Tungi Kusho
Als erstes danke ich dir für deine interessante Antwort zu meinem Text. Du hast dir wirklich Mühe gegeben und das respektiere ich. Ich kann dir im in vielen Dingen, die du aufgezählt hast zustimmen. Der Text den du geschrieben hast, mag wohl theoretisch stimmen, aber wir reden hier vom Balkan. Wenn alle Völker im Balkan so demokratisch denken würden und alle Kompromisse eingehen würden, dann müssten wir hier gar nicht diskutieren.
als ich den vergleich zwischen tironc,shkupjan und prishtinali gab,wollte ich damit sagen,dass schon im kleinen eine differenzierung stattfindet.auf städtischer eben schon,um klar zu diferenzieren,woher man kommt.so ist auch eine differenzierung zwischen shqiptar,kosovar und shqiptaro-maqedonas notwenig,um aufzuzeigen,woher man kommt.da der staat albanien auf albanisch shqiperia heisst,ist es naheliegend,dass sich seine bewohner im direkten und doppelten sinne als shqiptar bezeichnen.sprich einmal von der ehtnie her albaner und einmal von der staatsangehörigkeit.da der zukünftige kosovarische staat kosovo heisst,währe es naheliegend,dass sich seine einwohner als kosovaren bezeichnen,da dies ihre staatsangehörigkeit ist[doch ethnisch betrachtet wären sie ja immer noch albaner].dasselbe gilt auch für die albaner in mazedonien.da diese in mazedonien sind,haben die eine mazedonische staatsbürgerschaft und von der ethnie her sind sie albaner,also shqiptaro-maqedonas
Ich glaube wir reden hier voll an uns vorbei und ich finde du widersprichst dich in deinen Texten. Ich wusste nicht, dass wir hier über unsere juristische Definition diskutieren. Ich streite nicht ab, dass wir in unseren Pässen als serbische, mazedonische, montenegrische…usw. Staatangehörige bezeichnet werden. Die meisten von uns sind ja bis heute in ihren jugoslawische Pässen als „Yugoslavensko“ bezeichnet worden, aber mein Lieber wir haben diesen Staat seid 1912 niemals anerkannt, wir haben ihn nur als eine kolonial Macht angesehen und wie es die Verräter gesehen haben, weiß ich nicht und interessiert mich auch nicht. Ich dachte wir diskutieren hier, über die eigene Definition. Ich möchte dir ein ganz einfaches Beispiel nennen, um es auf dem Punkt zu bringen: Was würdest du z.B. sagen wenn dich jemand fragen würde, was bist du? Shqipëtarë nga maqedonia ose maqedonas?! Vielleicht sagt das juristisch und theoretisch das gleiche aus, aber nicht für jeden Albaner. Ich persönlich könnte niemals mich als Serben bezeichnen, auch wenn ich aus der Gegend von Bujanovc stamme. Wenn ich mich ethnisch definiere, dann natürlich als Shqipëtarë und wenn ich mich geographisch definieren muss, dann als Shqipëtarë i luginës së Prshevës. Vielleicht ist so eine Antwort komplexer und länger, aber das ist es wert. Ich glaube schlussendlich meinen wir dasselbe, aber du siehst irgendwie die Sache sehr platonisch…;-)
genau so,wie die nationalistischen serben nichts von den anderen wollen,sondern nur das,was ihrer meinung nach ihnen gehört.ebenso,wie die nationalistischen griechen ihr rechtmässig zustehendes land zurückhaben wollen und die nationalistischen mazedonier ganz mazedonien als slawisches land sehen wollen,so wollen doch die albaner auch nichts weiter,als das,was ihrer meinung nach ihnen zusteht.und ebenso sahen es ja auch die nazis!sie betrachteten österreich als arisch-germanisches land,und darum musste es deutschland angegliedert werden!ist nichts weiter als ein veränderter vokabular,doch die rhetorik und das vorhaben ist genau dasselbe!
es steht niemandem etwas zu!man muss sich in den staatsgrenzen mit den jeweils anderen arrangieren und versuchen die misslage innerhalb der bestehenden staatlichen normen zu lösen,und nicht zu hoffen,dass durch eine veränderung der staatsgrenzen ein wunder bewirkt werden kann.denn das ist alles rhetorische agitation von ultranationalistisch gesinnten alb.,serb.,griech.,maz.gruppierungen!durch sezession und angliederung meinen die jeweiligen gruppierungen und dabei auch bestimmte teile der jeweiligen völker probleme die wirtschaftlicher und sozialer natur sind,zu lösen!das ist alles augenwischerei,auf welche viele reinfallen.es ist einfach immer noch der wunsch nach nationalem ruhm und nationaler grösse da.anstatt dass die jeweiligen staaten und völker versuchen ihre inneren probleme zu lösen,lenken sie mit solchen territorialen ansprüche ihre probleme nach aussen ab.nationale grösse und ruhm sollte nicht primär sein,sondern wirtschaftliche und soziale wohlfahrt!
Hier glaube ich, dass du was falsch verstanden hast. Die Rilindja wollte kein Grossalbanien, sondern ein Albanien, dass ein Territorium einschließt, wo mehrheitlich ethnische Albaner leben. Ein Grossalbanien würde bedeuten, den ganzen westlichen Balkan, einschliesslich der europäischen Türkei (Illyrien). Ich glaube du kannst die historischen Geschehnisse nicht richtig unterscheiden. Ich streite nicht ab, dass alle Länder in Europa Land und Leute opfern mussten, aber wir Albaner haben am meisten geopfert. Nämlich mehr als ¾ unseres Volkes. Es war nicht unsere Idee, den Nationalismus einzuführen und die Menschen ethnisch zu sortieren. Meiner Meinung nach muss man im Balkan kämpfen, sonst hat man verloren. Ich finde es richtig, dass man als Albaner zu sich selber kritisch ist. Aber wir haben es versucht mit den Slawen Kompromisse einzugehen und mit denen eine innere Lösung zu finden, aber siehst du den nicht wo wir gelandet sind. Sie haben es geschafft uns soweit auszurotten und uns soweit zu drängen, dass abgesehen von ein paar Bergen, uns nichts mehr geblieben ist. Ich weiß nicht wie du unsere Situation siehst, ich dagegen empfinde sie als eine große Tragödie. Ohne eine Basis und einen Fundament, können wir keine wirtschaftliche und soziale Wohlfahrt erschaffen. Mir ist es schon bewusst, dass wir immer wieder vom Nationalismus getrieben werden Kriege zu führen. Aber Kriege gab es seid Menschengedenken und gibt es heute immer noch. Es ist nicht alles so einfach, wie du das beschreibst. Ich bin in Kosova während der 90ger aufgewachsen und ich glaube niemand, der gesundes menschliches Verstand besitzt kann verlangen, dass wir heute uns Serben oder Mazedonier nennen sollten.
d
ie universitäten versuchen sich immer mehr nach aussen zu öffnen und englisch-kurse für nichtalbanische studierende anzubieten,und du sagst,die sollen die alb.sprache und kultur schützen.es ist nicht die rolle der universitäteten sprache und kultur zu schützen,sondern diejeniger von staatl.finanzierten ethnologischen instituten/institutionen.denn mit den bologna-reformen werden immer mehr die unis vereinheitlicht,was auch eine vereinheitlichung in sprache bedeutet.ein grosser teil der literatur wird englisch sein,und viele kurse werden auf englisch angeboten werden.damit der austausch von studierenden so reibungslos wie möglich stattfinden kann,aber auch die professoren sollten sich frei bewegen können.europäisierung bedeutet öffnung nach aussen,öffnung anderen kulturen gegenüber und nicht die verschliessung!
Das ist mir wieder alles einbissschen zu fad, oder zu bürokratisch. Ich wollte nur eigentlich damit andeuten, dass wir heute drei albanische Universitäten haben und so auch unsere Sprache mehr verbreiten können. Ich will nur ein Beispiel nennen, in Mazedonien muss man jetzt bis zur Fachhochschule kein mazedonisch können. Entweder ist für die Mazedonier, die albanische Sprache auch Pflicht als Fach in der Schule, so ungefähr wie in der Schweiz, oder wir lernen auch kein Mazedonisch. Das gleiche gilt auch für Serbisch. Ich will damit sagen, nicht nur wir müssen immer Kompromisse eingehen. Die Griechen sind in Albanien anerkannt und haben auch Schulen, aber den Albaner in Griechenland wird ihre Sprache nicht anerkannt. Obwohl wir ihnen den A.r.sch gerettet haben.
shqiperia"ist die kurzform der eigenbezeichnung"republika e shqiperise"[auf deutsch:albanien,english,italienisch:albania,französisch:albanie],ein land auf der geographischen landkartekarte,ein land auf dem balkan.shqiperia ist also ein land,und keine ethnographische bezeichnung!shqiptar ist ein ethnographischer terminus,da er eine ganze bevölkerung zusammenfasst,die albanisch spricht.du meinst wohl das wort"shqiptaria",denn diese wär auch eine ethnographische eigenbezeichnung des raumes,in welchem albaner leben.aber nicht shqiperia...
Ich glaube hier hast du dich wieder selbst übertroffen. Du hast genau verstanden was ich mit diesem Text aussagen wollte….

Du willst einfach nur das letzte Wort haben…

Shqipëtaria, Shqipëtarë oder Shqipëria haben mehr oder weniger dieselben Wurzeln, aber bei Kosova sieht das ganz anders aus. Weißt du wo der grösste Unterschied liegt, nämlich bei der Entstehung der Bedeutung. Erst gab Shqipëtarë und dann folgte Shqipëria daraus. Aber bei Kosovarë, war es völlig umgekehrt, nämlich erst Kosova (ein fremdes Wort, kein albanisches) und nachher Kosovarë! Genau das stört mich am meisten, weil Kosova ist etwas künstliches, hat nicht natürliches an sich.
Kusho ich bin neu hier in diesen Forum und ich will echt nicht den Klugsch… spielen, weil es macht wirklich Spaß mit kompetenten Leuten über bedeutende Dinge zu diskutieren. Musst mir nicht übel nehmen, wenn ich da und hier ein paar grammatikalische Fehler gemacht habe, weil im Moment etwa halb zwei Morgens ist…
PS. Du denkst sicher welcher Idiot, philosophiert um halb zwei Uhr Morgens über das Albanertum. Ehrlich gesagt ich kann es auch nicht verstehen…..
Pëshendetje!