Vergangenheit aufdecken

Edi Rama will die Archive aus kommunistischer Zeit öffnen

Am Samtag erklärte Premierminister Edi Rama, dass er die Archive aus kommunistischer Zeit öffnen wolle. Gemäss dem deutschen Vorgehen soll endlich auch in Albanien die Sigurimi-Akten zugänglich gemacht werden. Albanien sei nebst Russland das einzige Land Europa, das seine Archive aus der Zeit der Diktatur nicht geöffnet habe – aber das werde sich endlich ändern, erklärte Rama. Eine entsprechende Gesetzesvorlage werde demnächst im Parlament eingebracht.

In diesem Zusammenhang stellte Edi Rama auch das Projekt eines neuen Museums vor. Ein ehemaliges Sigurimi-Gebäude in der Innenstadt von Tirana, das bis 2014 unter der Verwaltung der Staatssicherheit stand, soll in ein neues Museum umgewandelt werden. Im Garten des »Hauses der Blätter« wurde schon eine kleine Ausstellung eröffnet. Man wolle ein für Europa einzigartiges Museum schaffen und auch das geheime Tunnelsystem in Tirana öffentlich zugänglich machen.

Man brauche ein Modell, um sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Man müsse die Vergangenheit allen zugänglich machen. »Die Albaner müssten lernen,« sagte Rama. Und es gäbe ja auch nichts zu verbergen. Mit Ausnahme von Enver Hoxha seien im kommunistischen System alle von der Überwachung und schwerwiegenden Folgen bedroht gewesen.