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E. Kosaçi: Albanisch ist kein Zweig der indogerm. Sprache...
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 11:02
von mali01
...........sondern die Wurzel davon.
Hatt jemand die Sendung heute Morgen gesehen?
Sie (Historikerin aus Durres) sagte, diese Einsicht komme nicht von ihr sondern durch ausländische Historiker.
Wer sagte sowas?
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 11:41
von Toni_KS
Ein Tipp von mir
Dazu könnt du das Buch von AREF MATHEAU (alb. Professor aus Kairo) lesen.
SHQIPËRIA
odiseja dhe gjuha e një popullit parahelen.
Dann würdet ihr diese Historikerin aus Durres besser verstehen!
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 11:47
von egnatia
Oder das Buch von Zaharie Mayani: "Die Etrusker Beginnen zu Sprechen". Kann ich nur empfehlen!
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 11:51
von mali01
Und wo finde ich diese Bücher?
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 12:12
von Toni_KS
Also was meinen Buch anbelangt, dass ist einbischen schwierig!
Ich konnte es nur in Prishtina finden.
Soviel ich weiss ist es nur in albanisch und französisch erhältlich!
Nur so nebenbei:
Grossen Respekt von dieser Frau (Ilirana), die dieses Buch vom Französischem in Albanische übersetzt hat, denn es ist verdammt schwer geschrieben!
Ich lese viele albanische Bücher, aber bei diesem Buch muss fast jeden Satz zweimal lesen....

Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 12:20
von egnatia
mali01 hat geschrieben:Und wo finde ich diese Bücher?
www.Libri.de oder
www.amazon.de/ oder
www.Buch.de
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 12:45
von mali01
Ich hab das Buch über die Ertrusken nur in einem LInk gefunden, doch in die Schweiz wird nichts verschickt. In der Schweiz hab ich nichts gefunden.
AREF MATHEAU hab ich nur auf französisch gefunden.
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 16:21
von Baton84
mali01 hat geschrieben:Ich hab das Buch über die Ertrusken nur in einem LInk gefunden, doch in die Schweiz wird nichts verschickt. In der Schweiz hab ich nichts gefunden.
AREF MATHEAU hab ich nur auf französisch gefunden.
Es ist in Buchläden in Albanien zu finden. Ein sehr dickes Buch, um die 500 Seiten. Ich glaube auch in Kosovo ist dieses Buch zu finden.
Re: E. Kosaçi: Albanisch ist kein Zweig der indogerm. Sprach
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 17:11
von Albin
...habe hier auch noch was ...
Im bereits erwähnten Bericht über das Täuber-Referat von 1914 (s. B II.) wurden ebenfalls Mutmassungen bezüglich einer Verbindung zwischen dem Rätischen und dem Illyrischen angestellt: «Dr. Täuber findet zum mindesten eine Wesensverwandtschaft der Räter mit den anstossenden Illyriern und mit deren möglichen Nachkommen, den Albanern, auch einige überraschende sprachliche Berührungspunkte.» (118) Einige der in Graubünden gefundenen Bronzegegenstände hielt Täuber für verwandt mit auf dem Balkan ausgegrabenen Exemplaren. Ausserdem glaubte er an eine Übertragung von griechischen Wörtern via Albanisch-Illyrisch ins Rätische (resp. Rätoromanische).
http://www.jfp.ch/inhalt/bw/infos/raeti/raeter_b3.htm
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 18:23
von mali01
Baton84 hat geschrieben:mali01 hat geschrieben:Ich hab das Buch über die Ertrusken nur in einem LInk gefunden, doch in die Schweiz wird nichts verschickt. In der Schweiz hab ich nichts gefunden.
AREF MATHEAU hab ich nur auf französisch gefunden.
Es ist in Buchläden in Albanien zu finden. Ein sehr dickes Buch, um die 500 Seiten. Ich glaube auch in Kosovo ist dieses Buch zu finden.
Dauert bis ich wieder in Kosov
a bin
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 18:30
von Albin
mali01 hat geschrieben:
Dauert bis ich wieder in Kosova bin
..es ist beides richtig !!
http://de.wikipedia.org/wiki/Kosovo
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 18:41
von Baton84
mali01 hat geschrieben:
Dauert bis ich wieder in Kosova bin

Wieso nicht in Kosov
e
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 18:53
von mali01
hallo Albin
DAs land heist Kosova, wie die Stadt Gjakova
Kosova= Kassova= Castleova= Casstle- Ova= Land/Feld der Burgen
Sowie
Gjakova=Jakova=Japop-Ova= Feld/Land des Jakups
Ova= Feld
kapische
Nicht kosovo und auch nicht gjakovo, weil man dadurch den Namen verfälscht.
Ps. Amselfeld ist auch eine Möglichkeit, nur Amseln sind reine Waldvögel.
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 19:07
von Baton84
auf welche sprache ist ova = burg?
Verfasst: Sa, 24. Mai 2008, 19:12
von Albin
@mali01
..wie heißt das land in dem du zurzeit lebst !? auf lateinisch !?
Verfasst: Mo, 26. Mai 2008, 18:41
von Sandy
Also ich halte die These dieser Dame nicht gerade für stimmig - und meine Dozenten (ich studiere Indogermanistik im Nebenfach) auch nicht. Das ganze lässt sich überhaupt nicht nachweisen, da gerade vom Altalbanischen nur sehr wenig überliefert ist.
Sicher hat das Albanische auch andere Balkansprachen beeinflusst (z.B. das Rumänische - so stammt beispielsweise die Bezeichnung des Gebirges "Karpaten" vom altalbanischen "karp" = Felsen), aber dass Albanisch kein Zweig, sondern die Wurzel sein soll, halte ich eher für eine vage Behauptung.
Wenn ihr wollt, kann ich mich ja mal etwas ausführlicher zu diesem Thema auslassen.
Verfasst: Mo, 26. Mai 2008, 20:40
von egnatia
Sandy hat geschrieben:
Wenn ihr wollt, kann ich mich ja mal etwas ausführlicher zu diesem Thema auslassen.
Mirëmbrëma, Sandy!
Ich würde mich sehr freuen, wenn du etwas dazu schreiben würdest!
Verfasst: Mo, 26. Mai 2008, 22:16
von egnatia
Sandy hat geschrieben:Also ich halte die These dieser Dame nicht gerade für stimmig - und meine Dozenten (ich studiere Indogermanistik im Nebenfach) auch nicht. Das ganze lässt sich überhaupt nicht nachweisen, da gerade vom Altalbanischen nur sehr wenig überliefert ist.
Sicher hat das Albanische auch andere Balkansprachen beeinflusst (z.B. das Rumänische - so stammt beispielsweise die Bezeichnung des Gebirges "Karpaten" vom altalbanischen "karp" = Felsen), aber dass Albanisch kein Zweig, sondern die Wurzel sein soll, halte ich eher für eine vage Behauptung.
Apropo "
Altalbanische"... Ich habe vor einem Jahr gelesen, dass die Wiener Linguisten (Uniwersität Wien) Joachim Matzinger und Stefan Schumacher die Balkansprachen erforschen und haben die
Altalbanische Sprache ausgesucht, die von der Wissenschaft bislang vernachlässigt wurde... Die Erkenntnisse sollen nicht nur der Albanologie, sondern auch Indogermanistik und der Sprachwisentschaft zugute kommen...
Mehr darüber
http://www.dieuniversitaet-online.at/be ... schen-balk...
Nun, es gibt leider keine neue Informationen dazu...
Verfasst: Di, 27. Mai 2008, 18:21
von Sandy
egnatia hat geschrieben:Sandy hat geschrieben:Also ich halte die These dieser Dame nicht gerade für stimmig - und meine Dozenten (ich studiere Indogermanistik im Nebenfach) auch nicht. Das ganze lässt sich überhaupt nicht nachweisen, da gerade vom Altalbanischen nur sehr wenig überliefert ist.
Sicher hat das Albanische auch andere Balkansprachen beeinflusst (z.B. das Rumänische - so stammt beispielsweise die Bezeichnung des Gebirges "Karpaten" vom altalbanischen "karp" = Felsen), aber dass Albanisch kein Zweig, sondern die Wurzel sein soll, halte ich eher für eine vage Behauptung.
Apropo "
Altalbanische"... Ich habe vor einem Jahr gelesen, dass die Wiener Linguisten (Uniwersität Wien) Joachim Matzinger und Stefan Schumacher die Balkansprachen erforschen und haben die
Altalbanische Sprache ausgesucht, die von der Wissenschaft bislang vernachlässigt wurde... Die Erkenntnisse sollen nicht nur der Albanologie, sondern auch Indogermanistik und der Sprachwisentschaft zugute kommen...
Mehr darüber
http://www.dieuniversitaet-online.at/be ... schen-balk...
Nun, es gibt leider keine neue Informationen dazu...
Das ist richtig. Ich besuche dieses Semester ein Seminar, das sich nur mit dieser Thematik beschäftigt.
Wir orientieren uns dabei fast ausschließlich an Joachim Matzingers Buch
"Der Altalbanische Text 'Mbsuame e Krështerë' (Dottrina Cristiana) des Lekë Matrënga von 1592"
Das ist wirklich rein indogermanistisch aufgezogen und sehr interessant, aber auch ziemlich kompliziert, da es beim Rekonstruieren von der altalbanischen Form zur indogermanischen Urform sehr viele Lautgesetze beachtet werden müssen. Im Prinzip ist das bei der Rekonstruktion der indogermanischen Ursprache zwar immer der Fall, doch speziell beim Albanischen treten da noch zig Sonderformen und Ausnahmen auf, die man bei anderen indogermanischen Sprachen nicht hat.
Schon allein das spricht dagegen, das Albanisch die "Wurzel" der indogermanischen Sprachen sein soll.
Die Wurzel der indogermanischen Sprachen dürfte sicher das Urindogermanische sein. Aus dem Urindogermanischen hat sich dann das Indogermanische entwickelt und aus dem schließlich alle anderen indogermanischen Sprachen. Die älteste
belegte, also auch in Inschriften überlieferte indogermanische Sprache ist übrigens das Hethitische (ca. 3000 v. Chr.)
Verfasst: Di, 27. Mai 2008, 19:12
von Sandy
Wenn man die Entwicklung vom Urindogermanischen zum Albanischen betrachtet, dürfte es in etwas in etwa so aussehen:
1.Urindogermanisch
2. Indogermanisch (ca. 4000 v. chr.)
3. Voruralbanisch (ca. 500 n.Chr.)
4. Uralbanisch (ca. 1000 n.Chr.)
5. Altalbanisch (ca. 1500 n.Chr., siehe Matrënga 1592, Buzuku 1555)
6. Neualbanisch (19./20. Jahrhundert)
Diese Zahlen sind natürlich nur ganz grobe zeitliche Einordnungen, da sich ja auch Uralbanisch und Voruralbanisch nur rekonstruieren lassen, also nicht wirklich durch irgendeine Art von Schriftzeugnissen belegt sind.
Das Uralbanische ist übrigens durch den Vergleich mit dem Latein recht gut rekonstruiert worden. Wie auch im anderen Thread gerade diskutiert wird, gibt es im Albanischen viele lateinische Lehnwörter. Aber von denen sind auch sehr viele auf das Indogermanische zurückzuführen.
Ich werde euch kurz ein paar rekonstruierte Beispiele geben. Dazu aber noch ein paar Erklärungen: Die indogermanische Sprache ist eine rekonstruierte Sprache, d.h. es gibt keine schriftlichen Belege für ihre Existenz! Sie lässt sich aber auf eine Urform zurückführen, indem man von allen indogermanischen Sprachen die jeweils älteste Form nimmt, diese Formen miteinander vergleicht und somit dann die ursprüngliche indogermanische Form ermittelt.
Das ist jetzt sehr einfach formuliert, aber das ganze ist ziemlich kompliziert.
Beispiel:
leider habe ich hier nicht die ganzen Sonderzeichen zur Verfügung, die ich eigentlich bräuchte. Also muss ich es ohne diese tun.
alb. mjell geht zurück auf das idg. meluo (Vgl. althochdt. 'Melo', neuhochdt. 'Mehl')
alb. ujk geht zurück auf altalb. ulk geht zurück auf idg. ulkwo-
alb. pesë geht zurück auf idg. penkwe
Was ganz auffällig ist: aus idg. s am Wortanfang wurde im alb. häufig zu gj:
gjalpë geht zurück auf idg. selpos
gjak geht zurück auf idg. sokwo
gjallë geht zurück auf idg. soluo
Das nur mal als kleiner Einblick für die, die's interessiert. Wie gesagt, da fehlen ne Menge Sonderzeichen für die idg. Formen. Es ist ein sehr komplexes Feld, das sich nicht in ein paar Sätzen erklären lässt. Aber für mich ist es äußerst spannend. Auch wenn man bei einigen Wörtern kaum noch eine Ähnlichkeit zur idg. Urform sehen mag, glaubt mir, durch die Rekonstruktion mittels der Lautverschiebungsgesetze, die dabei eine Rolle spielen, kommt man dahin!
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