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neue Bücher 1998 erschienen bereits zwei Bücher über Albanien, die auf die Ereignisse des letzten Jahres eingehen
Der Bürgerkrieg in Albanien 1997
Krech setzt die Ereignisse von 1997 in einen historischen Kontext: In einem ersten Abschnitt wird neben geographischen und ethnographischen Angaben kurz die Geschichte Albaniens wiedergegeben. In einem zweiten Abschnitt werden die »demokratische Revolution« von 1991/92 und die Jahre der Präsidentschaft Berishas beschrieben sowie die Fehler aufgezeichnet, die Albanien ins Chaos führten. Erstaunlich kurz fällt dann der dritte Abschnitt, das thematische Kernstück des Buches, aus. Neben wenigen Seiten Text sind chronologisch die Ereignisse des Jahres 1997, die Unruhen, das Einschreiten der ausländischen Truppen und die Wahlen, aufgeführt - Tag für Tag und unokommentiert, eine Sammlung von Agenturmeldungen. Die Gefahren und Leiden, denen die Zivilbevölkerung Albaniens während der ganzen Zeit ausgesetzt waren und diesen Unruhen das Prädikat »Krieg« aufdrückten, werden aber kaum beschrieben. Was dieses Buch doch noch auszeichnet, ist die Sammlung an Zahlen und Fakten, wie sie sich sonst niergends finden. Wahlergebnisse, Regierungen, Daten - alles ist aufgelistet, was während der letzten Jahre passiert ist. Im Anhang findet sich ein »kleines Lexikon« albanischer Parteien, Kurzbiographien albanischer Persönlichkeiten und verschiedene Dokumente. Eine Zustammenstellung, wie man sie sonst nirgends findet. Hans Krech: Der Bürgerkrieg in Albanien 1997, Berlin, Dr. Köster, 1997, (Bewaffnete Konflikte nach dem Ende des Ost-West-Konflikts, Band 4), DM 59.80, ISBN 3-89574-280-5
BeckÕsche Reihe: Albanien
Das Buch ist beinahe eine wissenschaftliche Arbeit. Die Autorin gibt kaum ihre eigene Meinung wieder, sondern arbeitet quellenbezogen. Im Gegensatz zum eingangs vorgestellten Buch ist erkennbar, dass von Kohl die Materie gut genug kennt, um alles in einen Kontext zu stellen. Dabei ist das Buch trotzdem gut leserlich und wegen seiner Aktualität die empfohlene Lektüre für jeden Albanien-Einsteiger. Es bietet aber auch für Kenner Albaniens noch einiges, da Themen, die zur kommunistischen Zeit zensuriert wurden und deshalb auch noch heute kaum bekannt sind und kaum behandelt werden, überaschend umfangreich dargestellt werden. Die Geschichtsschreibung ist weniger sozialistisch geprägt wie gewohnt und viele unbekannte, aber bedeutende Literaten und Politiker werden vorgestellt. Mehr als zufriedenstellend ist auch die Auseinandersetzung mit dem Hoxha-Regime, wobei immer wieder hinter die Fassade der Propaganda geschaut wird und die wahren Gefühle der sozialistischen Bevölkerung zum Vorschein kommen. Auch eine Auseinandersetzung mit dem Regime Berisha fehlt nicht, einzig auf die Ereignisse nach den Unruhen konnte nicht mehr eingegangen werden. Bei einem Preis von lediglich SFr. 20.- (DM 22.-) handelt es sich bei diesem ehrlichen und informativen Buch um eine lohnenswerte Anschaffung. Christine von Kohl: Albanien, München, Beck, 1998, (BeckÕsche Reihe, 872, Länder), ISBN 3 406 39872 3 Lars Haefner - Probeabonnements |
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