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Albert
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Die Albaner in der Schweiz

Fr, 10. Jul 2009, 23:35

Albert Ramaj

DIE ALBANER IN DER SCHWEIZ (I)



Geschichtliches – Albaner in der Schweiz seit 1431

In der Schweiz leben rund 200.000 Albaner, die meisten kommen aus dem Kosovo, Mazedonien, Südserbien, Montenegro und auch ein kleiner Teil aus Albanien. Es gibt auch so genante Italo-Albanesen - Albaner aus Süditalien, die im 14. Jahrhundert aus Albanien nach Italien ausgewandert sind, aber sie sind als Italiener in der Schweiz bekannt.
Die ersten Kontakte, die wir nach Dokumenten argumentieren können, sind das im Jahre 1431 - währen des Basler Konzils. Nach Basel wurden offiziell unter den anderen auch die Albanische Bischöfe eingeladen.
Ein sehr bekannter Dominikaner, genant Andreas von Kram oder Andrea Zamometich, geboren im Jahre 1420 in Nin (heute Kroatien) hat vom 1482-1484 gelebt. Er war Bischof von Granea in Albanien und guter Freund vom Künstler Lorenzo Medici. Er ist nicht unbekannt für die Schweizer Kirchengeschichte wegen seiner Reformationsideen und gegen den Päpstlichen Nepotismus und ist auch bekannt für die Stadt und Universität Basel (die ihn unterstützt haben). Andreas von Kram agitierte in Basel öffentlich gegen den Papst von Rom. In Basel veröffentlichte er Schmähschriften und am 21 Juli 1482 verbreitet er ein Pamphlet, wo er ein zweites Konzil von Basel forderte. Er starb 1484 in Basel.
Im Jahre 1555 wird das erste gedruckte Buch auf albanische Sprache gedruckt, „Missale (Meshari)" vom Gjon Buzuku. In Lateinisch haben albanische Autoren publiziert, sehr bekannt ist der Humanist Marin Barleti (Barletius). Sein Skanderbegbuch erschien 1508/10 in Rom ist vielen europäischen Sprachen damals übersetzt. Marin Barleti (Barletius) hat in Basel auf Latein „De obsidione Scodransi" erschienen. Das zeigt, dass die Schweizer damals schon Interesse über die Ereignisse in Albanien hatten. Interessant ist auch für heutige Zeit, dass der bekannteste Kenner der Skanderbeg'schen-Geschichte in der heutiger Zeit, ist der Basler Prof. Dr. Oliver Jens Schmitt (Professor in Wien).

Ein Schweizer Franziskaner aus Locarno im Jahre 1674 in Albanien

Der Franziskaner Filippo da Locarno aus Lago Maggiore bei Locarno hat seit 1674 in Albanien gelebt, er ist in Albanien bekannt als p. Filippo da Locarno. Er war auch Provinzialstellvertreter der Franziskaner in Albanien. Er hatte in Lezha und Pethana auch als Poriester gedient. Er war damals auch Professor in einem Franziskanergymnasium in Pethana. In Albanien hat er sehr viel für die Ausbildung der Jugend gemacht, die er ins Ausland zur Ausbildung schickte - oder mitgenommen, als er selber in die Schweiz (auch Italien) eingereist ist. Er lebte bis 1709.

Dora d`Istria (Albanerin) – Autorin der 10 Bücher über die Schweiz zwischen 1855-1888

Dora d`Istria ist der Künstlername von Elena Gjika – die albanische-valachische Autorin, (sehr bekannt in Albanien und auch in der Schweiz).
Sie hat auch in der Schweiz nach der Trennung vom Ehemann, dem Fürsten Aleksander Koltsov-Massalski im Jahre 1855 gelebt. Sie ist in der Schweiz als Dora D`Istria bekannt, die unter diesen Künstlernamen vieles publiziert hat. Sie hat rund 10 Bücher und viele Artikel in verschieden Zeitschriften über die Schweiz und die Schweizer Geschichte publiziert und zwar in Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch… Bekannteste ihre Bücher sind: "Die deutsche Schweiz. Land, Volk und Geschichte". Zürich: 1860 (in 3 Teilen), "Une rencontre de voyage. Souvenirs de la Suisse ital". Paris: 1861. "La Suisse allemande et l'ascension du Moench" Paris 1856, "Die Deutsche Schweiz und die Besteigung des Mönchs", Zürich 1858, "Switzerland, the pioneer of the Reformation; or La Suisse allemande", London, 1858 usw.








Dora d`Istria - Elena Gjika (1829-1888)

Die erste Frau (Albanerin), die das Jungfraujoch – genau den Mönch im Jahre 1857 erreichte

Die Schweizer Alpen und Bergsteigen sind auf der ganzen Welt bekannt. Berner Alpen, genau der Teil von Jungfraujoch, oder noch konkret der Berggipfel Mönch (mit der Höhe von 4107 m) hat als Frau überhaupt in der Geschichte gleich nach einem Jahr als die Männer (Christian Almer, Christian Kaufmann, Ulrich Kaufmann und Sigismund Porges) im Jahre 1857 die Albanerin Elena Gjika (Dora d`Istria) erreicht. Sie beschreibt das auch sehr gut in ihrem Buch "Die Deutsche Schweiz und die Besteigung des Mönchs". Der Schweizer Historiker Quirinus Reichen meint dass, Dora D`Istria (Elena Gjika) die erste Person, die den Gipfel Mönch erreichte und nicht nur als Frau. Johannes Jaun schreibt: „ich glaube, dass bei dem Mut dieser Dame die Reise unternommen werden kann. Ich habe viele Männer bei solchen Gelegenheiten viel stärker zittern sehen als sie".

Nordalbanien wie Kanton Schwyz

Nordalbanien ist bekannt für die Berge, die man auch als „Albanische Alpen" bezeichnet. Dort leben auch die Albaner in einem sehr patriarchalischen Leben. Der deutschsprachige Autor Ernst Jäck macht einen sehr interessanten Vergleich im Jahre 1911 ("Im türkischen Kriegslager durch Albanien") zwischen den Nordahlabern, den so genannte Malsoren und andere Albaner und vergleicht die Schwyzer Schweizer. Er schreibt: „Nur Schwyz ist unruhig und nicht die Schweiz. Das Verhältnis von Schwyz und Schweiz veranschaulicht, ja beleuchtet auch die Situation der Malesoren und der Albaner – ganz klar und richtig – sogar mit sehr charakteristischen Strichen".

Albanische Schriftsteller und Politiker im 19 und 20 Jh. in der Schweiz

Der sehr bekannte Albanische Schriftsteller Andon Zako Çajupi ist im Jahre 1887 nach Genf gekommen, wo er Jura studierte. Er hat auch in Genf als Rechtsanwalt gearbeitet und war mit der Schweizerin verheiratet und einen Sohn (Stefan) hatten sie. A. Z. Çajupi hatte sehr viel Einfluss auf die damalige Albanische Literatur gehabt, vieles aus der Schweizer Literatur und Kultur. Seine Bücher sind noch heute aktuell.
Der Herausgeber der Zeitschrift “Albania“ Faik Konica hat in der Schweiz Ende des 19 Jh. gelebt. In der Schweiz haben auch 4 albanische Premierminister gelebt, die zwischen 1912-1945 regiert haben, Ismail Qemali, Fan S. Noli, Ahmet Zogu, Mustafa Kruja. Andere Autoren und Politiker auch wie: Sami Frashëri, Mid'hat Frashëri, Lazër Shantoja, Ali Këlçyra, Pol Adamidhi, Leonik Tomeo, Gjergj Kokali, Ajet Libohova, Eqrem bej Vlora, Luigj Gurakuqi, Dervish Hima, Vissar Dodani usw. Mid`hat Frashërit wollte das Schweizer Model des Zusammenlebens in Albanien einführen. Der Katholische Priester Lazër Shantoja hat als Pfarrer in den 30 Jahren des 20 Jh. in 10 der französischen Schweiz als Pfarrer 10 Jahre in Le Motte (Diözese Basel) gedient.
Lazër Shantoja (1891-1945)


Albanische Zeitschriften in der Schweiz vor den Weltkriegen

In der Schweiz sind 5 Zeitschriften auf Albanisch zwischen den 1903-1936 erschienen, wie Zeitschrift "Shqipëria - Albanie" (1903-1906) in Genf. Zwischen 1915-1919 gab es in Lausanne eine Zeitschrift Namens „Albanie". In Genf "Liria Kombëtare - La Liberté Nationale“ zwischen 1925-1935. In Genf "Zëri i Shqipërisë" - La Voix de L`Albanie, 1935 -1936.





Albanische Zeitung: “Liria Kombëtare“






Grab des Burgtheater-Schauspielers, Aleksander Moisiu

Der grosse Schauspieler vom Wiener Burgtheater und Deutschem Theater in Berlin, ist der Jüdisch-Albaner Aleksander Moissi oder Moisiu, der in Durres (Albanien) geboren ist. Er ist auch Mitgründer der „Salzburger Festspiele", der zum ersten Mal im Jahre 1920 in Salzburg bei den „Salzburger Festspielen" den „Jedermann" (von Hugo von Hofmannsthal) gespielt hat. Er wurde in Tessiner-Morcote begraben.

Der Basler Ingenieur und ETH Professor Gerold Schnitter baute die erste Brücke über den Fluss Mati in Albanien

Der Fluss Mat (Mati) entwässert Teile der albanischen Berglandschaft. Er mündet nach 115 Kilometern zwischen den Städten Laç und Lezha ins Adriameer. Bei Milot wurde im Jahr 1927 die erste Brücke über den Fluss errichtet. Die Betonbrücke mit fünf großen Stahlbögen auf jeder Seite, überwindet 480 Meter. Sie wurde vom Basler Ingenieur und ETH Professor Gerold Schnitter geplant. Als eines der größten Bauwerke des damaligen Albanien wurde sie dem König zu Ehren, Zogu-Brücke genannt. Später wurde sie meist nur als Mati-Brücke bezeichnet.

Schweizer über die Albaner

Die bekannte Schweizer, die nach 1912 über die Albaner geschrieben haben sind: Karl Weber (1917), William Martin (Journal de Genève), Robert Kempner (1925), Robert Hodel (1927, NZZ), Lazarus Benkuz (1927), Jakob Brand (1928), Jean Gabriel Shamorel (1928) Erwin Heimann (1938) usw. In Zürich würde das „Lexikon der Frau“ im Jahre 1953 publiziert. In diesem Band wurde auch der albanische Autor DDr. Krist Maloki mit einem interessanten Beitrag über die albanische Frau dabei und hat auch einige Informationen über die Albaner geschrieben, die sehr wichtig für die Schweizer waren. Er hatte sehr gute Kontakte zur Schweiz.
Es gab auch Schweizer, die in den 40 Jahren des 20 Jh. Albanien besucht haben, wie Erwin Heimann, im Jahre 1939. Nach ihrer Hochzeit wollte das Ehepaar Heimann Albanien besuchen. Erwin Heimann hat auch darüber ein Buch geschrieben.

Memerandum aus dem Kosovo (1930) nach Genf

Am 5 Mai 1930 haben die drei katholischen Priester aus dem Kosovo Gjon Bisaku, Shtjefën Kurti und Luigj Gashi "La Situation de La minorité albanaise en Yougoslavie„ an den Völkerbund in Genf ein Memerandum über die Lage der albanischen Bevölkerung in damaliges Jugoslawien geschrieben. Dieses Memorandum war bis in 1999 sehr aktuell. Der Mut über dieses Memorandum der Priester hat das Leben gekostet.

Der Italo-Albanese G. Gangalle für Rätoromanische Sprache

Ein Italo-Albanese im Dienste der Rätoromanischen Minderheit in der Schweiz – Giuseppe Gangalle.
Vor mehr als 500 Jahren sind einige Gruppen von Albaner nach Italien von Albanien nach Italien ausgewandert. Sie werden auch Italo-Albanessen genannt (in der Schweiz ist der heutige Autor Francesco Micieli als bekanntester Italo-Albanese). Ein sehr bekannter Italo-Albaneser gebürtiger Kalabrese, der für die Unterstützung und Einhalten der rätoromanischen Sprache und Kultur war Giuseppe Gangalle (1898-1978). Seine Ehefrau Margarita Uffer-Gangalle hat auch in ihrem Buch „Giuseppe Gangale. Ein Leben im Dienste der Minderheiten" der unermüdlich für Sprachminderheiten gekämpft hatten Ehemann geschildert.












Giuseppe Gangalle (1898-1978)


Interessant ist auch zu erwähnen, dass, der Schweizer Name Burri, wahrscheinlich aus dem Albanischen kommt. Albanisches Wort Burri (mit doppeln R geschrieben) heisst „der (starke) Mann". Das sollten die Italo-Albanesen, zuerst in Tessin und danach in der ganzen Schweiz. Dieses Wort hat man für die Starke Männer gebraucht, und die starken Männer waren die so genannten Italo-Albanesen, die von Süditalien nach Tessin gekommen sind, um harte Arbeiten zu erledigen.

Albaner in der Schweiz seit 1960 in der Schweiz

In den 60er und 70er Jahren sind enorm viele, so genannte „Gastarbeiter“ aus Ex-Jugoslawien in die Schweiz gekommen. Bei vielen von ihnen war die Muttersprache Albanisch. Für viele war die Schweiz eine Notwendigkeit und wichtig. Fleissige Gastarbeiter waren sehr Willkommen und es war sehr nützlich für die Schweiz und die Gastarbeiter, weil beide verdienen konnten. Die Arbeiter wollten kurzfristig Geld verdienen und wieder nach Hause zurück. Sie waren nicht genügend, sogar sehr wenig mit dem Lebenssystem der Schweiz verbunden. Sie hatten nur wenig oder fast gar keine Ahnung von vielen Lebensbereichen. Sie lebten in Kantinen der Firmen, wo sie ihre Arbeit leisteten.
Die Kriege in den 90er Jahren, die im Territorium Ex-Jugoslawiens ausbrachen, veranlassten viele Gastarbeiter dazu, ihre Familienangehörige in die Schweiz nachziehen zu lassen. Auch viele albanische Asylwerber kamen in die Schweiz. Der gute Ruf der Albaner als gute Arbeiter nahm mit den neuen Ankömmlingen immer mehr ab. Der Familiennachzug führte zu den vielen nicht vorhersehbaren Schwierigkeiten. Die erste Generation der Gastarbeiter war unvorbereitet auf das, was auf sie zukam. Die absolute Mehrheit der Emigranten waren einfache Menschen, die ihren Lebensstandard in ihrem Heimatland verbessern wollten.
Die neue Welle von Albanern der 90er Jahre, die in die Schweiz strömte, war mit vielen offenen und ungeklärten Fragen sowie Schwierigkeiten verbunden. Viele von ihnen kamen aus ländlichen Gebieten, waren unausgebildet und unerfahren. Dem neuen Leben im Westen bzw. in der Schweiz traten die Albaner unvorbereitet gegenüber und nicht nur sie, sondern auch für die Schweiz kam eine neue Zeit. Eine Zeit, in der man sich mit Menschen aus dem Balkan auseinander setzen musste. Die dauernden Kriege, die Flüchtlingsströme, verzweifelte Menschen und die damit verbundenen Probleme führten zu den vielen präsenten Schwierigkeiten.
(Folgt in der nächsten Nummer).

Publiziert in „Albsuisse“ (www.albsuisse.ch), Juni 2009 / Jahr 2, Nr. 6, S. 13-14

Albert Ramaj ist Leiter des Albanischen Instituts in St. Gallen, www.albanisches-institut.ch. Hat Philosophie und katholische Theologie in Zagreb, Graz, Wien und Luzern studiert. Zahlreiche Publikationen auf Deutsch, Albanisch und Serbisch/Kroatisch. Er lebt mit seiner Frau Kristina und dem Sohn Martin in St. Gallen.

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egnatia
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Di, 14. Jul 2009, 8:32

Besten Dank! Sehr interessante Informationen.
Koha s'vjen pas teje, ti hiq pas kohese!
Naim Frasheri

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Di, 14. Jul 2009, 16:30

Danke:p

Viktor
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Di, 14. Jul 2009, 18:21

Guter Text, danke albert, hat paar Fehler, mag aber nicht korrigieren.

Was mir aber fehlt ist die Thematisierung der politischen Bewegungen der 70` 80` 90`, wo in der Schweiz einiges an marxistische Propaganda gedruckt wurde, und einige Personen hier zuflucht fanden und von der Schweiz aus agierten.

Meri
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Fr, 31. Jul 2009, 22:09

danke ,sehr interessant.
" Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm"

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Albert
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Do, 20. Aug 2009, 11:02

DIE ALBANER IN DER SCHWEIZ (II)

Gastarbeiter oder Saisonniers ab 1960 bis 1990

Albert RAMAJ

Vor und nach dem II. Weltkrieg waren die albanisch sprechenden Personen in der Schweiz aus der Republik Albanien. Erst nach Krieg sind auch albanisch sprechende Menschen aus anderen Republiken in die Schweiz gekommen – aus dem damaligen Jugoslawien.

Der Hauptstrom (Männer) Albaner kam Mitte der 60er Jahren. Die schwere wirtschaftliche Lage im damaligen Jugoslawien war besonders schwierig für Menschen ohne Ausbildung aus den ländlichen Gebieten.

Mann kann aus heutiger Sicht besonders für die Wirtschaft und Bildung im damaligen Jugoslawien sagen „je südlicher, desto trauriger“. „Zum Gluck“ lebten die albanisch sprechenden Menschen im Suden Jugoslawiens, wie Kosovo, Mazedonien, Südserbien, Montenegro.

Aus der damaligen Republik sind nicht nur albanisch sprechende Personen gekommen, sonder auch andere ethnische Gruppen, wie Serben, Kroaten, Bosniaken, Walachen, Slowenen… - Die Auswanderung der sgn. „Jugos“ war für die Schweiz sehr wichtig, nicht nur als Hilfsarbeiter oder so genannte „Saisonniers“, sondern auch als Fachkräfte in den `60 Jahren. Zu den Hilfsarbeitern gehörten fast mehr als 99% der albanisch sprechenden Personen aus der damaligen Republik. Ausser Hilfsarbeiter, auch als Spezialisten und Fachkräfte wie z. B. Arzte, Bankiers … waren die Slowenisch, Serbisch und kroatisch sprechende Personen in die Schweiz gekommen. Die albanisch sprechenden Personen waren wirklich fast nur einfache Hilfsarbeiter (sprich Baustellenarbeiter).

In den 60er und 70er Jahren sind viele Personen aus Ex-Jugoslawien in die Schweiz eingewandert, besonders die Jugend, die keine Arbeitszukunft in ihrer Heimat finden konnte. Sie kamen um etwas „Geld“ zu verdienen und wieder nach Hause zurück zu kehren. Es waren alles junge Männer, ohne Familien. In der Schweiz hiessen sie Gastarbeiter oder so genannte „Saisonniers“. Für sie war die Schweiz sehr wichtig, sie konnten Geld verdienen und damit konnten sie die eigenen Familien und Verwandten in der Heimat unterstutzen. Es ist auch sehr bekannt, dass sie fleissige Gastarbeiter waren - für die Schweiz sehr nützlich und willkommen. Man wollte schnell kurzfristig Geld verdienen und wieder nach Hause zurück. Das Schweizer Leben hat niemand interessiert. Ihr Ziel war Arbeitsplatz, Wohnung (die Kantinen) und „Migros“, also 3 Schwerpunkte hatten sie: Arbeiten (Geld verdienen), schlafen und essen. Obwohl sie in der Schweiz „gelebt“ haben, war die Schweiz für sie sehr fremd. Man kann so weit gehen und sagen, dass die Schweiz fast wie ein „Betondschungel“ war, anders gesagt, nur die Gebäude aus Beton waren für sie bekannt, was „hinter“ diesen Gebäuden „passiert“ ist, war fur sie sehr, sehr fremd und das wollten sie auch nicht wissen und nicht nur wegen mangelnder Sprachkenntnisse, sondern sie hatten keine Interessen gehabt.

Die Prägung durch das traditionelle Recht bei den Albanern war damals überall ersichtlich und war damals eine Behinderung für die Akzeptanz Schweizer Normen und Werte. Die Generation der Gastarbeiter (Saisonniers) wollte sich eigentlich nicht in der Schweiz niederlassen. Sie waren überhaupt nicht daran interessiert, sich in die Schweizer Gesellschaft zu integrieren. Sie waren nicht mit dem Lebenssystem der Schweiz vertraut. Sie hatten wenig oder fast gar keine Ahnung von vielen Lebensbereichen. Sie lebten „nur“ in Kantinen der Firmen, wo sie ihre Arbeit leisteten.

Sie haben nach ihrem eigenen traditionellen (männlichen) Rechtessystem und Gewohnheitsrecht gelebt.

Es ist auch sehr interessant zu studieren und analysieren, wie Hans Peter Von Aarburg sagt, „Kettenmigration“. Genau gesagt, Leute, die in der Schweiz als Gastarbeiter (Saisonniers) arbeiteten, haben immer nur eigene (männliche) Verwandte in die Schweiz geholt. Deswegen sind häufig die albanischen Migranten in der Schweiz aus einem einzigen Dorf oder Umgebung- in der Schweiz in eine Region eingewandert. Das ist bis heute ein reales Phänomen. Also, z.B. im Kanton St. Gallen, Appenzell oder Thurgau sind fast alle bei albanischen Verwandten in einer Region untergekommen. Von einer anderen Region Kosovas in einem „eigenen Gebiet“ in der Schweiz. Darum sind bis heute fast alle geblieben. Die albanischen Saisonniers haben in der Schweiz bis 1990 einen sehr guten Ruf, nicht nur als Arbeiter, sonder als Menschen gehabt.

Die Kriege in 90er Jahren, die in das Territorium Ex-Jugoslawiens ausbrachen, veranlasste viele Gastarbeiter ihren Familienangehörigen in der Schweiz nachzuziehen. Auch viele albanische Asylwerber kamen in die Schweiz. Der gute Ruf von Albanern als guter Arbeiter nimmt mit neuen Ankömmlingen nach und nach ab. Nun aber der Familiennachzug führte zu den vielen nicht vorausgesehenen Schwierigkeiten. Die erste Generation (um 1960) der Gastarbeiter war unvorbereitet auf das, was auf sie zukam. Das führte zu den vielen Problemen. Die absolute Mehrheit der Emigranten waren einfache Menschen, die ihre Lebensstandard im Heimatland verbessern wollten.

Die neue Welle von Albanern der 90er Jahren, die in die Schweiz strömten, war die mit vielen ungeklärten Fragen und Schwierigkeiten verbunden. Viele von denen waren aus dem ländlichen Gebiete, unausgebildete und unerfahrene Menschen. Das neue Leben im Westen bzw. in der Schweiz fand die Albaner unvorbereitet vor –und nicht nur sie, sondern auch für die Schweizer kam eine neue Zeit, man „musste“ sich mit Menschen aus dem Balkan auseinander setzen. Die dauernden Kriege, Fluchtlinksstrome, verzweifelte Menschen, sowie damit zusammenhangende Probleme, führten zu den vielen Schwierigkeiten.

(Folgt in der nächsten Nummer).

Literatur und Links zum Thema: Hans-Peter von Aarburg & Sarah Barbara Gretler: „Kosova-Schweiz. Die albanische Arbeits- und Asylmigration zwischen Kosovo und der Schweiz (1964-2000)“. (LIT Verlag und Albanisches Institut St. Gallen.), 2008.
www.albanisches-institut.ch

Publiziert in: Albsuisse Juli 2009 S. 12

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Albert
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Mi, 07. Okt 2009, 0:19

DIE ALBANER IN DER SCHWEIZ (III)

Albert RAMAJ


Das Leben der Albaner in der Schweiz nach 1990

Bis in die 90er Jahre reisten die Albaner in die Schweiz ein. Es waren fast nur Männer, viele von denen das Familienoberhaupt. Ihre Frauen und Kinder sind in der Heimat geblieben. Die Männer, die hierher kamen, haben bis in die 90-er Jahre immer gehofft, so schnell wie möglich nach „Hause“ zurück zu kehren. Deshalb wollten sie meistens ihre Familien in der Heimat lassen und nicht in die Schweiz bringen. Die politische Situation in Ex-Jugoslawien, die Kriege ab den 90-er Jahren, hat fast alle Männer „gezwungen“ ihre Familienmitglieder in die Schweiz zu bringen. Für die albanischen Männer, die in der Schweiz arbeiteten, war die Schweiz ein „Betondschungel“, denn nur die Gebäude aus Beton waren für sie bekannt, was „hinter“ diesen Gebäuden „passiert“ ist, war für sie unbekannt. Die Männer, ihre Familienangehörigen und die Schweiz selber, waren für den Familiennachzug überhaupt nicht vorbereitet. Man muss auch sagen, dass viele Albaner aus Ex-Jugoslawien, die in die Schweiz kamen, nicht gebildet waren.

Integrationschwerigkeiten. Schule als Ort der Integration?

Die albanischen Eltern fühlen sich von den Lehrkräften nicht akzeptiert und verstanden, die Lehrkräfte fühlen sich auch so. Die albanischen Eltern wollen, dass die Lehrkräfte sowohl Sachvermittler und Erzieher gleichzeitig sind. Den Eltern ist es unverständlich, wieso die Lehrkräfte keine Erziehungsaufgaben in der Schule haben.
Wenn Briefe an die Eltern gesandt werden, lesen sie diese nicht. Sie haben keine Ahnung, was darin steht oder was passiert. Sie sind weder konsequent, noch haben sie ein Interesse. Sie legen die Briefe irgendwo hin und vergessen sie. Als ein sehr gutes und positives Beispiel für die Integration hat sich das Projekt „Elternabende“ (für die albanischen, serbischen und kroatischen Eltern) in der Realschule Engelwies in St. Gallen gezeigt. Zusammen mit Projektleiterin Brigitte Locher, Schulleiter Andy Prinzing und den serbischen Kollegen Vica Mitrovic haben wir bis jetzt vieles erreicht. Das gleiche auch in der Primarschule Hofwies in Appenzell zusammen mit Marina Lazzarini vom Erziehungsdepartement (AI).
Bei diesen Elternabenden erklären wir auf Abanisch, serbisch und kroatisch den Eltern die einfachsten Sachen, so dass sie die Lebenseinstellung und die Schule in der Schweiz verstehen können.
Schule - fast wie die Polizei? Dies wurzelt im alten ex-jugoslawischen System. Deshalb wollen die Eltern (besonderes bei den älteren Generationen) auch nicht in die Schule (bei den Elterngesprächen) kommen. Es gab nur staatliche Schulen. Daher hat die Schule in Ex-Jugoslawien ständig mit dem Staat kooperiert. Alle Lehrkräfte mussten Mitglieder der kommunistischen Partei sein, um eine Stelle zu kriegen. Einige Lehrkräfte waren sogar beim Geheimdienst dabei. So konnten die Lehrkräfte das, was die Eltern und die Schüler sagten, an den Geheimdienst weitergeben.
Die Kinder in der Schweiz sehen zusammen mit ihren Eltern im Fernsehen Reportagen über den Krieg (Massaker, Vergewaltigungen, Kriegsberichte…). Der Fernseher hat den Eltern einen Teil der Erziehung übernommen.
Die Eltern der albanischen Kinder sollten nicht ein „grosses“ Haus im Kosovo oder Mazedonien bauen, oder teure Autos kaufen, bevor man nicht in die Bildung investiert hat.
Es wäre gut, wenn die albanischen Vereine in der Schweiz etwas konkretes bewegen könnten, zum Beispiel dass die Eltern zu Elterngesprächen in die Schulen kommen, den Lehrern dadurch Erleichterung verschaffen und nicht nur bei den Gesprächen zuhören, sondern aktiv mitmachen um den Kindern eine bessere Chance und Unterstützung nach diesen Gesprächen zu ermöglichen um nicht zuletzt auch selber etwas davon profitieren zu können.

Albanische Politische Parteien in der Schweiz

Seit den 90er Jahren existieren in der Schweiz zahlreiche albanische politische Parteien, welche noch heute aktiv sind. Die Albaner in der Schweiz sollten diese Parteien auflösen und sich nicht mehr so intensiv darin engagieren. Vielmehr sollten sie sich um eigene Vereine und ihr tatsächliches Leben in der Schweiz kümmern, als um eine politische Partei im Kosovo und Mazedonien. Die Albaner haben Milliarden im Kosovo oder Mazedonien investiert, aber nie ein richtiges Dankeschön von einer albanischen Partei oder Regierung erhalten.

Albaner als „Nobody“

Die Albaner die in der Schweiz leben, sind Ausländer für die Schweizer Bevölkerung und interessanterweise, die Schweiz-Albaner (absichtlich sage ich Schweiz-Albaner) werden auch in Kosovo als Ausländer betrachtet. Anders gesagt, sie haben keine richtige Heimat mehr und sind so zu sagen im Niemandsland. Die Zweite und Dritte Generation der Schweiz-Albaner wird langsam in der Schweiz den guten Weg finden, weil sie zu 100% Schweiz orientiert sind.
Wer in die Emigranten Zeit, Geld und Mühen investiert, sei es die Schweiz oder Kosovo, wird wirtschaftlich sicher profitieren. Wie bereits erwähnt, es sind nicht Millionen, sondern Milliarden, die von Emigranten in die Heimat geschickt und investiert wurden. Wenn sich die Schweiz um mehr Integration bemüht, werden sie diese Milliarden in der Schweiz investieren. «Die Schweizer Integrationspolitik darf sich nicht nur auf einzelne soziale Projekte beschränken, sondern sollte konkret über die bessere Integration der Albaner in der ganzen Schweiz entwickeln. Man sollte das Schicksal der Albaner und anderer Ausländer nicht nur auf dem sozialen Bereich belassen.

Albanische Jugend in der Schweiz

Die Jugend befindet sich in der Übergangsphase zwischen Vergangenheit und Zukunft (was die Eltern ihnen zu Hause erzählen und die Zukunftsorientierung in der Schweiz). Es ist schon bekannt, dass eine sichere Identität der Jugend keine Probleme für die Anpassung des „neuen“ Lebens bereiten. Das Gefühl, oder die Gefahr, seine eigene Identität zu verlieren (Abschied von dem früheren Leben zu nehmen), verursacht Unsicherheit, Angst oder auch Gewalt.

Die Frage, wer bin ich drängt sich ständig auf, wenn zu Hause von den Eltern erwartet wird die eigene Identität zu bewahren und von Aussen wird Integration „verlangt“. Das eigene Leben verlangt vielleicht noch etwas anderes. Die eigene Identität befindet sich somit im Umbruch und dies das kann Angst, Ärger, Wut und Ratlosigkeit verursachen. Die Angst vor der Zukunft, mangelnde Perspektiven verursachen aggressives Handeln, mit dem man ein sicheres Identitätsgefühl wieder zurückgewinnen möchte. Man will sich am Gewohnten festhalten, die Umwelt (Gesellschaft) in der Schweiz verlangt was anderes und diese Situation
führt sehr oft zu einer Lebenskrise. Wird versucht die Vergangenheit beizubehalten, geht auch ein Stück weit die Möglichkeit das Leben aktiv in der Schweiz zu gestalten, verloren.

(Folgt in der nächsten Nummer).


Publiziert in Albsuisse September 2009, S. 13

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Albert
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Mi, 04. Nov 2009, 23:58

Die Albaner in der Schweiz IV

BEGEGNUNG MIT „ANDEREN“ MENSCHEN – INTEGRATIONMÖGLICHKEITEN?

Albert Ramaj

Integration kann ein mühsamer und langer Weg für Eingereiste Albaner und auch Einheimische – also für beide Seiten sein. Das neue Leben der Albaner in der Schweiz ist am Anfang mit unterschiedlichen, ungeklärten Fragen verbunden. Man steht plötzlich vor einer neuen Welt ohne genügende Vorkenntnisse. Mit der Zeit tauchten weitere Schwierigkeiten auf, welche sowohl die traditionelle Familien selbst als auch das Verhältnis mit Einheimischen betreffen. Die kulturellen und traditionellen Unterschiede können, je nach Herkunft, sehr gross sein.
Die Lebensgestaltungsansichten zwischen den Eingereisten Albaner und Einheimischen führen zu einem neuen Problemfeld. Die moralischen Werte sind meistens von jenen Werten im neuen Land und jenen von Herkunftsland sehr differenziert. Viele Albaner (auch andere Ausländer) bleiben in einer Leere zwischen zwei Welten stecken. Die Stütze ihres Ursprungs fällt weg. Das bisherige Leben ist aus dem Kontext gerissen. Man wird mit zahllosen neuen Möglichkeiten konfrontiert, die sie überfordern.
Das macht die Eingewanderten oft einsam und auch traurig. Was sollen wir tun, um das Wort „Integration“ mit Inhalten zu füllen? Integration muss Zugang ohne gedankliche Diskriminierung schaffen; Partizipation ohne Wenn und Aber und Massnahmen, die helfen, so genannte Schwache und Unmutige zu ermutigen, zu motivieren und zu bewegen die Lebenseinstellung in der Schweiz zu erleichtern. Wir wissen, dass es den Menschen tatsächlich „wichtiger ist in einer Gesellschaft erwünscht zu sein, als das tägliche Brot“ zu haben sagt die Albanerin Mutter Teresa. Identität ist eine Summe aus vielen verschiedenen Lebensschichten. Es ist nicht notwendig die vertraute Tradition, die eigene Geschichte, die persönliche Entwicklung, die eigene Familie und die Familie im traditionellen Sinn zu verwerfen, um eine neue Identität zu finden. Die Suche der neuen Identität ist ein Prozess - eine ständige Baustelle. Warum sind Begegnungen zwischen diesen beiden Welten so selten? Warum versuchen wir nicht, anderen zuerst zuzuhören, ohne Eile, ohne so rasch zu vergessen, dass unser Gesprächspartner doch ein Mensch wie wir ist? Warum Kommunikation ohne richtigen Inhalt und Sinn
Sehr oft stellen die Albaner-Migranten die Frage:
Wer bin ich?
Ein Eingewanderter, ein Alber/in, ein Ausländer, ein Mensch mit Migrationshintergrund, ein halb Schweizer oder auch ein ganz Schweizer, eine gut ausgebildete Person, oder einfach ein Fremder in meiner Wohnung oder am Arbeitsplatz? Es ist bekannt, dass der Albaner oder besser gesagt „Homo Balcanicus“ oft überrollt von Emotionen die Probleme lösen versucht - die Emotionen sind auch in täglichen Umgang auffallend. „Homo Helveticus“ zeigt sich rationaler, und weniger Emotionen im täglichen Leben. Somit ist der Kommunikationsweg zwischen diesen zwei Welten oft gestört.
Wir Albaner-Ausländer in der Schweiz müssen lernen, dass die Schweizer Gesellschaft mehr rational als emotional geprägt ist.
Viele Albaner in der Schweiz reden sehr oft über ihre Gastfreundschaft in der Familie.
Es wäre aber auch manchmal nötig, dass gerade sie sich über Gastbereitschaft Gedanken machen. Gastbereitschaft anders ausgedrückt: Sie sollten das Schweizer Lebens- und Wertsystem akzeptieren und nach den Schweizer Gesetzen handeln, um das Leben der Albaner/Ausländer und Schweizer zu erleichtern. Wir dürfen nie vergessen, dass die Schweiz die Heimat unserer Kinder geworden ist. Wir sollen die Zukunft unserer Kinder nicht schwer machen, sondern erleichtern.
Deswegen müssen wir mehr über die Schweizer Kultur, Sprache und das Rechtsystem wissen. Durch die Sprache, werden wir mehrere Begegnungen mit Menschen haben. Durch die Begegnungen werden wir auch sehr viel lernen, nicht nur das nötigste für unser Leben in der Schweiz, sondern auch Kultur, Tradition, politi- Die Albaner in der Schweiz. Wenn wir das anfangen können, haben wir schon angefangen die Lebenseinstellung in der Schweiz zu lernen. Und dort beginnt auch die richtige Integration. Sehr wichtig ist für uns alle, dass wir das Leben unserer Kinder erleichtern. Am besten können wir das tun, indem die Eltern kooperativ und offen mit den Lehrkräften über ihre Kinder reden und nicht warten, bis die Probleme kommen. Es ist sehr wichtig, dass die Eltern ihre Verantwortung als Erzieher übernehmen, welche sie gegenüber ihren Kindern haben und die Zusammenarbeit mit der Schule ständig pflegen. Die Eltern sollen spüren, dass sie ein Teil der Schule sind und dass sie sich auch ohne eigentlichen Grund bei der Lehrkraft melden und sich nach ihren Kindern erkundigen können. Die grössten Vorurteile konnten die Eltern dank der ständigen Kommunikation mit der Schule und Kindern überwinden. Sie sollen mitwirken und die Kinder unterstützen, weil dies der einzige Weg für die Zukunft ihrer Kinder ist. Die Bildung und Ausbildung der Kinder bedeutet nicht einen Job in der Zukunft zu haben. Es bedeutet auch Bildung für die Eltern. Die Schweiz hat so viele und gute Möglichkeiten für beste Bildung, dass müssen wir ausnützen. Man weiss ganz genau, dass die Schweizer Nationalspieler Valon Behrami und Blerim Dzemaili ethnische Albaner sind, aber es gibt auch junge Menschen die nicht bekannt sind, dass sie Kosovo- Albaner sind, nicht dass sie das verstecken wollen, sondern die Schweizer kennen sie nicht als Kosovo-Albaner, z.B. wenig wissen, dass auch der weltbekannte Schweizer Sänger Patrik Nuo Kosovo-Albaner ist, und Slam-Poetry Etrit Hasler ist Kosovo-Albaner. Ein Teil vom Grundstoff für Ricola (typisch Schweiz) kommt wirklich aus Albanien, aber das glaubt kein Schweizer, obwohl es eine Tatsache ist, die wir möglicherweise nicht kennen. Dank den Kosovo- Albanern in der Schweiz konnte das „passieren“. Die Zukunft der Albaber in der Schweiz hat schon begonnen, man sollte nicht nur die Zahl vom ca. 200.0000 in der Schweiz leben und die Schweizer Institutionen sollte die Zahl nicht erschrecken sondern auch positive und potentielle Zahl nicht nur für die Wirtschaft, sonder auch für die Kultur und Gesellschaft betrachten. Man sollte ein gutes Integrationskonzept für die Menschen haben. Zum Schluss möchte ich den Albanern noch einen Wunsch oder Tipp geben. Den Wunsch, dass Albaner und auch andere Ausländer nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit Seele und Geist in der Schweiz leben.

(Folgt in der nächsten Nummer: Die Albanische Gewohnheitsrecht, sgnt. Kanun).

Publiziert in Albsuisse: November 2009/ S. 14-15

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egnatia
Danke für die vielen Übersetzungen
Danke für die vielen Übersetzungen
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Registriert: Fr, 15. Jul 2005, 12:58

Do, 05. Nov 2009, 6:51

Danke!
Koha s'vjen pas teje, ti hiq pas kohese!
Naim Frasheri

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