Jesus Christus spricht: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe. (Joh. 13,34)
Kosova gehört zum Bistum Prizren. Trotz der jahrhundertelangen Dominanz des Islam hatte der Katholizismus immer eine große kulturelle Bedeutung. Damit ist auch zu erklären, dass die Rolle der katholischen Kirche in letzter Zeit erheblich gewachsen ist.
Es gibt in Kosova etwa 100.000 bekennende Mitglieder, davon in Prishtina 20.000. Größere katholische Gemeinden gibt es in Prizren (Diözese), in Janjevë, Letnicë (Wallfahrtsort in Südkosova), Gjakovë, Peja und Mitrovica.
Die Bevölkerung des Gebiets kam sehr früh mit der christlichen Lehre in Berührung. Die Anfänge des Christentums datiert man auf die Zeit des Apostel Paulus, auch wenn in der Bibel nicht ausdrücklich Ortsnamen erwähnt werden. Man beruft sich auf die Nähe zbd due außerordentlich guten Beziehungen der Region zur Stadt Thessaloniki, der man durch die Anschlußwege der berühmten Via Egnatia eng verbunden war. Ebenso soll - der Legende nach - der Apostel Paulus in Durrës gepredigt haben. In einem Brief an die Römer (Römer XV, 18 und 19) schreibt er:
"Denn ich wollte nicht wagen von etwas zu reden, das Christus nicht durch mich gewirkt hat, um die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Werk, durch Kraft der Zeichen und Wunder und durch Kraft des Geistes, so dass ich von Jerusalem an und umher bis Illyrien das Evangelium voll ausgerichtet habe"
Bereits in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts muss es kleine christliche Gemeinden gegeben habenm wovon einige Märtyrerlegenden berichten. So sollen die Zwillinge Florus und Laurus auch in Ulpiana den christlichen Glauben verbreitet und heidnische Götzenbilder zerstört haben. Auf dem Konzil von 325 hat ein Dacus Dardaniae als Metropolit die Konzildokumente unterschrieben, was auf eine organisierte kirchliche Struktur in diesem Gebiet hinweist.
Von dem Konflikt zwischen Papst Virgilius und Kaiser Justianus war die Region unmittelbar betroffen, da sich die dardanischen Bischöfe dem Kasier widersetzten und den Papst unterstützten. Es drohten religiösen Unruhen, die durch die starke Truppenpräsenz des Kaiserheeres bei Ulpiana, einem ehemaligen Bischofssitz, beruhigt wurden. Aus dieser Zeit stammen die Fundamente der Kirche in Lipjan.
Seit der Teilung des Imperium Romanum in ein Weströmisches und Oströmisches Reich (395 n.Chr.) lag Kosova direkt an der Trennungslinie zwischen Rom und Byzanz, so dass Einflüsse beider Seiten hier immer eine Rolle spielten.
Nach der Eroberung durch die Türken begann der langsame Prozess der Islamisierung, besonders der albanischen Bevölkerung, da sie nicht über Privilegien wie die Ragusaner oder Sachsen verfügten. Häufig hatte es materielle Hintergründe, dass ein Mitglied der Famile - meist das Familienobehaupt - zum Islam übertrat. Das geschah oft nur formell den Behörden gegenüber und durch Annahme eines muslimischen Vornamens. Dadurch waren die Bedingungen zum Beispiel für Landkauf, geringere Steuern (Nicht-Muslime hatten eine Kopfsteuer zu zahlen) sowie beruflichen Möglichkeiten erfüllt. Die Posten in Verwaltung und Armee wurden im osmanischen Reich unabhängig von der Volkszugehörigkeit vergeben, so dass auch einige Albaner in hohe Positionen aufrücken konnten. Der Rest der Famile blieb katholisch und besuchte oft besuchte das nunmehr muslimische Familienoberhaupt weiterhin den christlichen Gottesdienst, heiratete kirchlich und ließ seine Kinder taufen. So kam es zum Kryptochristentum, das besonders in den abgelegeneren Gebieten außerhalb der türkischen Verwaltungszentren sehr verbreitet war.
Der Prozess der Islamierung schritt aber auch wegen des Mangels an Geistlichen, ihrer häufig auftretenden Unfähigkeit und folgender Orientierungslosikeit der Gläubigen, voran. Der aus Kosova stammende Erzbischof Pjeter Bogdani in Shkup/Skopje verfasste deshalb das"Cuneus Prophetarum de Christo Salvatore mundi et eius evangelica veritate". Es wurde 1685 in Padua in italienischer und albanischer Sprache gedruckt und sollte den Priestern eine Hilfe im Kampf gegen den Islam sein und die Menschen von den Vorzügen der christlichen Religion überzeugen.
Ein weiterer Punkt des zahlenmäßigen Rückgangs der Katholiken war die gefürchtete Knabenlese: Kinder christlicher Eltern wurden in dei Türkei verschleppt, streng islamisch erzogen und als Janitscharen zur Kerntruppe des osmanischen Heeres.
Auf Grund der jüngsten Entwicklung und des erneuten Aufblühens der katholischen Kirche könnte ihr bei der Gestaltung der zukunft Kosovas eine erhebliche Rolle zukommen.
Prishtinë

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Pejë

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Bishtazhin

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Kirche in der die erste albanische Schule eröffnet wurde

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