albanien.ch Forum

GjergjD hat geschrieben:Wer kennt die abgebildete historische Brücke? Sie liegt an der alten Hauptachse von Nord nach Süd. Heutzutage läuft der Verkehr im weiten Abstand an ihr vorbei. Irgendwo fand ich spärliche Angaben zur Geschichte, aber ich finde sie leider nicht mehr wieder.

Zufallsfund am Wege.jpg

Alte Hauptachse? Irgendwo zwischen Berät und Tepelena oder zwischen Ballsh und Tepelena?

Sieht von der Bauzeit etwas neuer aus. Viel mehr als 125 Jahre gebe ich ihr nicht


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gar nicht südlich

GjergjD hat geschrieben:gar nicht südlich

Danke für den Tipp

Hier ein anderes interessantes Foto der Brücke:
https://www.facebook.com/gjadercity/pho ... =3&theater

Informationen finde ich keine. Hatte kürzlich ein kleines Büchlein über die Zadrima in der Hand – da stand sicherlich mehr drüber. Konnte das Buch aber nirgendwo zum Kaufen auftreiben.

Oh, wie bist du drauf gekommen? Laut einem Anwohner in Gjader war diese Brücke über den Gjader-Bach die alte Hauptstraße nach Shkodra (über Vau Deja). Koordinate: 41.882477, 19.586760

Auf der österreichischen Karte von 1904 ist sie natürlich eingezeichnet. Auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum der Hauptweg nach Vau Deja am östlichen Ufer des Drin verlaufen sein soll, auf dieser Karte kann man erkennen, dass der Hauptweg auf der westlichen Seite am Fuße des Bergrückens nach Norden verlief.

GjergjD hat geschrieben:Oh, wie bist du drauf gekommen? Laut einem Anwohner in Gjader war diese Brücke über den Gjader-Bach die alte Hauptstraße nach Shkodra (über Vau Deja). Koordinate: 41.882477, 19.586760

Das stimmt! Und das war ja viele Jahre eines der Probleme unserer berechtigt vielgeschmähten Kartenproduzenten aus dem deutschsprachigen Raum. Die hatten nämlich viele Jahre nicht mitgekriegt, dass die SH1 radikal verlegt worden war und führten dann noch über etliche Neuauflagen hinweg die alte Straße über diese Brücke als Hauptstraße.

Ergänzung: Meines Erachtens liegt der rote Kreis falsch, die Brücke liegt etliche hundert Meter weiter nördlich, genau dort, wo Gjergj die Koordinaten hingelegt hat.

volkergrundmann hat geschrieben:Ergänzung: Meines Erachtens liegt der rote Kreis falsch, die Brücke liegt etliche hundert Meter weiter nördlich, genau dort, wo Gjergj die Koordinaten hingelegt hat.

Denke, das passt schon. Das ist Unschärfe der Karte. Aber dürfte sich schon um die auf der Karte eingetragene Brücke handeln.

GjergjD hat geschrieben:Oh, wie bist du drauf gekommen? Laut einem Anwohner in Gjader war diese Brücke über den Gjader-Bach die alte Hauptstraße nach Shkodra (über Vau Deja). Koordinate: 41.882477, 19.586760

Auf der österreichischen Karte von 1904 ist sie natürlich eingezeichnet. Auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum der Hauptweg nach Vau Deja am östlichen Ufer des Drin verlaufen sein soll, auf dieser Karte kann man erkennen, dass der Hauptweg auf der westlichen Seite am Fuße des Bergrückens nach Norden verlief.

Der Dateianhang Brücke von Gjader.jpg existiert nicht mehr.

Solche Hügel kenne ich aus Nordalbanien nur aus einer Region – da war es nicht mehr allzu schwierig.

Denke auch, dass die Hauptroute Lezha-Shkodra eher westlich des Drin verlief (aber nicht über Vau Deja). Östlich des Drin war ja recht sumpfig.
Auf der Freytag-Karte von 1918 (1:600'000) gab es keine solche Route und auch nicht auf den folgenden beiden.
Es gab aber sicherlich auch eine Verbindung östlich des Drin. Die Dörfer waren recht wohlhabend (vgl. Artikel über Blinisht. Vor 1858/59, als der Drin seinen Lauf änderte und seither nur noch etwas Restwasser durch die Zadrima floss, dürfte aber vieles in der Region anders ausgesehen haben. Die Brücke ist wohl auch nicht so alt.

volkergrundmann hat geschrieben:Und das war ja viele Jahre eines der Probleme unserer berechtigt vielgeschmähten Kartenproduzenten aus dem deutschsprachigen Raum. Die hatten nämlich viele Jahre nicht mitgekriegt, dass die SH1 radikal verlegt worden war und führten dann noch über etliche Neuauflagen hinweg die alte Straße über diese Brücke als Hauptstraße.

In der Region hatten wir schon früher Probleme – eine der grossen Erfolge der albanischen Karten-Desinformation.

Zwischen Lezha und Shkodra gab es vor dem Bau der neuen Schnellstrasse (SH 1) bereits vier Routen – von West nach Ost:
1 durch das Tal zwischen den langne Hügelzügen des Mal i Rencit und des Mali i Kakarriqit
2 entlang des Drin (Westufer) östlich des Mali i Kakarriqit
3 ein einfacher Weg durch die Dörfer am Ostufer des Drin
4 eine schlechte Strasse durch die Dörfer auf der Ostseite der Zadrima Die neue Schnellstrasse (Nr. 5) verläuft durch die Zadrima-Ebene zwischen 3 und 4.

1 und 2 war auf den meisten Karten eingezeichnet (zum Teil auch 1 und 4), finden sich auch heute noch in vielen Reiseführern. Aber nur 1 war befahrbar. Wir haben es einmal mit 2 probiert – aber die verlief ja durch den Militärflugplatz von Gjadër und war deshalb zwischendruch gesperrt. Der Verkehr wurde dann auf 3 umgeleitet, obwohl dieser Fahrweg auch über die Piste/Rollbahn zwischen Bunkern und Flugfeld führte. Route 3 ging über unsere Brücke, die ich folglich 1996 auch schon mal befahren habe.

Auf der Strecke 3 war damals auch die folgende Brücke zu überqueren – da war uns schon etwas flau zumute. (und damit wäre der Bezug zum Thema wiederhergestellt )

Frage mich nur, wo genau die Brücke wohl war. Tippe auf Gramsh (41°54'07.2"N 19°33'59.0"E)

Die Brücke, die du vermutest passt von der Umgebungsoptik genau und hat folgende Angaben aus kommunistischer Zeit: 25 Meter lang, 5 Meter breit, trägt 40 Tonnen. Auf Luftbildern von 2007 ist zu erkennen, dass nur noch ein Steg vorhanden war, die Brücke wurde somit in den letzen Jahren neu errichtet.

GjergjD hat geschrieben:

GjergjD hat geschrieben:Der Steg zum Kloster von Zvërnec ist immer noch teilweise zerstört. Die Zeit bis zum Beginn er touristischen Saison wird langsam knapp, noch gab es keine Aktionen zur Sanierung der bliebten Holzbrücke, Mönche und Besucher müssen derzeit wohl in ein Boot umsteigen

https://youtu.be/-lQOY697lW8

Der Bürgermeister von Vlora (der nach der Gebietsreform auch für Zvërnec zuständig ist), hat erklärt, dass die Mittel für die Wiederherstellung der seit Februar zerstörten 286 Meter langen Brücke bereitstehen.
https://youtu.be/AFRcgK_TLF8

Bis letzte Woche hatte sich nichts getan. Es gibt aber wohl ein Boot, dass Besucher rausbringt.

Ein Besuch von Zvërnec kann sich aber auch so lohnen, denke ich:
http://www.albanien.ch/une/?p=1336

Die Brücke zwischen den Dörfern Selenica und Qinam (SH 75) wurde durch die jüngsten Regenfälle beschädigt und hat einen Pfeiler verloren. Koordinate: 40.393741, 20.699011

Die wichtige (und einzige) Hauptstraße nach Erseka darf nur noch mit Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen befahren werden!
https://youtu.be/3VhT5Js7SWM?t=51s
http://www.top-channel.tv/lajme/artikul ... 311446#tab (das Foto stammt von woanders)

In Verzeichnissen ist noch von einer historischen Brücke über den Osumi die Rede. Es geht um die Ura e Sharovës bei Corovoda. Sie geht bis auf die Römerzeit zurück, mit Umbauten im Mittelalter. Heute findet man wohl nur noch die Fundamente, die eigentliche Brücke ist neuer. Ein Bild war leider nicht aufzutreiben.
Koordinate: 40.495044, 20.226465

GjergjD hat geschrieben:In Verzeichnissen ist noch von einer historischen Brücke über den Osumi die Rede. Es geht um die Ura e Sharovës bei Corovoda. Sie geht bis auf die Römerzeit zurück, mit Umbauten im Mittelalter. Heute findet man wohl nur noch die Fundamente, die eigentliche Brücke ist neuer. Ein Bild war leider nicht aufzutreiben.
Koordinate: 40.495044, 20.226465

Hier ein Bild: Habe es nur als recht zerfallene "Kommunisten-Brücke" in Erinnerung. Habe mich aber nicht auf allfällige ältere Fundamente geachtet.

Als Übergang über den Fluss sicherlich ein gut geeigneter Ort.

danke für's Foto. Wer sich da rübertraut...

zu Fuss

Ein Leser-Bericht von diesem Sommer schildert die Brücke als "desolate Brücke", da ist also noch nichts gemacht worden.

Weiss nicht, was man da noch machen will …

Hier noch Bilder der ganzen Brücke:
http://www.shqiperine.com/ura-mesjetare-sharove/
http://www.corovodaonline.com/2012/04/k ... ves-e.html

Mit etwas Fantasie kann man da noch die Ansätze einer Bogenkonstruktion erkennen.

ach da schau her, gibt ja doch noch mehr Bilder von der Brücke.


Kürzlich wurde hier auch die Stadt der Brücken angesprochen, das ist Fier. Leider ging das Hochwasser auch nicht ohne Folgen an den Brücken von Fier vorbei: "Ura me shkallë", die wichtige innerstädtische Fußgängerbrücke mit Stufen über den Lumi Gjanices wurde schwer beschädigt. Dazu kommt noch die Verschmutzung durch Müll. Koordinate: 40.727094, 19.562555
Die Brücke verbindet den Hauptboulevard "Jakov Xoxa" mit dem Stadtteil "1. Mai" und wurde 1935 erbaut. Die in Fier sehr beliebte Brücke hatte schon in den vergangenen Jahren unter Hochwasserschäden gelitten.
https://youtu.be/rAHXCCxaAo4
http://alb365.info/ura-me-shkalle-drejt ... -gjanices/

GjergjD hat geschrieben:Brücke Ura e Kasabashit in Skrapar beschädigt
http://shqiptarja.com/fotogaleri/index.php?id=16755
ein Opfer des Wetters der letzten Tage, viele Schäden in Corovoda : https://youtu.be/6q_TU8gtmas

Die beschädigte historische Kasabashi-Bogenbrücke wird von Spezialisten nach den jüngsten Schäden restauriert
http://www.kultplus.com/?id=7&l=11040

Na, das ist ja für albanische Verhältnisse wirklich sensationell, dass sich dafür so schnell das Geld gefunden hat.