3sat und ORF reisen mit dem "Balkan Express"
Zehnteilige Dokumentationsreihe über Balkan-Länder ab 27. April auf 3sat, ab Juli auf ORF 2 - "Menschen näher bringen" statt "Schicksale zur Schau stellen"
Auf eine "filmische Landvermessung" mit dem "Balkan Express" laden 3sat und ORF 2 in den kommenden Monaten. In zehn Dokumentarfilmen über je ein Balkan-Land versucht sich die Koproduktion von Erste Stiftung, ORF, 3sat, pre tv und der European Stability Initiative (ESI) dem "unbekannten Europa" mit einem "unvoreingenommenen Blick auf die Chancen in Gegenwart und Zukunft dieser Region" zu nähern, erklärte ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl. Ab dem 27. April werden, beginnend mit Montenegro, die ersten fünf Folgen Sonntags (21 Uhr) auf 3sat ausgestrahlt, auf ORF 2 beginnt die "erste Staffel" voraussichtlich am 16. Juli.
"Spirit" des Landes
"Geografisch nah, aber im Bewusstsein unglaublich weit weg" - so charakterisierte Boris Marte von der Erste Stiftung die häufigste Beziehung der Österreicher zum Balkan. Fernab von Krisenbildern und auch fernab von der Politik müsse man deswegen "die Menschen auf dem Balkan als Nachbarn und Freunde näher bringen", betonte auch Erste Bank-Chef Andreas Treichl. In den Filmen, die auf Studien der ESI beruhen und gemeinsam mit Organisationen vor Ort zustande kamen, stehen daher viele junge Menschen im Mittelpunkt, die für die Hoffnungen und den Aufbruch der Region in Richtung Europa stehen. "Wir wollen keine Schicksale zur Schau stellen", so Traxl, in den bisher (sechs von zehn Teilen sind fertig) 140 Interviews, die an 180 Drehtagen geführt wurden, soll man einen Einblick in den "Spirit" des Landes, in jüngere Vergangenheit und den aktuellen Aufbruchsgeist bekommen.
Mit Montenegro beginnt die Reise mit dem "Balkan Express" am 27. April, in den folgenden Wochen geht es weiter in den Kosovo, nach Albanien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina. Ab dem Herbst zeigen 3sat und ORF 2 dann den zweiten Teil mit Serbien, Bulgarien, Griechenland und der Türkei. Auch acht TV-Sender aus den jeweiligen Ländern haben bei der pre tv bisher Interesse an der Reihe angemeldet. "Wir werden ständig erinnert, dass wir noch nicht genug geleistet haben, nicht weit genug sind", meinte Alida Vracic, die Direktorin der bosnisch-herzegowinischen Forschungsinitiative "Populari", die die Dreharbeiten begleitete. "Es wird auch bei uns für die Leute interessant sein, einmal einen anderen Blick von Außen zu sehen."
Zuerst 3sat
Mit einem Budget von zwei Millionen Euro soll die Reihe zur "ersten großen TV-Aufarbeitung des Balkans" werden, wie Traxl betonte. Dass sie vorerst - wenn auch in etwas kürzeren Versionen - auf 3sat ausgestrahlt wird, ist für ORF-Chef Alexander Wrabetz ein Zeichen, wie wichtig 3sat genommen werde. Nicht zuletzt wird damit aber wohl auch eine Art Versuchslauf gestartet. So steht der Sendetermin auf ORF 2 bisher noch nicht fest. "Wir werden dann bei den Erfahrungen auf 3sat ansetzen, um zu sehen, wo wir das optimal einsetzen können", argumentierte Wrabetz. (APA
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