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Verfasst: Mo, 14. Mai 2007, 18:13
von Viktor
Lars hat geschrieben:
Vienna hat geschrieben:Ich finde es nachvollziehbar. Man möge sich vorstellen die Christen bestehen darauf in einer mehrheitlich moslemischen Stadt wie Tetovo eine repräsentative Kirche zu bauen...da wär doch die Hölle los...

Und die Schweiz ist nunmal mehrheitlich christlich. Wenn sie dem Bau zustimmen wäre das sehr großzügig. Wenn sie nicht zustimmen wäre es nachvollziehbar...
das "wie-du-mir-so-ich-dir" bringt uns auch nicht weiter. Wie bereits gesagt: So ein Minarett kann ein gutes Beispiel für ein tolerantes Miteinander sein - natürlich nur, wenn man überhaupt miteinander auskommen möchte.
sher gute Einstellung, die Schweiz ist nun mal nicht Iran und das ist verdammtnochmal gut so, und deswegen sind wir Ausländer ja auch alle hier :lol:
Die Frage stellt sich nur den Personen, man kann nichts verlangen wenn man selber nicht dazu bereit ist.

Natürlich ist das ein Zeichen von wahrer Stärke und starken Charakter, wenn man weiterhin Minarette bauen lässt, aber auch wenn man es verbietet so hab ich als MOslem dafür verständniss und wie ein moslemischer Mitarbieter meinte, "MIr ist das egal, ob mit oder ohne Minarett, hauptsache man soll uns nicht schlecht machen und uns nicht gegenseitig aufhetzen"

Verfasst: Mo, 14. Mai 2007, 21:05
von Vienna
Oh, da wurde ich missinterpretiert. Mein Kommentar war nicht als "So-wie-du-mir-ich-dir" Argumentation ausgelegt. Es ging eher um den Grundsatz zu veranschaulichen das wenn die Schweiz das Projekt bewilligt es wahrlich ein Zeichen für ein tolerantes Miteinander wäre. Wenn das Projekt aber nicht bewilligt wird, dann gilt aber nicht der Umkehrschluss, dann wäre es keine Intoleranz sondern lediglich nachvollziehbar.

Verfasst: Di, 15. Mai 2007, 10:05
von mel_ody
Nun gestern im DRS Aktuell hat Obermufti gesprochen, bei Sprüchen wie:

Wir wollen den Reichtum der islamischen Weltkultur vermitteln...


Quelle


Sieht selbst

Verfasst: Di, 15. Mai 2007, 22:08
von Magnet
Ich habe Heute einen interessanten Artikel von meinem shac, die Bundesrätin Micheline Calmy-Rey gelesen. Micheline, ich liebe dich :oops: :lol:

Warnung vor Minarettverbot
Aussenministerin Micheline Calmy-Rey hat eindringlich vor der Initiative für ein Minarettverbot gewarnt. Das Begehren stehe im Widerspruch zu Schweizer Sicherheitsinteressen, sagte Calmy-Rey.


«Eine solche Initiative gefährdet Schweizer Interessen und die Sicherheit von Schweizerinnen und Schweizern», sagte die Bundespräsidentin nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP gestern Abend vor der Auslandpresse in Genf. Sie erinnerte an die in der Bundesverfassung verankerte Religionsfreiheit und wehrte sich gegen jegliche «Ausnahmegesetzgebung».

Bereits am Wochenende hatte sich Bundesrat Samuel Schmid gegen die Initiative gewandt, die seiner Meinung nach keine Probleme löst. Das Begehren war Anfang Mai von Vertretern von SVP und EDU lanciert worden.

Mit einem Minarettverbot will das Komitee dem «politisch- religiösen Machtanspruch» des Islams entgegentreten. Der Gesamtbundesrat hat zu dem Volksbegehren noch nicht Stellung genommen. (mu/sda)

http://tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/751666.html

Verfasst: Di, 15. Mai 2007, 23:48
von besimi
Vienna hat geschrieben:Ich finde es nachvollziehbar. Man möge sich vorstellen die Christen bestehen darauf in einer mehrheitlich moslemischen Stadt wie Tetovo eine repräsentative Kirche zu bauen...da wär doch die Hölle los...

Und die Schweiz ist nunmal mehrheitlich christlich. Wenn sie dem Bau zustimmen wäre das sehr großzügig. Wenn sie nicht zustimmen wäre es nachvollziehbar...
Was soll den das für ein vergleich sein,wieviel prozent christen leben eigentlich in tetovo das du so ein vergleich machst also ICH Persöhnlich hätte nichts dagegen aber langsam zeigen ein paar schweizer ihr wahres gesicht.

Verfasst: Mi, 16. Mai 2007, 0:16
von Vienna
Oh, ich wette das es in Tetovo mehr Christen oder Orthodoxen gibt als in der Bernregion Moslems... Quellen hab ich natürlich keine, aber allein wenn man sich die teilw. beachtlichen mazedonischen Quartiere & die vielen Sinti vorstellt kommt man höchstwahrscheinlich auf einen deutlich höheren prozentualen Anteil an der Bevölkerung als die Moslems in Bern.

Aber darum geht es garnicht, wie gesagt sollte es keine "so-wie-du-mir-ich-dir" Argumentation sein, lediglich veranschaulichen das ich es durchaus verstehen kann (auch wenn ich kein Problem damit hätte wenn die Mazedonier eine repräsentative orthodoxe Kirche in Tetovo bauen) wenn die Schweizer etwas gegen die Moschee haben.
Magnet hat geschrieben: «Eine solche Initiative gefährdet Schweizer Interessen und die Sicherheit von Schweizerinnen und Schweizern»
Calmy-Reys Kommentars ist garnicht so positiv wie man im ersten Moment glauben könnte. Die Lady spricht von der Gefährdung der Inneren Sicherheit... ich weis zwar nicht wie sie das meint, aber für mich hört sich das sehr danach an das sie damit meint das die Schweiz ein Ziel des internat. Terrorismus werden könnte wenn man das Projekt ablehnt. Was, vereinfacht, der Argumentation nahe kommt:"Wenn wir den Wünschen der Moslems nicht nachkommen könnten sie uns attackieren".
Meiner Meinung nach eine Frechheit (wenn es denn auch wirklich so gemeint ist)

Verfasst: Mi, 16. Mai 2007, 0:26
von besimi
Genau richtig verstanden,sie hat nur angst das danach terroranschläge geben könnte usw.

Verfasst: Mi, 16. Mai 2007, 0:38
von Magnet
Vienna hat geschrieben:
Magnet hat geschrieben: «Eine solche Initiative gefährdet Schweizer Interessen und die Sicherheit von Schweizerinnen und Schweizern»
Calmy-Reys Kommentars ist garnicht so positiv wie man im ersten Moment glauben könnte. Die Lady spricht von der Gefährdung der Inneren Sicherheit... ich weis zwar nicht wie sie das meint, aber für mich hört sich das sehr danach an das sie damit meint das die Schweiz ein Ziel des internat. Terrorismus werden könnte wenn man das Projekt ablehnt. Was, vereinfacht, der Argumentation nahe kommt:"Wenn wir den Wünschen der Moslems nicht nachkommen könnten sie uns attackieren".
Meiner Meinung nach eine Frechheit (wenn es denn auch wirklich so gemeint ist)
Also ich habe schon einige Interviews von dieser Lady gehört/gelesen und bewundere sie für ihre Haltung in so manchen Fällen sehr. Sie sagte einmal: "Wenn wir gegen die Kriminalität ankämpfen wollen, dann müssen wir zuerst gegen die Armut kämpfen!" , das hat mich schon sehr fasziniert und daher weiss ich ungefähr wie diese Frau "tickt". Sie setzt sich sehr für eine friedliche, aber direkte Aussenpolitik ein und kennt sich auch sehr gut darin aus.

Du hast es schon richtig intepretiert, aber deine Schlussfolgerung (oben fett markiert) ist falsch. Es geht darum, dass in einem zu tiefst demokratischen Land, wie die Schweiz eine ist, der Relgionsfrieden gestört wird, wenn man versucht über Propaganda die Relgionsfreiheit zu umgehen. Ich sage bewusst Propaganda, denn ich habe diese Geschichte mitverfolgt und weiss, worum es wirklich geht. Jedenfalls geht es nicht um Minaretten. Es geht vor allem um die westliche Terrorphobie, die man in der Bevölkerung schürt. Daher hat diese Lady und ihr Kollege, Samuel Schmid es richtig erkannt. So ein Projekt verbieten zu wollen, sei nicht der richtige Weg um gegen Terrorismus zu kämpfen, ist sogar Kontra-Produktiv.
Daher muss man den Moslems nicht all ihre Wünsche erfüllen, sondern sie ihrer Rechte nicht entziehen...

Verfasst: Mi, 16. Mai 2007, 13:20
von Estra
Ich find halt immer noch, dass wenn es denn wirklich um den Glauben geht, nicht massgebend ist, ob noch ein Minarett auf der Moschee ist oder nicht, gar nicht massgebend ist, genauso wenig wie, ob auf einem christliche Gotteshaus ein Kirchturm steht oder nicht. Der Glaube kann trotzdem ausgeführt werden, also ist die Religionsfreiheit auch nicht eingeschränkt. Das ist reine Kosmetik am Gebäude ob da noch ein Turm steht, ob nun moslemisch oder christlich. Ich geh auch in eine Kirche ohne Kirchturm, ist doch kein Problem, ausser man will eins draus machen.

Verfasst: Mi, 16. Mai 2007, 19:08
von Magnet
Estra hat geschrieben:Ich find halt immer noch, dass wenn es denn wirklich um den Glauben geht, nicht massgebend ist, ob noch ein Minarett auf der Moschee ist oder nicht, gar nicht massgebend ist, genauso wenig wie, ob auf einem christliche Gotteshaus ein Kirchturm steht oder nicht. Der Glaube kann trotzdem ausgeführt werden, also ist die Religionsfreiheit auch nicht eingeschränkt. Das ist reine Kosmetik am Gebäude ob da noch ein Turm steht, ob nun moslemisch oder christlich. Ich geh auch in eine Kirche ohne Kirchturm, ist doch kein Problem, ausser man will eins draus machen.
Natürlich hast du Recht, um gläubig zu sein, braucht es nicht zwingend kein Minarett. Aber es geht ums Prinzip, dass einer Religionsgruppe mit falschen Begründungen ein Recht entzogen wird, denn diese Initiative beschränkt eindeutig die Religionsfreiheit und steht im Gegensatz zur Schweizer Bundesverfassung. Das haben zum Glück einige Leute in hohen Positionen erkannt...

Verfasst: Mi, 16. Mai 2007, 20:49
von Magnet
Hallo, ich werde versuchen, dieses Thema mit einigen News zu begleiten. Auch der Stern hat einen interessanten Artikel dazu geschrieben. Ich werde immer den wichtigsten Teil des Artikels posten und den Link mit der Quelle kommt danach, wenn ihr den ganzen Artikel lesen wollt.

Islamgegner wollen Minarette verbieten

Ein Albtraum für Demokraten
Die andere Moschee mit Minarett steht in Zürich direkt gegenüber einer Kirche. Nach Aussagen von Anwohnern gab es auch hier bisher keine besonderen Vorkommnisse. Nun soll also in die Schweizer Verfassung der Satz aufgenommen werden "Der Bau von Minaretten ist verboten" - ein Albtraum für Demokraten und Völkerrechtler. Auch die Schweizer Bischofskonferenz hat sich öffentlich gegen das Vorhaben ausgesprochen.
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Die knapp 340.000 Muslime in der Schweiz - bei einer Bevölkerung von etwa 7,5 Millionen - fühlen sich häufig abgelehnt. Nach einer Erhebung das Nachrichtenmagazins "Facts" gehen sie zwar in über 140 Gebetshäusern bislang weitgehend im Stillen ihrem Glauben nach. Sie wollten ihn aber immer mehr auch in der Öffentlichkeit zeigen. Mittlerweile wurden Bauanträge für Minarette in drei Kantonen eingereicht.

http://www.stern.de/politik/ausland/:Sc ... 89157.html

Verfasst: Mi, 16. Mai 2007, 20:52
von Magnet
Bischöfe gegen generelles Minarett-Verbot

„Der Bau eines Minaretts soll erlaubt werden, wenn er in allen Punkten mit den Gesetzen in Einklang steht. Er soll aber verboten werden, wenn mit dem Bau offensichtliche oder unterschwellige Ziele verfolgt werden, die den Religionsfrieden in der Schweiz gefährden können. Die Minarette werden von den Schweizern als Symbole der „Islamisierung“ angesehen. Viele haben auch von einer islamischen Überbevölkerung Angst. Aber – wie wir wissen – ist die Angst ein schlechter Ratgeber.“

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=131610

Verfasst: Mi, 16. Mai 2007, 20:55
von Magnet
Völkerrechtliche Bedenken

Nach Meinung des ehemaligen Präsidenten des Bundesgerichtes, Giusep Nay, tangiert die Initiative sehr wohl die Religionsfreiheit. Sie verletze die Europäische Menschenrechtskonvention und damit Völkerrecht. In einem Interview mit der «Mittelland Zeitung» empfiehlt Nay dem Parlament, die Initiative dereinst für ungültig zu erklären.

Der postulierte Verfassungszusatz «Der Bau von Minaretten ist verboten» ist für den Völkerrechtsexperten Daniel Thürer unvereinbar mit dem Recht auf Religionsfreiheit und dem Diskriminierungsverbot, wie sie die Europäische Menschenrechtskonvention verankert.

«Ein Minarett stellt einen Bau mit religiösem Charakter und Symbolwirkung dar. Somit käme ein Verbot einem Akt gleich, der sich gegen die Angehörigen dieser Glaubensgemeinschaft richtet», präzisierte der Leiter des Instituts für Völkerrecht und ausländisches Verfassungsrecht an der Universität Zürich.

Entsprechend würde der Zusatz auch der Praxis der europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz des Europarates widersprechen, in welcher der Völkerrechtsprofessor als Schweizer Delegierter Einsitz nimmt.
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/s ... 47454.html

Verfasst: Do, 17. Mai 2007, 9:39
von Viktor
Magnet hat geschrieben:[Auch die Schweizer Bischofskonferenz hat sich öffentlich gegen das Vorhaben ausgesprochen.
Unglaublich oder, irgendwie fast deprimierend dass die Bishöfe so viel toelranz ein Verständniss zeigen, hoffe dass wir die als Vorbild nehmen.

Verfasst: Di, 22. Mai 2007, 22:44
von Magnet
Wer sich für dieses Thema interessiert, sollte jetzt SF I einschalten, dort wird im Club darüber diskutiert.

Verfasst: Mi, 23. Mai 2007, 9:57
von (AL)OVE
war gestern sehr interessant. dieser Farhad Afshar ist ein sehr gebildeter und ruhiger mensch. ich hab in mal bei arena gesehen, er spricht immer sehr ruhig und argumentiert. respekt vor diesem mann.

Verfasst: Mi, 23. Mai 2007, 14:34
von Magnet
(AL)OVE hat geschrieben:war gestern sehr interessant. dieser Farhad Afshar ist ein sehr gebildeter und ruhiger mensch. ich hab in mal bei arena gesehen, er spricht immer sehr ruhig und argumentiert. respekt vor diesem mann.
Ja, ich bin sehr stolz auf ihn. Er taucht hin und wieder bei solchen Debatten in der Öffentlichkeit auf und zeigt den Islamgegner oftmals, dass sie im Grunde genommen gar keine Ahnung von der Materie haben und sich demzufolge vorher besser informieren sollten bevor sie irgendwelche Unwahrheiten über den Islam behaupten. Wie etwa die Zwangsehe... Zwangsehe hat nicht mit Islam zu tun, es wird im Islam sogar ausdrücklich verboten. Zwangsehe ist wie auch Blutrache kein islamisches "Ritual" sondern ein traditionelles. Toll finde ich auch immer diesen christlichen Priester, der hat wirklich den Überblick und weiss worum es geht. Seine Einstellung zeugt von hoher Zivilcourage...

Ich poste im nächsten Beitrag einen interessanten Artikel, es handelt nicht direkt von Minaretten in der Schweiz, aber ich sehe darin einen Zusammenhang, da man versucht mit dem Thema Islam Ängste zu schüren um für seine eigenen Interessen zu werben und das auf Kosten der Muslime...

Verfasst: Mi, 23. Mai 2007, 14:37
von Magnet
Immer mehr demokratische Regierungen machen Politik mit der Terrorangst, so amnesty international. Zum Schaden der Menschenrechte.

In Europa und Nordamerika sei seit dem 11. September 2001 eine kontinuierliche Abwertung der Menschenrechtspolitik zu beobachten, so die Organisation in ihrem heute vorgestellten Jahresbericht. Schuld daran sei eine „Politik der Angst“, die Furcht vor Terrorismus und unkontrollierter Zuwanderung schüre, Misstrauen vertiefe und rechtsstaatliche Grundsätze aushöhle.

„Überzogene sicherheitspolitische Interessen werden so stark gewichtet, dass man Menschenrechte zurückstellt“, sagte Barbara Lochbihler, die Generalsekretärin der deutschen amnesty-Sektion. Sie beklagte ein „verengtes Sicherheitsdenken“, das von der Angst vor Terrorismus befördert werde.

Lest hier den ganzen Artikel, wenn es euch interessiert...

http://www.zeit.de/online/2007/21/Amnesty

Verfasst: Mi, 23. Mai 2007, 20:24
von no.problem
hier ne ganz klare antwort von mir: minarett verbot = ja!
religionsfreiheit = ja!
minarett ist ncht zwingend notwendig um eine religion auszuünben.

Verfasst: Sa, 26. Mai 2007, 14:52
von kristijan
no.problem hat geschrieben:hier ne ganz klare antwort von mir: minarett verbot = ja!
religionsfreiheit = ja!
minarett ist ncht zwingend notwendig um eine religion auszuünben.
Schliesse mich voll deiner Meinung an. die Schweiz ist ein christlich-abendländisches Land. Und soll es auch bleiben. Wem es nicht passt kann ja auswandern oder Katholik werden.