Do, 25. Nov 2010, 17:45
Heute Abend auf SF1 (leider spät) kein Albanischer Film aber eine albanische Hauptdarstellerin
Laufzeit: 1h 38' · VPS: 00:20
Lornas Schweigen
(Le silence de Lorna)
Lorna (Arta Dobroshi) ist eine junge Albanerin, die ihr Glück zusammen mit ihrem Freund Sokol in Belgien versuchen will. Um zu Geld für eine gemeinsame Imbissbude zu kommen, dient sich die junge Frau der Mafia an. Diese bringt Lorna mit dem kaputten Junkie Claudy (Jérémie Renier) zusammen, den sie heiratet, um so in den Besitz der belgischen Staatsbürgerschaft zu kommen. Doch Claudy ist bloss Zwischenstation. Sein Tod ist fest eingeplant, und erst einmal weggestorben soll sie als Witwe durch die Heirat mit einem reichen Russen diesem seinerseits die belgische Staatsbürgerschaft sichern. Der Zeitplan ist eng und als sich Claudy plötzlich dafür entscheidet, mit einer Entzugskur von den Drogen loszukommen, passt das weder Lorna noch ihren Hintermännern in den Kram.
Überraschenderweise wecken Hoffnungslosigkeit und die hilflose Art, wie Claudy seinen Entzug organisiert, bei Lorna ungeahnte Gefühle für den bislang kühl auf Distanz gehaltenen Ehemann. Lorna mag danach nicht länger mit dem Tod Claudys spekulieren und will, um ihm zu helfen, die Scheidung durchsetzen. Doch Claudy ist schwach, droht rückfällig zu werden. Da schläft Lorna mit ihm und macht sie, was zuvor nur Inszenierung gewesen war, zu einem richtigen Paar. Die Scheidung wird vorangetrieben, dauert der Mafia aber zu lange und die Hintermänner pochen mit Nachdruck auf den ausgemachten Deal.
Wie schon in früheren Meisterwerken wie «Rosetta» oder «L’entfant» hat das filmende Brüderpaar Luc und Jean-Pierre Dardenne auch mit «Lornas Schweigen» eine Zustandsbeschreibung im Sinn, die das Überleben sogenannter kleiner Leute im heutigen Europa zeigen soll. So werden auch in ihrem neusten Wurf weniger soziale Missstände angeprangert als vielmehr Individuen gezeigt, die ihre Haut unter den bestehenden Verhältnissen so teuer wie möglich zu verkaufen versuchen. Ihre Protagonisten stellen die beiden Autoren dabei immer wieder vor moralische Probleme, und mit deren Entscheidung wird dann, ganz unspektakulär, oft die ganze Welt aus den Fugen gehoben. «Die Welt» schrieb zum siebten Spielfilm der Dardennes: «'Lornas Schweigen' ist kein unbeschwertes Kinoerlebnis, der kathartische Effekt ist umso grösser.
Ohne ihr Publikum mit billigen Tricks zu manipulieren, erreichen die Dardennes mit jedem ihrer Filme eine selten so erlebte emotionale Wucht.» Nachdem die Dardennes bereits zwei Mal den Hauptpreis für einen ihrer Filme aus Cannes mit nach Hause nehmen durften, erhielten sie 2008 für «Lornas Schweigen» den Preis für das beste Drehbuch. Viel Anerkennung bekam auch Hauptdarstellerin Arta Dobroshi. Sie verkörpere, so die FAZ, «geradezu beängstigend perfekt das Gemisch von Zartheit und Härte in Lornas Wesen». Jérémie Renier, der Darsteller von Junkie Claudy, ist seit Längerem schon fester Bestandteil im Schauspieler-Ensemble der Dardennes. Zuletzt stand er zusammen mit Catherine Deneuve und Gérard Depardieu für «Potiche», die neuste Komödie von François Ozon, vor der Kamera.
Das Schweizer Fernsehen zeigt «Lornas Schweigen» exklusiv in Zweikanalton.
SF 1 076996bd-a435-4c8b-93fd-b0bcc1391fbf
Spielfilm · FR/BE/IT/DE 2008
Von der Mafia arrangiert heiratet die Albanerin Lorna den Drogenjunkie Claudy und erhält damit die belgische Staatsbürgerschaft. Die kriminellen Hintermänner setzen auf Claudys baldigen Drogentod, damit Lorna durch eine erneute Heirat einem Russen zum begehrten Pass verhelfen kann. Als Claudy einen Entzugsversuch startet und Lorna plötzlich Gefühle für ihren Junkie-Ehemann entwickelt, gerät die Abwicklung des Planes unerwartet ins Stocken. «Lornas Schweigen» war 2008 ein Kritikerhit, und am Filmfestival von Cannes erhielt das belgische Brüderpaar Luc und Jean-Pierre Dardenne für ihre schnörkellose Milieustudie den Preis für das beste Drehbuch. Das Schweizer Fernsehen zeigt «Lornas Schweigen» exklusiv in Zweikanalton auf Deutsch und Französisch.
Lorna (Arta Dobroshi) ist eine junge Albanerin, die ihr Glück zusammen mit ihrem Freund Sokol in Belgien versuchen will. Um zu Geld für eine gemeinsame Imbissbude zu kommen, dient sich die junge Frau der Mafia an. Diese bringt Lorna mit dem kaputten Junkie Claudy (Jérémie Renier) zusammen, den sie heiratet, um so in den Besitz der belgischen Staatsbürgerschaft zu kommen. Doch Claudy ist bloss Zwischenstation. Sein Tod ist fest eingeplant, und erst einmal weggestorben soll sie als Witwe durch die Heirat mit einem reichen Russen diesem seinerseits die belgische Staatsbürgerschaft sichern. Der Zeitplan ist eng und als sich Claudy plötzlich dafür entscheidet, mit einer Entzugskur von den Drogen loszukommen, passt das weder Lorna noch ihren Hintermännern in den Kram.
Überraschenderweise wecken Hoffnungslosigkeit und die hilflose Art, wie Claudy seinen Entzug organisiert, bei Lorna ungeahnte Gefühle für den bislang kühl auf Distanz gehaltenen Ehemann. Lorna mag danach nicht länger mit dem Tod Claudys spekulieren und will, um ihm zu helfen, die Scheidung durchsetzen. Doch Claudy ist schwach, droht rückfällig zu werden. Da schläft Lorna mit ihm und macht sie, was zuvor nur Inszenierung gewesen war, zu einem richtigen Paar. Die Scheidung wird vorangetrieben, dauert der Mafia aber zu lange und die Hintermänner pochen mit Nachdruck auf den ausgemachten Deal.