Mehr als ein halbes Jahr nach den Parlamentswahlen liessen sich heute die sozialistischen Abgeordneten vereidigen – ihr Boykott nahm damit ein Ende. Internationaler Druck hat mal wieder Bewegung in die albanische Politik gebracht.
Internationaler Druck hat mal wieder Bewegung in die albanische Politik gebracht.
Die im Juni gewählten Abgeordneten der Sozialistischen Partei boykottierten über Monate die Tätigkeiten des Parlaments. Obwohl Beobachter aus dem In- und Ausland die Wahlen als Verbesserung gegenüber allen vorangehenden bezeichneten und nur Kleinigkeiten bemängelten, hielten die Sozialisten daran fest, dass der Verlauf nicht fair gewesen sei und sie massiv benachteiligt worden wären.
Jetzt drohte ihnen aber, dass sie ihre Sitze verlieren würden. Unter dem Druck von europäischen Vermittlern gaben sie deswegen den Boykott auf. Die Internationalen drohten, dass Albanien so nie die nötige Reife für einen Beitritt zur EU zu erlangen würde. Man wolle der Regierung eine Chance geben, die Krise auf parlamentarischem Wege zu beenden, erklärte der Parteivorsitzende Edi Rama am Mittwoch vor den Medien, als er das Ende des Boykotts bekannt gab.
Im Sommer erlangten die Sozialisten in einer äusserst knappen Wahl mit ihren Koalitionspartnern 66 der insgesamt 140 Parlamentssitze.
(div)