Am späten Freitag-Abend (18. Juni) trat der albanische Vize-Ministerpräsident und Verteidigungsminister Ilir Meta aus Protest gegenüber dem Verhalten von Ministerpräsident Fatos Nano aus der Regierung zurück. Damit sorgte er für grosse Unruhe innerhalb der gespaltenen Sozialistischen Partei, in der sich Nano nach jahrelangem Machtkampf letztes Jahr durchsetzen konnte. Ungewiss ist auch der Einfluss dieses Schrittes auf die Lokalwahlen, die im Oktober stattfinden werden.
Meta wollte sich von der Art des Regierens von Nano distanzieren. Er wolle alles überwachen, lasse zu wenig Freiraum. Das bringe keine Stabilität, sondern führe immer mehr von einer sozialistischen Regierung zu einer von Nano und seinem Kreis gesteuerten Regierung.
Die albanischen Politiker scheinen sich erneut dem Tagesgeschäften abzuwenden und sich auf Schlammkämpfe zu konzentrieren. Dass sich die Lage schnell wieder beruhigen wird, ist eher unwahrscheinlich: Am folgenden Tag trat auch Sokol Nako, Minister für europäische Integration, zurück. Und Pandeli Majko, ebenfalls ehemaliger Ministerpräsident, verzichtete darauf, Metas Platz einzunehmen.
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