Unberührte Küste zu entdecken

Die schönen, bekannten Adriastrände sind in den letzten Jahren oft zu unschönen Betonwüsten und lärmigen Rimini-Kopien verbaut worden. Die rasante Tourismus-Entwicklung der letzten zehn Jahre hat wohl Arbeit und vielen Gebieten infrastrukturellen Fortschritt gebracht, aber leider keine Rücksicht auf die Landschaft und Natur genommen.

Es gibt anscheind aber doch noch ein paar Strände und Küsten entlang der Adria, die Ruhe und Erholung versprechen und wahres Strandgefühl aufkommen lassen. Der Strand von Lalëz scheint dazu zu gehören – noch. Die Bucht Gjiri i Lalëzit ist eine langgestreckte Bucht nördlich von Durrës. Ein paar Dörfer verlieren sich in diesem abgeschiedenen Streifen Schwemmland zwischen Adria und den Hügeln. Der Strand ist noch fast unberührt – nur einfachste Restaurants mit vorzüglichem und güstigen Sea Food sind vorhanden, wie Fiona aus Australien von ihrem Ausflug berichtet.

Aktuell werde an einer neuen Strasse zum Strand gebaut, die von der Autobahn zwischen Shijak und Vora abgeht, berichtet sie. Zudem seien noch Fragen ungeklärt, wem das Land überhaupt gehöre. Der Strassenbau dürfte dem bis jetzt abgelegenen Strand zu einer schnellen Entwicklung verhelfen, da die Fahrzeit von Tirana dann keine 45 Minuten betragen sollte. Und wenn die rechtlichen Auseinandersetzungen geklärt sind, wird es wohl mit der Ruhe endgültig vorbei sein. Der albanische Staat plant jetzt bereits, eine Segel-Marina für mehrere Millionen Euro bauen zu lassen. Und im Internet finden sich Pläne, wie die Dünenlandschaft hinterm Strand mit 100 Ferienhäuschen, Appartementhäusern und Hotels inklusive Golfplatz überbaut werden könnte.

Kepi i Rodonit

Kepi i Rodonit und links der Gjiri i Lalëzit

Landschaftlich und touristisch noch reizvoller dürfte die nördlich angrenzende Halbinsel mit dem Rodon-Kap sein. Unweit des Kepi i Rodonit finden sich eine alte byzantinische Kirche und Befestigungsanlagen aus Skanderbegs Zeit. Auf der mehrere Kilometer spitz ins Meer hinaus führenden Halbinsel liegen zerstreut ein paar Bauerndörfer – kaum erschlossen. Hier liesse sich problemlos die Ruhe geniessen, die Gegend zu Fuss erkunden.

Vielleicht werde ich es noch schaffen, das Kepi i Rodonit zu erkunden, bevor auch hier eine neue Strasse erbaut ist und viele unschöne Hotels entstanden sind.

One Response so far.

  1. lupo sagt:
    Der Fluß mit den Abwässern aus Tirana verseucht die gesamte Umgebung

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