Die Präsidentschaftswahl in diesem Frühling war lange ein heikles politisches Thema. Die regierenden Sozialisten waren sich untereinander sehr uneinig, und die Opposition erklärte, dass nur ein Präsident, der von allen politischen Kräften unterstützt würde, als Staatsoberhaupt akzeptabel sei.
In einem seltenen Akt von konstruktiver Zusammenarbeit konnten sich die Regierungskoalition und die wichtigsten Parteien der Opposition einigen. Es ist sicherlich verfrüht, diese aussergewöhnliche Übereinkunft als Normalisierung des politischen Klimas im Land zu bezeichnen. Die überparteiliche Einigung ist - obwohl unter ausländischem Druck zustandegekommen - jedoch ein klares Anzeichen für ein Aufweichen der politischen Fronten.
Artur Kuko vertrat Albanien seit zehn Jahren in Brüssel bei der NATO und bei der Europäischen Union. Zuerst wollte er nicht zusagen, weil er meinte, seinem Land als Botschafter besser dienen zu können.
Seine Wahl durch das albanische Parlament am Montag - es braucht eine Bestätigung durch drei Fünftel der Mitglieder - gilt jetzt aber als sicher. Die Aufgabe, die er zu bewältigen haben wird, ist hingegen nicht einfach: So erwartet Sali Berisha, dass er das Präsidentenamt zur angesehensten Institution des Landes mache.
[Frankfurter Rundschau: "Kompromiss der guten Hoffung"]
(ADN, TA)