Es gibt ein Thema, was mich immer mal wieder beschäftigt. Und zwar geht es um folgedes:
warum ist es für einige Albaner so schwer, zuzugeben, dass es Zwangsehen unter Albanern gibt?
Ich erinnere mich noch lebhaft an einen seitenlangen Thread, in dem das Thema ausführlich diskutiert wurde...bei vielen Usern stand fest: so etwas gibt es vielleicht bei den Türken oder Arabern...aber bei den Albanern? Nee...
Es wird immer wieder darauf bestanden, dass dieses Thema nur streng religiöse oder asoziale Familien betrifft.
Der Verweis auf die arrangierte Ehe, in der beide Parts einverstanden sind kommt gebetsartig...jedoch ist es nicht immer so, dass beide Parts tatsächlich einverstanden sind...nicht selten kommt es vorher zu emotionaler Erpressung seitens der Familien bzw. Eltern...dann wird geheiratet, auch schweren Herzens...das wäre in meinem Begreifen dann eine Zwangsehe.
In den letzten Jahren sind mir einige Albaner begegnet, die nicht freiwillig oder gerne geheiratet haben. Nur sehr wenige Betroffenen hatten den Mut, sich wieder scheiden zu lassen. Und die hatten es gar nicht leicht...
Mir ist schon klar, dass dieses Thema weder alle, noch die Hälfte der Albaner betrifft, es ist nur ein kleiner Teil...auch, das die Zeiten sich geändert haben und die jungen Leute sich zu einem großen Teil ihre Ehepartner selbst aussuchen...das macht das Thema ansich aber nicht besser oder nicht existent.
Darum meine Frage: warum ist es so schwer, über dieses Thema zu sprechen? Ist es unangenehm? Und wenn ja, warum? Könnte es sein, dass man einfach kein falsches Licht auf das eigene Volk werfen will?
Ich kenne dieses "leugnen" übrigens von meinen arabischen Landsleuten, wenn es um die Cousinen- bzw. Cousinheirat geht. Und ich weiß in diesem Fall, warum es so ist
Übrigens bin ich auf dieses Thema durch Zufall wieder aufmerksam geworden, durch diesen kleinen Film:
http://www.youtube.com/watch?v=HBnsbIu0WVY