Pulsierenden Hauptstadt

Tirana ist Hauptstadt und das wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Zentrum Albaniens. Ständig sausen neue Wellen von Entwicklungen und Trends durch die viel zu eng gewordenen Strassen. Die Stadt ist beeindruckend pulsierend, lebendig und vielfältig. Manchmal etwas gar hektisch und chaotisch, aber zwischenzeitlich befreit von jeglichem kommunistischen Mief: Neben ein paar Sehenswürdigkeiten und farbenfrohen Häuserzeilen schiessen überall architektonisch interessante Hochhäuser aus dem Boden. Und schnell ist von der Metropole am Fuss der Berge auch das Grüne erreicht. Mit unseren Reiseinformationen für Tirana können Sie den Aufenthalt in dieser schnelllebigen Stadt geniessen.

Lage in Albanien

Luftaufnahme Tirana
Die sich ausdehnende Stadt mit dem Dajti im Hintergrund

Tirana liegt im Zentrum des Landes rund 30 Kilometer von der Küste der Adria entfernt, von dieser getrennt durch Küstenebene und Hügel. Im Osten erhebt sich der Hausberg Dajti, Teil eines langen Gebirgszugs, der Höhen von über 1600 Metern erreicht. Auch im Süden beginnt hügeliges Bergland. Nur nach Nordwesten öffnet sich eine Ebene.

Die Stadt breitet sich immer mehr aus: Das grüne Umland wird immer stärker überbaut. Ehemals kleine Vororte wurden durch illegale Besiedlung zu Städten, die zu den grössten des Landes gehören. Entlang der Strasse nach Durrës und zum Flughafen haben sich viele Dienstleistungsbetriebe angesammelt, so dass die beiden Städte praktisch zu einer Metropolregion zusammengewachsen sind.

Orientierung in der Stadt

Skanderbeg-Platz im Herzen von Tirana: Sonnenuntergang
Skanderbeg-Platz im Herzen von Tirana

Trotz vieler Hintergässchen und reger Bautätigkeit ist die Orientierung nicht allzu schwer, wenn man sich an die wichtigsten Strassenzüge hält. Auch auffällige neue Hochhäuser dienen der Orientierung.

Dreh- und Angelpunkt ist der Skanderbeg-Platz. Der verkehrsfreie Hautplatz ist Treffpunkt, Veranstaltungsort und eine von Bäumen umgebene Oase im hektischen Treiben der Stadt. Einige Sehenswürdigkeiten liegen direkt am Platz – das meiste lässt sich von hier aus gut zu Fuss erreichen.

Viele wichtige Strassen laufen sternförmig auf den Skanderbeg-Platz zu: Ein breiter Boulevard führt vom Platz nach Süden und Norden. Von Nordwesten kommend als Verlängerung der Autobahn von Durrës die »rruga e Durrësit«, die auch die Verbindung zu den Hauptstrassen nach Nordalbanien und zum Flughafen darstellt. Von Westen und dem Stadtteil »Kombinati« kommt die breite »rruga e Kavajës«. Von Nordosten führt die kleinere »rruga e Dibrës« und von Osten die »rruga Luigj Gurakuqi« als Verbindung mit den östlichen Stadtteilen am Fusse des Dajtis zum Platz. Der Boulevard verbindet den Platz mit dem ehemaligen Bahnhof im Norden und der Universität im Süden.

Farbige Häuser an der Lana – Tirana
Farbige Häuser an der Lana

Neben dem Boulevard dient vor allem das Flüsschen Lana der Orientierung. Es quert die Innenstadt von Ost nach West etwas südlich vom Skanderbeg-Platz. Entlang dem Fluss verläuft eine weitere Hauptverkehrsachse. Nördlich des Flusses befindet sich das historische Zentrum Tirana. Es ist umgeben von einer Ringstrasse, die im Norden am ehemaligen Bahnhof und im Süden an der Lana entlangführt.

Der Stadtteil »Blloku« liegt gleich südlich der Lana und westlich vom Boulevard. Einst war dies das Villenquartier der kommunistischen Nomenklatura, heute beliebtes Ausgehviertel. Parallel zum Boulevard verläuft etwas östlich die »rruga e Elbasanit«, die Ausfallstrasse nach Elbasan (etwas ausserhalb findet sich das Busterminal für Busse nach Elbasan und Südostalbanien).

Südlich der Universität, wo der Boulevard endet, liegt der Grosse Park mit dem kleinen Stausee.

Die äussere Umfahrungsstrasse beginnt am Ende der Autobahn von Durrës und führt im Westen und im Süden um die Stadt herum. Im Norden und Nordosten ist dieser Ring noch nicht fertig.

Die Aussenquartiere haben meist Namen, die sich von der Industrie ableitet, die dort in kommunistischen Zeiten angesiedelt wurde: »Kombinati« im Westen, »Kinostudio« und »Porcelani« im Osten, »Autotraktorevë« im Südosten. Weitere Aussenquartiere sind »Lapraka« im Nordwesten und »Tirana e re« nördlich vom Stausee im Südwesten. Wichtige Vororte sind das rund 90’000 Einwohner zählende »Kamza« mit »Bathore« im Nordwesten an der Strasse nach Fushë-Kruja, »Kashar« an der Autobahn nach Durrës, »Linza« am Fusse des Dajtis und die Orte »Sauk« und »Farka« im Süden und Südosten. Wichtig für Reisende ist noch das Ende der Autobahn nach Durrës, als »Kthesa e Kamzës« (Kamza-Kreuzung) oder auch »Casa Italia« nach einem Einkaufszentrum bezeichnet. Hier befindet sich das Busterminal für Busse in den Norden und Süden.

Tirana Stadtbesichtigung

Fussgängerzone »Pedonalja« in der Innnenstadt von Tirana
Fussgängerzone »Pedonalja«

Das Stadtbild bot lange nur einige vereinzelte interessante Gebäude. Heute gilt Tirana als Stadt der farbigen Häuser, die zusammen mit den neu gestalteten Parkanlagen und Plätzen ein abwechslungsreiches Bild und eine freundliche Stimmung vermitteln. Touristen können verschiedenen Schwerpunkten nachgehen: historisches Erbe, Kommunismus, moderne Architektur, Museen, Religionen, Shopping – was immer einem gefällt.

Die Hauptstadt ist wirtschaftliches, kulturelles und gesellschaftliches Zentrum des Landes. Man kann von Laden zu Laden, von Café zu Restaurant ziehen und sollte vor allem mit den Albanern das Leben auf der Strasse geniessen. Parks, die farbig bemalten Häuserfassaden über ganze Strassenzüge, moderne Hochhäuser und der zum Teil ungewohnte albanische Alltag bieten abwechslungsreiche Ansichten. Von den alten osmanischen Gassen ist leider nicht mehr viel zu sehen. Aber diverse interessante Museen und Sehenswürdigkeiten bieten historische Einblicke.

Besuche von Museen und Shopping sollte man vor allem auf den Vormittag und Mittag verlegen. Insbesondere im Sommer haben nachmittags nur noch sehr wenige Sehenswürdigkeiten und Geschäfte offen. Die Stadt macht Siesta und wirkt zum Teil fast ausgestorben. Gegen Abend, wenn die grösste Hitze vorüber ist, beleben sich die Strassen wieder. Viele Geschäfte öffnen erneut und die Hauptstädter spazieren durch die neuen Fussgängerzonen und bevölkern die vielen Cafés.

Tirana Reiseinformationen

Die Touristeninformation liegt in der Strasse hinter dem National-Museum gleich beim Skanderbeg-Platz.

Freiwillige bieten täglich einen kostenlosen Stadtrundgang an: tiranafreetour.com

Sightseeing in Tirana

Sightseeing beginnt in Tirana am Skanderbeg-platz
Skanderbeg-Platz: Uhrturm, Moschee und Skanderbeg-Denkmal

Tag 1: Ein Stadtrundgang beginnt am besten beim Skanderbeg-Platz, eine riesige Fussgängerzone. Dieser grosse Platz im Stadtzentrum wird von Hotels, dem Kulturpalast mit Oper, dem Rathaus, den hübschen Ensemble der Ministerien, der Nationalbank und dem Nationalmuseum mit seinem patriotischem Mosaik umgeben. In der Mitte steht ein Reiterstandbild von Skanderbeg. Daneben die alte Et’hem-Bey-Moschee und der Uhrturm. Die grosse Fläche des Platzes mit Springbrunnen und umgebenden Grünring ist leicht gewölbt – an einigen Stellen abfliessendes Wasser gibt den Platten zusätzlichen Kontrast. Moschee und Uhrturm sind nicht nur visuelles Symbol der Stadt, sondern auch einen Besuch wert. Mit etwas Glück können Minarett und Uhrturm gegen eine Gebühr bestiegen werden Das ganze Stadtzentrum mit Ministerien am Skanderbeg-Platz, Boulevard bis zur Universität und umliegende Gebäude wurde von den Italienern in den 1930er und 1940er Jahren angelegt.

Eingang zum Museum BunkArt 2 in Tirana
Eingang zu »Bunk’Art 2«

Folgt man der schmalen Gasse zwischen Moschee und Uhrturm kommt man zum Musuem »Bunk’Art 2«, wo in einer alten unterirdischen Bunkeranlage des Innenministeriums die kommunistische Vergangenheit aufgearbeitet wird. (Wir empfehlen den Besuch von »Bunk’Art 2« nur, wenn nicht genügend Zeit für einen Besuch von »Bunk’Art 1« zur Verfügung steht). Der Bunker, der den Eingang bildet, ist ein Nachbau. An seiner Innenwand hängen Portraits von 38 katholischen Geistlichen, die von den Kommunisten umgebracht und 2016 vom Papst zu Märtyrern erklärt wurden, und anderen Opfern des Regimes.

Blickt man vom Ausgang des Museums nach Westen, sieht man Kuppel und Kirchturm der neuen orthodoxen Kathedrale hinter der westlichen Reihe der Ministeriengebäude. Der moderne Kirchenbau ist reich ausgestattet mit modernen Wandmalereien und Mosaiken – letztere zählen zu den größten des Balkans. Gegenüber dem Eingangsportal, das an die Hagia Sophia in Istanbul erinnert, liegt auf der anderen Strassenseite das »Haus der Blätter« (»Shtëpia e Gjetheve«): In der ehemaligen Zentrale des Geheimdiensts Sigurimi ist heute ein sehenswertes Museum untergebracht, das sich den Machenschaften der Staatssicherheitspolizei widmet. Es geht um »Bugs«, Käfer und Abhörgeräte, aber auch um Überwachung allgemein, Verfolgung und Propaganda.

Ura e Tabakave

Unweit des »Hauses der Blätter« liegt der »Rinia-Park«, eine grössere Grünfläche im Stadtzentrum mit Springbrunnen und Restaurant sowie einem Denkmal, das an die Gründung Albaniens im Jahr 1912 erinnert. Auf der anderen Seite des Boulevards befindet sich die Nationalgalerie. Zu sehen sind interessante Bilder aus kommunistischer Zeit und Wechselausstellungen. Links von der Kunstgalerie führt eine Fussgängerpassage nach Osten. Sie passiert die »Kalaja« (Burg), wo im Hof hinter den Mauern ein touristischer Bazar mit einigen Restaurants, Cafés und Souvenirläden entstanden ist. Nach dem Parlament quert die Fussgängerzone eine Strasse und erreicht am Schluss eine hübsche osmanische Bogenbrücke (»Ura e Tabakëve«), die nach den Gerbern benannt wurde. Früher floss die Lana unter der Brücke durch, seit der Begradigung passiert sie sie ein paar Meter nebenan.

Tirana: Bunker und Ministerrat Albaniens
Bunker und Ministerrat

Folgt man dem Flüsschen zurück zum Boulvard, vorbei am Moschee-Neubau, an der katholischen Kathedrale und neueren und älteren Hochhäusern, trifft man bald auf die Pyramide. Das ehemalige Hoxha-Museum wurde vor Kurzem zu einem »Technologiezentrum für die Jugend« umgebaut und kann bestiegen werden. Der auffällige Bau hat viel von seinem kommunistischen Originalzustand verloren und ist Zeichen für den Wandel, den das Land in fast 40 Jahren erlebt hat.

Nach einigen weiteren Regierungsgebäuden trifft man gegenüber vom »Hotel Rogner« auf einen orangen Bunker, ein Stück Berliner Mauer und Betonbögen aus einem Bergwerk in Nordalbanien, wo politische Häftlinge arbeiten mussten. Das Ensamble des »Postbllok«-Mahnmals erinnert an die Verfolgung durch kommunistische Regime.

Am Ende des Boulvards gelangt man zum Hauptgebäude der Polytechnischen Universität, ein ursprünglich von den Italienern als faschistische Parteizentrale angelegter Bau. Am gleichen Platz liegt noch das Archäologische Museum und die Kunstakademie. Zwischen der Säulenkollonade durch gelangt man zum Nationalstadion – ein weiterer schwarz-roter Blickfang.

Grosser Park von Tirana und See von Tirana, Albanien
Grosser Park und See

Gleich hinter der Universität beginnt der Grosse Park, wo man auch einige paar Restaurants findet. Zahlreiche Wege führen durch diese grüne Lunge der Stadt, die von vielen Bewohnern Tiranas für sportliche Aktivitäten geutzt wird. Spielplätze bieten Abwechslung für die Kleinen. Auf der Anhöhe liegen britische und deutsche Kriegsfriedhöfe für die Toten des Zweiten Weltkriegs. Ein Ausflugsrestaurant aus kommunistischer Zeit wurde in eine orthodoxe Kirche umgewandelt – schon früher stand hier eine grosse Kirche.

Auf dem Weg zurück kann man der Parallelstrasse westlich vom Boulevard folgen. Südlich der Lana kommt man durch ein Villenviertel, »Blloku« genannt. Wo sich heute Bars und Cafés aneinanderreihen, war früher gesperrtes Gebiet: Wohnquartier der kommunistischen Nomunklatura. Hoxhas Villa ist noch immer ungenutzt und steht heute zwischen zahlreichen Bars.

Fürs Abendessen findet man ein paar gute Restaurants im etwas ruhigeren Viertel gleich östlich vom Boulevard, in der Burg oder im »Pazari i ri«, dem städtischen Markt, der heute mit Cafés und Restaurants auch abends Besucher anlockt. Zur späten Stunde geht es am besten zurück in den »Blloku«, wo lärmige Szenen-Bars und liebevolle Lokale bis in die frühen Morgenstunden offen haben.

Wer noch die passende Abendgarderobe braucht, findet im ABA-Hochhaus beim Stadion ein italienisches Warenhaus und im neuen »Toptani Center« östlich vom Skanderbegplatz ein grosses Einkaufszentrum.

BunkArt: Grosser unterirdischer Führungsbunker in Tirana
Bunk’Art: Grosser unterirdischer Führungsbunker

2. Tag: Neben Besuchen eines der am Vortag passierten Museen in der Innenstadt lohnt sich sicherlich auch ein Besuch des Museums »Bunk’Art 1«. Von der Moschee beim Skanderbegplatz fahren regelmässig Busse nach »Porcelani« (schneller mit dem Taxi). Von dort aus ist es noch etwa 15 Minuten zu Fuss zu »Bunk’Art (1)«, einem riesigen Atombunker aus kommunistischer Zeit, der der Regierung und dem Generalstab im Kriegsfall als Zentrale gedient hätte. Eine eindrückliche Ausstellung in der Anlage kombiniert Geschichte und Kunst. Ab Endstation des Busses in »Porcelani« weiter stadtauswärts nach Osten und den Schildern folgen. Das Bunkermuseum lässt sich gut mit einem Ausflug ins Grüne kombinieren: Gleich nebenan befindet sich die Talstation der Gondelbahn »Dajti Ekspress«, mit der man auf den Hausberg hochfahren kann.

Touristischerr Markt in Tirana
Pazari i ri

Auf dem Rückweg sollte man schon kurz vor dem Skanderbegplatz beim »Pazari i Ri« aussteigen. Der Marktplatz wurde in eine fröhliche Ausgehmeile verwandelt, aber noch immer können hier Früchte, Gemüsse und Obst sowie Fleisch und Fisch gekauft werden. Andere Stände und Läden in der Umgebung bieten Souvenirs an. Ein hübsches Mitbringsel ist auch der Bergtee (»Çaj i Malit«), der hier verkauft wird. In den zahlreichen Cafés und Restaurants vergnügt man sich bis spät abends. Die alten Mietshäuser aus kommunistischer Zeit wurden bei der Neugestaltung besonders farbenfroh angemalt.

Folgetage: Neben Einkaufstouren oder weiteren Museumsbesuchen kann man noch kommunistischen Denkmälern nachgehen (mit Taxi zur Statue »Mutter Albanien« am südöstlichen Stadtrand), moderner Architektur huldigen (zum Beispiel zur »Residenca Libeskind« etwas westlich der Innenstadt) oder das antike »Mosaik von Tirana« besichtigen. Letzteres liegt westlich vom Skanderbeg-Platz: Nach der Botschaftsstrasse (»rruga Skënderbeu«) in die nächste Querstrasse abbiegen (»rruga Naim Frashëri«), die durch ein Wohnviertel zum antiken Ausgrabungsplatz führt (der Strasse nach Norden folgen – kurz bevor sie einen Knick nach rechts macht, nach links abbiegen). Das Mosaik einer römischen Villa ist wohl das älteste antike Fundstück in der Innenstadt Tiranas.

Von Tirana aus lassen sich auch gut Tagesausflüge ins Umland und zu weiter entfernten Orten wie Durrës, Shkodra oder Berat unternehmen.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Tirana

Et'hem-Bey-Moschee Tirana
Reich ausgeschmückte Et’hem-Bey-Moschee

Et’hem Bey Moschee – Die einzige alte Moschee in Tirana, die Krieg und Kommunismus gut überstanden hat, liegt direkt am Skanderbeg-Platz. Errichtet wurde sie Ende des 18. Jahrhunderts. Sehr prachtvolle Bemalung des Innenraums und Vorhalle. 2021 alles fein säuberlich restauriert. Der Hoxha zeigt einem in der Regel gerne die Aussicht vom Minaret – gegen ein stattliches Trinkgeld.

Uhrturm – Für weniger Geld kann man den nebenstehendne Uhrturm aus dem Jahr 1830 besteigen, falls er gerade mal geöffnet ist. Früher hingen hier Glocken, in den 1920er Jahren wurde der Turm aufgestockt und mit einer Turmuhr versehen. Von oben bietet sich eine hübsche Sicht über den Skanderbeg-Platz.

Pyramide in Tirana (Albanien)
Pyramide

Hoxha-Museum (Pyramide) – Das ehemalige Kulturzentrum, ursprüngliche Museum für Enver Hoxha in der Form einer flachen Pyramide am Boulevard südlich der Lana ist jetzt ein »Technologiezentrum für die Jugend«. Vor dem Umbau wurde er auch als Disco, Messehalle und TV-Sender genutzt. Der Bau besticht durch seine spezielle Architektur. Vom Ursprungsbau ist aber nur noch die Grundformen übrig. So findet sich jetzt auf der Spitze anstelle des roten Sterns eine Aussichtsplattform. Diese wurde wohl inspiriert durch junge Burschen der Stadt, die jahrelang die Marmorplatten der Aussenfassade als Rutsche nutzten. Eine Glocke im kleinen Park davor, gegossen aus eingesammelten Patronenhülsen, erinnert an die Krise von 1997.

Ura e Tabakëve – Die kleine Steinbrücke am östlichen Rand der Innenstadt überquerte einst die Lana, steht heute aber einige Meter neben dem Flüsschen. Das Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert, von dem über Jahrzehnte nur noch der obere Teil zu sehen war, wurde vor ein paar Jahren restauriert und überspannt jetzt einen kleinen Teich.

Grabmal von Kapllan Pascha Toptani – Das lange vernachlässigte Kulturdenkmal steht heute eingebunden in einen Hochhausneubau an einem schönen Platz gegenüber dem Denkmal des unbekannten Partisanen und einer Statue von Sülejman Pascha, dem Gründer Tiranas (etwas östlich vom Skanderbeg-Platz). In der Nähe dieser Türbe stand früher die Alte Moschee, die erste Moschee der Stadt, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

Pallati i Birgadeve Tirana
Park des Brigadenpalasts

Brigade-Palast – Der Palast steht am südöstlichen Stadtrand in einer Parkanlage, die an den Grossen Park angrenzt. Der Bau wurde in den 1930er Jahren von König Zogu als Residenz geplant, von den Italienern in den 1940er Jahren vollendet und bis heute vom Staat vor allem für Repräsentationszwecke genutzt. Die weitläufige Parkanlage wird von der Präsidentengarde bewacht und kann nur am Wochenende besucht werden. Meist sind nur wenige Leute unterwegs – eine ruhige Oase im Grossstadtgetümmel. Mit dem Bus die »Rruga e Elbasanit« hoch bis zur Haltestelle »Rruga Kuvajt«.

Mozaiku i Tiranës – Ein Mosaik aus römischer Zeit ist in der Naim-Frashëri-Strasse zu besichtigen. Bei den Überresten einer römischen Villa, die später vermutlich in eine Kirche umgenutzt wurde, handelt es sich um die ältesten antiken Funde in Tirana. (Wegbeschreibung siehe oben.)

Museen in Tirana

Achtung! Viele Museen sind montags geschlossen. Wer Museumsbesuche an einem Montag plant, sollte sich vorab über Zugangsmöglichkeiten erkundigen.

BunkArt Museum in Tirana: Büro von Enver Hoxha
Bunk’Art (1): Büro von Enver Hoxha

Bunk’Art (1) – Im alten Atombunker am Fuss des Dajti findet sich eine gelungene Ausstellung über die jüngere Geschichte Albaniens kombiniert mit Kunst. Dabei wäre der riesige Bunker, der in einem Krieg der Staatselite als Rückzugsort gedient hätte, alleine schon sehr eindrücklich. Der Besuch des im Frühjahr 2016 eröffneten Museums wird sehr empfohlen!
Website

Bunk’Art 2 – Im Bunker des ehemaligen Innenministeriums am Skanderbeg-Platz kann in den unterirdischen Gängen eine Ausstellung besucht werden. Das Museum gedenkt vor allem den Opfern des kommunistischen Regimes und zeigt die Geschichte der albanischen Sicherheitsdienste wie Polizei und Staatssicherheit. Der Eingang befindet sich in einem typischen Rundbunker gleich hinter den Ministerien. Leider etwas kleiner und weniger eindrücklich als »Bunk’Art 1«.

Haus der Blätter, Museum in Tirana
Haus der Blätter

Das »Haus der Blätter« ist in der ehemaligen Zentrale der kommunistischen Staatssicherheitspolizei »Sigurimi« untergebracht. Aus dem kleinen Haus hinaus wurde das halbe Land gesteuert und beobachtet. Die Ausstellung informiert über Geschichte und Arbeitsweise des Inlandsgeheimdienstes: gezeigt werden verschiedene Techniken der Überwachung und der Einflussnahme der Bevölkerung. Ein wichtiger Beitrag zur Verarbeitung der Vergangenheit des Landes. Das im Mai 2017 eröffnete Musuem liegt gleich gegenüber der orthodoxen Kathedrale im Stadtzentrum.

Tirrana: Nationalmuseum von Albanien
Nationalmuseum – das Mosaik an der Fassade zeigt verschiedene Epochen der Geschichte des Landes

Nationalmuseum – Das grosse Geschichtsmuseum am Skanderbeg-Platz bietet einen guten Überblick der albanischen Geschichte von der Frühzeit bis in die Gegenwart. Zu sehen sind frühgeschichtliche und viele antike Exponate aus dem ganzen Land, eine Darstellung der Entwicklungen im Mittelalter, viele alte Ikonen, einen Überblick der Unabhängigkeitsbewegung und des Partisanenkampfs im Zweiten Weltkrieg, Exponate aus kommunistischer Zeit und Wechselausstellungen. Leider sind zahlreiche Exponate nur auf Albanisch beschriftet, aber einige Führer sind recht unterhaltsam.

Nationalgalerie – Die Kunstgalerie am Boulevard südlich vom Skanderbeg-Platz zeigt eine sehenswerte, neu gestaltete Dauerausstellung im ersten und zweite Stock: Ikonen, realsozialistische Werke und einige Gemälde aus der Vorkriegszeit. Das Erdgeschoss bietet Platz für Wechselausstellungen. (2022 geschlossen, da im Umbau.)

Archäologisches Museum – Eine eher kleine und enge Ausstellung, die vor allem für historisch Interessierte eine sehenswerte Ergänzung zum Nationalmuseum darstellt. Am Mutter-Teresa-Platz bei der Universität gelegen.

Mezuraj Museum – Die private Sammlung zeigt diverse Gemälde aus verschiedenen Epochen und archäologische Fundstücke. Das Museum befindet sich in der »Rruga Kavajës« gleich beim Skanderbeg-Platz oberhalb der Raiffeisen-Bank (1. Stock). Website

Galeria Shijaku – Kleinstmuseum gewidmet dem Maler Sali Shijaku – interessant ist auch das alte osmanische Wohnhaus (mit Café), das die Ausstellung aufgenommen hat. Etwas östlich vom alten Bahnhof in der »Rruga Siri Kodra«.

Ministerpräsidentensitz – Im Erdgeschoss der Ministerpräsidentensitz am Boulevard neben der Pyramide ist ein Ausstellungsraum und eine Bibliothek untergebracht. Das »Zentrum für Dialog und Offenheit« zeigt Wechselausstellungen und bietet Zugang zu historischen Bildern und Fotografien. Bei politischen Ereignissen meist geschlossen.

Museum der Nationalbank – Im rückseitigen modernen Anbau der Nationalbank am Skanderbeg-Platz ist ein kleines Museum untergebracht, das historische Münzen und aktuelle Geldpolitik zeigt. Nur für Gruppen auf Anmeldung.

Ähnlich verhalten dürfte es sich beim Armeemuseum, das sich östlich vom Stadtzentrum  innerhalb des Geländes der Militärakademie befindet. Hier sind unter anderem alte Flieger und schwere Waffen aus kommunistischer Zeit zu sehen.

Naturwissenschaftliches Museum – Wohl nicht gerade im Fokus der meisten Touristen, aber doch in manchem Reiseführer erwähnt. Dort, wo es der Reiseführer beschreibt, ist das Museum der Naturwissenschaftlichen Fakultät jedenfalls nicht mehr: Das Gebäude an der Rruga e Kavajës ist ausgebrannt. Der Neubau des Museums befindet sich im Südosten der Stadt (Rruga Petro Nini Luarasi 76, die bei der besser bekannten »Shkolla e Baletit« beginnt; 700 Meter von dort). Informationsseite

Aussicht

Tirana Stadtzentrum vom SkyTower
Stadtzentrum vom Skytower
  • Dajti – Vom Hausberg hat man eine grossartige Aussicht, bei klarer Sicht bis zum Meer. Details zu diesem Ausflug weitern unten.
  • Skytower – Mitten im Stadtzentrum liegt das Hochhaus mit einem Drehrestaurant im 17. Stockwerk (wobei sich das Restaurant mit Terrasse nicht dreht, sondern nur die darüberliegende Bar). Gleich südlich der Lana im Bllok.
  • ABA Business Center – Teures Restaurant und Bar im 21. Stockwerk eines Neubaus neben dem Stadion.
  • TID Tower – »The View Bar« im 2016 eröffneten Turm des »Tirana Plaza Hotel« östlich vom Skanderbeg-Platz war bei Eröffnung die höchstgelegene Bar der Stadt.
  • Uhrturm – Der historische Uhrturm im Zentrum, bis zur Eröffnung des Hotels Tirana das höchste Gebäude der Stadt, ist für ein kleines Entgelt zugänglich. Enge Stiegen führen fast 100 Stufen hoch. Vonn der schmalen Balustrade kann man gut das Gewusel auf dem Skanderbeg-Platz beobachten.
  • Pyramide – Allzu hoch ist das ehemalige Hoxha-Museum nicht, aber bietet doch eine verbesserte Sicht auf die vielen Hochhäuser rundherum. Seit dem Umbau ist die Besteigung bequem per Treppe machbar. Wenn Timing und Wetter stimmen, kann man einen schönen Sonnenuntergang und tolles Abendrot geniessen.
  • Mutter Albanien – Der Heldenfriedhof mit dem grossen Mutter-Albanien-Monument befindet sich am südlichen Stadtrand. Teil der Anlage, wo sich früher das Grab von Enver-Hoxha befand, ist ein grosses Denkmal der Mutter der Nation. Vom Hügel hat man eine Aussicht über Teile der sich ausbreitenden Stadt und schönen Blick auf die Berge.
  • Balkoni i Tiranës – Ausflugsrestaurants an den Hängen des Dajtis am östlichen Stadtrand in Linza.

Ausflüge rund um Tirana

Im Umland von Tirana gibt es zahlreiche hübsche Plätzchen, wo man die Natur geniessen kann und es meist auch ein Restaurant gibt.

Die hügelige bis gebirgige Umgebung der Stadt bietet auch Möglichkeiten für Wanderungen Fahrradtouren. Ein Teil davon ist auf tiranatrails.al dokumentiert.

Die im Folgenden aufgeführten Orte bieten noch weitere Attraktionen als nur schöne Landschaft.

Dajti

Im Winterhalbjahr ein Ausflug in den Schnee: Gondelbahn zum Dajti
Im Winterhalbjahr ein Ausflug in den Schnee: Gondelbahn zum Dajti

Der Hausberg von Tirana bietet eine gute Möglichkeit, um den regen Treiben in der Stadt zu entfliehen. Die Sicht über Tirana und Umgebung ist vor allem bei klarem Wetter eindrücklich. Zahlreiche Restaurants bieten Grillkost an. Vor allem an Wochenenden sind viele Tiraner hier beim Picknick anzutreffen. Der Berg ist Nationalpark. Die Spitze kann nicht ganz erklommen werden (Sendeanlagen), die Aussicht vom etwas kleineren Nebengipfel »Tujan« ist aber auch spektakulär und der Aufstieg schweisstreibend genug.

Seit 2005 befördert die Gondelbahn »Dajti Ekspres«, die Besucher in wenigen Minuten vom östlichen Stadtrand den Berg hinauf befördert.
Gondelbahn »Dajti Ekspres«
Dokumentation DajtiEkspress von 2005 (PDF)

Am Parkplatz gegenüber der Bergstation findet sich eine Informationstafel mit Wanderrouten. Von hier aus bringen kleine Busse die Gäste kostenlos zu den Restaurants. Ein Informationszentrum liegt rund einen Kilometer südlich der Bergstation.

Die Seilbahn kann mit Taxi oder dem öffentlichen Bus ab Uhrturm am Skanderbeg-Platz (nach »Porcelan«, von dort mit kostenlosem Minibus oder zu Fuss 20 Minuten) erreicht werden. Ganz in der Nähe befindet sich das Museum »Bunk’Art«, eine grosse unterirdische Bunkeranlage.

Der Dajti-Nationalpark bietet auch Möglichkeiten zum Klettern – zum Beispiel in der Schlucht nördlich des Dajtis bei Brar oder etwas weniger anspruchsvoll in Bovilla (siehe unten).

Kruja

Der Heimatort von Nationalheld Skanderbeg liegt rund eine Stunde nördlich von Tirana. Die Kleinstadt am Berghang gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Albaniens. Interessant ist der hübsche Basar mit zahlreichen Souevnirshops. Beuschermagnet ist aber die grosse Burganlage mit zwei Museen. Über Kruja erheben sich hohe Felswände – im Skanderbeggebirge gibt es noch weitere Ausflugsmöglichkeiten.

Kruja

Petrela & Preza

Burg von Preza
Burg von Preza

Die Burg Petrela aus Skanderbegs Zeiten südlich von Tirana ist ein schöner Ausflug in die ländliche Umgebung. Die Ruinen, prominent auf einer Hügelkuppe gelegen, sind schon bald nach der Stadtgrenze von Tirana zu erkennen, wenn man in Richtung Elbasan fährt. Das kleine Bergdorf Petrela liegt mitten in ländlicher Natur. Ein paar Restaurants warten auf Besucher. Auch die Burg wurde in ein Restaurant verwandelt, weshalb viele der alten Strukturen nicht mehr zu erkennen sind. Die Aussicht über das hügelige Bergland ist wunderbar – und wer mag, kann sich rund um Petrela auch noch etwas die Beine vertreten. Der Weg zu den antiken Mauernreste von Persoq auf einem Hügel nördlich des Dorfes ist ausgeschildert.

Blog-Beitrag: Veränderungen in Petrela

Eine weitere Burg liegt in Preza auf dem Hügel westlich vom Flughafen. Die Anlage hier stammt wohl auch aus Skanderbegs Zeiten, wurde aber später noch deutlich erneuert. Wiederum gibt es mehrere Restaurants und eine schöne Aussicht – in diesem Fall über die Ebene von Tirana mit dem Flughafen zu den Skanderbeg-Bergen. Die Zufahrt erfolgt etwas nördlich von Vora von der Strasse, die von Vora nach Fushë-Kruja führt.

Beide Burgen sind mit einem PKW schnell zu erreichen. Mit Bussen wird es eher kompliziert.

Pëllumbas-Höhle

Autor mit Führer in der Höhle
Autor mit Führer in der Höhle

Dieser Ausflug ist nicht nur eine interessante Höhlentour, sondern auch eine hübsche Wanderung im ländlichen Albanien. Die Höhle »Shpella e Zezë« kann auf gut ausgebautem und ausgeschilderten Wanderweg vom Dorf Pëllumbas (Zentrum) erreicht werden. Der Weg führt zuerst noch an ein paar Bauernhäusern und Feldern vorbei tief in die steile Schlucht des Erzen.

Pëllumbas liegt nicht weit von Petrela ca. 45 Minuten südlich von Tirana; Abzweiger von der Strasse nach Elbasan im Dorf Iba. Im Dorf am besten nach dem Führer fragen, der einem für ein kleines Entgelt zur Höhle bringt und diese zeigt. Der Weg vom Dorf zur Höhle dauert rund 45 Minuten. Taschenlampe mitbringen wird empfohlen.

Bericht
Alte Wepage zur Höhle

Bovilla

Immer grösserer Beliebtheit erfreut sich auch der Stausee von Bovilla. Etwas nördlich von Tirana gelegen (Abzweigung im Ortszentrum von Kamza in Richtung Osten/nach Bathore und Zall-Hërr), ist dies ein kurzer Ausflug in eine spannende Bergwelt. Die Strasse führt zuerst in einer schmalen Schlucht durch die Bergkette und dann in vielen Kehren zur Staumauer hoch und immer höher.

Schwindelfreie Berggänger steigen den Gamtit-Berg hoch, um von oben eine spektakuläre Aussicht über den Stausee und die Schlucht zu geniessen. Eine neue Aussichtsplattform garantiert das perfekte Foto für Instagram.

Wer es gerne etwas sportlich mag, findet hier diverse Kletterrouten.

Kap Rodon & Strände

Kap Rodon
Kap Rodon

Dieser Ausflug ans Meer bietet Kultur und viel eindrückliche Landschaft auch wenn gerade nicht Badewetter ist. Das Kap Rodon ist das Ende einer weit ins Meer hinausragenden, spitz zulaufenden Halbinsel nördlich von Durrës. Per Auto ist es in etwas mehr als einer Stunde zu erreichen: Zuerst auf der Autobahn nach Durrës, und diese bei Maminas nach den Hügeln verlassen. Dann der Strasse immer dem Hügel entlang nach Norden folgen. Beim Strand von Lalëz führt das asphaltierte Strässchen durchs Dorf und dann den Hügel hoch, auf dem Rücken der Halbinsel bis fast an deren Ende. Rund 50 Kilometer nach Tirana endet der Asphalt – von hier aus erkundet man die Umgebung am besten zu Fuss.

Nach Nordosten führt der Weg zu einer kleinen Kirche. Die Antonius-Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert. Das Innere der romanischen Kirche ist recht nüchtern – aber Reste der Fresken in der Apsis zeigen wohl die älteste Darstellung des albanischen Doppelkopfadlers. Ein paar weitere Ruinen zeugen vom ehemaligen Kloster, das sich hier befand.

Vom Asphaltende nach Nordwesten führt ein Weg zur Spitze des Kaps, an eindrücklichen Bunkeranlagen vorbei. Die schmale Landzunge fällt auf beiden Seiten steil ab – der Weg ist aber gut zu begehen. Fast an der Spitze liegt noch eine alte Festung aus dem Mittelalter, die zu Beginn des 15. Jahrhunderts von Skanderbegs Vater errichtet worden ist. Ein kleiner Hafen gehörte auch dazu, wie Mauerreste im Wasser zeigen. Am Strand entlang kann man von hier aus bis zu den äussersten Felsen des Kaps weiterlaufen – leider hat sich hier sehr viel Müll angesammelt, der vom Meer angeschwemmt wird.

Strand in der Bucht von Lalëz
Strand in der Bucht von Lalëz

Schöne Strände zum Baden finden sich entlang der Küste südlich vom Kap. Noch auf der Halbinsel, kurz vor dem Beginn des Waldes beim Kap, gehen Wege zu Stränden mit einfachen Cafés ab. Eine weitere guter Badestrand ist die Bucht von Lalëz, die man passiert hat, bevor die Strasse auf den Hügel der Halbinsel hochging. Auch hier entstehen immer mehr Hotels und Restaurants, aber im Vergleich zu Stränden weiter südlich ist es noch recht ruhig, Am schönsten ist der nördliche Bereich der Bucht.

Natürlich kann man von Tirana aus auch gut nach Durrës an den Strand fahren – aber dort ist es im Hochsommer schon sehr voll und hektisch.

Weitere Ausflüge

Von Tirana aus können auch gut Ausflüge zu anderen Städten Mittelalbaniens gemacht werden: ans Meer nach Durrës oder vielleicht sogar bis Vlora. Auch Besichtigungen von Orten wie Berat oder des nordalbanischen  Shkodra sind gut machbar – diese Orte sind dank neuer Strassen in rund zwei Stunden erreichbar.

Verkehr in Tirana

Anreise

Autobahnende am westlichen Stadtrand von Tirana
Autobahnende am westlichen Stadtrand
  • Flugzeug – Der internationale Flughafen „Mutter Teresa“ in Rinas ist etwa eine halbe Stunde vom Stadtzentrum entfernt (bei sehr starkem Verkehrsaufkommen kann es auch länger dauern). Busse mit dem Namen »Rinas-Express« verkehren stündlich und sind recht günstig (Abfahrt in Tirana am Anfang der »rruga Durrësit« westlich vom National-Museum am Skanderbeg-Platz). Taxis stehen ausreichend zur Verfügung. Den Fahrpreis sollte man vor der Abfahrt aushandeln, ins Zentrum sind ca. € 20 Standard.
  • Auto – Zentral in Albanien gelegen, ist die Kapitale gut erreichbar. Von Norden führt eine Schnellstrasse von Shkodra. In diese mündet die Autobahn von Kosova. Eine Autobahn verbindet Tirana mit Durrës und dem Süden, eine andere mit Elbasan und dem Südosten.
    Komplizierter sind nur die letzten Kilometer, wenn man von Norden kommt. Wer in Fushë-Kruja geradeaus fährt, bleibt auf der direkten Route, die aber oft in Kamza stark verstopft ist. Gerade zu Stosszeiten empfiehlt es sich, einen kleinen Umweg zu fahren über den Flughafen (Richtung Durrës bis zum Abzweiger zum Flughafen).
    Wer auf dem direktesten Weg von Mitteleuropa nach Albanien möchte, fährt am besten über Italien und nimmt in Bari die Fähre nach Durrës, von dort auf der Autobahn direkt nach Tirana. Reizvoller ist die Strecke entlang der dalmatinischen Küste (Kroatien) und durch Montenegro.
    Wer zum ersten Mal in die Stadt fährt und einfach für ein paar Stunden einen Parkplatz braucht, muss nicht zwingend bis ins verstopfte Stadtzentrum fahren (bitte Hinweise zu allgemeinen Parkgebühren unten beachten). An der Einfallsstrasse von Durrës/Flughafen/Norden liegt 1400 Meter nach dem Kreisverkehr mit dem Adler in der Mitte (aktuell kein Adler mehr dort, aber eine grosse Baustelle) rechts vor der Sporthalle ein Bezahlparkplatz. Von hier sind es noch 25 Minuten zu Fuss bis in die Innenstadt. Eine praktische Parkgelegenheit in der Innenstadt ist das Parkhaus unter dem Skanderbegplatz (Einfahrt neben dem roten Bau der Nationalbank an der Westseite, ca. 100 Lek pro Stunde). Von Elbasan kommende Reisende finden an der Rruga Elbasanit einen Bezahlparkplatz (alte Strasse – nicht Umfahrungsautobahn – und dann nach dem in die Innenstadt hinunterführenden Strassenstück vor der Uni beim ersten Kreisverkehr rechts); noch zentraler ist das Parkhaus unterm Nationalstadion (rot-schwarze Fassade und Turm am Südrand der Innenstadt beim grossen Park).
  • Busse – Es bestehen regelmässige internationale Busverbindungen mit Griechenland, der Türkei, Nordmazedonien und Kosova. Von Montenegro fährt der Hostel Shuttle nach Tirana.
  • Schiff – Der Fährhafen in Durrës ist etwa eine Stunde entfernt.
  • Eisenbahn – Internationale Eisenbahnverbindungen nach Albanien gibt es nicht. Man kann mit der Eisenbahn bis zur Fähre in Italien oder nach Podgorica in Montenegro fahren.
    Zudem verfügt Tirana aktuell über keinen Bahnhof. Der alte wurde abgebrochen, um neuen Plänen zu weichen. Ein neuer Bahn- und Busbahnhof am nordwestlichen Stadtrand ist in Bau und vielleicht gibt es auch mal eine Strassenbahn. Die Züge von Durrës verkehren aktuell nur bis Kashar, einem Vorort.

Innerstädtisch

Farbiges Haus in Tirana
Farbiges Haus in Tirana

Es gibt in Tirana recht zuverlässig verkehrende und günstige Buslinien. Das Netz ist im Ausbau begriffen. Praktisch ist die »Unaza«-Linie, die auf dem inneren Ring (Lana-Ufer, alter Bahnhof) verkehrt. Und vom Skanderbeg-Platz gibt es gute Verbindungen in die Aussenquartiere. Eine Fahrt kostet rund 40 Lek und wird im Bus bei einem Ticketverkäufer bezahlt.

Netzplan

Wer nicht gerade in entfernte Viertel unterwegs ist, kann die meisten Strecken auch problemlos zu Fuss bewältigen. Wer müde ist oder das Ziel nicht kennt, nimmt am besten ein Taxi (Preis vor der Fahrt regeln, für innerstädtische Strecken meist 300-500 Lek; am besten auf Taximeter bestehen).

Im Stadtzentrum können auch Fahrräder ausgeliehen werden.

Der Autoverkehr in der Innenstadt ist geprägt von vielen Staus und dem Mangel an Parkmöglichkeiten zu Geschäftszeiten im Zentrum wie auch in den Wohnquartieren. In den meisten Strassen der Innenstadt und einigen Strassen in den Aussenquartieren werden Parkegbühren erhoben ( tiranaparking.al). Bitte Beschilderung beachten. Bezahlt wird zum Teil an fliegende Parkplatzwächter, zum Teil per SMS an die Nummer 50500 mit der Autonummer als Text. Die Gebühren betragen je nach Zone 20 bis 100 Lek.
Neben den Gebühren sind auch Parkverbote zu beachten. Parkbussen werden rasch verteilt und schnell ist ein blockierendes Auto auch abgeschleppt.

Weiterreise

Tirana verfügt leider über keinen zentralen Busbahnhof. Pläne für einen solchen inklusive neuem Bahnhof für Züge liegen zwar schon lange in den Schubladen und auch der alte Bahnhof wurde schon abgebrochen. Bis das neue ÖV-Terminal aber gebaut ist, muss weiterhin mit improvisierten, immer wieder ändernden Abfahrtsorten gelebt werden.

Fahrplan an einem Busbahnhof
Fahrplan (nicht mehr aktuell) an einem Busbahnhof
  • Auto/Mietwagen – Am Flughafen und in Tirana sind fast alle internationalen Mietwagenfirmen vertreten. Ausserdem gibt es auch diverse kleine lokale Agenturen. Wegen der schlechten Strassen, teilweise fehlender Ausschilderung und des chaotischen Verkehrs brauchen Autofahrer starke Nerven – besonders in Tirana. Zumindest für Albanien-Neulinge ist das Reisen mit einem eigenen Auto nur bedingt empfehlenswert.
  • Busse & Sammeltaxis – Minibusse (Furgon) und Reisebusse verbinden Tirana mit allen Bezirkshauptstädten Albaniens und wichtigen Orten im Ausland. Beide sind sehr günstig, die schnelleren Minibusse sind aber etwas teurer. In entlegene Gebiete fahren die Busse meist nur vormittags. Nachmittags bestehen oft nur noch Verbindungen in rasch zu erreichende Städte.
    Die Busse und Sammeltaxis verkehren ab verschiedenen und immer wieder variierenden Orten, was es für Reisende recht mühsam machen kann, den richtigen Ort zu finden. Früher lagen die Abfahrtsorte meist an den Ausfallstrassen, 2015 und 2017 wurden neue Bus-Terminals eröffnet (alle Abfahrtsorte sind auf unserer Tirana-Karte verzeichnet und hier im Detail beschrieben:
    Der Bus-Terminal Süden/Durrës/Norden (»Terminali i autobuzëve ndërqytetës zona Jug, Durrës dhe Veri«) liegt weit ausserhalb an der Ausfallstrasse nach Nordwesten/Durrës. Von hier fahren Busse nach Durrës und darüber hinaus in den Süden und Südwesten sowie den Norden und Nordosten des Landes ( Liste der Destinationen). Der Terminal befindet sich seit Januar 2020 beim Anfang der Autobahn an einer Kreuzung, die »Kthesa e Kamzës« heisst – einfacher zu merken ist »Casa Italia«, ein kleines Einkaufszentrum auf der anderen Seite der Autobahn. Städtischen Busse nach Kamza und Vora, die hinterm Nationalmuseum am Skanderbeg-Platz abfahren, halten beide unweit vom Terminal. Zu Fuss ist die fast vier Kilometer lange Strecke vom Skanderbeg-Platz aus entlang stark befahrener Strassen wenig attraktiv.  
    Der Bus-Terminal Südost (»Terminal i Autobuzave të Juglindjës«) liegt noch in Gehdistanz vom Stadtzentrum an der Rruga Elbasanit gleich nach dem Campus der Universität Tirana. Von dieser Autobusstation etwas zurückversetzt von der Strasse bei einem grossen Parkplatz fahren Busse nach Elbasan und weiter nach Pogradec und Korça sowie Gramsh ( Liste der Verbindungen – in etwa).
    Der stündlich verkehrende Bus zum Flughafen (»Rinas-Express«) hält jetzt hinter der Oper unweit vom Eingang zur Nationalbibliothek und fährt immer zur vollen Stunde (Fahrplan).
    Die internationalen Busse haben ihren Abfahrtsort beim Sportpalast (»Pallati i sportit«) beim Platz »Zogu i zi« hinter dem Einkaufszentrum »TIrana Ring Center«. Auf der Rückseite der Sporthalle finden sich die Büros der Ticketverkäufer, die auch über Abfahrtzeiten genau Auskunft geben können. Nach Montenegro fährt der Hostel Shuttle.
  • Eisenbahn – Tirana hat aktuell keinen Bahnhof – es ist ein Neubau am Stadtrand beim Bus-Temrinal Süd/Durrës/Norden geplant. Die Züge verkehren nur bis Kashar, einem Vorort von Tirana. Der Fahrplan verzeichnet aktuell nur noch zwei Zugverbindungen pro Tag nach Durrës, zwei von Durrës nach Elbasan, eine nach Shkodra und eine nach Fier. Aber auch von diesen Verbindugnen fallen immer wieder viele aus wegen mangelnder Nachfrage oder fehlenden Finanzen für den Kauf von Diesel für die Lokomotiven.

Essen & Trinken & Schlafen in Tirana

Bars im Bllok
Bars im Blloku

Die Innenstadt von Tirana ist voll von Cafés und Restaurants. Die Albaner lieben es, im Café italienischen Espresso, türkischen Kaffee oder ein deutsches Bier zu trinken oder gut auswärts zu essen. Die Auswahl ist breit, das Angebot ändert sich laufend, und viele Lokale sind nur schwer zu finden (zB auf der Dachterrasse eines Hochhauses). Es empfiehlt sich deshalb, entsprechende Online-Ratgeber zu konsultieren oder die neuste Ausgabe von Tirana in your pocket oder eines anderen aktuellen Ratgebers zu kaufen und sich daran zu orientieren.

Für Touristen beim ersten Besuch besonders interessant sind die Restaurants im »Pazari i ri«, in der Burg, das exquisite »Mullixhiu« am See und die teureren Restaurants in den Villen zwischen »Pyramide« und Rruga Elbasanit. Auch rund um den Blloku findet sich immer was. Wer sich nach etwas Natur sehnt, fährt nachmittags nach Süden oder Osten, wo sich entlang der Strassen zahlreiche Restaurants mit Garten finden. Abends bieten die Restaurants am Dajti (»Ballkoni i Dajtit«) einen schönen Ausblick. Eine handvoll Restaurants und einige Cafés gibt es auch im Grossen Park.

Das Nachtleben pulsiert am heftigsten in den Bars im Blloku. Die vielen durchgestylten Discos von Tirana sind jedoch über die halbe Stadt verstreut. Was aktuell im Trend ist, erfährt man am besten vor Ort bei den Einheimischen. Denn im schnell wechselnden Szeneleben tauchen laufend neue, angesagte Lokale auf.

In Tirana gibt es eine Vielzahl neuer Hotels. Das Angebot reicht von der internationalen Luxus-Kette (Rogner, Hilton) bis zur kleinen Familienpension mit vernünftigen Preisen. Die allermeisten sind sauber, ordentlich unterhalten und verfügen zumindest über einfachen Komfort (Fernseher, einfaches Bad, Air Conditioning). Etwas flexibler muss sein, wer in einem der vielen neu entstandenen Backpacker-Hostels Unterkunft eines der Mehrbettzimmer bezieht. Über Airbnb lassen sich bezahlbare Wohnungen finden.

Einkaufen

Warenhaus »Coin« im »ABA Hochhaus«
Warenhaus »Coin« im »ABA Hochhaus«

Neben den traditionellen Märkten (siehe oben) verfügt Tirana über zahlreiche moderne Einkaufsmöglichkeiten. Es ist nur alles etwas verstreut – die zentrale Einkaufsstrasse zum Flanieren fehlt: Einkaufspassagen wie das grosse »Toptani Center« in der Stadtmitte, kleine Boutiquen, das italienische Warenhaus »Coin« (beim Stadion) und Malls am Stadtrand, wo auch zahlreiche internationale Marken vertreten sind. Die grosse Mall »Tirana East Gate« (TEG) liegt an der Strasse nach Elbasan vor der Stadt – es gibt Busverbindungen aus der Zentrum. Um das passende Geschäft zu finden, kann der Griff zu den Gelben Seiten («Çelësi«) ganz nützlich sein.

Souvenirshops finden sich am Skanderbegplatz, etwas östlich in der Strasse, die zum Markt führt, rund um den »Pazari i ri« und in der Fussgängerzone, wo jetzt auch ein kleiner touristischer Bazar in der Burg entstanden ist. Die Preise sind hier deutlich tiefer als in den Läden am Flughafen.
Der Buchladen mit dem breitesten Angebot an Reiseführern und nicht-albanischer Literatur ist im Kulturpalast am Skanderbegplatz untergebracht.

Supermärkte und kleine Tante-Emma-Läden sind über die ganze Stadt verstreut.

Freizeit & Kultur

Das Freizeitangebot ist gross: Swimming-Pools (zahlreiche Hotels im Umland), Wandern, Driving-Range (bei Iba), Klettergarten (bei Bovilla, siehe oben), Bowling (bei Farka), Go-Kart, Reiten, Fitness-Clubs – fast alles findet sich heute auch in Albanien. Die meisten Hauptstädter geniessen aber einfach die Cafés und Parks.

Immer reichhaltiger wird auch das übrige kulturelle Angebot. Es lohnt sich aber immer, die aktuellen Aufführungen in der Oper und der Kunstakademie zu prüfen und in der Kunstgalerie vorbeizuschauen. Besonders die im Kulturpalast gezeigten Opern erhalten sehr positive Kritiken. Und in der Kunstgalerie sind auch ab und zu interessante Wechselausstellungen zu sehen.

Das Filmschaffen in Albanien ist nicht besonders aktiv, weshalb in den Kinos vor allem amerikanische Filme gezeigt werden. Im Herbst zieht das »Tirana International Film Festival« Produzenten aus der ganzen Welt an.

Einige wenige Restaurants bieten Folkloremusik. Im aktuellen Musikbereich ist es schwierig, anspruchvolles Kulturschaffen zu finden, das dem allgegewärtigen Techno- und Hip-Hop-Trends entgegenläuft. In den zahlreichen Discos und Clubs gibt es zumindest meist einen vielfältigen Mix verschiedenster Stilrichtungen zu hören. Der Hemingway-Club Tirana bemüht sich, dass Jazz in Albanien mehr Aufmerksamkeit erfährt.

Spannend wird es, wenn gerade ein Kulturanlass auf dem Programm steht: Die Tirana Biennale und der Marubi-Fotowettbewerb zeigen oft tolle Gegenwartskunst. Lohnend ist auch ein Besuch im alternativen Kulturraum »Tirana Express«.

Wetter

Das Klima ist mediterran. Die Sommer sind heiss, und wer es sich einrichten kann, flüchtet ans Meer. Im Winterhalbjahr kann es zu heftigen Niederschlägen und kühlen Temperaturen kommen. Nur wenige Häuser sind gut geheizt.

Wir Autoren dieser Seite bereisen Albanien teilweise schon sei 30 Jahren. Wir teilen hier unser Wissen und unsere persönlichen Erfahrungen. Feedback ist immer willkommen.

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