Sieg der Opposition zeichnet sich ab

Bei den Zwischenresultaten liegt die Allianz für ein europäisches Albanien der Oppositionsparteien deutlich vorn. Es gab aber einige Zwischenfälle

Obwohl die Stimmbeteiligung mit 50 bis 60 Prozent sehr gering war, werden heute Montagabend in Albanien immer noch Stimmen gezählt. Bei den publizierten Zwischenresultate der bereits ausgezählten Wahlurnen zeichnet sich ein deutliches Bild ab. Bis jetzt liegt die oppositionelle Allianz für ein europäisches Albanien, angeführt von der Sozialistischen Partei und Tiranas ehemaligem Bürgermeister Edi Rama, bei den Parlamentswahlen weit voraus. Die Demokratische Partei hat nur im kleinen Qark Kukës, der Heimat von Ministerpräsident Sali Berisha, eine Mehrheit und verliert somit auch Hochburgen wie Shkodra.

Sowohl die tiefe Stimmbeteiligung wie auch das Resultat bringen eine klare Unzufriedenheit der Albaner mit ihrer Regierung zum Ausdruck. Auch wenn die Sozialisten kein Wundermittel gegen Wirtschaftskrise und Korruption zu haben scheinen, verlangt das Volk nach Veränderung.

Unverändert ist das schlechte Bild der albanischen Politik. Auch diese Wahl ging nicht ohne ernste Zwischenfälle über die Bühne. Der gravierendste ereignete sich in Laç, einer Kleinstadt rund 50 Kilometer nördlich von Tirana. Hier kam es vor einem Wahllokal zu einer Schiesserei, wobei ein Anhänger der LSI, der kleinen Partei von Ilir Meta, die durch ihren Koalitionswechsel bei den letzten Wahlen zur Königsmacherin wurde, erschossen wurde. Auch ein demokratischer Parteigänger wurde verletzt und ein Fernsehteam angegriffen. Die genauen Umstände sind noch unklar.

(nlA)