»Boring Postcards« – unter diesem Titel hat der Fotograf Martin Parr mehrere Bücher publiziert. Sie enthalten Bilder von Postkarten, die durch ihre fremde Weltanschauung, die uns heute als unverständlich und langweilig vorkommt, bestechen.
Postkarten sollen werben, einen Ort von seinen schönsten Seiten zeigen. Es gibt aber überraschend viele Ansichtskarten, die genau diese Kriterien zumindest für die Mehrheit der Betrachter nicht erfüllen – sie werben nicht, sondern schrecken eher ab.
Gerade die Faszination, dass jemand Gefallen an solch Abschreckenden Bildern finden kann, ein solches Foto für teures Geld drucken lässt, es kauft und beschreibt, diese Unvorstellbarkeit oder missglückte Werben macht den Reiz langweiliger Postkarten aus.
Unter Kommunisten kommen oft die besten Zutaten für richtig langweilige Postkarten zusammen: kein Anspruch an Schönheit, sondern billige und triste Betonbauten, mangelndes Interesse an Vermarktung sowie geringe technische Ansprüche.