Österreicher versichern Albanien

Österreichische Versicherungsunternehmen steigen bei den beiden grössten Anbietern Albaniens ein.

Mitte März hatte die Wiener Städtische Versicherung bekannt gegeben, 60 Prozent des zweitgrössten albanischen Versicherers Sigma Sh.a. erwerben zu wollen. Eine Woche später erklärte die börsenkotierte Uniqa Versicherung, sie hätte mit der Versicherungsgruppe Sigal, dem grössten Anbieter Albaniens, eine weitreichende Kooperation vereinbart. Eine Option sieht den Mehrheitserwerb im Jahr 2010 vor.

Marktführer mit Aktivitäten in Kosova und Mazedonien
Sigal hat einen Marktanteil von 28 Prozent. Die 228 Mitarbeiter erwirtschafteten ein Prämienvolumen von € 19.2 Millionen. Die Uniqa bietet bereits in mehreren osteuropäischen Ländern eine Vertriebskooperation mit der Raiffeisen Bank an – dieses Geschäftsmodell ist auch in Albanien geplant, wo die österreichische Raiffeisen International vor drei Jahren eingestiegen ist.

Sigma hat rund 19 Prozent Marktanteil. Insgesamt würden rund 160 Mitarbeitende ein Prämienvolumen von € 15 Millionen erwirtschaften. Die Firma bietet hauptsächlich Kraftfahrzeugversicherungen an.

Beide Unternehmen sind auch in den Nachbarländern Kosova und Mazedonien tätig.

Zukunftsträchtiger Versicherungsmarkt
Beide österreichischen Investoren glauben an den Versicherungsmarkt in Albanien. 2006 habe das Prämienvolumen rund € 36,6 Millionen erreicht – ein Grossteil davon für Fahrzeug- und Lebensversicherungen. Mit einer Versicherungsdichte von rund € 10 pro Kopf und einer Versicherungsdurchdringung von 0.5 Prozent des Bruttoinlandprodukts gäbe es in Albanien noch ein grosses Aufholpotenzial.

(div)