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Tourismus 1997 Gibt es einen Weg, Tourismus in Albanien in der nächsten Zeit zu ermöglichen? Reflexionen eines Mitarbeiters der staatlichen Albturist In Europa nimmt Albanien, im Westen des Balkans, eine besondere Lage ein: Auf einer Fläche von lediglich 28'748 Quadratkilometern finden sich eine Vielfalt von den Küsten des Adriatischen und Ionischen Meeres zu bis 2751 Meter hohen Berge (Korabi). Das Klima ist typisch mediterran. Es gibt Orte wie zB. Dhërmi mit mehr als 300 sonnigen Tagen pro Jahr. Am angenehmsten sind in Albanien das späte Frühjahr und der goldene Herbst. Es gibt aber keine Jahreszeit, in der ein Besuch in Albanien den Touristen Klimaschwierigkeiten bereiten würde. Die Spitzenzeit der Urlaube entfällt auf die Sommermonate. In Albanien kann man alles finden, wovon der Tourist träumt: weisse Sandstrände, die sich viele Kilometer weit ausdehnen, warmes Meer, ruhige, malerische Seen, harz- und pilzreiche Wälder, Kurorte mit Thermalquellen, Naturschutzgebiete und auch Baudenkmäler von Weltklasse. Vielfältig ist auch die Pflanzen- und Tierwelt. Man trifft viele Touristen an Ð vor allem Albaner, die Gastfreundschaft nicht nur gelegentlich als eine wichtige Sache betrachten. Jetzt ist die Begrüssung der Gäste aus Nah und Fern weiterhin herzlich und offen. Es gibt keine Reise durch Albanien, auf der man sich nicht vom Wohlwollen Fremden gegenüber und von der Hilfsbereitschaft überzeugen könnte. Wer aber in der Hochsaison eines Obdaches sicher sein will, muss die Reise nach Albanien planen. Ein Plan bedeutet die Notwendigkeit, zwischen Meer und Bergen, Stadt und Land, Vergangenheit und Gegenwart zu wählen. Man kann natürlich alles sehen und erleben - doch nicht auf einmal.
Touristische Infrastruktur Trotzdem ist der Tourismus nie so bedeutend geworden, wie man es sich erhofft hatte. Während des Kommunismus war er staatlich begrenzt. Damals lohnten sich Ferien in Albanien auch nicht. Nach den Wahlen vom 22. März 1992 hat die »demokratische« Regierung ehrgeizige Pläne im Gebiet des Tourismus entwickelt. Es wurde das Tourismusministerium gebildet und eine »Strategie« in Zusammenarbeit mit europäischen Institutionen erdacht, die primäre Entwicklungszonen vorsah. Von Privaten wurden auch viele kleine, angenehme Hotels gebaut. Daneben entstanden grössere Joint Ventures. Auch in die Infrastruktur wurde investiert: Wasser-, Telefon- und Stromlinien sind wieder neu gebaut, und die ersten Kilometer Autobahn von Tirana nach Durrës bestehen. Die Zahl der Reisenden stieg von Jahr zu Jahr: Das beweisen die Zahlen der Reisebüros, Flug- und Schiffgesellschaften. Letztes Jahr haben viele Reisebüros Rundreisen in Albanien organisiert. Die meisten Touristen waren zufrieden und wollten wieder nach Albanien kommen. Bis zum Ende des Jahres war der Tourismus in Albanien zwar noch nicht ganz so, wie erhofft, es war aber der richtige Weg eingeschlagen. Für dieses Jahr war man sehr optimistisch und plante fleissig.
Erdbeben 1997 Die Revolte gegen die Regierung begann im Süden und verbreitete sich dann überall. Es war kein Krieg, da es keine Gegenseite gab. Deshalb nenne ich es ein starkes Erdbeben. Es ist klar, dass die Katastrophe auch beim Tourismus verschiedene Spuren hinterlässt. Viele Hotels (vor allem die staatlichen) sind zerstört, die Leute haben sogar die Türen, die Fenster und die Wände herausgerissen und mitgenommen. Der Palast des König Zogu in Durrës, die Hotels »Adriatiku« und »Durresi« ebenda, das Hotel »Enkeliana« in Pogradec, das Hotel »Adriatik« in Vlorë, das Hotel »Butrinti« in Sarandë, die antike Stadt von Butrint und viele Museen sind alle fast völlig zerstört. Viele Leute sind bewaffnet, und Banditen bestehlen die Reisenden. Die Leute haben Angst, durch das Land zu reisen. Es ist ein Chaos, und man versucht irgendwie, die vorgezogenen Wahlen durchzuführen. Viele Reisebüros sind geschlossen, weil gar keine Touristen mehr einreisen. Der »Tourismus '97« ist vorbei.
Die Zukunft des Tourismus in Albanien
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