Eine grosse Demonstration in Tirana und Parlamentarier im Hungerstreik: Die Sozialisten erhalten jetzt Rückhalt für ihren Protest gegen die Wahlresultate vom letzten Sommer.
Die Forderung nach Neuauszählung der Resultate von der Parlamentswahl am 28. Juni wird lauter: Zehntausende gingen am Freitag in Tirana auf die Strasse. Zudem traten 200 Oppositionelle in den Hungerstreik, darunter 22 Parlamentarier, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Am 1.-Mai-Wochenende war die Kritik an den Wahlen nicht mehr eine politische Parole der Parteiführung um Edi Rama, sondern eine friedliche Massenbewegung.
Die Sozialisten haben zwar vor ein paar Wochen auf Druck des Auslands ihren Boykott des Parlaments beendet. Edi Rama hatte aber angekündigt, die Proteste auf die Strasse zu tragen. Was während Monaten nur in Ansätzen gelang, hat jetzt Form angenommen. Ob sich davon aber die internationalen Beobachter und die Wahlkommission beeindrucken lassen, die die Wahl als einigermassen korrekt abgesegnet hatten, ist in Frage zu stellen.
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