiedenheit der albanischen Bergwelt erleben möchte, dürfte sie im Hochsommer auf dieser Route kaum finden. Die ursprünglichen und Touristen-freien Regionen liegen abseits der bekanntesten Wege Theth–Valbona und Theth–Qafa e Pejës.

Für die Fahrt nach Theth oder Koman ist es am besten, die Organisation der Unterkunft in Shkodra zu überlassen, denn die Fahrzeiten von Minibussen, Fähren und Booten variieren von Tag zu Tag je nach Nachfrage. So wird man auch im Hostel abgeholt und muss sich nicht um Abfahrtsorte und dergleichen kümmern. Es wird auch schwierig, Minibusse in die Alpen ab einem anderen Abfahrtsort als Shkodra zu kriegen – also besser eine Nacht dort einlegen, als versuchen, irgendwie ab Tirana oder von der Grenze aus direkt in die Berge zu kommen (und am Schluss von einem Fahrer übers Ohr gehauen zu werden).

Die Gästehäuser in den Bergen bieten meist günstige Mehrbettzimmer.

Bezüglich Wandern einfach noch der allgemeine Warnhinweis: Die allermeisten Wanderungen sind lang und anstrengend. Auch wenn es viele Touristen hat und die Route von Valbona nach Theth in gutem Zustand sein sollte, ist die Wanderung mit Gefahren verbunden. Die Tour führt durchs Hochgebirge, wo zu jeder Jahreszeit Wetterumschwünge und andere Gefahren drohen. Wer nicht über Bergerfahrung verfügt und nicht hin und wieder mal einen Tag lang zu Fuss wandert, sollte in Albanien (auch) keine grossen Touren machen. Richtige Ausrüstung (Wanderschuhe, Kälte- und Regenschutz, Verpflegung, Wasser) ist sehr wichtig. In Albanien gibt es keine Bergrettung, die in misslicher Situation helfen kann.

Albanische Riviera

Qeparo: Strand an der Albanischen Riviera

Die Albanische Riviera ist kein Geheimtipp mehr, sondern zieht im Hochsommer viele Touristen an. Entsprechend viele Busse fahren dann, was die Anreise erleichtert. Ausserhalb der Hochsaison verkehren nicht mehr allzu viele Busse, zum Teil auch nur von Vlora bis Himara oder von Saranda bis Himara. Es ist dann auch schwieriger, von Dorf zu Dorf zu kommen oder einen entfernteren Strand zu erreichen.

Die Riviera ist eine rund 60 Kilometer lange Steilküste mit kleinen Dörfern. Die meisten sind nur im Sommer belebt – ein paar Alte ausgenommen. Viele Dörfer liegen hoch überm Meer – gut möglich, dass ihr noch einen Fussmarsch zum Strand vor euch habt, wenn ihr aus dem Bus steigt. Es gibt fast an jedem Strand einen Campingplatz und viele haben schon Zelte fix installiert.

Berat

Osum Canyon, Skrapar, Albanien

Berat bietet einerseits kulturell viel, ist aber auch ein Geheimtipp für Abenteuertouristen. Die eindrücklichen Canyons des Osum in Skrapar südlich von Berat können mit Raftingbooten durchfahren oder im Sommer zu Fuss durchwandert werden. Touren werden in Berat angeboten, sollten aber eher schon ein paar Tage früher gebucht werden. Im Sommer hat es irgendwann nicht mehr genug Wasser im Fluss für Rafting-Touren und gegen Herbst wird das Wasser bald einmal sehr frisch.

Saranda

Sonnenuntergang in einem Restaurant in Saranda

Die meisten Busse von Tirana nach Saranda fahren nicht dem Meer entlang – nur einige wenige verkehren auf dieser längeren, aber äusserst reizvollen Route. Die Fahrt dauert lange: Wer nicht einen der Busse ganz früh am Morgen nimmt, muss damit rechnen, dass man erst am späten Nachmittag oder gegen Abend in Südalbanien ankommt. Es soll sogar Busse geben, die die Nacht durchfahren. Wer in Saranda den Bus verlässt, wird meist angesprochen, ob man ein Taxi brauche oder eine Unterkunft suche – überlegt euch im Voraus, wie ihr reagieren wollt.

Saranda ist beliebt bei Backpacker. Im Hochsommer ist Saranda voll mit Touristen – einsame Strände finden sich keine. Ausflüge nach Ksamil und Butrint lassen sich gut mit dem Bus machen. Zum Blauen Auge und weiteren Sehenswürdigkeiten der Region gelangt man nicht (direkt) mit Bussen. Eine günstige und bequeme Möglickeit, die Umgebung zu erkunden, ist, sich ein Motorrad zu mieten.

Wir Autoren dieser Seite bereisen Albanien teilweise schon sei 30 Jahren. Wir teilen hier unser Wissen und unsere persönlichen Erfahrungen. Feedback ist immer willkommen.

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