Ahmet Zogus Leiche wurde 50 Jahre in Paris exhumiert und in ein neues Grab in Tirana überführt.
Am 9. April 1961 verstarb der einzige albanische König im Pariser Exil. Seine Heimat hatte er im April 1939 für immer verlassen müssen, als nur wenige Tage nach der Geburt seines ersten Sohns die Italiener Albanien überfielen. So wurde er in französischer Erde begraben.
Zogu hatte sich 1924 an die Macht geputscht, nachdem er einige Monate zuvor aus der Regierung und dem Land, denen er vorstand, vertrieben worden war. 1925 liess er sich zum Präsidenten wählen und konnte als erster im jungen Staat stabile Verhältnisse schaffen, wobei er sich politische Gegner vom Hals zu schaffen wusste. 1928 liess er sich zum König ernennen und bestimmte bis 1939 die Geschicke des Landes, geriet aber immer mehr in italienische Abhängigkeit.
Zogu war für den im November 1912 ausgerufenen jungen albanischen Staat von grosser Bedeutung. Zwar wurde Albanien in der Folge von Italien einverleibt. Aber zuvor hatte er erstmals unter den Albanern ein Staatsgefühl und eine nationale Einheit aufbauen können. Deshalb schufen die Nazis nach der Kapitulation Italiens gleich wieder den albanischen Staat, der sich bis in die Gegenwart halten konnte.
In Würdigung der Taten Zogus entstand die Idee, seine Überreste in die Heimat zurückzuführen. In einem eigens errichteten Museum soll er die endgültig letzte Ruhe finden. Wie Zogu selbst war dieser Parlamentsbeschluss aber sehr umstritten. Nicht alle sehen in ihm den grossen Staatsmann.
In einem Staatsakt wurde sein Leichnam am Samstag ins neue Mausoleum am südlichen Stadtrand von Tirana überführt. Dem Anlass wohnten Zogus Familie, Royalisten, der aktuelle Präsident Bujar Nishani, der Ministerpräsident Sali Berisha, die kosovarische Präsidentin Atifete Jahjaga sowie der stellvertretende ungarische Ministerpräsident bei, der die Heimat der Königin Geraldine vertrat. Die albanische Linke blieb dem Anlass fern.
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