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Endresultat lässt weiter auf sich warten
Politik

07.07.2005 Während die Auszählung in den letzten Wahlkreisen unterbrochen wurde, plant Berisha schon die Übernahme des Ministerpräsidentenamtes.

Endresultat lässt weiter auf sich warten
Vor einem Wahllokal in Vlora kurz vor Türöffnung
(Bild: OSCE/Karin Fallman)
In mehreren Wahlkreisen haben die Wahlhelfer der grossen Parteien die Auszählung unterbrochen, wohl aus Angst vor einem negativen Resultat. Der vermeintliche Sieger Sali Berisha und der Staatspräsident Alfred Moisiu forderten die Wahlhelfer auf, endlich wieder ihre Arbeit aufzunehmen.

Berishas Sieg ist sicher
Obwohl noch kein offizielles Resultat vorliegt, kann der Ausgang vorweggenommen werden: Von den 100 Direktmandaten dürfte die Demokratische Partei (PD) 55 Sitze erlangen, während sich die Sozialisten (PS) mit 42 begnügen müssen. Je ein Sitz erlangten die Sozialistische Bewegung für Integration (LSI), die Partei für Menschenrechte und ein unabhängiger Kandidat.

Von den 40 indirekt vergebenen Parlamentssitzen dürfte die kleine Repubikanische Partei ungefähr 12 erlangen. Insgesamt kommen die rechten Parteien auf ungefähr 19 Mandate.

»Komfortable Mehrheit«
Wenn es der PD gelingt, die kleinen rechtsgerichteten Parteien in eine Koalition einzubinden, dürfte diese über 74 Sitze im Parlament verfügen. »Eine komfortable Mehrheit« nannte dies der Parteivorsitzende, ehemalige Präsident und vermutlich zukünftige Ministerpräsidente Sali Berisha.

Ruhiger Wechsel
Berisha versprach, dass der Machtwechsel gesittet vonstatten gehen werde. Er forderte die Behörden auf, weiterhin ihre Arbeit zu erledigen. Gerade viele Beamte fürchten jetzt um ihre Stelle: Allgemein wird vermutet, dass mit dem Regierungswechsel zahlreiche Staatsangestellte aufgrund Partei-Präferenzen ersetzt werden. Berisha beschwichtigte aber, dass er die Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden suche. Auch die lokalen Behörden könnten auf die Kooperation der neuen Regierung und zählen.

Kritik an Wahlkritik
Berisha lobte die Polizei und den Staatspräsidenten für die neutrale Position, die sie während der Wahlen eingenommen hatten.

Die von den ausländischen Beobachtern geäusserte Kritik am Verlauf der Wahlen wurde in Tirana zum Teil skeptisch aufgenommen. Der Westen wolle sich damit nur ein Druckmittel aufrecht erhalten und suche eine Ausrede, um Albanien nicht sofort besser international zu integrieren.

Betrogen fühlt sich Ilir Meta, Parteivorsitzender der LSI. Der ehemalige Ministerpräsident der PS meinte, die grossen Parteien hätten viele Parteistimmen für die LSI in gegenseitgem Einverständnis anderen kleinen Parteien zugerechnet, von denen sie Unterstützung bekommen würden. Er kündigte Klage gegen das Resultat an, da seine LSI viel mehr Stimmen erhalten habe als lediglich ca. 10 Prozent.


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