Ein Stück Afrika für albanische Handys

Technologietransfer mal anders: Was in Kenia und vielen anderen afrikanischen Ländern funktioniert, sollte auch in Albanien gehen, meinte wohl der Mobilfunktelefonanbieter Vodafone. Die Voraussetzungen in Kenia und Albanien sind wohl ähnlich genug: ein schlecht entwickelter Bankensektor, wenig genutzte Zahlungsverkehrsmöglichkeiten, ein gutes Mobilnetz und viele Handys im Umlauf.

»M-Pesa« ist ein einfaches System, mit dem Geld fast wie ein SMS übers Handy verschickt werden kann. Eine elektronische Zahlungslösung für Arme: Für all diejenigen, die zwar kein Bankkonto haben, aber über ein Mobiltelefon verfügen. In Kenia, wo »M-Pesa« 2007 erfunden worden ist, hat sich das System sehr gut etabliert. Später wurde es in verschiedenen anderen afrikanischen und asiatischen Ländern eingeführt. Nachdem 2014 Vodafone »M-Pesa« nach Rumänien und somit erstmals nach Europa gebracht hat, kam jetzt im Mai der Sprung nach Albanien.

Das Handy in der Hosentasche der Albaner wird somit zum kleinen Konto. Anstatt viel Bargeld rumtragen oder Geld irgendwelchen Vermittlern geben zu müssen, sollen die Albaner jetzt auf einem sicheren Weg Zahlungen elektronisch ausführen. So sieht es zumindest Vodafone.

Bei den Geschäftsstellen von Vodafone und weiteren Agenten im ganzen Land kann man sich ein Guthaben für den elektronischen Verkehr ein- und auszahlen. Überweisungen sind von 100 bis 35.000 Lek (Fr./€ 260) möglich.

Mit dem »Mobile Banking« versucht sich die Telekomfirma, einen Kuchen vom Bankgeschäft abzuschneiden. Und die Albaner, sofern sie die bargeldlose Zahlung denn nutzen, können sich das Bankkonto sparen und gleich digital ihre Bankgeschäfte erledigen.

Mal schauen, ob der afrikanische Technologiesprung auch in Albanien gelingen wird.

Vodafone Albania: M-Pesa

Vodafone Albania: M-Pesa

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