Zu knapper Wahlausgang

Auch fast zwei Wochen nach den Parlamentswahlen liegen noch keine definitiven Resultate vor – Berishas Sieg ist aber sicher.

Zu knapper Wahlausgang

Auszählung der Wahlstimmen (Bild OSZE)

Die letzten Wahlurnen warten immer noch darauf, ausgezählt zu werden. Unter fadenscheinigen Gründen wird der Abschluss der Ausählung verhindert. Die Sozialisten werfen der Regierung vor, sie um ein zusätzliches Mandat betrügen zu wollen.

Knapper Sieg
Die Koalition unter Führung der regierenden Demokratischen Partei hat einen Sitz mehr oder gleich viele Sitze erlangt als die gegnerische Koalition der Sozialistischen Partei. Berisha konnte aber die LSI – die Partei »Sozialistische Bewegung für Integration« von Ilir Meta, der sich von den Sozialisten abgespaltet hatte — dazu bewegen, sich seiner Regierungskoalition anzuschliessen. Damit dürfte Berisha über eine ausreichende Mehrheit im Parlament verfügen.

Dem schwierigen Bündnis geben Kommentatoren in Tirana aber wenig Zukunft. Zu ungleich sind die verschiedenen Partner. Sie glauben nicht, dass diese Regierung sich lange an der Macht halten kann.

Kein Gütesiegel der EU
Der Wahltag war ruhig und ordentlich verlaufen. Viele bezeichneten diese Parlamentswahlen als die besten, die Albanien je hatte. Ausschreitungen im Vorfeld und die schleppende Auszählung überzeugen aber nicht. Die EU hatte diese Wahlen als Referenzfall gemacht für die Demokratisierung und EU-Reife des Landes. Ein wirklicher Fortschritt scheint aber nicht erzielt worden zu sein.

(div)