Die OSZE bezeichnete die Parlamentswahlen von diesem Wochenende als ein Fortschritt in Richtung internationale Standards für demokratische Wahlen. Insbesondere die neutrale Rolle der Zentralen Wahlkommission wurde hervorgehoben.

Die Wahl wurde zwar von einigen Zwischenfällen überschattet, die in gewissen Wahlkreisen eine Wiederholung notwendig machen. Die OSZE sprach - abgesehen von einer "Handvoll gewalttätiger Zwischenfälle" - von einem weitgehend friedlichen Wahltag. Die zweite Wahlrunde ist für den 8. Juli vorgesehen.

In einem Wahllokal in Tirana habe ein Mann auf ein Mitglied der Wahlkommission geschossen und diesen verletzt. In einem kleinen Dorf im Distrikt Tropoja hätten Männer Wahlzettel verbrandt.

Rund 2,5 Millionen Wähler waren aufgerufen, die 140 Mitglieder des Parlaments neu zu bestimmen. Die Stimmbeteiligung soll bei rund 60 Prozent liegen.

Die regierenden Sozialisten haben bereits den Sieg beansprucht. Sali Berisha, Führer der Opposition, sprach von Wahlbetrug und drohte, die Wahl nicht anzuerkennen.

Der Ausgang scheint aber noch nicht klar zu sein: Gemäss neusten Informationen sollen die Sozialisten in 35 Wahlbezirken gewonnen haben, das oppositionelle Bündnis in 18. In 46 Wahlkreisen müsse die Wahl wiederholt werden.

40 Sitze werden anteilsmässig in einem nationalen Wahlkreis vergeben. Die restlichen 100 Sitze werden den Siegern der 100 Wahlkreisen zugesprochen.

Mit genauen Resultaten ist nicht vor Mitte Woche zu rechnen. #82


(OSZE, Reuters, BW, ADN, TA)