In einer losen Folge sollen die verschiedenen Bilder, die auf der Homepage dieser Website im Hintergrund erscheinen, hier vorgestellt werden. Denn jedes hat seine kleine Geschichte oder einen besonderen Grund, weshalb es ausgewählt wurde. Für den Beginn habe ich das Bild Dajti-Express ausgewählt.
Die in die Höhe schwebende Gondelbahn ist sicherlich eines der markantesten Zeichen des Aufschwungs in Albanien. Das Bild kombiniert die touristischen Reize des Landes – hier den Nationalpark Dajti – mit Fortschritt und Entwicklung. Es entspricht kaum den Erwartungen, die die meisten Leser von Albanien haben. Gerade dieser Überraschungseffekt gefällt mir.
Der Dajti ist der Hausberg von Tirana. Er ist über 1.600 Meter hoch und bildet eine gründe Oase unweit der hektischen albanischen Hauptstadt. Seit 2006 führt eine Gondelbahn aus österreichischer Produktion auf den Balkoni i Tiranës, einer Geländeterrasse auf rund 1.000 Meter Höhe. Die Spitze des Berges ist eigentlich militärisches Sperrgebiet – hier zeigt sich noch kommunistische Ideologie –, kann aber zumindest von Wanderern erklommen werden.
Der Dajti ist Teil des markanten Randgebirges der Skanderbeg-Berge, die steil aus der Küstenebene emporsteigt und diese vom bergigen Hinterland abgrenzt. Obwohl nur wenige Kilometer von der Grossstadt Tirana entfernt, führt die Gondelbahn in eine völlig andere Welt, wo sich Fuchs und Hase Gut‘ Nacht! sagen. Der Nationalpark, in dem tatsächlich viele Wildtiere ein Refugium finden, und die Berge hinter dem Dajti sind unerschlossenes Niemandsland. Nur wenige Menschen leben hier, nur holprige Wege führen durch diese Gegend. Die top-moderne Gondelbahn ist somit ein Eintritt in eine Welt wie vor 100 Jahren.