Albanien liegt nicht gleich um die Ecke, die Anreise in den Südwestbalkan zieht sich. Besonders kompliziert wird es, wenn man auf Auto oder Flug verzichten möchte. Letzteres ist immer noch eine beliebte Option, ausser man möchte schon die Hin- und Rückfahrt zum Teil der Reise machen.

Mit dem Flugzeug nach Albanien

Anreise nach Albanien über den Flughafen Tirana
Flughafen Tirana

Am bequemsten und schnellsten geht es mit dem Flugzeug. Albanien verfügt aktuell über zwei internationale Flughäfen – ein dritter ist im Bau.

Der Flughafen von Tirana mit neuem Terminal ist zwischenzeitlich gut mit dem mitteleuropäischen Raum und Italien verbunden. Besonders zahlreich sind Flugverbindungen in den Sommermonaten – im Winterhalbjahr ist der Flugplan etwas ausgedünnter.

Die grossen nationalen Airlines Lufthansa, Austrian Airlines und Swiss fliegen alle regelmässig nach Tirana. Am meisten Flugverbindungen bietet WizzAir an – die Billigfluggesellschaft hat rund ein Dutzend Flugzeuge auf der Basis Tirana stationiert. Auch albanische Airlines fliegen zum Teil in deutschsprachige Länder. Genf wird von Easyjet bedient.

Der neue und kleine Flughafen in Kukës ist erneut ein Geisterflughafen: Im Spätsommer 2023 bedient nur Air Albania ein Mal pro Woche von Basel die nordostalbanische Stadt. Der Flughafen in Vlora ist im Bau.

Gerade im Sommer steigen die Preise rasch. Es lohnt sich deswegen durchaus, Alternativen zu prüfen. Vielleicht gibt es Flüge von einem etwas weiter entfernten Flughafen? Oder man fliegt mit günstigen Charterflügen nach Korfu in Griechenland, Ohrid in Nordmazedonien, Prishtina in Kosova oder Podgorica in Montenegro, um von dort aus nach Albanien einzureisen. Die Weiterreise von diesen Flughäfen ist zwischenzeitlich nicht mehr allzu zeitaufwändig, auch wenn keine direkte Anbindungen bestehen. Aber gerade für Ziele im Süden, Osten oder Norden Albaniens kann sich dies sehr lohnen.

>> Übersicht direkter Flugverbindungen nach Albanien

Mit der Eisenbahn nach Albanien

Fähre im Hafen von Ancona
Blick aus dem Zug an der italienischen Adriaküste auf den Hafen von Ancona mit Fähre

Albanien ist zwar ans internationale Bahnnetz angeschlossen, es gibt aber keine Möglichkeit, die albanische Grenze im Zug zu überqueren. Ausserdem fahren aktuell in Albanien kaum mehr Personenzüge.

Zugreisen nach Albanien sind lange: Aus dem Alpenraum ist man mindestens einen Tag und eine Nacht unterwegs. Von weiter nördlich noch einiges länger.

Am einfachsten ist es, mit dem Zug in einen der italienischen Adria-Häfen zu fahren, von wo aus Fähren nach Albanien verkehren (Ancona, Bari, Brindisi). Nachtzüge sind eine interessante Alternative, machen die Fahrt aber noch länger. Fahrradmitnahme ist in den italienischen Hochgeschwindigkeitszügen meist nicht möglich.

Eine Reise mit dem Zug über Belgrad (Serbien) nach nach Montenegro– sehr schöne Strecke! – macht aufgrund der langen Fahrzeit nur für Bahnliebhaber Sinn. Auch hier lässt sich ein Teil der Strecke in Nachtzügen machen. Zwischen Belgrad und Nordmazedonien verkehren seit der Pandemie keine Personenzüge mehr.

Mit der Fähre nach Albanien

Fähren im Hafen von Durrës, Albanien
In Durrës legen die Fähren mitten in der Stadt an

Die Anreise per Fähre unterbricht die lange Fahrt mit Auto oder Zug und macht diesen Teil der Reise zu einem besonderen Erlebnis. Ein- und Ausreise in Albanien ist ohne grosse Probleme verbunden; das Fährterminal in Durrës ist sehr modern.

Aus Italien verkehren von den Städten Ancona, Bari und Brindisi regelmässig Fähren nach Durrës und Vlora. Die Fährtickets organisiert man am besten im Internet, über eine Vertretung der Reedereien oder ein spezialisiertes Reisebüro. Die Adriafähren verkehren meist über Nacht und bieten verschiedene Tickets an: Deckpassage mit oder ohne Sessel, einfachere und luxuriösere Kabinen.

Die folgenden Linien bieten Fährverbindungen an (Stand 2022):

Fähren verkehren erfahrungsgemäss regelmässig zu spät: Ein bis zwei Stunden Verspätung sind normal. Zudem muss man rund drei Stunden vor Abfahrt am Hafen sein. Zur Hochsaison 2023 waren Kabinen schnell ausgebucht

Tragflügelboote für den Verkehr zwischen Korfu und Saranda im Hafen von Korfu-Stadt
Tragflügelboote für den Verkehr zwischen Korfu und Saranda im Hafen von Korfu-Stadt

Zwischen Korfu und Saranda verkehren mehrmals täglich Fähren, Ausflugsschiffe und Tragflügelboote (Anbieter u.a. Ionian Seaways und Finikas Lines). Ein Teil der Fähren transportiert auch Fahrzeuge.

Eine weitere Möglichkeit ist, von Italien eine Fähre nach Igoumenitsa in Nordgriechenland zu nehmen. Auf dieser Strecke gibt es ein grösseres Angebot und man erspart sich die Zollkontrollen in den Häfen (obwohl die Zeiten von grossem Chaos in Durrës lange zurück liegen). Von Igoumenitsa ist man in 30 bis 120 Minuten an der albanischen Grenze.

Mit dem Auto nach Albanien

Mögliche Anfahrtswege nach Albanien
Mögliche Anfahrtswege nach Albanien

Wer mit dem Auto oder Wohnmobil nach Albanien reist, kann mehr Gepäck mitnehmen und ist im Land unabhängig mobil. Zwischenzeitlich sind fast alle Touristenattraktionen auf ordentlich asphaltierten Strassen erreichbar. Und das weniger gut erschlossene Berg- und Hinterland zieht viele Offroad-Fahrer an. Nur die Anfahrt zieht sich.

Auch auf dem Weg nach Griechenland kann eine Durchfahrt durch Albanien interessant sein. Für die Durchquerung von Albanien von Nord nach Süd braucht man nicht mehr als fünf bis sechs Stunden – aber wirklich was gesehen vom Land hat man nicht, da die Landschaft entlang der Hauptstrassen und Autobahnen oft nicht besonders reizvoll ist.

Bei der Einreise sind die vollständigen Autopapiere und die grüne Versicherungskarte vorzuweisen. Die grossen Grenzübergänge sind rund um die Uhr geöffnet. Im Hochsommer kann es besonders an Wochenenden zu Staus an der Grenze kommen. Von Nachtfahrten in Albanien wird aber abgeraten.

>> Karte der Grenzübergänge
>> Autofahren in Albanien

Folgende Anfahrtsrouten sind möglich:

  • Dalmatien – Die Fahrt entlang der kroatischen Küste dauert lange, ist aber sehr schön. In Kroatien wird die Autobahn laufend verlängert. Die Einreise über Montenegro ist unproblematisch. Für PKW ist nach Albanien der Grenzübergang zwischen Ulqin und Shkodra zu empfehlen. Lastwagen mussten zumindest in der Vergangenheit den Grenzübergang bei Han i Hotit östlich des Shkodrasees passieren.
  • Serbien – Die schnellste Route in den Südbalkan ist heutzutage wieder der alte »Autoput« durch Serbien. Diese Route empfiehlt sich insbesondere für Reisen nach Kosova, Nordost-, Südost- und Zentralalbanien.
    Die Ein- und Ausreise von Serbien nach Kosova dauert lange. Dank der neuen Autobahnen in Kosova und Nordalbanien ist man heute in wenigen Stunden von der serbischen Grenze am Meer.
    In Nordmazedonien ist die albanische Grenze auf gut ausgebauten Strassen zu erreichen. Die Einreise am Nord- oder am Südufer des Ohridsees ist unproblematisch. Die Weiterreise nach Zentralalbanien erfolgt von dort aus über eine ausgebaute Strasse. Südost-Albanien ist ebenfalls schnell erreicht.
  • Fähre aus Italien – Die italienische Häfen lassen sich bequem per Autostrada erreichen. Die Strecke bietet nicht viele landschaftliche Reize, aber Italien ist ja eigentlich immer gut. Mit Autobahngebühren und Fährtickets ist das eine eher teure, aber problemlose und erholsame Route.
  • Über Griechenland – Für Fahrten nach Südalbanien kann sich auch der Umweg über Griechenland lohnen. Vom Fährhafen Igoumenitsa lässt sich rasch zur albanische Grenze reisen. Die Strassen sind je nach Strecke teilweise gut (Autobahn), teilweise aber auch eng und kurvig. Und Albanien ist in Griechenland kaum ausgeschildert.


Bitte beachten
Die Strassen in Albanien sind nicht immer in perfektem Zustand, der Verkehr oft etwas chaotisch. Die Hauptverbindungsstrassen sind zwischenzeitlich durchgehend gut ausgebaut. Aber immer wieder kann es auch auf Neubaustrecken zu gefährlichen Engpässen, Schlaglöchern oder anderen überraschenden Hindernissen kommen.
Man sollte ausserhalb der Städte nur während des Tages unterwegs sein, wenn man die Strecke nicht kennt.
Oft fehlt es an Wegweisern und die meisten Karten (inklusive Google Maps!) sind dermassen fehlerhaft, dass auf sie nur wenig Verlass ist.

Mit dem Bus nach Albanien

Busterminal Internationale Busse in Tirana
Terminal für internationale Busse in Tirana beim Tirana Ring Center

Albanien ist gut per Bus mit Grossstädten in den Nachbarländern und Istanbul verbunden. Busse sind die einfachste Möglichkeit, um auf dem Balkan von Land zu Land zu kommen (und auch innerhalb der Länder).

  • Von fast jedem grösseren Ort in Albanien werden Busverbindungen nach Griechenland angeboten (viele fahren über Nacht).
  • Nach Kosova sind mehrmals täglich Busse ab Durrës und Tirana unterwegs (teilweise auch Minibusse).
  • Mindestens täglich gibt es auch Busse nach Skopje in Nordmazedonien.
  • Montenegro ist weniger gut erschlossen – es gibt den Hostel-Shuttle von Kotor nach Tirana und Minibusse ab Shkodra insbesondere nach Ulqin.

Busse verkehren auch zu zahlreichen Orten in Italien mit Fährfahrt. Zum Teil geht es per Bus sogar bis nach Deutschland. Viel grösser ist das Angebot an Busverbindungen in die Schweiz, nach Österreich und Deutschland aber ab Prishtina in Kosova. Die Fahrt ist dann aber immer noch quälend lang.

Genaue Fahrpläne sind oft nicht ganz einfach zu finden – Auskunft am besten bei lokalen Reisebüros respektive bei albanischen Reisebüros in Westeuropa.

>> Grobe Übersicht der Verbindungen ab Tirana
>> Balkanviator (nicht ganz vollständige Busfahrpläne)
>> Busterminals in Tirana

In Albanien unterwegs

>> Hinweise zum Reisen in Albanien

Disclaimer

Wir bemühen uns um aktuelle und korrekte Angaben. Das Angebot dient aber lediglich der allgemeinen Information und beabsichtigt nicht, inhatlich umfassend oder tagesaktuell zu sein. Auf diese Angaben gestützte Dispositionen erfolgen auf eigenen Verantwortung. Jede Haftung aufgrund falscher Angaben wird ausgeschlossen.

Wir Autoren dieser Seite bereisen Albanien teilweise schon sei 30 Jahren. Wir teilen hier unser Wissen und unsere persönlichen Erfahrungen. Feedback ist immer willkommen.

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