hansometer
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Do, 14. Mai 2009, 11:20

Zu unserer Ausrüstung: Ich für meinen Teil besitze ein (neues) Gudereit LC-30 Fahrrad. Ich würde das nicht als Mountain bike sondern eher als Trekking bike bezeichnen. An Gepäck werden bestimmt 15 kg pro Person zusammenkommen.

Der Startpunkt wird die Stadt Ohrid auf mazedonischer Seite sein. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass der eigentliche Startpunkt unserer Tour im Norden Serbiens liegt. Von dort werden wir in 3 Wochen quer durch Serbien, Mazedonien und eben Albanien radeln. Je nach dem, wieviel Zeit und Lust wir dann noch haben werden, werden wir auf die von euch vorgeschlagenen Nebenstrecken ausweichen.

Noch mal Danke für die Info´s. Eure Routenvorschläge klingen echt nicht schlecht, aber auch ganz schön anspruchsvoll. Ich würde nicht von mir behaupten, dass ich unsportlich bin, aber ich weiß nicht, ob ich mir 95km mit 2000 Höhenmetern zutrauen würde.
Nichtsdestotrotz werde ich mir die von euch geposteten Routen mal ausdrucken und auf die Tour mitnehmen. Wie sieht das aus? Muss ich noch mehr zu den Strecken im einzelnen wissen, oder reicht das, was ihr hier geschrieben habt, als Wegbeschreibung (mit ein bisschen Umschauen und Orientieren meinerseits) so aus? In google earth sind die meisten Orte zumindest nicht zu finden. Aber ich hab jetzt die Fahrradkarte "Discovering Albania by bike" im Maßstab 1:100 000 bestellt, vielleicht hilft die mir weiter.

Eine Frage zur Via Egnatia: Hab mal bei wikipedia geguckt. So wie ich das sehe, verläuft die E852 dort, wo früher die Via Egnatia verlief. Oder was hat es damit auf sich? Kann man da etwa noch auf einer alten Römerstraße fahren?

Einen Fahrradhelm werde ich mir wohl mal zulegen.

Viele Grüße
Hannes

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Lars
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Do, 14. Mai 2009, 13:55

hansometer hat geschrieben:Eine Frage zur Via Egnatia: Hab mal bei wikipedia geguckt. So wie ich das sehe, verläuft die E852 dort, wo früher die Via Egnatia verlief. Oder was hat es damit auf sich? Kann man da etwa noch auf einer alten Römerstraße fahren?
Im Shkumbin-Tal oberhalb von Elbasan bis Qukës verläuft die moderne Strasse meist am rechten Flussufer im Talboden, die Römerstrasse hingegen fast durchgehend am linken Flussufer hoch am Berg. Was von der alten Strasse noch erhalten ist, findest du auf http://www.gshash.org/projekte/via_egnatia.htm aufgeführt.

Ich werde wohl die beschriebenen Routen noch auf Google Maps veranschaulichen. Leider sind weite Strecken nicht mit guten Satelliten-Bildern unterlegt, so dass das nicht so viel nützen wird.

volkergrundmann
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Do, 14. Mai 2009, 15:08

Die von Lars beschriebenen Routen sind durchweg "Königsrouten", für die creme de la creme der Albanien- Radabenteurer. Man sollte sich schon darüber im Klaren sein, worauf man sich da einlässt. Am einfachsten dürfte tatsächlich diejenige sein, die zunächst von Librazhd Richtung Peshkopi geht. Wenn man den Abbiegepunkt bei 1200 m erreicht hat, schwankt die Höhe nur noch über längere Strecken um etwa 250 m - und eigentlich ist das ein "Hauptverbindungsweg", d.h., da fahren auch Furgone.
Anstandshalber, wiel das Google Earth Segment so schlecht ist, will ich noch angeben, wo ungefähr der Abbiegepunkt zu suchen ist:
41°19'26.97"N, 20°24'48.65"E.


Eine Übersicht, die alle albanischen Ortsnamen gps-Positionen zuordet, findest du unter
http://www.fallingrain.com/world/AL/
Sofern es keine Fantasienamen sind, wie auf den beiden üblichen Großkarten nicht selten.

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wulli
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Do, 14. Mai 2009, 17:37

Hallo Volker

Wäre genial wenns klappen würde. Fahre im Juni die Strecke Tirana - Shkodër mit dem Fahrrad und dies scheint ja eine der übelsten Hauptstrassen überhaupt zu sein.

Gruss

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Lars
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Do, 14. Mai 2009, 20:29

wulli hat geschrieben:Fahre im Juni die Strecke Tirana - Shkodër mit dem Fahrrad und dies scheint ja eine der übelsten Hauptstrassen überhaupt zu sein.
Hier gibt es auch einfache Alternativen in der Ebene. Fushë-Kruja bis Lezha: Alte Strasse am Hügelfuss entlang (in Fushë-Kruja ins Dorfzentrum hinein, dann nach Norden). Lezha-Shkodra: Ebenfalls die alte Strasse, zweigt ca. 4,5 km nördlich von Lezha von der Hauptstrasse nach Norden ab. Habe ich das hier nicht schon beschrieben.

Die Details von Volkers Routen (eine für echte Spitzenleister am Gebirgsrand und eine parallel zur Küste) wären natürlich auch interessant.

xyz
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Do, 14. Mai 2009, 22:06

Diese Strasse bin ich auch gefahren. Zum Teil ne richtige Hoplerpiste und altem Kopfsteinpflaster zum Teil wunderbar zu fahren- kaum Verkehr.
wenn ich mich recht erinnere.

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Lars
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Do, 14. Mai 2009, 22:09

volkergrundmann hat geschrieben:Die von Lars beschriebenen Routen sind durchweg "Königsrouten", für die creme de la creme der Albanien- Radabenteurer. Man sollte sich schon darüber im Klaren sein, worauf man sich da einlässt. Am einfachsten dürfte tatsächlich diejenige sein, die zunächst von Librazhd Richtung Peshkopi geht. Wenn man den Abbiegepunkt bei 1200 m erreicht hat, schwankt die Höhe nur noch über längere Strecken um etwa 250 m - und eigentlich ist das ein "Hauptverbindungsweg", d.h., da fahren auch Furgone.
Anstandshalber, wiel das Google Earth Segment so schlecht ist, will ich noch angeben, wo ungefähr der Abbiegepunkt zu suchen ist:
41°19'26.97"N, 20°24'48.65"E.
Die Fahrten durchs Gebirge von Librazhd nach Tirana sind sicherlich Königsrouten – allein schon wegen der endlosen Länge. Das würde ich mir nicht zutrauen, und ich habe doch schon manchen Alpenpass mit dem Rad erklommen.

Die Routen südlich von Librazhd sind weniger schlimm: weniger Höhenmeter, viel kürzer und näher an der Zivilisation. Die sollten machbar sein.

Habe das ganze jetzt noch auf Google Maps dargestellt.

hansometer
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Fr, 15. Mai 2009, 10:28

Vielleicht haben wir auf unserer Reise ja noch Zeit für einen Abstecher ans Meer, bevor wir unseren Flieger von Tirana zurück nach Deutschland nehmen werden. Kennt ihr irgendwelche gute Strecken von z.B. Elbasan zur Küste (Nähe Tirana), z.B. nach Durres? Oder meinetwegen auch woanders hin, je nach dem wo die Küste schön ist.

Vielen Dank
Hannes

volkergrundmann
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Fr, 15. Mai 2009, 12:30

Eine wirklich schöne, richtig ergiebige Tour von Tirana mit dem Rad zur Küste ist zum Kap Rodon, musst du aber in Tirana früh zeitig losfahren und kommst wahrscheinlich erst spät am Abend wieder an (oder Zwischenübernachten).

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Lars
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Fr, 15. Mai 2009, 12:43

Google hatte ja gestern Abend technische Probleme, weswegen eine Route nicht gespeichert wurde (obwohl ich sie drei Mal eingetragen hatte). Das ist jetzt auch nachgetragen.

Betreffend Ausflug ans Meer: Mein Vorschlag wäre da, auf zum Teil unasphaltierter Strecke über die Hügel der Dumreja und die flache Myzeqe nach Divjaka zu fahren – ist ein etwas ruhigerer Strand als Durrës, obwohl es im August überall recht voll sein dürfte.

Für die Strecke Divjaka - Durrës - Tirana würde ich dann aber vorschlagen, dass ihr auf Bus oder Zug umsteigt, sobald der Verkehr allzu unangenehm wird. Auf dieser Strecke gibt es keine richtige Alternative zur Schnellstrasse, die zur Zeit zur Autobahn ausgebaut wird (zumindest streckenweise). Die ganze Region zählt zu den verkehrsreichsten Strecken des Landes. Kein richtiges Vergnügen für Radfahrer.

Diese Route ist auch über den Link auf Google Maps oben abrufbar.
Zuletzt geändert von Lars am Fr, 15. Mai 2009, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.

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wulli
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Fr, 15. Mai 2009, 13:18

Lars hat geschrieben:Hier gibt es auch einfache Alternativen in der Ebene. Fushë-Kruja bis Lezha: Alte Strasse am Hügelfuss entlang (in Fushë-Kruja ins Dorfzentrum hinein, dann nach Norden). Lezha-Shkodra: Ebenfalls die alte Strasse, zweigt ca. 4,5 km nördlich von Lezha von der Hauptstrasse nach Norden ab. Habe ich das hier nicht schon beschrieben.
Vielen Dank, für Deine Antwort! Auf der Reise knowhow Karte ist ist diese Strecke grösstenteils gleich klassifiziert, wie die neue Strasse. Gut zu wissen, dass dort massiv weniger Verkehr sein soll. Holperpisten sollten für unsere Fahrräder kein Problem sein. Am Meer entlang wäre natürlich auch genial!

hansometer
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Mo, 18. Mai 2009, 10:17

Vielen Dank euch beiden,
hab grad den link auf google maps gesehen. Jetzt hab ich sogar für die Strecke, die über Stock und Stein geht, genug Informationen, um mich zurechtzufinden. Am Wochenende ist die Karte "Discovering Albania by bike", die ich mir gekauft habe, angekommen. Das Kartenmaterial sieht ganz okay aus, auch wenn es sich wirklich hauptsächlich auf die Hauptstraßen beschränkt.

Werd mich noch mal melden, wenn ich von der Tour zurück bin.
Gruß
Hannes

leberecht
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Mit dem Rad Griechenland - Ohrid - Peshkopi - Kukes - Fierze

Di, 19. Mai 2009, 10:50

Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich plane im Juni zusammen mit zwei Freunden eine Radreise von Thessaloniki nach Dubrovnik. Wir sind uns bei der Streckenplanung schon recht sicher, allerdings haben wir vor allem noch Fragen zum albanischen Abschnitt. Damit ihr wisst wo es lang gehen soll, hier nur mal die relevanten Orte in Reihenfolge:

Florina (Griechenland) - Grenzübergang nach Albanien Bilisht - von dort zwischen den beiden Seen über die Grenze nach Makedonien und über den anschließenden Pass zum Ohridsee - dann Ohrid – Struga – Debar – Peshkopi – Kukes – Fierze – Shkoder – Montenegro

Nun stellen sich uns folgende Fragen, vielleicht könnt ihr helfen:

a) Ist der östliche Grenzübergang zwischen Prespa- und Ohridsee empfehlenswert? In der Reise Know How Karte z.B. ist eine Straße, jedoch kein Grenzübergang eingezeichnet. Könnte es an dieser Stelle eventuell Probleme geben?

b) und gleich noch mal zur Grenze – weiß jemand, ob es am Westufer des Prespasee eine Möglichkeit gibt mit dem Fahrrad die Grenze zu passieren. Das wäre nämlich unsere Wunschroute gewesen. Bei Googlemaps erkennt man zwar eine Straße, ob dort aber auch Grenzbaracken sind, ist nicht eindeutig.

c) Wo tauschen wir am besten unsere Euro in Lek – noch in Griechenland, oder ist es auch in Bilisht möglich, oder müssten wir dann bis nach Korce? Und wie ist es nach dem zweiten Grenzübertritt in Peshkopi?

d) Thema Übernachten. Wir wollen prinzipiell wild campen - ich weiß, dass das Thema hier im Forum schon recht ausgiebig besprochen wurde. Vielleicht kann jedoch jemand speziell für die Abschnitte Debar - Peshkopi – Kukes – Fierze Hinweise geben - gute Stellen zum Zelt aufstellen, oder entsprechende kostengünstige Alternativen. Und auch: wo sollten wir unser Zelt auf keinen Fall hinstellen? – Diese Frage stellt sich aufgrund der Lektüre von http://www.cramers-web.de/albanien.htm , in der ja das Gebiet Nord-Ost als fürs Wildcampen ungeeignet ausgewiesen wurde.

e) Für den eben genannten Teil der Strecke stellt sich ebenfalls die Frage nach Lebensmittelversorgung, da wir natürlich einen sehr hohen Wasserverbrauch haben werden. Gibt es Möglichkeiten zwischen Peshkopi – Kukes und Kukes – Fierze abgefülltes Wasser zu kaufen? Oder kann man das Wasser des Drins oder der Bergbäche trinken?

f) Zum Schluss noch das Wichtigste. Wir werden zum großen Teil auf den von Volker Grundmann in seinem Reisehandbuch beschriebenen Routen fahren. Nur haben wir (leider?) kein GPS Gerät und können somit die von ihm angebotenen Tracks nicht nutzen. Wisst, ihr ob man sich von Pehkopi nach Kukes noch auf die alten russischen Karten verlassen kann? Von Kukes weiter geht das ja offensichtlich nicht mehr. Kann es da Probleme geben, den Weg nach Fierze zu finden und weiß jemand, ob man sich wenigstens bei den Ortsnamen an der Strecke auf die Reise Know How Karte verlassen kann?

g) Fährt die Fähre auf dem Komanstausee wirklich erst 10 Uhr, wie im Reisehandbuch von Volker Grundmann beschrieben, oder gibt es eine aktuellere Abfahrtszeit? Das Forum ist hierzu etwas widersprüchlich.


Das war es zunächst. Ich entschuldige mich schon mal, falls ich zu viele Themen angesprochen habe, die hier im Forum schon besprochen wurden, aber ich hoffe so genauere Informationen speziell für unsere Route zu bekommen. Vielleicht könnt ihr ja helfen.

Vielen Dank,
Manfred

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Lars
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Re: Mit dem Rad Griechenland - Ohrid - Peshkopi - Kukes - Fi

Di, 19. Mai 2009, 13:42

leberecht hat geschrieben:a) Ist der östliche Grenzübergang zwischen Prespa- und Ohridsee empfehlenswert? In der Reise Know How Karte z.B. ist eine Straße, jedoch kein Grenzübergang eingezeichnet. Könnte es an dieser Stelle eventuell Probleme geben?
Nein, der Grenzbergang bei Liqenas sollte ganz normal sein. Hat nie jemand von Problemen berichtet und sieht bei Google und Foto ganz ordentlich aus.
leberecht hat geschrieben:b) und gleich noch mal zur Grenze – weiß jemand, ob es am Westufer des Prespasee eine Möglichkeit gibt mit dem Fahrrad die Grenze zu passieren. Das wäre nämlich unsere Wunschroute gewesen. Bei Googlemaps erkennt man zwar eine Straße, ob dort aber auch Grenzbaracken sind, ist nicht eindeutig.
Habe ich die Frage oben schon geklärt und du dort einen anderen Grenzübergang gemeint? Irgendwie komme ich nicht mehr ganz draus, welche Grenzübergänge du wo meinst.
leberecht hat geschrieben:c) Wo tauschen wir am besten unsere Euro in Lek – noch in Griechenland, oder ist es auch in Bilisht möglich, oder müssten wir dann bis nach Korce? Und wie ist es nach dem zweiten Grenzübertritt in Peshkopi?
Am besten am Bankomaten der Raiffeisenbank in Bilisht Lek beziehen. In Griechenland werdet ihr keine Lek bekommen. Allenfalls gibt es an der Grenze noch einen Geldwechsler, aber zur Not nehmen sie in Albanien auch einen Fünfeuro-Schein. In Peshkopi genau gleich, nur dass ihr dort vielleicht noch Lek von der ersten Albanien-Passage habt. Siehe auch Tipps [AlbINFO]
leberecht hat geschrieben:d) Thema Übernachten. Wir wollen prinzipiell wild campen - ich weiß, dass das Thema hier im Forum schon recht ausgiebig besprochen wurde. Vielleicht kann jedoch jemand speziell für die Abschnitte Debar - Peshkopi – Kukes – Fierze Hinweise geben - gute Stellen zum Zelt aufstellen, oder entsprechende kostengünstige Alternativen. Und auch: wo sollten wir unser Zelt auf keinen Fall hinstellen? – Diese Frage stellt sich aufgrund der Lektüre von http://www.cramers-web.de/albanien.htm , in der ja das Gebiet Nord-Ost als fürs Wildcampen ungeeignet ausgewiesen wurde.
Entweder einen Bauern fragen oder etwas abseits der Strasse, dass euch nicht gleich jeder sieht – aber Besuch werdet ihr sicherlich kriegen. Wenn ihr jemanden fragt, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass er euch ins Haus laden wird. Dann könnt ihr ja 10 € pro Person dort liegen lassen.
leberecht hat geschrieben:e) Für den eben genannten Teil der Strecke stellt sich ebenfalls die Frage nach Lebensmittelversorgung, da wir natürlich einen sehr hohen Wasserverbrauch haben werden. Gibt es Möglichkeiten zwischen Peshkopi – Kukes und Kukes – Fierze abgefülltes Wasser zu kaufen? Oder kann man das Wasser des Drins oder der Bergbäche trinken?
Quellwasser gibt es immer: in den Dörfern, am Strassenrand. Das ist in den Bergen auch frisch und bedenkenlos. Ausserhalb der grossen Orte wie Peshkopi und Kukës gibt es kaum abgefülltes Wasser zu kaufen. Das ist ein unnötiger Luxus, wenn gutes Wasser aus dem Berg kommt.
leberecht hat geschrieben:f) Zum Schluss noch das Wichtigste. Wir werden zum großen Teil auf den von Volker Grundmann in seinem Reisehandbuch beschriebenen Routen fahren. Nur haben wir (leider?) kein GPS Gerät und können somit die von ihm angebotenen Tracks nicht nutzen. Wisst, ihr ob man sich von Pehkopi nach Kukes noch auf die alten russischen Karten verlassen kann? Von Kukes weiter geht das ja offensichtlich nicht mehr. Kann es da Probleme geben, den Weg nach Fierze zu finden und weiß jemand, ob man sich wenigstens bei den Ortsnamen an der Strecke auf die Reise Know How Karte verlassen kann?
Kukës-Fierza sollte von ein paar Baustellen auch noch unverändert sein. Ausser Volker hat was anderes geschrieben. Peshkopi-Kukës ist auch nach Karte, obwohl die da vielleicht auch ihre Tücken hat. Aber wichtig ist vor allem, dass ihr in etwa die Richtung habt. Denn viele Strassen stehen meist nicht zur Auswahl. Auf den genauen Strassenverlauf (zB Lage des Ortes im Vergleich zur Strasse) kann man sich bei der Reise-Know-how-Karte sicherlich nicht verlassen. Die Dörfer sind meist richtig benannt, aber Tippfehler kommen vor.
leberecht hat geschrieben:g) Fährt die Fähre auf dem Komanstausee wirklich erst 10 Uhr, wie im Reisehandbuch von Volker Grundmann beschrieben, oder gibt es eine aktuellere Abfahrtszeit? Das Forum ist hierzu etwas widersprüchlich.
Die Abfahrtszeiten sind nicht immer ganz fix resp. haben in der Zeit zum Teil variiert. Zum Teil gibt es auch zusätzliche Kurse. Ich würde sagen: desto früher ihr dort seid, umso besser. Macht euch schlau, wenn ihr in die Umgebung dort gelangt.

leberecht
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Di, 19. Mai 2009, 18:58

Vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten Lars!

Beim Grenzübergang habe ich kurz mal Westen und Osten verwechselt. Meine zweite Frage bezog sich auf die Ostseite des Prespasee - eine Straße führt entlang - gibt es da evt. so etwas wie einen Fussgängerübergang? Die Strecke um den See herum sieht sehr angenehm aus.

Hat evt. noch jemand einen Tip, für die Weiterfahrt ab Shkoder in Richtung Bucht von Kotor - eher an der Adria entlang, oder doch durchs Landesinnere?

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Lars
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Di, 19. Mai 2009, 20:15

ich bin kein Spezialist für griechisch-mazedonische Grenzfragen, muss aber sagen, dass das recht schlecht aussieht auf Google Maps. Aber vielleicht hast du ja einen guten Reisebuchhändler in der Nähe und kannst dieses Problem dort mal nachlesen.

Bezüglich Montenegro würde ich grundsätzlich sagen: unbedingt Küste. Der Verkehr im Sommer soll da aber laut Berichten anderer Radfahrer recht mörderisch sein. Denke aber, dass das im Juni noch erträglich sein könnte.

volkergrundmann
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Mi, 20. Mai 2009, 1:07

Der östliche Grenzübergang (und einzige am Prespa-See), ist Gorica (hier in den Materialien auch als Premjen und Liqenas bezeichnet) und liegt wie von Lars eingestellt (Google Earth 40°55'10.72"N, 20°53'58.22"E). Also praktisch noch ungefähr 20 km nördlich von Liqenas am Westufer des Prespa. Außer dem Passanstieg zum See (effektiv ungefähr 230 m) gibt es da keine Probleme, es dürfte eine vorzügliche Radstrecke (teils aber unbefestigt) sein. Der Grenzübergang wird 19.00 Uhr geschlossen. Einen anderen Weg gibt es dort nicht.

Geld tauschen sowieso nur in Albanien, ist billiger, am günstigsten immer in einer Wechselstube, aber Automat ist unbedenklich (Raiffeisen, ProCredit haben deutschsprachige Banken im Hintergrund). Im Dorfladen nicht, aber in vielen Fällen (praktisch in jedem Hotel) kann man auch in Euro bezahlen. Peshkopi Wechselstube oder Automat.

Zum wild Campen wurde im Forum alles gesagt, Restrisiko bleibt, ich persönlich halte es zur Zeit für tragbar. Ich halte die angepeilte Region zumindest nicht für herausragend gefährlich und Zeltstellen gibt es dort genug. Cramers würde ich nicht zum Maßstab machen, der Bericht ist zu alt und sollte fairer Weise eigentlich vom Netz genommen oder hinsichtlich der Erstellungszeit mit einem Warnvermerk versehen werden. Auch ich stelle mich, wenn es geht, beim Campieren unter den Schutz eines Grundeigentümers. 10 Euro scheinen mir für Zelten in der Region zu viel, fünf tun es auch, falls der Eigentümer nicht von sich aus mehr fordert. Wir sollten die Preise nicht verderben.

Drin-Wasser keinesfalls trinken, Bäche nur, wenn sicher ist, dass darüber kein Dorf mehr liegt. Flaschenwasser in Peshkopi kaufen, größere Orte haben immer welches, aber auch die meisten Dorfläden. Auf beiden Rot 5 habe ich keine Quelle registriert, vielleicht habe ich sie übersehen, aber viel scheint es dort nicht zu geben. Es ist ein Irrtum, anzunehmen, dass man in Albanien überall Quellen findet! Manchmal in kurzem Abstand viel, dann lange gar keine. Im Sommer trocknen viele aus.

Der Verlauf beider Routen Rot 5 ist bei Reise Knowhow nachzuvollziehen, die Dorfnamen nur in einigen Fällen. Ich verweise nochmals darauf, dass der Kauf meiner Tracks auch für Nicht-gps-Besitzer für die Reisevorbereitung recht nützlich sein kann. Leider ist gerade das betreffende Segment bei Google Earth noch nicht von ausreichender Qualität. Wer aber einen Farbdrucker hat kann sich die Tracks bei Google Earth einlesen (für diesen Zweck keinesfalls die *.kmz, sondern die Original-*.gps aufrufen!). Das ergibt eine recht gute Vergleichslandkarte mit absolut exakter Routenführung, ausdruckbar und für die besseren Google Earth-Segmente in nahezu unbegrenztem Maßstab vergrößerbar. Natürlich wird jemand sagen, hier wirbt er wieder für seinen Mist, aber ich bin überzeugt, dass die 40 Euro das falsche Ende sind, an dem man bei einer so teuren Urlaubstour sparen sollte. Nicht verschwiegen werden soll: Wer bisher nicht mit gps-Technologie arbeitete, braucht mehrere Stunden Einarbeitungszeit, um das Potential meines Materials umfassend zu nutzen. Aber das Material kann von Google Earth aus auch ohne ein gps-Programm aufgerufen werden.
Im Übrigen, was viele nicht wissen: Mit einem gps-Programm, auch freeware, kann man von solchen Originaltracks auch das exakte Höhenprofil ausdrucken, ein für Radler unschätzbarer Vorteil.
Zur Koman-Fähre (Rückfahrt) habe ich mich auf meinem Website nochmals ergänzend unter
http://www.reisehandbuch-albanien.de/Se ... /Gruen.htm
geäußert. Radfahrer brauchen nicht viel vor 10.00 Uhr (Hinfahrt) da zu sein und ich habe noch nie gehört, dass es eine vorzeitige Abfahrt gegeben hätte (im Juni gibt es noch eine Nachmittagsfähre).

Kukes-Fierza östlich vom Stausee halte ich für Radfahrer wegen der vielen Steigungen bis zum Abzweig für sehr anstrengend, aber orientierungssicher. Kukes-Bajram Curri über Kruma scheint mir für Radler trotz des unbefestigten Weges eigentlich besser geeignet, wird aber Orientierungsschwierigkeiten bieten. Allerdings stimmt Reise Knowhow, und die Google Earth-Segmente sind exzellent. Nützlich auch hier wieder mein gps-Material, leider enthält der von mir angebotene Track für diese Route (Rot 6) nicht das vollständige Höhenprofil.

Für Montenegro-Süd weise ich auf Bangel/Kärle unter www.adfc.de/5657_1 hin.

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kesulkuqja
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So, 24. Mai 2009, 12:30

volkergrundmann hat geschrieben:Es ist ein Irrtum, anzunehmen, dass man in Albanien überall Quellen findet! Manchmal in kurzem Abstand viel, dann lange gar keine. Im Sommer trocknen viele aus.
Ich denke, in Nordalbanien gibt es genug Quellen. Sie befinden sich aber nicht unbedingt am Straßenrand, sondern in den Gärten der Menschen, die dort wohnen, weil die Häuser früher immer an Quellen gebaut wurden. Da hillft dann nachfragen.

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Lars
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So, 24. Mai 2009, 12:38

kesulkuqja hat geschrieben:
volkergrundmann hat geschrieben:Es ist ein Irrtum, anzunehmen, dass man in Albanien überall Quellen findet! Manchmal in kurzem Abstand viel, dann lange gar keine. Im Sommer trocknen viele aus.
Ich denke, in Nordalbanien gibt es genug Quellen. Sie befinden sich aber nicht unbedingt am Straßenrand, sondern in den Gärten der Menschen, die dort wohnen, weil die Häuser früher immer an Quellen gebaut wurden. Da hillft dann nachfragen.
guter Punkt. Es gibt zwar noch immer Familien, die das Wasser von weither anschleppen müssen (wohl meist mit dem Esel). Aber in jedem Fall wissen die Leute, wo die nächste Wasserquelle ist.

volkergrundmann
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So, 24. Mai 2009, 13:05

Sicher, jedes Dorf in AL hat irgendwie seine Wasserquelle, und mit Ausnahme der geringen Ebenengebiete des Landes (die Brunnen hier sind meist hygienisch hoch bedenklich!) ist das in der Regel auch Qualitäts-Bergwasser aus Tiefquellen. Ich fahre selbst niemals ohne etliche Vorratsbehälter in die Berge und bringe unser Trinkwasser immer, wenn es geht, von da mit.
Mit Blick speziell auf Radler und Bergwanderer sage ich aber: In vielen, gerade Berggebieten, liegen die Siedlungen weit auseinander und die Quellen häufig nur ganz unten im Tal. Albaniens Berge speichern im Winter ungeheuer viel Wasser, aber das Gestein ist porös und kann es oben nur wenige Wochen halten, im Juli ist alles nach unten gesackt und du kannst nur ahnen, dass hier oben mal noch vor kurzem ein munterer Bach geplätschert haben muss. Auf stundenlangen Passübersteigungen oder beim Gipfelstürmen wirst du oft gar kein Wasser finden - also, immer mindestens eine große Flasche bei haben!
Niemals Wasser sollte man aus Stadtleitungen trinken. Der Zustand dieser Leitungen (bis auf Korca, da wurde das Netz mit deutschen Geldern saniert) spottet jeglicher Hygiene-Vorstellung. Zur Zeit treten mal wieder verstärkt Hepatitis-A-Fälle auf und es wird angenommen, dass die Keime in den Wasserleitungen sitzen.

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