Mit dem Velo durch Tirana – habe ich auch schon gemacht. In der Vorstellung der meisten muss das schlimm sein. Ist es aber gar nicht. Man muss sich einfach mit dem chaotischen Strom treiben lassen. Platz ist meist auch genug, weil der ganze Verkehr ja nicht dermassen in Spuren gepresst ist und die freundlichen Albaner dem von Weitem als Ausländer erkennbaren Fahrradfahrer mit Helm und enganliegender Hose auch nicht zu fest auf die Pelle rücken. Und da der Verkehr meistens auch nicht allzu schnell fliesst, kommt man recht gut mit den Autos mit, so dass die Gefahr auch nicht allzu gross ist.
So weit, so gut.
Wie ist es aber, wenn man sich vorstellt, in Tirana mit dem Velo in Gegenrichtung über den Boulevard und den Skanderbeg zu fahren? Ein sicheres Todesurteil? Weit gefehlt! Für die meisten albanischen Autofahrer scheint es ganz normal zu sein, wenn ihnen auf ihrer Spur ein Fahrrad entgegenkommt. Wer es nicht glaubt, soll sich den Video des Fahrradverrückten und wohl auch etwas lebensmüden Performance-Künstlers Rainer Ganahl anschauen.
Das ganz normale Chaos in Albanien eben, wo auch Fahrräder in Gegenrichtung auf der Autobahn nichts aussergewöhnliches sind.