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Re: Zurück zu den Wurzeln in Viçidol
Verfasst: Mi, 17. Aug 2016, 22:37
von GjergjD
GjergjD hat geschrieben:Die Familie von Sali Berisha lässt die alte Familien-Kulla im Heimatdorf Viçidol (Kreis Tropoja) neu aufbauen. Vielleicht irgendwann einmal ein Wallfahrtsort ?
Das Gebäude soll auch als Museum genutzt werden.
Jedenfalls eine gute Sache, es gibt nämlich in der Ecke kaum noch Zeugnisse der alten albanischen Baukunst.
In dem ca. 100 Jahre alten Haus wurde der ehemalige Ministerpräsident Berisha geboren und verbrachte dort seine Kindheit bis zum 14. Lebensjahr. Die dreistöckige Kulla war während des Kosovo-Krieges eine Basis der UÇK und fortan nur noch eine Ruine, nachdem serbische Mörsergranaten in der Nähe einschlugen. Die Arbeiten zum Wiederaufbau gehen vom Sohn Shkëlzen aus, die Bauarbeiter kommen aus Kosovo. Es wird innen einen Aufzug geben. Während der letzten 8 Jahre war Berisha nur zwei Mal in sein Heimatdorf zurückgekehrt.
Das schrieb ich im Dezember 2014. Die Kulla wurde in diesem Jahr zumindest äußerlich fertiggestellt. Man findet sie nicht weit vom Grenzübergang nach Kosovo.
Koordinate
42.391124,20.184108 (auf Google Maps)
Sali B. hat sich aber noch nicht blicken lassen ...
http://lexo.al/kulla-e-re-e-sali-berishes/
http://www.gazetadita.al/sali-berisha-r ... e-vicidol/
http://opinion.al/interviste-ekskluzive ... se-babait/
achso: dies ist kein offizielles Kulturdenkmal.
Re: Mesopotam
Verfasst: Di, 30. Aug 2016, 17:55
von claus1408
GjergjD hat geschrieben:Unglaublich: Schrottsammler haben in den letzten Tagen die stabilisierende Einrüstung an der Kirche von Mesopotam geklaut. Die wertvolle Klosterkirche befindet sich seit Jahren in einer mehr als schleppend verlaufenden Restaurierung, ihre Statik ist gefährdet. Ein Besuch des Inneren ist nicht möglich.
http://youtu.be/lBFzNUd-XFI
Die Kirche war Ende August 2016 zu besichtigen (Handynummer am Tor zum Kirchenbezirk). Der Schlüsselaufbewahrer kam nach etwa 20 min. Mitgebracht hatte er außerdem einen Plan mit rekonstruierten Ursprungsgrundriß, der die Kirche mit zwei Apsiden zeigt, einer orthodoxen und einer katholischen ... die Ökumene war also vor einigen hundert Jahren schon weiter ...
Die Kirche ist innen bis auf etwa 3 m Höhe eingerüstet. Der eindrucksvolle massive Mittelpfeiler war deutlich zu erkennen.
Eintrittsgeld oder Geld für die Kirche oder Trinkgeld lehnte der Schlüsselaufbewahrer kategorisch ab.
- Mesopotam Kircheninneres - August 2016
Re: Mesopotam
Verfasst: Di, 30. Aug 2016, 20:42
von GjergjD
Ich stand dort vor dem Aushang mit der Nummer, da sollte es eine Stunde dauern, ungünstiger Moment offenbar. Das nächste Mal
Tipp: Bereits anrufen, wenn man auf dem Weg ist
Handy 00355 69 8558106
Re: Mesopotam
Verfasst: Mi, 31. Aug 2016, 22:22
von Lars
claus1408 hat geschrieben:Die Kirche war Ende August 2016 zu besichtigen (Handynummer am Tor zum Kirchenbezirk). Der Schlüsselaufbewahrer kam nach etwa 20 min. […]
Eintrittsgeld oder Geld für die Kirche oder Trinkgeld lehnte der Schlüsselaufbewahrer kategorisch ab.
Hatte das Glück letzten September, dass der Schlüsselmeister zufällig am Tor stand, als ich vorbeikam. Geld wollte er nicht – aber er hat lautstark seinen Missmut gegenüber der Kulturbehörde zum Ausdruck gebracht, die es nicht schafft, am Zustand der Kirche etwas zu verändern.
Re: facebook-Gruppe kritisiert misslungene Restaurierungen
Verfasst: Fr, 09. Sep 2016, 21:06
von GjergjD
Lars hat geschrieben:
Das Weiss blättert sicher bald wieder ab oder wird mit Taubendreck dekoriert, so dass sicher bald wieder etwas Patina dran ist.
Und so sieht die Grabstätte jetzt aus (ab 0:33). Hätte man doch besser gar nicht erst versucht, den Stein zu sanieren.
https://youtu.be/hxal7C1SXXo
Marien-Kirche in Bishqethmi (Lushnja)
Verfasst: So, 06. Nov 2016, 14:57
von GjergjD
Die Kirche "Fjetja e Shën Marisë" (Mariä-Himmelfahrt-Kirche) im typischen Stil der Myzeqeja-Ebene von 1789 beim Dorf Bishqethmi ist akut vom Einsturz bedroht. Das undichte Dach droht, die wertvollen Fresken zu beschädigen. Der Priester bittet das Institut für Kulturdenkmäler um Hilfe.
Wieder so eine Kirche, die aus dem touristischen Blickwinkel bisher ein Schattendasein geführt hat, obwohl sie nur 900 Meter von der SH4 entfernt liegt.
https://youtu.be/giQtVzYTR5A
http://impakt.al/kisha-e-shen-marise-lu ... ishqethem/
Kulturdenkmal seit 1963
Koordinate
40.860556,19.663328 (auf Google Maps)
Re: Bedrohte Kulturdenkmäler in Albanien
Verfasst: So, 06. Nov 2016, 23:41
von TiranaAlb
Bedrohte Kulturdenkmäler in Albanien
Verfasst: Mi, 09. Nov 2016, 18:34
von Lars
GjergjD hat geschrieben:Die Kirche "Fjetja e Shën Marisë" (Mariä-Himmelfahrt-Kirche) im typischen Stil der Myzeqeja-Ebene von 1789 beim Dorf Bishqethmi ist akut vom Einsturz bedroht. Das undichte Dach droht, die wertvollen Fresken zu beschädigen. Der Priester bittet das Institut für Kulturdenkmäler um Hilfe.
Wieder so eine Kirche, die aus dem touristischen Blickwinkel bisher ein Schattendasein geführt hat, obwohl sie nur 900 Meter von der SH4 entfernt liegt.
https://youtu.be/giQtVzYTR5A
http://impakt.al/kisha-e-shen-marise-lu ... ishqethem/
Kulturdenkmal seit 1963
Wow - unglaublich, was da noch verborgen liegt.
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Re: Bedrohte Kulturdenkmäler in Albanien
Verfasst: Mi, 16. Nov 2016, 21:44
von GjergjD
Leider immer mal wieder ein Opfer des Hochwassers: Die wahrscheinlich größte historische Moschee Albaniens, Xhamia e Plumbit (Bleimoschee) vor Shkodra
https://youtu.be/ecyhHrGPJrA
Re: Bedrohte Kulturdenkmäler in Albanien
Verfasst: Do, 17. Nov 2016, 0:44
von Lars
GjergjD hat geschrieben:Leider immer mal wieder ein Opfer des Hochwassers: Die wahrscheinlich größte historische Moschee Albaniens, Xhamia e Plumbit (Bleimoschee) vor Shkodra
https://youtu.be/ecyhHrGPJrA
das liesse sich nur verhindern, wenn man einen grossen Damm um das Gelände bauen und eine Pumpe installieren würde.
aber wenn ich das von meinem letztjährigen Besuch richtig in Erinnerung habe, sollte das Hochwasser der Moschee seit der letzten Restaurierung nicht allzu viel anhaben. Zumindest etwas Hochwasser ab und zu wurde schon fest eingeplant, es hat ja sogar eine Brücke zur Eingangstür. Gepflasterter Hof und Aussenmauern sind hoffentlich recht resistent gegen das Hochwasser.
dieses Mal ist die Brücke schon nicht mehr trockenen Fusses zu erreichen. Hoffe, dass das Wasser nicht bis in den Innenraum vorgestossen ist.
Kulla von Preng Doçi in Rubik
Verfasst: Di, 29. Nov 2016, 0:18
von GjergjD
Gegenüber von Rubik waren wir schon mal auf der Suche nach einer Kulla. Eine sehr bedeutende liegt hinter der verfallenen Kupferfabrik
Uzina e Bakrit Rubik bei
41.761354,19.785549 (auf Google Maps) Steetview:
https://goo.gl/maps/YRka6goXqRH2
Der Zustand der zweistöckigen
Kulla des Abtes der Mirdita verschlechtert sich von Tag zu Tag, obwohl das immer noch bewohnte Haus erst Ende 2014 oder Anfang 2015 zum Kulturdenkmal erklärt wurde.
https://youtu.be/nOI2NtSawt8
Bereits 2015 wurde gezeigt, dass hinter dem Altbau ein Neubau angefügt wurde, der keine Rücksicht auf den Denkmalschutz nimmt.
https://youtu.be/ex1GNpQmIaE
Das Areal wird von vier miteinander verbundenen Familien bewohnt.
Preng Doçi (1846–1917) gilt als eine der wichtigsten Figuren der nationalen Wiedergeburt Albaniens im frühen zwanzigsten Jahrhundert und setzte sich für das einheitliche albanische Alphabet ein.
https://en.wikipedia.org/wiki/Preng_Do%C3%A7i
http://www.kultura.gov.al/al/multimedia ... -kombetare (Bilderserie)
Durres Ausgrabungen
Verfasst: Di, 07. Feb 2017, 21:34
von GjergjD
GjergjD hat geschrieben:Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich heute von den Baumaßnahmen am Hafeneingang von Durres gehört habe. Der Bürgermeister verordnet seiner Stadt einen weiteren Umbau am Beginn der Promenade. Die Arbeiten laufen bereits seit Oktober letzten Jahres. Sechs Millionen Dollar sollen investiert werden, es wird in zwei Phasen gebaut, die Arbeiten sollen bis Ende 2019 abgeschlossen sein.
Es entsteht ein verkehrsberuhigter öffentlicher Platz von 12.000 qm und dieser wird überspannt von einem Segel von 2.000 qm (60 x 40 Meter). Der Fahrzeugverkehr verläuft unterirdisch, der Hafen wird zum Wasser hin für Besucher geöffnet! Bisher sind dort Parkplätze, Verkehrsflächen und Zäune vorhanden.
Man möchte mit dem ehrgeizigen Projekt einen ungehinderten Zugang für Fußgänger von der Innenstadt zum Meer und einen schattigen Treffpunkt und Veranstaltungsflächen unter dem Riesensegel schaffen. Hoffentlich wird sich die Stadt damit hervorheben aus dem Einerlei einer heute gesichtslosen Hochhausbebauung und den Touristen positiv in Erinnerung bleiben.
Nun ist das fast unvermeidliche eingetreten: Man hat in der Zone der Bauarbeiten erste archäologische Funde gemacht. Es soll sich um die Fundamente eines Gebäudes aus der Zeit der osmanischen Eroberung handeln.
https://youtu.be/9bd7StDC-Sg
Was wird man dort noch alles entdecken? Schon zu Beginn der Bauarbeiten wurden kritische Stimmen laut, man würde hier Raubbau an den historischen Stätten treiben.
http://shekulli.com.al/m/post.php?id=57 ... kzNI4.dpbs
Immerhin werden die Arbeiten von Archäologen überwacht, das mindeste, was zu tun ist.
Re: Die Burgen von Tirana
Verfasst: So, 26. Feb 2017, 23:21
von Lars
GjergjD hat geschrieben:[…]
Kalaja e Lalmit/Vaqarrit/ teilweise auch Bixhit
41.304070,19.729709 (auf Google Maps) die deutlich sichtbaren Betonbauten stammen aus der Zeit vor 1991, wo dies ein Militärareal war.
[…]
hier noch ein paar Bilder von der Kalaja e Lalmit, wo heute die Mountain-Bike-Downhill-Meisterschaft stattfand:
https://www.facebook.com/ErionVeliaj/vi ... 044996926/
müsste man wirklich mal erkundigen – scheint eine recht gute Rundsicht zu bieten, auch wenn nur rund 294 Meter hoch.
Re: Kisha e Shen Marise Barmash
Verfasst: Sa, 22. Apr 2017, 16:23
von GjergjD
Wieder mal ein Blick in die vergessene Marienkirche von Barmash
https://youtu.be/2UXO6nrQAM4
Basikika von Leshnica e Poshtme eingestürzt
Verfasst: Sa, 17. Jun 2017, 13:20
von GjergjD
Leshnica e Poshtme (Gemeinde Finq) haben wir schon auf einer der von mir vorgeschlagenen Offroad-Touren gestreift und wegen der alten Brücke. Jetzt habe ich von der eingestürzten Basilika
Kisha e Manastirit te Shen Thanasit beim Dorf erfahren, die wir bisher noch nie erwähnt haben.
39.843501,20.267109 (auf Google Maps)
Was für ein Trauerspiel um dieses Kulturdenkmal aus dem Jahr 1711. Die Kuppel ist eingestürzt. Die Kirche hatte bereits 2014 durch ein Erdbeben Schaden genommen. Im Inventar der Kuturdenkmäler war das Risiko des Zusammenbruchs deutlich beschrieben, aber nichts ist passiert.
Die Bilder aus Exit stammen von Melsi Labi, dem ehemaligen Direktor des Nationalmuseums, der von Ministerin Kumbarao gefeuert wurde, nachdem der Kritik geäußert hatte (wir berichteten).
http://www.exit.al/2017/06/08/shembet-m ... e-fushate/
es war einmal:
https://youtu.be/NG3AgtQu2RE
Re: Bedrohte Kulturdenkmäler in Albanien
Verfasst: Sa, 17. Jun 2017, 13:44
von Lars
Sehr traurig. Scheint da wirklich was sehr Eindrückliches verloren gegangen zu sein.
Auf Google Maps noch mit Dach …
Re: Kulla in Papaj/Tropoja
Verfasst: Mi, 28. Jun 2017, 21:22
von GjergjD
glücklicherweise ist die für Tropoja so seltene Kulla noch nicht eingestürzt, aber davon bedroht. Hoffentlich ist noch Hilfe möglich
http://www.njekomb.com/?p=13410
“Pazari i Vjetër i Tiranës” contra Burg von Tirana
Verfasst: Mi, 05. Jul 2017, 23:30
von GjergjD
Auf dem denkmalgeschützten Areal der Burg von Tirana wird mit Genehmigung des Kulturministeriums von 2016 neu gebaut, zwar in Leichtbauweise, aber - so meinen kritische Beobachter - in Missachtung der archäologischen Stätte. Dies alles spielt sich noch sichtgeschützt hinter dem gewöhnlich verschlossenen Tor ab. Früher war dort mal ein Parkplatz
Es soll sich laut Verordnung um eine Art Informationspunkt in leichter einstöckiger Bauweise handeln, wobei der Untergrund nicht beeinträchtigt werden darf. Hoffentlich wird das nicht doch irgend ein privatisierter Verkaufsstand, den niemand braucht oder der nach kurzer Zeit schon leer steht!
https://youtu.be/iwbNRWdpqtY
http://www.amfora.al/ndertimi-brenda-ka ... ur-ligjin/
https://goo.gl/maps/xoLFSZ2oZoE2
Kisha Fjetja e Shën Mërisë in Sopik (Gjirokastra)
Verfasst: Sa, 29. Jul 2017, 16:10
von GjergjD
Die sehenswerte
Mariä-Himmelfahrt-Kirche von Sopik von 1782 haben wir wohl bisher auch noch nie erwähnt.
Die Kulturministerin stellte jetzt das Projekt der Sanierung mit Stabilisierung der Wände und der Dachsanierung vor. Die letzten Arbeiten hätten 1931 und 1936 stattgefunden. Es gibt Feuchtigkeitsschäden. In der zweiten Phase der Arbeiten soll die Ikonostase von hohem künstlerischen Wert restauriert werden. Wieder so ein einmaliges Objekt, dass noch auf Besucher wartet.
Koordinate
40.087173,20.411786 (auf Google Maps)
https://youtu.be/Nr2n9HvUPjk
Re: Bedrohte Kulturdenkmäler in Albanien
Verfasst: So, 30. Jul 2017, 21:27
von volkergrundmann
Da bin ich ja gespannt, was jene, die sich auf den Weg dorthin machen, über die Zufahrt berichten. Das dürfte eine hübsch anstrengende Tour werden. Besser, die ersten, die es versuchen, verfügen über Off-road-Ausstattung.