shqiptare hat geschrieben:Manchmal hängte s/eine Meinung zu dem dem, was *unerhaltend* ist oder nicht, vermutlich vom Alter oder dem jeweiligem Typen ab.
Auf den Punkt erfasst. Und jetzt bin ich da noch intoleranter geworden, weil ich für die WOMO-Klientel schreibe. Zwei Drittel der Besitzer dieser zum Teil luxuriösen rollenden Groß-Kisten sind wohl über 60 Jahre alt (wie auch ich selber), daher ausgesprochen Ruhe suchend, vor dem Getöse der Großstädte allgemein haben sie absoluten Horror.
Allerdings, um wieder halbwegs objektiv zu werden: Ich glaube wirklich, dass Tirana (und insbesondere die Vergnügungen und das Nachtleben) eine Geschmackssache ist, die an eine recht überschaubare Klientel vornehmlich jugendlicher Prägung appelliert. Und unter diesen keinesfalls an die geistige Elite Europas. Vor wenigen Jahren hatte die Studienstiftung des Deutschen Volkes, die bekanntlich überdurchschnittlich begabte Studenten fördert, ein Projekt der Erkundung und der Analysierung Tiranas auf studentischer Ebene realisiert. Die Teilnehmer durchstreiften 14 Tage alle Winkel der Stadt (besuchten natürlich mit Hilfe der Botschaft auch die Großkopfeten), schrieben darüber einen Berichtsband, der veröffentlich und von der deutschen Botschaft öffentlich vorgestellt wurde. Kurzwertung: Ein Gaudium der Unvereinbarkeit von Ansichten zwischen deutschem geistigen Elitenachwuchs und extrem empörten Tiranaer Bildungsbürgern. Man hätte die Studentlein wohl am liebsten verprügelt dafür, dass sie den Tiranaern ihre unverfälschte, unvoreingenommene Sicht präsentierten, die sie nach 14 Taqen des Durchstreifens der Stadt gewonnen hatten.