newsletter Albanien

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Liebe Leserin, lieber Leser

Die SAJV und Jugendprojekte mit Mittel- und Osteuropa

Vor Ihnen liegt die zweite Ausgabe des newsletter Albanien. Die Redaktion entschuldigt sich für die leicht verzögerte Erscheinung, möchte Ihnen aber trotzdem mit dieser Nummer eine Lektüre zum Neujahrsbeginn liefern.

Die erste Ausgabe stiess auf ein unerwartet breites Echo, und der newsletter erhielt sowohl Lob als auch Kritik. Die Redaktion bemühte sich, die Anregungen soweit als möglich mit dem eigenen Konzept in Übereinstimmung zu bringen. Der newsletter wird sich vorläufig weiterhin mit der Rubrik »Berichte« an ein weiteres, an Albanien interessiertes Publikum richten. Er wird aber bemüht sein, die Rubrik »Tips und Tricks«, wo praktische Informationen zur Durchführung von Aktionen und Projekten mit Albanien vermittelt werden, in Zukunft auszuweiten.

Damit das Ziel des Informationsaustausches und der Koordination unter den einzelnen Aktionen für Albanien realisiert werden kann, ist der newsletter aber darauf angewiesen, dass ihm diese Tips und Tricks auch wirklich zukommen. Wir bitten daher alle, die mit einem Projekt oder mit einer Hilfsaktion positive oder negative Überraschungen gemacht haben, diese mitzuteilen, damit nicht wiederholt dieselben Erfahrungen gemacht werden (beispielsweise auf den italienischen Autobahnen siehe Seite 22). In der Rubrik »Börse« sollen auch weiterhin jegliche aktuellen Daten zu Albanien gesammelt werden, so dass sich in Zukunft einzelne Aktionen aufeinander abstimmen lassen (gemeinsame Transporte usw.).

Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV, welche diesen newsletter als Teil ihres Albanien-Programms herausgibt, möchte hier in eigener Sache auf eine interessante Möglichkeit der Finanzierung von Jugendprojekten mit Mittel- und Osteuropa hinweisen.

Warum gerade Jugendprojekte in Mittel- und Osteuropa?
Seit der Wende 1989 hat sich das Leben vieler Jugendlicher in Ost- und Mitteleuropa qualitativ kaum verbessert. Neben vielfältigen Schwierigkeiten kommunikationstechnischer, sprachlicher oder schlicht verkehrstechnischer Art im Umgang mit nahezu allen ost- oder mitteleuropäischen Partnern, lassen sich drei allgemeingültige spezifische Rahmenbedingungen identifizieren.

  • Der Übergang zur Marktwirtschaft ist nicht nur mit einer Umwälzung der gesellschaftlichen Zustände verbunden, sondern bedeutet für viele auch Arbeitslosigkeit; Die Schwierigkeiten auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt treffen vor allem die Jugend mit voller Härte. Die Folge ist ein sich vertiefender sozialer und ökonomischer Graben zwischen den Jugendlichen, die mit einer Zukunftsperspektive leben, und den Jugendlichen, welche ums tägliche Überleben kämpfen.
  • Die Suche nach neuen kulturellen und sozialen Identitäten und die Rückbesinnung auf historische Wurzeln bringt bei vielen Jugendlichen in Mittel- und Osteuropa eine Betonung nationaler und kultureller Partikularitäten mit sich. Dies kann bei einigen Jugendlichen dazu führen, Antworten im Nationalismus und in der Fremdenfreindlichkeit zu suchen.
  • Da die Jugendorganisationen zu lange die Rolle einer staatlichen Institution spielten, soll neu ein verbandspolitisches Leben auf demokratischer Basis gefördert werden, welches den Jugendlichen erlaubt, eine aktive Rolle in der Gesellschaft einzunehmen.
Ostkredit des Bundes für Jugendprojekte in Mittel- und Osteuropa
Innerhalb des Unterstützungsprogramms des Bundes für die mittel- und osteuropäischen Staaten und Staaten der GUS ist auch ein Teil für Jugendprojekte reserviert. Die vom Büro für Zusammenarbeit mit Mittel- und Osteuropa (BZO) einberufene Fachkommission für »Kultur, Jugend und Sport« konkretisiert die Grundrichtung für Jugendprojekte in folgenden zwei Anforderungen: »Ein Projekt soll einerseits der Positionierung im gesamten Europa dienen, andererseits soll immer auch Strukturhilfe an die Projektpartner geleistet werden.« Die von der SAJV und Intermundo eingesetzte ExpertInnenkommission zur Beurteilung von Jugendprojekten mit Mittel- und Osteuropa hat zur Konkretisierung dieses Grundsatzes weitere Kriterien festgelegt.

Ein Projekt muss folgenden Kriterien genügen, um für einen Unterstützungsbeitrag in Frage zu kommen:

  • Das Projekt realisiert sich im Rahmen einer gleichberechtigten Beziehung zwischen dem Projektland und der Schweiz. Das Projekt ist nicht gewinnorientiert.
  • Die TeilnehmerInnen werden für das Projekt vorbereitet. Die Projektpartner führen eine abschliessende Evaluation durch.
  • Das Projekt hat kulturelle, pädagogische und politische Werte.
Die SAJV machte von diesem Jugendkredit Gebrauch und hat sich seit Beginn 1993 Albanien als Schwerpunktland in Mittel- und Osteuropa ausgesucht. Weitere Partner, welche Projekte für und mit der albanischen Jugend realisieren möchten, sind auch 1994 noch immer willkommen. Da es in Albanien fast an allen Ecken und Enden an nahezu allem fehlt, hofft die SAJV, dass die Beanspruchung des Kredites 1994 für die Jugend des ärmsten europäischen Landes Europas möglichst vielfältig erfolgt.

Auskünfte zum Kredit für Jugendprojekte für Mittel- und Osteuropa im allgemeinen erteilt die Sekretärin der ExpertInnenkommmission Jugendprojekte Frau Andrea Iseli unter der Telephonnummer der SAJV. Fragen zu Jugendprojekten mit Albanien im speziellen erteilt die SAJV oder die Redaktion dieser Zeitschrift.

Stephan Burkhalter, Internationaler Sekretär SAJV/CSAJ

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