Die Kältewelle, die zur Zeit grosse Teile Europas erfasst, hat auch Albanien erreicht. Der heftige Wintereinbruch der letzten Tage hat vielerorts zu seltenem Schneefall geführt, und leider sind auch Kältetote zu beklagen.
Ungewöhnliche Kälte …
Die Minustemperaturen haben mit bis zu –20 °C in manchen Regionen Rekordwerte erreicht. Seit 1985 gab es keinen solch harten Winter mehr in Albanien. Die lang andauernde, landesweite Kälte ist jedoch sehr ungewöhnlich. Fast im ganzen Land hat es geschneit – immer wieder und oft sogar so stark, dass die Landschaft und Städte sich in ein weisses Kleid hüllten. Heute hat der Schnee auch den Süden des Landes erreicht: Sogar aus der Sonnenstube Saranda wurden fast zehn Zentimeter berichtet – angeblich habe es dort seit 30 Jahren nicht mehr richtig geschneit. Die Lagune von Kune an der Meeresküste bei Lezha ist zum ersten Mal seit 1963 wieder gefroren. Noch kälter ist es in Kosova und Mazedonien.
… fordert Tote
Die tagelangen Minustemperaturen haben leider auch zu Todesopfern geführt. Zwar haben die Behörden vielerorts Obdachlosen eine geheizte Unterkunft und warme Mahlzeiten angeboten, trotzdem sind rund ein halbes Dutzend Personen in den letzten Tagen erfroren – meist ältere oder kranke Personen. Zwei Personen sind heute auf gefrorenen Seen im Eis eingebrochen und ertrunken: Ein zwölfjähriger Junge in Kashar westlich von Tirana und ein Familienvater nördlich von Fier. Weitere Menschen sind an der Grippe gestorben.
Strapazierte Infrastruktur
In den Bergen sind viele Strassen schneebedeckt und nur mit Schneeketten passierbar. Etliche Dörfer im Nordosten sind von der Umwelt komplett abgeschnitten und werden von der Armee per Hubschrauber aus der Luft versorgt.
In Albanien verfügen Häuser meist nur in den Bergregionen über ordentliche Heizungen und Isolation. Vielerorts bersten gefrorene Wasserleitungen und austretendes Wasser gefriert auf Strassen oder zu Skulpturen.
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