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Kolumne
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Die Konsequenzen eines Krieges Vor ein paar Jahren gewann der Westen den Kalten Krieg, und der gesunde Menschenverstand siegte. Unsere westlichen Führer gaben zu, dass der böse Feind im Osten eingepackt und das Feld geräumt hatte. Entgegen allen Erwartungen machte diese Offenbarung aber wenige unter ihnen glücklich. Genau in dem Moment nämlich, in dem wir so reich wurden, mussten wir anfangen, uns um die andere Hälfte der Welt zu kümmern. Was passierte also? Unsere Politiker blieben cool und führten den Kalten Krieg einfach mit anderen Mitteln weiter. Und zwar mit einem blinden Isolationismus und einer Entschlossenheit, die sich heute entsetzlich in Bosnien zeigt: Wir pflegten lieber unsere eigenen Gärtchen, als das Elend all derer zu lindern, die wir befreit haben. Der Westen beharrte auf der Idee des Kalten Krieges, dass die Supermächte »Einflusssphären« haben, wo sie tun und lassen können, was ihnen gerade passt. Wo Menschenrechte nichts zählen, Minderheiten unterdrückt werden und die Ordnung auch mit brutalster Gewalt »wiederhergestellt« werden darf. Wie auf dem Gebiet Ex-Jugoslawiens oder der Ex-Sowjetunion. Es gab und gibt unter den Siegern sogar Stimmen, die dafür beten, dass ein neuer, grosser Konflikt kommen möge, um nur wieder Sicherheit zu bringen. Das ist Mist. Der Westen kann es sich nicht leisten, vor den Konsequenzen seines Sieges davonzulaufen - egal, ob heute in Bosnien, morgen in einer der früheren Sowjerepubliken oder übermorgen in Kuba. Wir müssen uns um die Verlierer kümmern! Tamás Kiss, Verein Jusstudentinnen und -studenten für Albanien - Probeabonnements |
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