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Erschwerte Transporte

Die Schulpartnerschaften der Kantonsschule Hohe Promenade, Zürich

Das »Albaniekomitee der Kantonsschule Hohe Promenade« hatte seit längerer Zeit schon einiges an Material bereit, das auf einen Transport nach Albanien wartete. Wegen der unsicheren Lage wurde dieser aber auf den Frühling 1998 hinausgeschoben. Zuvor galt es erst einmal, die durch die Unruhen vom Frühling 1997 unterbrochenen Bauarbeiten wieder in Gang zu bringen und die Lage an den unterstützten Partnerschulen zu erkunden.

Am Gymnasium Ismail Qemali in Tiranë war zum Glück nichts abhanden gekommen. Der Zustand der Schule ist weiterhin so gut, dass sie immer noch als Vorzeigeschule dient. Zu einem Jubiläum im November 1997 kam sogar der albanische Präsident Rexhep Meidani. Weil die Schule nicht mehr auf weitere materielle Hilfe angewiesen war, suchten wir vor einigen Jahren eine bedürftigere Partnerschule:

Am Technischen Gymnasium in Rubik in Nordalbanien war die Situation nach den Unruhen leider ganz anders. Hier fehlte alles, was tragbar war. Das heisst, dass bis auf die Renovationsarbeiten kaum mehr etwas von unseren Investitionen Zeugnis ablegte. So blieben nur einige Fenster, Türen, Bänke, Lampen, gestrichene Wände, Bodenplatten in der neuen Internatsküche und der schwere Herd übrig. Pfannen, Decken, Matratzen, Amaturen im Bad, Kühlschränke und Boiler, Schreibmaschinen und vieles mehr fehlte. Zum Teil waren sogar die neuen Besitzer bekannt. Die waren aber der Meinung, dass in ganz Albanien Sachen gestohlen worden seien und sie sicher nicht die Ersten seien, die ihre Erungenschaften zurückgeben müssen. Das Internatsgebäude war im Winter von Schülern nicht bewohnbar und in einigen (renovierten) Zimmern hatten sich Fremde einquartiert. Hingegen offenbarte sich eine andere Überraschung: Aus Geldern der Europäischen Union wurde das Schulhaus erneuert und erstrahlte plötzlich in einem hübschen Hellblau. Für die Inneneinrichtung stand aber kein Geld mehr zu Verfügung. So lag es nahe, weitere Bänke und Tische in Albanien produzieren zu lassen und weiteres Material aus der Schweiz zu liefern.

Einen guten Teil unseres Sattelschleppers füllten wir im April mit riesigen technischen Zeichentischen, die in der Schweiz aufgrund der Digitalisierung nicht mehr gebraucht wurden, in Albanien zu Ausbildungszwecken aber noch zum Einsatz kommen werden. Der Rest des Lastwagens wurde mit Bänken, Tischen, Stühlen und anderen Möbeln, Kleidern sowie weiterem Schulmaterial gefüllt.

Glücklich konnten wir uns schätzen, dass wir schlussendlich den Lastwagen in Albanien überhaupt leeren konnten. Unsere Ladeliste stimmte leider nicht ganz genau mit der Liste überein, die zuvor von einem Ministerium als Hilfsgütertransport genehmigt wurde. Nur dank dem Einsatz unseres Kontaktmannes Flamur Gorica und dem Goodwill vieler Zollbeamter war es uns dann möglich, den Lastwagen zu entladen. In Anwesenheit des regionalen Zollinspektors wurde das überzählige Material in ein Ziummer der Schule eingeschlossen, bis eine nachträgliche Genehmigung eintraf. Solange konnte der Lastwagen natürlich nicht warten. Sehr froh waren wir deshalb, als der Transport doch noch glücklich abgewickelt war.

Im September ging dann nach Renovationen von Küche, Schlafzimmern, Ess- und Aufenthaltsraum das Geld langsam wieder zur Neige. Erneut organisierten wir einen »Sponsorenlauf«, der auch dieses Jahr einen Betrag von mehr als Fr. 20'000.- erbringen wird. Die letzten Sponsorenläufe waren sogar weit erfolgreicher. Den Schülern wird dabei drei Stunden Zeit gegeben, während der sie für Albanien laufen können. Zuvor haben sie sich Sponsoren gesucht, die ihnen für jeden Kilometer einen gewissen Betrag versprechen. Mit dem neuen Geld soll den Bewohnern des Internats und den Ortsansässigen ein geregelter Schulbetrieb ermöglicht werden. Danach warten auch die lokale Primarschule und die Fachzimmer des Technischen Gymnasiums auf weitere Unterstützung.

Lars Haefner, Albanienkomitee der KS Hohe Promenade

Albanienkomitee der KS Hohe Promenade

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