Diese Woche sollte das albanische Parlament einen neuen Aussenminister und einen neuen Minister für Öffentliche Ordnung bestätigen. Dem Ministerpräsidenten Fatos Nano entwuchs aber wieder einmal Opposition aus den eigenen Reihen.

Das Land ist bereits seit Juli ohne Aussenminister (schon damals wurde ein Kandidat für das Amt nicht bestätigt). Der Minister für Öffentliche Ordnung, Luan Rama, wurde vor einer Woche entlassen, weil er einen Journalisten attackiert haben soll.

Die Sozialistische Partei (PS) ist nach wie vor zerstritten: Dem Ministerpräsidenten wird von einer Gruppe von Parlamentsabgeordneten der PS (darunter der ehemalige Ministerpräsident Ilir Meta) vorgeworfen, dass er sich allzu fest in den Mittelpunkt rücke und nur auf die Interessen seines Clans bedacht sei. Deshalb unterstützten mehrere Parlamentarier der PS die Kandidaten nicht. Auch die verbündeten kleineren Parteien enthielten sich zum Teil der Stimme, weil sie sich zu wenig stark in die Koalition eingebunden fühlen.

Nachdem die Lokal-Wahlen vor zwei Wochen sehr zufrieden stellend verliefen, schlittert die albanische Politik wieder in eine ernsthafte Krise. Sali Berisha (Demokratische Partei) forderte, dass der Ministerpräsident zurück trete oder zumindest den Vertrauensantrag stelle. Fatos Nano denkt hingegen gar nicht daran, sondern bezichtigte lediglich die PS-Parlamentarier, die gegen ihn stimmten, der Palast-Revolte.


(ADN, MSNBC)