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Reisebeginn

Verfasst: Sa, 02. Aug 2014, 12:09
von malenki
Als kleine Anmerkung:
Morgen starte ich nach Albanien. Wer derzeit daheim bleiben muss, kann meine Wanderung auf twitter und – falls ich unterwegs ein Internet-Café besuche, auch in meinem Blog verfolgen – beides auf Englisch.
Der Reisebericht wird dann irgendwann später unter http://malenki.ch/Touren/14/ zu finden sein, derzeit gibt es hier nur eine grobe Beschreibung der Unternehmung und einen Link zur geplanten Strecke.
Vielen Dank an alle fleißigen Helfer hier aus dem Forum, die mir bei der Planung behilflich waren!

Miropafshim

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Re: Reisebeginn

Verfasst: Sa, 02. Aug 2014, 12:48
von GjergjD
Sehr ambitionierte Tour, viel Erfolg! Hoffe dass alles klappt. Wie ich sehe hast du auch Nenshenjt ("das vielleicht malerischste Dorf in Mirdita") und die Heiligen Berge (Mali i Shenjtit) & Qafa Frashit dort auf dem Plan, oben am Berg müsste es auch eine Kapelle geben. Der Weg über Gryke Orosh (Hauptdorf der Mirdita mit der wiederaufgebauten Kirche) könnte sich auch lohnen :-)
Ich habe mir schon vorgenommen, hier bald ein Thema Mirdita zu eröffnen, das würde sich sicher lohnen, bei den ganzen Schätzen, die da noch schlummern. Hoffe auf deine Unterstützung ;-)

Re: Reisebeginn

Verfasst: Sa, 02. Aug 2014, 13:18
von malenki
Gryke Orosh werde ich dieses Mal eher nicht besuchen.
Könntest du mir zu Qafa Frashit und der von dir genannten Kapelle am Berg evtl. noch ein paar Details (gern Koordinaten) nennen?

Re: Reisebeginn

Verfasst: Sa, 02. Aug 2014, 13:33
von GjergjD
Der Pass ist genau der, wo du nach Lura rüberwechseln willst (Pfad), die Kapelle muss sich vorher am Heiligen Berg befinden. Ich versuche noch genaueres herauszufinden. Alternativ hätte ich noch den Vorschlag, Bysheku bei Elbasan einzubeziehen, ein netter Rastplatz für Wanderer

Re: Reisebeginn

Verfasst: Sa, 02. Aug 2014, 13:57
von malenki
Meinst du mit Pass ungefähr diese Stelle?
(Solche Links kannst du auf der Karte rechts unten per "Permalink" erzeugen)

Byshek wäre nicht so weit weg von der Route. Was außer Rasten kann man dort noch machen/sehen? ;)
Nachtrag: Hab Byshek gefunden, danke.

Nachtrag 2: Um ein wenig aufzuklären: Den Abstecher auf den Berg Richtung Nenshenjt habe ich geplant, weil es dort vermutlich eine kleine Schlucht gibt, zumindest aber etwas Aussicht. Um so besser, wenn sich dort nach anderes Schönes finden lässt.

Re: Reisebeginn

Verfasst: Sa, 02. Aug 2014, 17:43
von GjergjD
In Nenshenjt gibt's einige alte Häuser und einen offenbar historischen Han. ( bei 1:35). Schau mal, ob es dort die riesige Uhr noch gibt, 41.868031,20.117377.
Die Kapelle befindet sich neben einem Friedhof auf 41.862963,20.124971 (ab 2:10 im Video)
Bei Fusha e Lugjeve 41.860069,20.160822 sind noch Häuschen. Qafe Frashit ist bei 41.8371,20.138453
http://youtu.be/R6CYKq_SOBI (nur wenn du willst :mrgreen: )

Re: Reisebeginn

Verfasst: Sa, 02. Aug 2014, 19:07
von malenki
Wiederum vielen Dank fürs Recherchieren! Habe die Koordinaten als POI aufs Navi gepackt.
Qafe Frashit liegt mir zu weit abseits, nach Fusha e Lugjeve gehe ich vielleicht ein Stückchen rein, den Rest sehe ich sicherlich.

Re: Reisebeginn

Verfasst: Sa, 09. Aug 2014, 22:09
von malenki
Hab die ersten paar Tage in meinem Blog zusammengefasst.
Die Kapelle (wenn ich die richtige gefunden habe) ist wohl ein mir webnig sagender Neubau, in Nenshejt soll es, wenn ich meinen Fuehrer richtig verstanden habe, vier Kullas geben. In einer davon war ich.
Koordinaten zu Quelle/Hoehle Sopanikes gibt es spaeter. Sie befinden sich ca 1 km stromabwaerts des Kraftwerks am Kanal von Gure Lure. Auf dem Luftbild von Bing sieht man das ausstroemende Wasser deutlich.
Soviel fuer heute aus Peshkopi.
gn8.

Re: Reisebeginn

Verfasst: Sa, 09. Aug 2014, 23:44
von GjergjD
Zurück in der Zivilisation der "Großstadt" :D schön von dir zu hören. Die Kapelle ist nach den Bildern tatsächlich unspektakulär, aber es haben leider kaum Kirchen in dieser Region unzerstört die Jahre überdauert und so findet man immerhin viele Neubauten.
Schön dass du die Sopanikes Quelle lokalisieren konntest, auf dem Kartenausschnitt (mit der Burg) ist das also die unscheinbare Quelle, die namenlos nur mit "b" (burimi) gekennzeichnet war. :?
Gute Reise.

Re: Reisebeginn

Verfasst: So, 10. Aug 2014, 21:55
von malenki
Heute habe ich in Peshkopi den alten Basar und ein paar alte Militaertunnel erkundet und herausgefunden, dass es (mindestens) zwei oeffentliche Thermalbecken gibt - neben vielen Hotels, die Llixha anbieten.
Zudem hat heute das Backpacker Hostel Peshkopi eroeffnet - mit dem in Tirana verwandt.

Alle bisher gesammelten POI und die aufgezeichneten Logs finden sich derzeit hier. Nach dem Download noch ein .zip anhaengen, auspacken und Spass haben. Morgen geht es weiter.

Re: Reisebeginn

Verfasst: Fr, 15. Aug 2014, 22:01
von malenki
Noch ein Doppelpost...
Die neuesten vollstaendigen Logs gibt es hier - einfach die neueste Datei hernehmen.

Ansonsten gibt es ein Update auf malenki.ch mit Link und 2 Fotos zur Hoehle bei Val. Die kleinen Hoehlen, die in Volkers POI weiter suedlich vermerkt sind, werden (zumindest sommers) als Stall genutzt, wie auch die erste, die ich von Norden kommend vor der grossen Hoehle sah.

Re: Reisebeginn

Verfasst: Sa, 13. Sep 2014, 18:26
von GjergjD
Na, hast du dich inzwischen von den Strapazen der Reise erholt? Wo war es denn am schönsten ?
Demnächst bringt Marin Mema eine Reportage aus den Heiligen Bergen der Mirdita (Nenshenjt), wo du ja auch vorbeigekommen bist.
Die mehr als 100 Fotos von den Dreharbeiten sind schon sehr interessant:
Album 1
Album 2

Re: Reisebeginn

Verfasst: Di, 16. Sep 2014, 22:44
von GjergjD
GjergjD hat geschrieben: Demnächst bringt Marin Mema eine Reportage aus den Heiligen Bergen der Mirdita (Nenshenjt), wo du ja auch vorbeigekommen bist.
hier die angekündigte Reportage http://youtu.be/RZWDjbMoeUA

Re: Reisebeginn

Verfasst: Fr, 03. Okt 2014, 11:17
von malenki
Erholt habe ich mich mittlerweile ganz gut, aufgrund privater Umstände habe ich derzeit aber sehr wenig Zeit für Hobbys etc. :(
Nun habe ich es aber immerhin geschafft, eine große Sammlung von Fotos (100.000 Bilder, 560 GB) zu sichten und an den Anbieter zu schicken, der sie ab vermutlich übernächster Woche ins Netz stellen wird. (Wenn ich die hochladen wollte, würde ich ~90 Tage brauchen). Hier Details zu dem Anbieter, im Grunde ist der Ansatz ein Google-Streetview auf Basis freiwilliger Mitarbeiter.
Mein Fazit dazu habe ich gestern auf meinem OSM-Blog veröffentlicht.
Ein paar der besuchten POI habe ich noch in Albanien zu OSM hinzugefügt, so die Shpella Sopanikes (inklusive Zugangswege), Shpella e Valit, Kroi Bardhë und Kroi Zhi. Einfach auf osm.org danach suchen.

PS: Der Anbieter heißt mapillary, der besseren Suchbarkeit halber sei der Name noch genannt.

Re: Reisebeginn

Verfasst: Fr, 03. Okt 2014, 13:30
von Illyrian^Prince

Trekkingtouren in Albanien

Verfasst: Mi, 22. Apr 2015, 22:05
von erik_heinz
Hallo Leute,

wie versprochen, kommt hier ein kurzer Bericht über einen Kurzurlaub Anfang April. Meine Tochter (21) und ich waren in Albanien vom 31.03. bis 9.04., also über Ostern. Streng genommen aber haben wir Ostern verpasst, denn im orthodoxen Süden wurde dieses Jahr das Osterfest eine Woche später gefeiert.

Wir waren mit Rucksack unterwegs, zu Fuß und mit Bus, Furgon oder Taxi. Geplant war vor allem eine mehrtägige Wanderung bzw. Trekkingtour beginnend im Llogara-Park und dann entlang der Riviera-Küste nach Süden.

Mir war klar, dass die Orientierung kompliziert werden würde, und so hatte ich gründlich vorgeplant: mit topographischen Karten 1:25000 aus der Enver-Hoxha-Zeit (neuere gibt es nicht), Luftbildern von http://www.albinfo.al/ und überhaupt allen Informationen, deren ich habhaft werden konnte. Ein GPS-Handgerät mit Kartendarstellung war dabei. Prinzipiell verlaufen konnten wir uns also nicht. Abseits der Straßen brauchbare Wege zu finden, war aber trotzdem schwierig. So viel Potenzial Albanien von der Landschaft her für Wandern und Trekking hat, in der Praxis kann es nach wie vor ziemlich abenteuerlich werden.

An- und abgereist sind wir mit der slowenischen Fluggesellschaft Adria Airways. Die fliegen 2 oder 3 mal die Woche nonstop Frankfurt-Tirana. Kein Billigflieger, aber preiswert (214 € pro Nase) und gut. Empfehlung.

In Tirana wohnten wir als Backpacker standesgemäß im „Tirana Backpacker Hostel“, allerdings nicht im Schlafsaal sondern im Doppelzimmer. Ein bisschen Luxus muss sein. Bezogen auf den Komfort ist das dann vergleichsweise teuer (30€), aber ich mag die Atmosphäre und die Leute dort.

Am nächsten Tag dann Weiterreise bis zum Llogara-Park. Direkte Furgons nach Saranda fahren nicht so oft, daher zunächst bis Vlora. Dort ein kleines Mittagessen. Aber wie kommen wir nun weiter? Prinzipiell gibt es Furgons von Vlora nach Saranda. Aber wie findet der Tourist heraus, wann und wo die abfahren? Ein übliches Problem. Es stand kein Furgon rum, aber dafür viele gelangweilte Taxifahrer. Es kam, wie es kommen musste: wir haben uns überzeugen lassen. Preiswert war es ja immer noch (20€), es ging fix und auch der Taxifahrer muss ja seine Familie ernähren.

Übernachtet haben wir im „Alpin Llogara Hotel“. Auch dafür eine Empfehlung: komfortable Zimmer und gute Küche. Wir haben 35€ pro Nacht bezahlt.

Der Wetterbericht versprach für den nächsten Tag traumhaftes Bergwetter. So sind wir zwei Nächte geblieben und haben uns für den nächsten Tag den Berg „Maja e Qores“ (2018m) vorgenommen. Der leidlich markierte Weg zum Gipfel startet an der Straße ca. 1km hinter dem Pass. Es gibt aber (wir haben es von der Wirtin im Hotel erfahren) auch einen Seiteneinstieg direkt vom Pass, nicht ganz leicht zu finden. Der Aufstieg zum Gipfel ist traumhaft. Wunderbare Fernsicht über die Riviera-Küste und das Ionische Meer. Man überblickt die Bucht von Vlora und die Karaburun-Halbinsel im Norden und schaut im Süden bis weit hinein nach Griechenland. Ab 1500m Höhe gab es Altschneefelder. Man konnte sie zunächst umgehen, aber bei 1900m sind wir umgekehrt, wegen zuviel Schnee. Wir waren schließlich nur mit Sommerausrüstung unterwegs. Sicherheit geht vor. Trotzdem war es eine tolle Bergtour. Unbedingt empfehlenswert.

Für den nächsten Tag war der Abstieg zur Küste geplant, mit dem Ziel Drymades oder Dhërmi. Ermutigt durch das gute Wetter haben wir die schwierige Variante gewählt: über den Pass Qafa e Thellë auf der Seeseite Abstieg zum Strand von Palasa. Bis zum Pass ging es gut voran, auf einem ausgetretenen Bergpfad durch Buchsbaum-Urwald. Am Pass gibt es eine betonierte Zisterne, vermutlich aus kommunistischen Zeiten. Es ist ja ein Karstgebirge, ohne jegliches Oberflächenwasser. Vom Qafa e Thellë dann Abstieg zur Alm Tusha e Rushnjës, wo es eine weiter Zisterne gibt. Das ging auch noch ganz gut, auf einem ausgetretenen Schafs- oder Ziegenpfad. Danach verloren sich die Wege. Den in der alten Karte eingezeichneten Weg gibt es so nicht, oder nicht mehr, und die Schafspfade verlieren sich immer wieder. Am Ende blieb uns nichts übrig, als uns mühevoll und stundenlang durch die Macchia und über messerscharfe Karstfelsen bergab zu kämpfen, den Strand von Palasa schon in Sicht. Gegen 17:30 Uhr waren wir dann endlich am Strand, dort zwar Sonne, aber heftiger Wind und Sandsturm. Schnell weiter, bis zum Sonnenuntergang wollen wir im Hotel sein. Der Weg bis Drymades (Nordstrand von Dhërmi) ist unschön, riesige Schutthalden natürlichen und künstlichen Ursprungs. In Drymades dann die Ernüchterung: ALLE Strandhotels noch geschlossen. Also Aufstieg Richtung Dhërmi. Das nächste Hotel auch geschlossen. Das übernächste auch, aber immerhin gibt es einen Tip. Und als es dunkel wurde, hatten wir ein Zimmer. Und sind, nach 2 Birra Tirana und ein paar Chips, nur noch ins Bett gefallen.

Fortsezung folgt.

Gruß,
Erik

Reisebericht Trekkingtour April 2015

Verfasst: Do, 23. Apr 2015, 10:23
von erik_heinz
Und hier Teil 2 des Berichtes.

Am nächsten Morgen Aufstieg zum Ortskern von Dhërmi. Nach einem guten Frühstück sah die Welt schon viel besser aus. Immer noch gutes Wetter. Abstieg zum Südstrand. Überall wird fleißig gebaut, offenbar erwartet man für den Sommer viele Touristen. Außerhalb der Saison ist aber alles dicht. Der Strand noch völlig vermüllt. Kurz vor Ende des Strandes gibt es einen Einstieg zu einem Pfad, der das südliche Vorgebirge umgeht. Gefunden! Der Pfad hat ein paar Tücken, aber führt am Ende zur Klosterruine „Manastiri i Shën Theodhorit“. Ganz nett, nicht zuletzt auch die Aussicht. Von dort dann Abstieg zum Traumstrand von Gjipe. Auch für den Wanderer empfiehlt sich die (unbefestigte) Straße. Die scheinbare Abkürzung erwies sich wieder als ziemlich schwieriger und zeitraubender Weg. Am Strand von Gjipe blühten die Bäume. Findige Touristen hatten sich mit Zelt und Landrover dort für ein paar Tage niedergelassen. Und wir waren in der Mittagspause baden! Bei geschätzten 17°C Wassertemperatur wunderbar erfrischend.

Aber wir wollten ja noch weiter, bis Himara. Der Weg entlang der Küste fing vielversprechend an, war sogar teilweise markiert. Offenbar ein ehemaliger Postenweg der Armee, der an vielen Bunkern entlang führte. Aber dann war irgendwann Schluss. Wieder nur Macchia, teilweise mehr als 1m hoch. Und kein Weg in Sicht. Auf dem GPS war 600m oberhalb eine Straße zu erkennen. Dahin haben wir uns dann durchgekämpft, in mehr als 1 Stunde. Die Straße führte nach Jal, von dort unproblematisch weiter auf unbefestigter Straße bis Livadh. Der geplante Weg hätte den Strand von Livadh entlang geführt und dann durch den Wald nach Himara. Da aber unklar war, ob und in welchem Zustand dieser Weg existiert und wir keine Lust auf nochmaligen Kampf durch Gestrüpp hatten, haben wir die Straße gewählt, mit 3km Umweg und einigen Höhenmetern zusätzlich. Achtung! Am unteren Ende der Zufahrtsstraße nach Livadh ist, vermutlich bei den Überschwemmungen im Frühjahr, die Stützmauer weggebrochen. Der Asphalt steht noch, aber sollte tunlichst nicht auf der bergab rechten Seite befahren werden, das könnte gefährlich werden. Unser anvisiertes Ziel, das „Himara Hostel“, war gerade im Umbau und geschlossen. Untergekommen sind wir in einem Hotel an der Strandpromenade. Zimmer mit Balkon und Meerblick, für schlappe 20€. Abendessen waren wir im Restaurant „Ionio“, rundes Gebäude am Südende der Strandpromenade, kein Schild. Hervorragende Fischgerichte in großer Auswahl.

Für den nächsten Tag war ein Wettersturz und Dauerregen angesagt. Vermutlich Ausläufer des Wetters, das Deutschland zu Ostern Schnee beschert hat. Weiterlaufen hätte keinen Sinn gehabt. So haben wir die Pläne geändert, einen Fahrtag eingelegt, der uns, mit Umsteigen in Saranda, nach Gjirokastra geführt hat. Das Reisen per Furgon wieder ganz unproblematisch. Der Rest der Küste muss bis zum nächsten Mal warten. In Gjirokastra heftigster Regen, wir mussten ein Taxi zum Hotel nehmen. Gewohnt haben wir für 2 Nächte im „Kalemi“, im obersten „Penthouse“-Zimmer, umtost von Sturm und Regen. Stadtbesichtigung im Regen. Am nächsten Tag war das Wetter etwas besser und wir wollten eine Wanderung in die Umgebung unternehmen. Der Reiseführer (von M. Gutzweiler) erwähnt einen ausgeschilderten Wanderweg von Asim Zeneli zur Ruinenstätte Antigonea. Wir fuhren also mit dem Taxi nach Asim Zeneli. Das Büro/Ausstellungszentrum des archäologischen Parks war geschlossen und erschien recht heruntergekommen. Wir fanden eine verblichene Schautafel, die auf den Wanderweg hinwies, aber die Einheimischen versicherten uns, das wäre keine gute Idee und wir sollten lieber die Straße entlang laufen. Das haben wir dann auch getan. Die Landschaft ist nett und der Blick auf das Tal und Gjirokastra auch. Am Abzweig nach Antigonea wartete ein Angestellter auf uns, der Eintrittskarten verkaufte und die ganze Zeit auf uns aufpasste. Das war ein wenig lästig, zumal er nicht mal versuchte, uns irgendetwas zu erklären. Antigonea selbst fand ich zwar spektakulär gelegen, aber sonst nur bedingt sehenswert. Und ich interessiere mich eigentlich für Geschichte und Altertümer. Rückweg auf derselben Straße, denn auch der Aufpasser von Antigonea ließ uns nicht den Wanderweg gehen. Hinter Asim Zeneli nahm uns dann ein netter Herr mit dem Auto mit, so wurde der Weg nicht gar so lang. Abendessen im Restaurant „Kujtimi“ - Empfehlung.

Tags drauf schon wieder dir Rückreise nach Tirana, denn ich hatte einen Tag Reserve eingeplant. Den haben wir dann genutzt, Tiranas Hausberg zu besteigen, den Dajti (1613m). Den kompletten Weg zu Fuß zu gehen ist schwierig ohne genaue Ortskenntnis, und auch etwas weit. Daher nimmt man die Seilbahn bis zum Balkoni i Dajtit. Der restliche Weg ist markiert und nicht zu verfehlen. Allerdings hatten der Wetterumschwung Neuschnee gebracht und wir mussten durch tiefen Neuschnee stapfen. Und die Vegetation war noch lange nicht soweit, wie auf vergleichbarer Höhe im Llogara-Park. Den Gipfel selbst erreicht man außerdem gar nicht, denn der ist vom Militär und Unmengen von Sendemasten mit Telekommunikationsantennen belegt. Abstieg auf demselben Weg. Es war empfindlich kalt. Abendessen im Restaurant „Floga“, wir waren wieder mal sehr zufrieden. Und der Kurzurlaub schon vorbei. Am Tag danach ging es mit Adria Airways wieder nach Hause.

Fazit: Trekkingurlaub in Albanien auf eigene Faust ist möglich und lohnenswert, bedarf aber guter Vorbereitung und bleibt ein wenig abenteuerlich. Insgesamt fand ich Albanien wieder sehr spannend und gastfreundlich und werde bestimmt wiederkommen.

Gruß,
Erik

Re: Reisebericht Trekkingtour April 2015

Verfasst: Do, 23. Apr 2015, 20:50
von mage48
Diesen Bericht zu lesen war sehr interessant. Einiges davon war uns bekannt von einer Mietwagenrundreise auf eigene Faust im letzten Jahr.
Albanien ist ein Abenteuer- deshalb macht´s Spaß.
LG mage48

Re: Reisebericht Trekkingtour April 2015

Verfasst: Fr, 24. Apr 2015, 22:27
von GjergjD
Danke für die schöne Beschreibung. Ihr habt euch mit der Küste schwieriges Terrain für die Tour ausgesucht.

Nicht abschrecken lassen, Wandern in Albanien muss nicht in der undurchdringlichen Macchia enden :D

Re: Reisebericht Trekkingtour April 2015

Verfasst: So, 26. Apr 2015, 23:04
von Lars
Danke für den Bericht

Erfahrungsgemäss endet fast jede Wanderung in Albanien früher oder später im Gestrüpp – auch mit "ortskundiger" Führung …

Ja, das mit dem Dajti ist ein Problem. Der nördliche Nebengipfel Tujan ist zwar etwas tiefer, aber dafür bis zum Gipfel problemlos erreichbar. Auch dort ein Antenne, aber Besucher willkommen. :-)